Katze geht nach Blasenentzündung nicht mehr aufs Klo

Wenn du den Urin deines Stubentigers genauer anschaust, kannst du unter Umständen rötliche oder bräunliche Verfärbungen und/oder einen strengeren Geruch als gewöhnlich feststellen.

Der Tiermediziner untersucht deine Katze zuerst gründlich und prüft dann den Urin. Anschließend kann er weitere Maßnahmen anordnen, um die Funktion von Harnwegen und Nieren zu kontrollieren sowie Fehlbildungen dieser Organe auszuschließen. Katzen haben von Natur aus eine enge Harnröhre. Mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen kann der Tierarzt feststellen, ob die Harnröhre deiner Katze von einem Kristall oder Stein verstopft ist.

Hat sich die Diagnose akute Blasenentzündung bestätigt, erhält die kranke Samtpfote verschiedene Medikamente. Meist zählt dazu:

  • Antibiotika, um die Entzündung zu bekämpfen
  • Schmerzmittel, um das Allgemeinempfinden zu verbessern und das entzündete Gewebe zum Abschwellen zu bringen
  • krampflösende Medikamente gegen den vermehrten Harndrang

In der Regel bessern sich mit einer solchen Behandlung die Beschwerden innerhalb weniger Tage. Du kannst den Heilungsprozess unterstützen, indem du deiner Samtpfote ein warmes, ruhiges Plätzchen zum Schlafen anbietest.

Viel trinken hilft der Mieze ebenfalls, die Krankheitserreger und die Harnablagerungen aus der Blase zu spülen. Reicher das Trinkwasser am besten mit etwas Hühnerbrühe oder laktosefreier Katzenmilch an, um ihr Interesse an der Flüssigkeit zu wecken.

Achte darüber hinaus auf eine möglichst trockene, saubere Katzentoilette, indem du sie mehrmals täglich reinigst. So verhinderst du, dass sich die ausgeschiedenen Keime dort stark vermehren.

Zusätzlich kannst du zur unterstützenden Behandlung von Harnsteinerkrankungen eine spezielle Diät-Nahrung füttern:

Hinweis: Die Fütterung eines veterinärmedizinischen Diätfutters darf nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen. Das Team von Dr. Fressnapf hilft dir gerne weiter.

Blasenentzündungen können sehr schmerzhaft und unangenehm für Katzen sein. Wenn die Katze oft aufs Katzenklo geht und sogar unsauber ist kann das für eine Blasenentzündung sprechen. Ernst wird es wenn man blutigen Urin in der Wohnung oder vor der Katzentoilette findet. Erfahre hier mehr über die unterschiedlichen Ursachen und Erkrankungen der Harnblase.

Definition

Die Blase gehört mit zu den Harnwegen und dient als Sammelstelle für den Urin. Als dehnbares Organ kann sie ein gewisses Volumen auffangen, muss es aber auch aktiv über die Harnröhre abführen können. Im Urin ist nämlich nicht nur Wasser enthalten, sondern auch für den Körper zum Teil giftige Abfallprodukte, die über diesen Weg ausgeschieden werden sollen. Die Schleimhäute (med. Urothel) kleiden die Harnwege von innen aus. Ihre Aufgabe besteht nicht nur in der Trennung vom Urin zu anderen Körper eigenen Flüssigkeiten, sondern sie erfüllen auch eine gewisse Schutzfunktion bei bakteriellen Infektionen oder Verletzungen. Wenn diese Schutzfunktionen gestört werden kann es sogar zu aufsteigenden Infektionen in den Harnwegen führen und Bakterien können sich weiter ausbreiten. Schwellungen, Überreizungen oder sogar Verstopfungen dieser Wege führen also zu Schmerzen und Stress beim Harnabsatz. 

Ursache

Es gibt unterschiedliche Ursachen weswegen es bei einer Katze zu einer Blasenentzündung kommt. Das sind die Top 7 Ursachen sind:

  • Stress
  • Harnkristalle bzw. Harnsteine
  • idiopatische Entzündung (ohne erkennbaren Grund)
  • geringe Wasseraufnahme
  • bakterielle Infektionen
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Übergewicht und Bewegungsmangel auch eine zu geringe Wasseraufnahme. Nicht ausreichende Trinkmengen führen unter anderem zur starken Konzentration der Stoffe im Urin und können darüber Kristallbildungen fördern. Dies ist ebenfalls der Fall, wenn die Ernährung der Katze zu mineralstoffhaltig ist. Verschlüsse können durch Kristallbildung und die daraus entstehenden Steine auftreten, aber auch durch stark geschwollene Schleimhäute der Harnwege. Bei einem Verschluss der Harnröhre käme es sonst zu einem Rückstau über die Harnleiter in die Nieren, was sehr schädlich für diese ist. 

