Was macht man mit Gründüngung im Frühjahr?

Bei den heutigen, milderen Wintertemperaturen ist es nicht unbedingt sicher, dass die genannten Gründüngerpflanzen wirklich erfrieren.

Winterharte Gründüngerpflanzen:

  1. Deutsches Weidelgras Lolium perenne. Süßgräser. Wächst langsam, gegen Trockenheit empfindlich. Hinterlässt feinkrümeligen Boden. Vermindert Befall mit Kohlhernie und Rettichschwärze bei nachfolgenden Kulturen. 8-9/ 5/ 80/ 1.
  2. Esparsette. Onobrychis vicifolia. Hülsenfrüchtler. Verträgt Trockenheit, ist empfindlich gegen Nässe. Stickstoffsammler. Grünfutter für Haustiere. Entweder vor der Blüte abmähen oder stehen lassen für Bienen, Schwebfliegen und andere kurzflügelige Insekten. Nicht nach oder vor Bohnen und Erbsen. 3-8/ 20-30/ 5 warm, bis neutral; nicht feucht, sauer, schwer.
  3. Feldsalat Valerianella locusta. Baldriangewächse. Benötigt ausreichende Feuchtigkeit, hinterlässt feinkrümeligen Boden. Verträgt sich mit allen Gemüsen, keimt aber bei Feuchtigkeit kaum. 3-4 + 8-10/3/80/1.
  4. Inkarnatklee. Trifolium incarnatum. Hülsenfrüchtler. Wächst langsam, unterdrückt Wildkräuter. Stickstoffsammler, sammelt Stickstoff aus der Luft. Grünfutter für Haustiere. Frosthart bis -10°. Vergrämt um Kohl herum die Kohlfliege und den Kohlweißling. 5-8/ 5/ 100/ 5 mittelschwer, humos, nicht nass, schwer, moorig, trocken. Bienenweide. Nicht vor oder nach Bohnen und Erbsen.
  5. Landsberger Gemenge. Stickstoffsammler, lockert den Boden auf. Vorkultur für Kartoffeln, Gemenge und Möhren. Mischung aus 50% Inkarnatklee, 30% Zottelwicke und 20% Raygras. 8-9/ - / - /4.
  6. Luzerne. Alfalfa. Medicago sativa. Hülsenfrüchtler. Stickstoffsammler, 90 cm. Grünfutter für Haustiere. Tiefwurzelnd, Pfahlwurzel, mit vielen Faserwurzeln im oberen Bodenbereich. Sie verbessert schwere, verdichtete, kranke Böden in 2 - 3 Jahren. Hervorragend für Kompost. 3-8/ 3-5/ 500/ 5 trocken, nicht für saure und nasse. Sammelt Stickstoff aus der Luft, nicht vor oder nach Bohnen und Erbsen.
  7. (Winter-)Roggen. Secale cereale. Süßgräser. Hinterlässt feinkrümeligen Boden. Verträgt keine Trockenheit, unterdrückt Keimung anderer Pflanzen (Quecken, gelbe Rüben, Möhren, Petersilie, rote Bete) durch Ausscheidung wuchshemmender Substanzen. Gut geeignet als Vorfrucht für Bohnen, Kartoffeln, Kohl und Spargel. Große Wurzelmasse. Späteste Gründüngungspflanze. 2-11/ 15-20/ - / 1 außer schwerem oder trockenem Boden. Der Winterroggen wird von vielen Öko-Gärtnern gern verwendet, weil er mit keinem anderen Gemüse verwandt ist, außer Zuckermais.
  8. Spinat Spinacia oleracea. Fuchsschwanzgewächse. Nitratfänger. Wächst rasch. Nicht vor oder nach Gutem Heinrich, Mangold, Melde, Roter Bete und Spinat anbauen. Grünfutter für Haustiere. Verbessert das Wasserrückhaltevermögen des Humus. 2-4 + 7-9/ 5/ 80/ 1.
  9. Steinklee Melilotus spec. , weiß und gelb. Hülsenfrüchtler. Bienenfutterpflanze. Stickstoffsammler, benötigt wenig Wasser, durchlüftet den Boden. Bedeckt schnell lückenlos den Boden. Sammelt Stickstoff aus der Luft, nicht vor oder nach Bohnen und Erbsen. Pionierpflanze mit Pfahlwurzeln, samt sich leicht aus. Vertreibt Mäuse (weiß). Für Baumscheiben. Bienenweide, auch für Schwebfliegen und Bläulingsfalter. Vergrämt um Kohl herum die Kohlfliege und den Kohlweißling. 3-9/ 5-10/ 300/ 5 trocken, sandig, steinig, nicht sauer und humos. - Alle Kleearten sollten nicht zu oft hintereinander angebaut werden, weil ihre Wurzeln schädliche Stoffe absondern. Sie können sogar bei Neuaussaat die Keimung neuer Kleesamen verhindern. Andererseits werden sie von Hahnenfuß (Butterblumen) durch deren Wurzelausscheidungen behindert.
  10. Winterraps. Brassica napus. Kreuzblütlengewächse. Anbau nicht nach oder vor anderen Kreuzblütlern wegen Kohlhernie. Nachbau erst nach mehreren Jahren. Fördert Nematoden. Grünfutter für Haustiere. Bienenweide. Hat Pfahlwurzeln. 8-10/ 15-20/ 200/ 1.
  11. Winterwicke Vicia villosa. Hülsenfrüchtler. Stickstoffsammler. Große Wurzelmasse. 8-9/ 15-20/ 150/ 1 nicht für schwere Böden. Sammelt Stickstoff aus der Luft. Nicht vor oder nach Bohnen oder Erbsen. Wintergründung mit Roggen oder Weizen.

