Was ist 20000 m2 ackerlad wer

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Bodenmarkt in Europa

© stock.adobe.com/Jakub Die Unterschiede zwischen den Bodenpreisen in Europa sind riesig. Deutschland gehört mit zu den Ländern, wo der Boden am teuersten ist. Außerdem sind die Bodenpreise hierzulande mit am stärksten gestiegen. Gleichzeitig ist Deutschland das Land mit den größten regionalen Preisunterschieden. Welche Faktoren die Bodenpreise in Deutschland und in anderen EU-Ländern treiben, lesen sie hier.

am Mittwoch, 21.04.2021 - 10:10 (Jetzt kommentieren)

Die Bodenpreise in der EU liegen weit auseinander – von 3.500 Euro im Baltikum bis 115.000 Euro in einigen deutschen Regionen.

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© Olaf Zinke Die Preisunterschiede für Ackerland zwischen den EU-Ländern sind riesig und reichen von 3.500 Euro je Hektar im Baltikum udn in Osteuropa bis zu 70.000 Euro in Italien. Deutschland ist ganz vorne mit dabei. In einigen süddeutschen Regionen werden sogar 115.000 Euro je Hektar gezahlt.

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Deutschland gehört zusammen mit Italien, dem Vereinigten Königreich und Irland, zu den Ländern mit den teuersten Ackerböden. An die Preise in den Niederlanden reicht insgesamt zwar niemand heran – einzelne Regionen in Deutschland haben aber noch höhere Preise. Gleichzeitig gibt es eine Gruppe großer Agrarländer mit erheblich niedrigeren Bodenpreisen – wie etwa Frankreich, Spanien, Polen und noch einige andere.

Am billigsten ist der Boden nach wie vor im Baltikum und in einigen osteuropäischen Ländern – wie etwa Rumänien. Doch speziell in Rumänien hat sich der Boden zuletzt so stark verteuert, dass der Handel staatlich stärker reguliert wurde.

Die Gründe für die großen Preisunterschiede und für die abweichende Preisdynamik sind komplex. Dennoch lassen sich einige Einflussfaktoren benennen: (1) Die Produktivität der Landwirtschaft, (2) Der Anteil von Bodeneigentum und Pachtland und die entsprechende Verfügbarkeit von Flächen, (3) Die Situation an den Kredit- und Kapitalmärkten und der Einfluss sogenannter außerlandwirtschaftlicher Investoren.

(4) Hinzu kommen noch weitere Faktoren, wie der Umfang der staatlichen Regulierung und Kontrolle des Bodenmarktes und die Höhe der sogenannten Transaktionskosten – gemeint sind Steuern und andere Abgaben.

Nicht zu vergessen sind (5) die Höhe der Direktzahlungen und der sogenannte Flächenfrass – oder anders gesagt: Der alternative Flächenverbrauch durch kommunalen Wohnungs- und Straßenbau, Gewerbegebiete und den Bau von Solarparks oder Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen.  

Ein Muster: Viel Bodeneigentum – besonders hohe Bodenpreise

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© Olaf Zinke Ein Faktor der die Bodenpreise mitbestimmt, ist das Verhältnis von Eigentum zu Pachtland. Am höchsten sind die Bodenpreise dort, wo der Eigentumsanteil hoch und Pachtflächenanteil niedrig ist.

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Eine wichtige Einflussgröße für die Höhe der Bodenpreise ist offenbar die Größe des Bodenmarktes – oder anders gesagt: Das Verhältnis von Pacht- und Eigentumsflächen und die Mobilität der vorhandenen Flächen.

Ein Vergleich der in Eigentum befindlichen Flächen mit der Höhe der Bodenpreise bestätigt diese Vermutung. So haben einige, vor allem westeuropäische Länder  – mit hohen Eigentums- und niedrigen Pachtanteilen an der insgesamt bewirtschaften Fläche – die höchsten Bodenpreise.

Beispiel Niederlande: Das Land in Europa mit den höchsten Bodenpreisen – dort sind etwa 75 Prozent der Flächen im Eigentum und nur 25 Prozent verpachtetet. Ähnlich ist die Situation in Italien und in Irland. Dort gehören den Bauern über 80 Prozent der Flächen. In Deutschland sind nur knapp 40 Prozent der Flächen im Eigentum der Landwirte – im Süden mehr als im Norden oder im Osten.