Auch falsche bzw. nicht ausreichende Säuregrade des Urins begünstigen Blasenentzündungen bei Katzen. Denn der pH Wert bei Katzenurin liegt normalerweise bei ca. 6,5 und zeigt so also ein leicht saures Säure-Basen Verhältnis.

Anfälliger für Blasenentzündungen sind auch Katzen, die unter einer Stoffwechselerkrankung, wie z.B. Diabetes mellitus, oder grundsätzlich an zu viel Stress leiden. 

Selbstverständlich gibt es noch andere Ursachen für eine Blasenentzündung bei der Katze, die auch tumoröse oder andere Fehlbildungen in den Harnbereichen mit einschließen. 

Grundsätzlich steht bei Katzen nicht die direkte bakterielle Infektion an erster Stelle bei den Ursachen für Blasenentzündungen. 

Allerdings kommt es im Verlauf von Beschwerden der Harnwege meist zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion, da die eigene Schutzfunktion der Blase gestört wird. Das heißt, dass Bakterien ihren Weg in die Harnblase finden, da eine Vorschädigung oder ein Problem vorliegt.

Darüber hinaus besteht bei Katzen die Möglichkeit, dass es sich um eine sogenannte feline idiopathische Zystitis (FIC)handelt. Diese Erkrankung entsteht durch noch unbekannte (idiopathisch) Gründe und führt zu einer sterilen (ohne Krankheitserreger) Entzündung der Blase. 

Symptome und Diagnose

Die Symptome einer Blasenentzündung sind meistens ganz klar zu erkennen. Die Top Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen:

  • Unsauberkeit, „Verlieren“ von Urin
  • zu häufiger Harnabsatz
  • blutiger Urin
  • Schmerzäußerungen beim Wasserlassen
  • häufiges Lecken der Genitalien

Häufig wird durch die körperlich sehr unangenehmen Schwellungen der Harnbereiche eine Schmerzäußerung beim Urinieren beobachtet. Dies äußert sich häufig durch Miauen oder Stöhnen beim Harnlassen. Darüber hinaus sieht man seinen Vierbeiner häufiger zu der Toilette laufen und vermehrt, oder sogar daneben urinieren. Diese „Unsauberkeit“ sieht man auch bei Freigänger Katzen, die sonst gewöhnt sind draußen Urin abzusetzen und das normalerweise auch bevorzugen. Sie beginnen plötzlich vermehrt drinnen umher zu laufen, zu miauen und an Stellen teils tröpfchenweise ihren Urin zu verlieren. Nicht selten ist auch Blut mit in den Urin gemischt und nach dem Absatz wird sich intensiv die Genitalregion geputzt. 

Diese Verhaltensmuster scheinen dann nicht mehr aufzuhören und deine Katze spult immer wieder diese veränderte Routine ab.

In dem Moment wo dein Vierbeiner unter deutlichen miauen immer wieder auf Urin presst, sich krümmt und kein Tropfen Urin kommt ist es ein Signal, dass die Harnröhre verstopft ist. In dieser Situation handelt es sich um einen Notfall!

Die Diagnose wird dann durch eine ausführliche Befragung zum Krankheitsbild. Grundsätzlich wird versucht eine Urinprobe zu analysieren und im Falle von Kristallen im Urin, oder gar verstopften Harnwegen ein Röntgenbild erstellt. 

Eine Urinprobe wird im ersten Schritt besonders auf das Vorkommen von Entzündungszellen, Blutbestandteilen und pH Wert analysiert. Ebenfalls wird überprüft ob sich Zuckerbestandteile darin befinden und ob eine genügende Konzentrationsfähigkeit des Urins möglich ist. Dies kann in weiteren Krankheitsfällen (z.B. Diabetes mellitus Erkennung) sehr aufschlussreich sein.