Weiterhin sind als Gründüngerpflanzen bewährt:

  • Mischung aus 20% Alexandrinerklee, 60% Hafer, 20% Perserklee, Aussaat ab 3-4, ganzjährig; geeignet als Futtermittel, Mulch, Stickstoffsammler, nicht für trockene Böden. Rasche Bodendeckung furch schnelle Jugendentwicklung. Stickstoffsammler.
  • Ackerbohne Vicia faba Hülsenfrüchtler als Vorsaat, 2 - 7, auch bei Trockenheit, Stickstoffsammler, Tiefwurzler. Auch schwere Böden. Nicht winterhart. Sie haben Pfahlwurzeln bis zu 1,5 m, zur Bodenlockerung, Stickstoffsammler. Abschneiden, wenn die Pflanzen Früchte angesetzt haben. Für nährstoffarme und trockenen Böden. 3 - 5 Aussaat.
  • Kresse Lepidium sativum Kreuzblütengewächse bildet viel Humus, schnellwachsend.
  • Platterbsen Lathyrus Hülsenfrüchtler bleiben niedrig, vertragen Trockenheit, frieren sicher ab. Für Weinbergsbegrünung.
  • Rotklee/Wiesenklee Trifolium pratense Hülsenfrüchtler ist frosthart. Mehrjährige Gründünger- und Futterpflanze mit Pfahlwurzel. Stickstoffbildend. Erhöht merklich den Gareanteil im Boden.
  • Bokharaklee Melilotus albus Hülsenfrüchtler ist gut für Tonböden, leichte Sandböden (nicht unter pH 5,5) und bei Bodenmüdigkeit. Bienenweide, wird bis 140 cm hoch. Die Pfahlwurzel kann bis zu 5 m lang werden, sie durchbricht Pflugsohle und Steinbildungen. Getreide, Hackfrüchte und Obstbäume gedeihen danach besser. Als Randbepflanzung auf den Obstbaumscheiben wehrt der Bokharaklee Wühlmäuse ab. Das bittere Cumarin wird von den Milchkühen und anderen Tieren oft nicht gern gefressen, frisches Kraut nehmen sie aber nach Eingewöhnung an. Die Nährstoffe kommen denen der Luzerne gleich. Die Pflanze ist zweijährig. Aussaat im zeitigen Frühjahr, 250 g/100 qm.
  • Borretsch Borago officinalis Raublattgewächse durchwurzelt den Boden tief. Bienenweide.
  • Quirlmalve Malva verticillata Malvaceae. Gründüngung mit viel Blattmasse und starker Pfahlwurzel zur Bodenlockerung. Sie friert im Winter ab. Wurde über Jahrhunderte als Futterpflanze genutzt. Die Pflanzen können bei früher Saat bis 2 m hoch werden.
  • Rauweizen Triticum turgidum Süßgräser. Sie ist eine fast verschollene Art, die wesentlich üppiger ist als die heute bekannten Weizen. Rauweizen ist winterhart und entlastet die Fruchtfolge. Überwinternde Gründüngung sollte vier Wochen vor der nächsten Kultur eingearbeitet werden, damit sie sich im Boden noch umsetzen kann.
  • Sommerwicke/Hafergemenge, 7 - 8, der Hafer stützt die Wicken. Stickstoffsammler. Für alle Böden, außer sauren. Frostfest bis -5°.
  • Kornrade Agrostemma githago Nelkengewächse, einjährig, ist nicht mit Nutzpflanzen verwandt und kann überall Einsatz finden. Ihre Wurzeln scheiden schädliche Saponine aus, die Nematoden vernichten.
  • Auch Dinkel Triticum spelta Süßgräser (Winter) und Flachs Linum usitatissimum Leingewächse (Sommer) bilden schnellen Bodenschutz.

