Mit freundin aus gleichem glas getrunken die pfeiffersches drüsenfieber hat

Marian Grosser studierte in München Humanmedizin. Daneben hat der vielfach interessierte Arzt einige spannende Abstecher gewagt: ein Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, Tätigkeiten beim Radio und schließlich auch für Netdoktor.

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Herpes ist eine häufige Infektionskrankheit. Verursacher sind die Herpes-simplex-Viren. Einmal damit infiziert, bleibt das Virus ein Leben lang im Körper. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, bricht es in vielen Fällen erneut aus und verursacht die typischen Herpes-Bläschen. Lesen Sie hier mehr zu Ansteckung, Symptomen und Verlauf von Herpes. 

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

ACHTUNG: Literaturarbeit über PDF mit guten Infos gibt es hier. Geschrieben hat die Arbeit Physiotherapeutin Petra-Warzecha.

Vorweg: Ich bin kein Arzt! Ich stelle hier nur mein persönliches Erlebnis dar und die für mich daraus gewonnenen Erkenntnisse.

Da jedoch in letzter Zeit mehr Leute in meiner Umgebung daran erkrankten oder den Verdacht hegten, daran erkrankt zu sein, wurde ich immer wieder mit Nachfragen konfrontiert. Auch wenn ich erwähnt habe, dass ich daran erkrankt war, musste ich feststellen, dass kaum jemand Genaueres darüber weiß.

Daher stelle ich meine Erlebnisse und Erfahrungen zum Pfeifferschen Drüsenfieber zur Verfügung.

Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Das Virus, das dahinter steckt, heißt Epstein Barr Virus – kurz EBV. Es gehört wohl zu den Herpes-Viren und überträgt sich anscheinend durch Speichel – daher hat das PDF auch den Beinamen „Studentische Kusskrankheit“. Im Alter von über 30 Jahre hat das Virus so gut wie jeder in sich.

Bei manchen kommt es zum Ausbruch, zum sogenannten Pfeifferschen Drüsenfieber. Woran man das merkt?

Bei mir hat es mit einer Erkältungs-Symptomatik begonnen – Halskratzen, Husten, etc. Dazu kam später noch eine bleierne Müdigkeit, Lustlosigkeit, Hitzegefühl.

In dieser Zeit geht GAR NICHTS in Sachen Sport. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man da vorher noch so gut trainiert haben kann, die Muskeln weigern sich einfach zu arbeiten.

Normal scheint das wohl eine Sache von 2 bis 5 Wochen zu sein. Viele bemerken das gar nicht, oder halten es für eine Grippe.

Problem ist es, wenn es chronisch wird oder sehr lange dauert. Ich knabbere daran seit Anfang Dezember und erhole mich nur langsam davon (hinzukam noch eine Bauchsymptomatik, die wohl in irgendeiner Form durch die Krankheit mit ausgelöst wurde). In ganz seltenen Fällen kann es wohl zur Schädigung der Milz kommen, bis hin zum Milzriss. (Darum auch keine Sport!)

Gegen PDF scheint es derzeit kein echtes Mittel dagegen. Man muss/kann nur abwarten. Der Doc kann zwar mit Immunglobulin das Immunsystem unterstützen, er kann Vitamine geben, aber einen Erfolg garantiert das anscheinend nicht.

Nachweisen kann man PDF, indem man die EBV-Titter vergleicht in zwei Bluttests. Wenn sich dazwischen was ändert, ist der Virus aktiv. Wie gesagt: Haben tut ihn fast jeder.

Interessant: Die Meinungen gehen stark auseinander, ob PDF mehrfach ausbrechen kann. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich ja sagen, da ich schon im Jahr davor eine ähnliche Symptomatik hatte, die nicht so lange anhielt.

Was tun, wenn es einen erwischt?

Ein paar Sachen würde ich klar besser machen, wenn bei mir das Fieber noch einmal ausbricht:

  • Fühl ich mich krank? Bleib daheim! So unentberlich, wie man glaubt, ist man meist nicht. Verschleppt man die Krankheit fällt man später um so länger aus. das war wohl einer meiner größten Fehler an der Sache.
  • Akzeptieren Daran hatte ich lange zu knabbern, bis ich erkannte: „Es ist so, sich dagegen wehren bringt nur unfrieden. Wende Dich anderen Dingen zu.“ Ich hab dann erstmal meinen Wettkampf-Kalender entrümpelt und mir klargemacht, dass es dieses Jahr nix wird mit Teilnahmen.
  • Auf einen Test bestehen. Jetzt, wo ich es weiß, hätte ich schon nach zwei Wochen ohne Besserung auf einen Test bestanden.
  • Erst auf PDF untersuchen vor Antibiotika! Bei mir wurde erst auf eine Sinusitis getippt, dann bekam ich Antibiotika, danach hat man mich zum Hals-Nasen-Ohrenarzt geschickt, und anschließend kam der EBV-Test. Andersherum wäre es richtig gewesen. Antibiotika nutzen nix bei EBV und ich halte sie bei mir für den Auslöser meiner jetzigen Magen-Probleme.
  • Kein Sport! Nochmal: Akzeptieren, auch wenn es lange dauert. Nur auf Rücksprache mit dem Arzt kann man leicht wieder anfangen. Erzwingen bringt Probleme.

Vielleicht hilft das dem einen oder anderen da draußen.

Falls Ihr selber damit Erfahrung macht/gemacht habt, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen.

Gute Besserung!

Nachtrag vom 3. April 2010:

Herr Fingers bat mich noch darauf hinzuweisen, dass viele der Kommentarschreiber vielleicht auch unter der Myalgischen Enzephalomyelitis oder auch dem chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/ CFS) leiden. Er schreibt dazu:

Wie kann Pfeiffersches Drüsenfieber übertragen werden?

Wie wird das Pfeiffersche Drüsenfieber übertragen? Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt vor allem über den Speichel beim Küssen. Auch beim Sprechen, Husten oder Niesen - sogenannte Tröpfcheninfektion - oder durch das gemeinsame Benützen von Alltagsgegenständen, z.B. Geschirr, ist eine Übertragung möglich.

Wann ist das Pfeiffersche Drüsenfieber ansteckend?

Wann bricht die Erkrankung aus und wie lange ist man ansteckend? Ansteckungsfähigkeit besteht, solange das Virus über den Speichel ausgeschieden wird. Dies ist auch noch einige Wochen nach Beendigung der Krankheitssymptome möglich. Außerdem kann es bei dem im Körper verbleibenden Virus zu einer Reaktivierung kommen.

Was löst Pfeiffersches Drüsenfieber aus?

Der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist das Epstein-Barr-Virus (EBV). Es wurde 1964 von Michael Epstein und Yvonne Barr erstmals nachgewiesen. Das EBV gehört zur Familie der Herpesviren. Es greift zunächst die Schleimhautzellen (Epithelzellen) im Nasen-Rachen-Raum (Nasopharynx) an und vermehrt sich dort stark.

Kann man Pfeiffersches Drüsenfieber nur durch Küssen bekommen?

Es kann nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das geschieht hauptsächlich über den Speichel. Die Infektion kann aber auch durch Husten, Niesen oder in seltenen Fällen durch Bluttransfusionen bzw. Organtransplantationen passieren.

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