Katze geht nach Blasenentzündung nicht mehr aufs Klo
Quelle: stock.adobe.com/lightspruch

In einigen Fällen kann es auch notwendig sein eine sterile Harnprobe direkt aus der Blase zu gewinnen. Dies geschieht in der Regel unter Ultraschallkontrolle. Im Anschluss wird die Probe näher untersucht und gegebenenfalls auf bakterielle Erreger näher analysiert. Diese Laboruntersuchungen schließen mit unter die Anfertigung von einem Antibiogram (Resistenztest) mit ein. Dieses Antibiogram gibt Aufschluss über Antibiotika die eine Wirksamkeit gegen den nachgewiesenen Keim bieten und angewendet werden können. 

Kristalle die im Urin beobachtet werden können werden in einer mikroskopischen Untersuchung des Harns sichtbar. Haben sich diese Kristalle zu Steinen formiert können sie im Röntgenbild darstellbar sein und sind gerade bei den Notfällen mit nicht mehr passierbarer Harnröhre notwendig. 

Zu den unterschiedlichen Kristallen, die bei Katzen beobachtet werden gehören Struvit- und Calcium-Oxalat Kristalle. 

In den Fällen mit akuter Verstopfung der Harnröhre und eventuell auch zurück gestauten Urin sind Blutuntersuchungen indiziert. 

Therapie 

Die Therapie einer Blasenentzündung hängt meistens von der Ursache ab. Diese Maßnahmen werden meistens getroffen:

  • An erster Stelle steht bei der Therapie von Blasenentzündungen und anderen Erkrankungen der Harnwege eine ausreichende Aufnahme von Wasser. Dies kann z.B. durch das aufstellen von mehreren Näpfen oder einem Trinkbrunnen unterstützt werden. Außerdem sollte einem vielleicht vorhandenen Übergewicht mit mehr körperlicher Aktivität entgegen gewirkt werden, z.B. durch vermehrtes Spielen. 
  • Eine stressarme Umgebung, genauso wie eine gute Hygiene der Katzentoilette wirken nicht nur im akuten Fall einer Blasentzündung positiv, sondern ist auch ein wichtiger unterstützender Punkt bei der Prophylaxe (Vorbeugung). 
  • Im Falle einer Blasenentzündung kommen auch Antibiotika dazu, sowie die Verabreichung von Schmerzmitteln. Zum einen werden die bakteriellen Erreger abgetötet, aber auch die Schmerzen und vorhandene Schwellungen gelindert. 
  • Zusätzlich können krampflösende Mittel angewandt werden, die insbesondere bei Katzen die eine Schwäche beim aktiven Harnabsatz zeigen unterstützend wirken. 
  • Sind Harnsteine durch Kristalle entstanden kommt es meist zu notwendigen operativen Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, damit die ableitenden Harnwege wieder frei sind. Im Anschluss dazu wird generell zu einer Fütterungsumstellung geraten. 
  • Das liegt daran, dass man eine starke Neubildung der Kristalle durch mineralstoffärmere Nahrung eindämmen kann und den pH Wert des Urins so senken kann. Dieser saure pH Wert wirkt dann prophylaktisch für bakterielle Infektionen in den Harnwegen.

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Wie lange dauert es bis eine Blasenentzündung bei Katzen ausgestanden ist?

Wie lange dauert es, bis eine Blasenentzündung bei Katzen ausgestanden ist? Das hängt vom Auslöser und der Therapie ab. Eine bakterielle Entzündung kann bereits nach einigen Tagen vorbei sein. Der Heilungsprozess kann jedoch auch bis zu 6 Wochen dauern.

Was tun wenn Katze nicht mehr aufs Klo geht?

Die Katze an das Katzenklo gewöhnen: Bleibe in der Nähe und lobe sie direkt danach, um positive Assoziationen zum Toilettengang zu schaffen. Reinige die Toilette nicht direkt nach der ersten Benutzung, damit die Katze diesen Ort und den Geruch mit einer Toilette in Verbindung bringen kann.

Wie lange kann eine Katze nicht pinkeln?

Wenn deine Katze aufgrund einer Harnwegsobstruktion nicht urinieren kann, staut sich der Urin und führt zum Tod, wenn dies nicht innerhalb von 2-5 Tagen (manchmal schneller) behandelt wird. Die Blase vergrößert sich und kann platzen, wodurch Urin in den Bauchraum gelangt und in den Blutkreislauf aufgenommen wird.

Wie erkennt man Verstopfung bei Katzen?

Wie erkennen Sie bei Ihrer Katze eine Verstopfung?.
Vermindertes Allgemeinbefinden zusammen mit Müdigkeit und verändertem Verhalten..
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