 

Praktische Gründüngungsvorschläge:

  • Frühjahr: kurzdauernd Ackerbohne, Phacelia, Senf, Spinat.
  • Frühjahr/Sommer: Ackerbohne, Alexandrinerklee (1/2-1 Jahr), Erbsen-Wicken-Hafer-Gemenge, Hafer, Perserklee, Phacelia, Rotenburger Combigemenge, Senf, Spinat.
  • Sommer/Herbst: Als Nachfrucht Lupinen, Ölrettich, Phacelia, Platterbsen, Senf, Sommerwicken evt. + Hafer.
  • Herbst: Überwinterungsdüngung mit Landsberger Gemenge, Winterraps, Winterrüben, Winterroggen, Zottelwicke (evt. + Roggen).

Verdichteter Boden:

Dafür eignen sich Pflanzen mit tief eindringenden Pfahlwurzeln: Ackerbohne, Bokharaklee, Borretsch, Gelbsenf, Landsberger Gemenge, Lupine, Luzerne, Ölrettich, Perserklee, Puffbohne, Quirlmalve, Rotklee, Sonnenblumen, Steinklee, Winterraps.

Wann muss man Gründünger umgraben?

Im Frühsommer oder im März untergraben. Im Frühjahr oder Sommer säen, im Herbst einarbeiten. Zerkleinern, falls nicht vom Winterfrost zerstört. 8–10 Wochen nach der Aussaat mähen.

Was macht man mit Gründüngung?

Mit der Gründüngung kann man dem abgeernteten Boden etwas Gutes tun. Bestimmte Pflanzen, die im Spätsommer oder Herbst als Nachsaat auf freie Flächen ausgebracht werden, geben dem Gartenboden neue Kraft für das nächste Frühjahr. Zu diesen Pflanzen gehören Phacelia, Perserklee, Gelbe Lupine, Wicke und Gelbsenf.

Welche Gründüngung im März?

Aussaat der Gründüngung Mit einer Vorsaat kann bereits im Februar/März gestartet werden. Geeignete Gründüngungsarten für die Vorsaat sind zum Beispiel Spinat oder Phacelia. Die Nachsaat findet in der Regel ab August statt. Im September oder Oktober kann das Wintergetreide, zum Beispiel Winterroggen, ausgebracht werden.

Wie verarbeitet man Gründünger?

Schritt 2 Die Gründüngung aussäen Streut das Saatgut für die Gründüngung gleichmäßig aus und harkt etwas Erde darüber. Im Prinzip, als wenn ihr Rasen ausbringen wolltet. Nun etwas andrücken und schön gießen – das war es schon!