Was ist gesünder brauner Zucker oder Rohrzucker

Ob brauner Zucker gesünder ist als weißer wird auch unter Expert:innen immer wieder diskutiert. Viele halten braunen Zucker für natürlicher – aber stimmt das überhaupt?

Brauner Zucker – wie wird er hergestellt?

Brauner Zucker wird aus Zuckerrüben und aus tropischem Zuckerrohr gewonnen. Dabei werden die Pflanzen zerkleinert, gekocht und anschließend gepresst, sodass ein dickflüssiger Sirup entsteht. Dieser Zuckersirup wird anschließend getrocknet, bis sich Kristalle bilden. Auf diese Weise entsteht brauner Zucker (Rohzucker).

Wird dieser Prozess wird mehrmals wiederholt und der Zucker mehrmals von Sirupresten gereinigt, entsteht der feine, weiße Zucker (Raffinadezucker).

Brauner Zucker ist also ein Zwischenprodukt der Zuckerherstellung und enthält im Gegensatz zu weißem Raffinadezucker noch Reste des dunklen Zuckersirups (Melasse). Er enthält daher auch mehr Mineralstoffe als weißer Zucker. Diese sind allerdings nur in so geringen Mengen enthalten (etwa ein Prozent), dass dies kaum ins Gewicht fällt.

Welche Zuckersorten sind braun?

Außer dem bereits erwähnten braunen Rohzucker, der noch Melassereste enthält, gibt es noch weitere braune Zuckersorten:

  • Vollzucker (vollständig gereinigter, eingedickter und getrockneter Zuckersaft, von dem die Melasse nicht abgetrennt wurde)
  • Brauner Kandiszucker (grobe Zuckerkristalle)
  • Kandisfarin (mit Karamellsirup überzogene Kristalle, die aus einer reinen Zuckerlösung gewonnen werden)

Übrigens: Noch eine Frage, die du dir bei weißem und braunem Zucker stellen solltest, lautet: Ist Zucker vegan? 

Was ist gesünder: brauner oder weißer Zucker?

Brauner Zucker ist nicht gesünder als weißer Zucker.
(Foto: CC0 / pixabay / flomo001)

Auch wenn der Volksmund es gerne behauptet: Brauner Zucker ist nicht viel gesünder als weißer Zucker. Beide Zuckersorten enthalten etwa 400 Kalorien pro 100 Gramm, keine Vitamine und sind schädlich für die Zähne. Einen Unterschied gibt es im Geschmack: Brauner Zucker schmeckt etwas malzig und karamellartig.

Bei der Herstellung wird der braune Rohzucker weniger verarbeitet – das ist zumindest für die Ökobilanz vorteilhaft, da einige energieintensive Verarbeitungsschritte weggelassen werden. Allerdings kommt es auch vor, dass weißer Zucker wieder braun gefärbt wird, um ihn „gesünder“ auszusehen zu lassen. Für den Verbraucher ist dies schwer zu erkennen.

Tipp: Achte bei Zucker darauf, dass er in Bio-Qualität und unraffiniert ist. Idealerweise stammt er von regional angebauten Bio-Zuckerrüben. Willst du auf Zucker verzichten, kannst du stattdessen auch auf Zuckerersatz zurückgreifen. 

Haushaltszucker, brauner Zucker, Rohrzucker, Rübenzucker oder Rohzucker – die Auswahl an Zuckersorten im Supermarktregal ist groß. Der Unterschied liegt auf den ersten Blick vor allem in der Farbe, und bei allen gilt: Zucker ist nicht gesund. Dennoch lautet eine weit verbreitete Annahme: Zucker, der braun ist, soll weniger schädlich sein als der klassische weiße Zucker. Aber stimmt das wirklich?

Zucker ist nicht gleich Zucker – die Sorten im Überblick

Auf den ersten Blick scheint sich Zucker vor allem in zwei Sorten unterscheiden zu lassen: in braunen und weißen. Aber das ist so nicht ganz richtig, denn es gibt einige unterschiedliche Sorten. Zu Beginn also ein kleiner Überblick.

