Was ist der unterschied zwischen arthrose und osteoporose

Durch einen gesunden Lebensstil und bestimmte Verhaltensweisen lässt sich das Risiko einer Osteoporose-Erkrankung verringern. Menschen, die sich immer viel bewegt und kalzium- wie auch vitaminreich ernährt haben, leiden seltener an Osteoporose. Tritt die Krankheit auf, muss die Therapie schnell beginnen.

1. Medikamentöse Behandlung

Osteoporose ist behandelbar, Medikamente können das Voranschreiten der Krankheit stoppen. Wichtig in der Osteoporose-Therapie ist, dass die Patienten ausreichend Kalzium und Vitamin D zu sich nehmen. Wer sich ausgewogen ernährt, deckt seinen Kalziumbedarf mit der Nahrung. Vor allem Milch oder Milchprodukte enthalten viel Kalzium. Einen Mangel können Kalzium-Präparate ausgleichen.

Um dem Körper ausreichend Vitamin D zuzuführen, reicht die Nahrung nicht aus. Dieses Vitamin kann der Körper allerdings selbst produzieren, wenn der Mensch sich lange genug im Sonnenlicht aufhält. Ist das nicht der Fall, kann der Arzt ergänzende Mittel verordnen.

Darüber hinaus gibt es in der Behandlung von Osteoporose zwei unterschiedliche Strategien:

  • Verhinderung des Knochenabbaus
  • Förderung des Knochenaufbaus

Am weitesten verbreitet ist die erste Variante. Hier ein kurzer Überblick der Medikamente, die dabei zum Einsatz kommen.

Bisphosphonate
Die Medikamente dieser Gruppe verhindern den Abbau der Knochen. Sie sind bei richtiger Einnahme gut verträglich, wirken gut und werden daher häufig eingesetzt. Die Mittel heißen Alendronat, Ibandronat, Risedronat oder Zoledronat.

Denosumab
Denosumab ist ein Biologikum, das heißt, es wird gentechnologisch hergestellt. Es bremst den Abbau der Knochen.

Bazedoxifen oder Raloxifen
Diese Mittel wirken ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen, das die Knochen schützt und so verhindert, dass sie weiter abgebaut werden. Sie werden speziell bei der Behandlung von Frauen eingesetzt.

Teriparatid
Diese Substanz fördert den Aufbau von Knochen. Die Patienten spritzen sie sich täglich wie Insulin unter die Haut.

Romosozumab
Romosozuman ist gentechnologisch hergestelltes Biologikum und fördert stark den Knochenaufbau. Es soll nur 12 Monate angewendet werden. Vorsicht bei Patienten mit Herz-Kreilauf-Erkrankungen.


Ausführliche Informationen finden Sie auf unsere Seite zum Einsatz von Medikamenten in der Osteoporose-Therapie.

2. Nicht-medikamentöse Behandlung

Wichtig für Osteoporose-Patienten ist zudem Bewegung. Sportarten wie Tennis oder Volleyball beanspruchen die Knochen und haben positive Auswirkungen auf sie. Auch Krafttraining tut den Knochen gut. Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen, Wandern oder Nordic Walking bewirken an den Knochen nicht ganz so viel, doch es gilt: Jede Form von Bewegung ist besser als keine Bewegung.

Auch Physiotherapie (Krankengymnastik) kann die Muskelkraft steigern. Zudem können Hilfsmittel sinnvoll sein, um die empfindlichen Knochen zu schützen. Zum Beispiel Hüftprotektoren. Sie reduzieren das Risiko von Oberschenkelhalsbrüchen.

Wer schlecht sieht, sollte darauf achten, dass er eine gute Sehhilfe hat und sie vor allem trägt, um keine Knochenbrüche zu riskieren. Es ist sinnvoll, Stolperfallen in der Wohnung unschädlich zu machen.

Post-Polio-Syndrom und Osteoporose

Durch eine Erkrankung an Poliomyelitis im Kindesalter ist aufgrund des fehlenden Muskelzugs oft bereits das Knochenwachstum (Länge und Breite des Knochens) beeinträchtigt worden. Durch die geringere oder fehlende Belastungsmöglichkeit wird der Knochenstoffwechsel beeinflusst. Dieser ist auch abhängig von Hormonen und der Durchblutung der Umgebungsmuskulatur. Letztere ist nach einer paralytischen Poliomyelitis oft ebenfalls reduziert.

Neben den allgemeinen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose (z. B. fortgeschrittenes Alter, weibliches Geschlecht, familiäre Vorbelastung, früh einsetzende Menopause, Rauchen, Alkoholmissbrauch) wirken sich die Muskelschwächen, die reduzierte Muskelmasse und die damit einhergehende Bewegungsbeeinträchtigung negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, während das Sturzrisiko ebenfalls schon erhöht ist.

Es gibt bisher nur wenige Studien, welche den Zusammenhang zwischen einer verringerten Knochendichte und dem Post-Polio-Syndrom im Fokus hatten. Die vorhandenen Untersuchungen weisen aber klar auf ein erhöhtes Risiko von Osteoporose bei Personen mit einem Post-Polio-Syndrom hin.

In einer irischen Studie wurde bei 96% der 50 untersuchten Personen mit PPS (Durchschnittsalter 60) eine verminderte Knochendichte nachgewiesen. Bei 56% wurde eine Osteoporose diagnostiziert (Tabelle 1) und bei 40% eine Osteopenie (eine Vorstufe der Osteoporose). In der Allgemeinbevölkerung (älter als 45Jahre) liegt das Risiko für eine Osteoporose dagegen lediglich zwischen 6.3 % und 9.7%; das Risiko einer Osteopenie für Männer durchschnittlich bei 24.3% und für Frauen bei 44.6%.

