Wann erholt sich der Körper wenn man mit dem Rauchen aufhört?

Raucher leben im Durchschnitt zehn Jahre weniger als Nichtraucher. Doch wer das Rauchen aufgibt, kann wieder so gesund werden wie ein Nichtraucher und hat etwa die gleiche Lebenserwartung. Ein Rauchstopp lohnt sich also zu jedem Zeitpunkt. Auch für sogenannte Gelegenheitsraucher. 

Schadet erst wenn sie angezündet wird: Die Zigarette.Bild: KEYSTONE

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Bereits nach 24 Stunden erholt sich der Körper

Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich der Körper nach einem Rauchstopp erholt. Bereits nach 20 Minuten lassen sich die ersten Veränderungen feststellen. Puls und Blutdruck sinken auf den Wert vor der letzten Zigarette. Hände und Füsse werden fühlbar besser durchblutet, Finger und Zehen sind nicht mehr kälter als normal.

Nach etwa acht Stunden sinkt die Konzentration an giftigem Kohlenmonoxid im Blut auf Normalwerte. Dadurch nimmt der Körper Sauerstoff wieder besser auf. Auch die Atemnot lässt jetzt nach.

Das Risiko für einen Herzinfarkt nimmt nach nur 24 Stunden ab.

Auch Gelegenheitsraucher sind gefährdet

Wer nur auf Partys aus Geselligkeit zur Zigarette greift, lebt zwar gesünder als jemand, der jeden Tag zwei Päckchen Zigaretten inhaliert. Doch auch Gelegenheitskonsum schädigt den Körper. Das Krebsrisiko steigt deutlich an und die Atemwege werden angegriffen. Zu spüren ist dies auch am Tag nach der Party, wenn sich der Hals rau anfühlt und der Kopf schmerzt. Es lohnt sich deshalb auch, auf die Gelegenheitszigarette auf Partys oder in geselliger Runde zu verzichten. Genauso schnell wie sich der Körper nach dem Rauchen erholt, wird er durch das gelegentliche Qualmen geschädigt.

Frühes Aufhören lohnt sich

Auch wenn der Organismus sich nach einem Rauchstopp relativ schnell erholt und die Gefahr für einen Herzinfarkt bereits nach einem Jahr halbiert ist, lohnt es sich, so früh wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Die Gefahr an Lungen-, Mund- oder Speiseröhrenkrebs zu erkranken, sinkt erst nach etwa zehn Jahren um 50 Prozent. Und auch ein Grossteil der raucherbedingten Schäden an Lunge und Gefässen ist erst nach vielen Jahren der Abstinenz repariert. 

Nach 15 Jahren kommen Herzerkrankungen , auch der Herzinfarkt, nicht mehr häufiger vor als bei Menschen, die nie geraucht haben. Erst dann hat sich Ihr Körper nahezu vollständig erholt. Und auch das Risiko, aufgrund des Tabakkonsums vorzeitig zu sterben, ist nicht mehr vorhanden. 

So verändert sich Ihr Körper nach der letzten Zigarette

Wenn Sie vor Ihrem 44. Lebensjahr mit dem Rauchen aufhören, können Sie Ihre Lebenserwartung um bis zu neun Jahre erhöhen; bis zu sechs Jahre, wenn Sie vor Ihrem 54. Lebensjahr Ihre Nikotinsucht beenden.

(jb/t-online)

Als Rauchen noch als vornehm galt

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Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche gehen, wenn man aufhört, schneller weg, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Da schafft es die Lunge innerhalb von wenigen Wochen bzw. spätestens nach neun Monaten, sich selbst zu reinigen; die Flimmerhärchen in den Lungenflügeln wachsen wieder nach. In dem Bereich kommt ein Ex-Raucher relativ schnell wieder auf den Stand eines Nicht-Rauchers.

Etwas länger dauert es bei den schwerwiegenderen Gesundheitsrisiken, die mit dem Rauchen verbunden sind. Es ist bekannt, dass Raucher ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Schon bei täglich fünf Zigaretten steigt dieses Risiko um 50 Prozent. Die Ursache hierfür sind Begleitstoffe im Qualm, Kohlenmonoxid, Stickoxide, Wasserstoffcyanide. Die führen zu ständigen kleinen Entzündungen an den Innenwänden der Blutgefäße, und diese Stoffe machen das Blut buchstäblich dicker, zähflüssiger. Gleichzeitig steigt bei jeder Zigarette der Blutdruck – und alles zusammen steigert die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt, aber auch für Schlaganfälle. Untersuchungen zeigen: ein 60-jähriger Raucher hat etwa das gleiche Infarktrisiko wie ein 80-jähriger Nichtraucher.

Die gute Nachricht ist: Das Risiko sinkt wieder, wenn man mit dem Rauchen aufhört. Auch bei ehemals starken Rauchern ist das Herz-Kreislauf-System nach fünf bis sechs rauchfreien Jahren in der Regel wieder so fit, als wenn man nie angefangenen hätte. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hat das auch eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums bestätigt: Selbst Menschen, die erst mit 60 aufhören zu rauchen, haben nach ein paar Jahren kein erhöhtes Infarktrisiko mehr.

Gilt das auch für Lungenkrebs?

Nein, da dauert es etwas länger. Da berufe ich mich wieder auf das DKFZ: Die Krebsforscher sagen zwar, dass nach 10 Jahren Nichtrauchen das Lungenkrebsrisiko bereits deutlich reduziert sei und nach 20 Jahren "ist das meiste weg". Aber auf das Niveau eines "Nie-Rauchers" sinkt das Risiko nicht mehr.

Das leuchtet auch ein: Krebs entsteht ja dadurch, dass bestimmte Stoffe im Qualm – gar nicht mal das Nikotin, sondern Stoffe wie Benzol oder Formaldehyd – zu genetischen Schäden in den Lungenzellen führen. Und diese Schäden sind irreparabel. Da nimmt mit jedem Jahr Rauchen das Risiko prinzipiell zu, einfach weil die Gefahr, dass Zellen geschädigt werden, steigt. Und wenn man aufhört, steigt die Gefahr zwar nicht weiter an – aber von den Zellen, die bei der Entscheidung aufzuhören bereits geschädigt waren, geht weiterhin Gefahr aus.

Wie lange dauert es bis sich der Körper vom Rauchen regeneriert?

Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt auf Normalwerte, sodass alle Organe wieder besser mit Sauerstoff versorgt werden. Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Durchblutung und Lungenfunktion verbessern sich. Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle und Kurzatmigkeit gehen zurück.

Kann sich der Körper komplett vom Rauchen erholen?

Bereits nach 24 Stunden erholt sich der Körper Puls und Blutdruck sinken auf den Wert vor der letzten Zigarette. Hände und Füsse werden fühlbar besser durchblutet, Finger und Zehen sind nicht mehr kälter als normal. Nach etwa acht Stunden sinkt die Konzentration an giftigem Kohlenmonoxid im Blut auf Normalwerte.

Was passiert nach 10 Tagen rauchfrei?

Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Wie lange dauert es bis der Teer aus der Lunge ist?

Drei Monate nach der letzten Zigarette Nach zwei bis drei Monaten hat sich die Lunge etwas erholt. Das bemerkt man an einem längeren Atem (im wörtlichen Sinn), etwa beim Sport. Den sollten Sie jetzt übrigens unbedingt in den Alltag integrieren!

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