Rohrzucker und Rübenzucker

Zunächst einmal unterscheidet man in Rohrzucker und Rübenzucker. Wie die Namen bereits verraten, stellt man Rohrzucker aus Zuckerrohr und Rübenzucker aus Zuckerrüben her. Das ist allerdings auch schon der einzige Unterschied. Beide Zuckerarten bestehen aus Saccharose und werden in ähnlichen Verfahren gewonnen. Auch in puncto Nährstoff- und Kaloriengehalt unterscheiden sie sich nicht.

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Rohzucker

Sowohl aus Rohrzucker als auch Rübenzucker kann man sogenannten Rohzucker herstellen. Das ist ganz einfach Zucker, der bei der Herstellung nicht so stark gereinigt wird und deshalb eine braune Farbe hat. Neben Saccharose enthält Rohzucker zusätzlich noch Melasse, einen dunkelbraunen Zuckersirup.

Weißer Zucker

Weißen Zucker oder auch Haushaltszucker gewinnt man, indem man den Rohzucker weiter verarbeitet und raffiniert, also reinigt. Dadurch verliert er seine braune Farbe, ist länger haltbar und rieselt außerdem besser.

Brauner Zucker

Was man zu guter Letzt nicht miteinander verwechseln darf – und es dennoch oft gerne tut – sind Rohzucker und Brauner Zucker. Optisch ähneln sich beide zwar durch ihre braune Farbe, sind aber nicht das Gleiche. Brauner Zucker ist im Gegensatz zum Rohzucker eigentlich weißer, raffinierter Zucker, der nachträglich mithilfe von meist dunkelbraunem Zuckersirup wieder braun eingefärbt wird. Klingt etwas paradox, ist aber eine gängige Herstellungsmethode – und deutet schon an, dass von gesund hier sicher nicht die Rede sein kann.

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Brauner vs. weißer Zucker – was ist gesünder?

Aber nun zur ursprünglichen Fragestellung zurück: Sind brauner Zucker oder Rohzucker in irgendeiner Form weniger schädlich oder gar gesünder als weißer Zucker? Eine Frage, die uns Ernährungswissenschaftlerin Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ganz klar beantworten kann. „Weder brauner Zucker noch natürliche Süßungsmittel wie Honig, Zuckerrüben- und Ahornsirup, Agavendicksaft oder Fruchtdicksäfte sind aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswerter als weißer Zucker“, erklärt sie. Es handle sich hierbei allenfalls um geschmackliche, aber keine gesünderen Alternativen. Die braunen Zuckersorten würden zwar wegen der enthaltenen Melasse rein rechnerisch etwas mehr Mineralstoffe und Vitamine als raffinierter (weißer) Zucker haben, die Mengen seien laut Antje Gahl aber so gering, dass sie keinen Beitrag zur Bedarfsdeckung leisten.

„Zucker bleibt Zucker, daher sollten alle Zuckerarten nur in Maßen konsumiert werden“, lautet das abschließende Urteil der Expertin.

Wer nun wissen will, ob es eigentlich aus gesundheitlicher Sicht ratsam ist, gänzlich auf Zucker zu verzichten, kann hier weiterlesen. Und wen es interessiert, wie es sich tatsächlich anfühlt, mehrere Monate auf Süßigkeiten zu verzichten, dem sei die Kolumne unseres Kollegen Markus ans Herz zu legen.

Was ist besser Rohrzucker oder brauner Zucker?

Brauner Rohzucker ist also weder zahnfreundlicher noch gesünder, noch besser für die Figur. Übrigens: Weil brauner Rohzucker einen etwas höheren Wassergehalt als Raffinade hat, bietet er Mikroorganismen bessere Lebensbedingungen und verdirbt deshalb leichter.

Was ist der gesündeste Zucker?

Stevia, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker gelten als gesündere Wahl im Vergleich zu Haushaltszucker.

Warum ist brauner Zucker besser?

Beide Zucker haben ihre Vorteile, auch beim Backen. Brauner Zucker hat einen etwas höheren Wassergehalt als weißer Zucker und kann dadurch dafür sorgen, dass deine Teige und Backwaren insgesamt etwas feuchter bleiben.

Warum Rohrzucker besser?

Im sich anschließenden Prozess der Zuckerherstellung wird der Rohzucker weiter verarbeitet und es entsteht der raffinierte weiße Zucker. Er ist länger haltbar und rieselfähiger. Roh- oder Vollrohrzucker bietet also keinen nennenswerten gesundheitlichen Vorteil gegenüber raffiniertem Rohr- oder Rübenzucker.

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