Tabelle 1: Osteoporose der Hüfte und Lendenwirbelsäule bei PPS-Betroffenen

Männer Frauen Total
vor der Menopause nach der Menopause
Stichprobengrösse 20 4 26 50
Osteoporose (Hüfte und / oder Lendenwirbelsäule) 35% 50% 73% 56%
der Hüfte 35% 25% 73% 54%
der Lendenwirbelsäule 30% 25% 58% 44 %

Zur reduzierten Knochendichte zeigte sich auch ein erhöhtes Sturzrisiko. 82% der Studienteilnehmenden (41 Personen) stürzten in den letzten fünf Jahren zwischen 2- und 5-mal, 64%  in den letzten 6 Monaten mindestens einmal. In der Allgemeinbevölkerung über 60 Jahren liegt das Sturzrisiko im Vergleich bei 3.6% innerhalb von 12 Monaten. Stürze bergen immer das Risiko eines Knochenbruchs, vor allem bei verminderter Knochendichte. Dies zeigte auch die Studie: 38% (19 Personen) erlitten Knochenbrüche, welche zu 73% durch solche Stürze entstanden sind (Mohammad A.F. et al., 2009).

In einer kanadischen Studie wurde ebenfalls die Häufigkeit von Osteoporose und Osteopenie in  Hüfte und Lendenwirbelsäule untersucht (164 Personen mit PPS). Auch dort wurde ein stark erhöhtes Risiko für eine verminderte Knochendichte, v.a. der Hüfte, festgestellt. Die Häufigkeit von Osteoporose in der Lendenwirbelsäule war im Vergleich zur Hüfte kleiner. Dies kann daran liegen, dass durch die häufig vorliegenden Skoliosen der Wirbelsäule die Messresultate verfälscht wurden oder darauf hinweisen, dass Osteoporose bei PPS ein Problem gewisser Körperregionen ist. Die Ergebnisse weiterer Studien zu anderen Erkrankungen deuten darauf hin, dass Personen mit Muskelschwächen der unteren Extremitäten ein erhöhtes Risiko für eine lokalisierte Osteoporose aufweisen und weniger für eine diffuse Osteoporose, welche die Lendenwirbelsäule und die Hüfte betrifft (Haziza et al., 2007).

Neben den bei allen Personen mit Osteoporose häufig von Brüchen betroffenen Knochen wie den Wirbelkörpern der Brust- und Lendenwirbelsäule, dem Kreuzbein, dem Sitz- und Schambein, dem Becken, dem Oberschenkelhals und den Handgelenken kommen bei Post-Polio-Betroffenen das körperferne Ende des Oberschenkelknochens und der Schienbeinkopf dazu.

Fazit

Auch wenn sich die Studien bezüglich der gefundenen Häufigkeit von Osteoporose und Osteopenie bei PPS-Betroffenen teilweise massiv unterscheiden, weisen doch alle auf ein stark erhöhtes Risiko einer verminderten Knochendichte bei PPS-Betroffenen hin. Es werden weitere Studien nötig sein, um das Osteoporose-Risiko für PPS-Betroffene genauer abschätzen zu können.

Post-Polio-Betroffene gehören aber eindeutig einer Risikogruppe hinsichtlich der Entwicklung von Osteoporose an. Verschiedene vorbeugende Massnahmen können das Risiko mindern. So können Hilfsmittel wie Orthesen das Stehen und Gehen ermöglichen und damit die Möglichkeit, die Belastung der Knochen zu fördern. Bewegungsübungen dürfen auf keinen Fall erschöpfend sein.

Wichtig ist, dass die Knochendichte gemessen wird, damit frühzeitig die Diagnose einer Osteopenie oder Osteoporose gestellt und falls nötig eine Behandlung eingeleitet werden kann. Daneben sollte die erhöhte Sturzgefahr so weit als möglich reduziert werden, indem die Sicherheit des Gangs trainiert wird und Stolperfallen vermieden werden.

Ist Arthrose das gleiche wie Osteoporose?

Besteht ein Zusammenhang zwischen Arthrose und Osteoporose? Osteoporose und Arthrose schließen sich nicht aus, wie man aus epidemiologischen Studien weiß. Betroffen sind meist Ältere und dabei vor allem Frauen.

Was tun gegen Arthrose und Osteoporose?

Gezielte Ernährung bzw. Nahrungsergänzung mit Kalzium- und Vitamin D-Zufuhr. Medikamentöse Behandlung zur Hemmung des Knochenabbaus und Förderung des Knochenaufbaus. Begleitende Therapie mit Schmerzmitteln.

Was für Schmerzen hat man bei Osteoporose?

Oft fällt eine Osteoporose erst durch Schmerzen auf, zumeist durch Rückenschmerzen. Dieser Schmerz ist oftmals akut, im Moment stechend, kann aber chronisch werden und in eine stumpfe Dauerbelastung für Körper und Psyche übergehen. Schmerzen in jeder Form sind ein Alarmsignal des Körpers.

Was essen bei Osteoporose und Arthrose?

Neben einer ausreichenden Aufnahme von Vitamin D ist insbesondere die Zufuhr von Kalzium für Menschen mit Osteoporose wichtig. Kalzium ist ein wichtiger Baustein für Knochen und Zähne. Der Mineralstoff steckt vor allem in Milch und Milchprodukten, aber auch in grünem Gemüse wie Grünkohl oder Brokkoli.