In den meisten osteuropäischen Ländern hat der Bodenmarkt – nach dem Ende des Sozialismus einen langen Transformationsprozess durchgemacht – mit recht unterschiedlichen Ergebnissen. So liegt der Anteil an Bodeneigentum in Polen und Rumänien ebenfalls über 80 Prozent – gleichzeitig sind die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in beiden Ländern ziemlich klein.

In Tschechien und der Slowakei sind nur 17 bzw. 11 Prozent der Flächen im Eigentum – der Rest ist  Pachtland – und die landwirtschaftlichen Betriebe sind ähnlich wie in Ostdeutschland sehr groß. Dazwischen liegt Ungarn, mit einem Eigentumsanteil von 44 Prozent und eher gemischten Betriebsgrößen.

Niederlande und Italien: Boden am teuersten

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© Olaf Zinke Die Länder mit den höchsten Bodenpreisen sind die Niederlande, Italien und Irland. Allerdings gibt es in Deutschland Regionen, wo die Bodenpreise noch höher sind als beim europäischen Spitzenreiter Niederlande.

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Am teuersten ist der Boden in den Niederlanden – mit zuletzt rund 70.000 Euro je Hektar. Die regionalen Preisunterscheide sind ebenfalls recht groß: So müssen die Bauern in Friesland rund 55.000 Euro für den Hektar auf den Tisch legen – während man in der Provinz Noord-Holland 82.000 Euro je Hektar zahlen muss. In den letzten 10 Jahren sind die niederländischen Bodenpreise um etwa 20.000 Euro bzw. fast 40 Prozent gestiegen – die letzten beiden Jahre war das Niveau jedoch relativ stabil.

Trotz der hohen Preise wechseln jährlich gut 3 Prozent der niederländischen Flächen den Besitzer – in Deutschland werden jährlich gerade einmal 0,5 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen gehandelt.

Der zweitteuerste Bodenmarkt der EU befindet sich in Italien: Hier kostet der Hektar im Durchschnitt immerhin rund 34.000 Euro. Die Preisspanne ist in Italien ebenfalls groß: Während die Bauern in der norditalienischen Region Venetien rund 60.000 Euro für den Hektar zahlen müssen, sind es auf Sardinien nur 15.000 Euro. Interessant ist auch: In Italien hatten die Preise im Jahr 2015 mit 40.000 Euro ihren bisherigen Spitzenwert erreicht – danach ging es bis 2018 nach unten. Ab 2019 wurde es dann jedoch wieder deutlich teurer. Gehandelt werden auf der Apenninenhalbinsel jährlich etwa 1,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche.

Irland liegt im europäischen Ranking der Bodenpreise mit ein Kaufpreis von gut 28.000 Hektar auf Position drei – lässt man das kleine Luxemburg mit 37.000 Euro einmal außen vor. Dabei liegen die Preise in den verschiedenen irischen Provinzen jedoch ziemlich nahe beieinander. Mit etwa 3 Prozent ist der Anteil des gehandelten Bodens etwa so hoch wie in den Niederlanden – wo fast ebenso viel Land im Eigentum der Bauern ist – nämlich über 80 Prozent.

Deutschland mit regionalen Rekordpreisen – von 115.000 Euro

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© Olaf Zinke In Deutschland sind die Bodenpreise im Schnitt ähnlich hoch wie im Vereinigten Königreich - nur das die regionalen Unterschiede hierzulande erheblich größer sind und das die Preise in Deutschland kontinierlich steigen. Auch in Osteuropa gibt es Länder wie Polen und Rumänien, wo die Preisdynamik sehr hoch ist. Dagegen sind die Böden in Frankreich sehr preiswert - und die Preise verändern sich außerdem kaum.

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In Deutschland haben sich die Bodenpreise in den letzten 10 Jahren fast verdreifacht – auf zuletzt rund 26.000 Euro je Hektar. Ähnlich starke Preisexplosionen gab es nur in wenigen Ländern: Nämlich in Polen, Ungarn und Rumänien. Dort das Ausgangsniveau allerdings erheblich niedriger. Im Fall von Rumänien haben sich die Preise in 10 Jahren auf 5.300 Euro je Hektar sogar vervierfacht.

Aber zurück nach Deutschland: Im Unterschied zu den teuersten Ländern ist der Pachtlandanteil in Deutschland mit rund 60 Prozent wesentlich höher – während die regionalen Preisunterscheide mit am größten sind. So mussten die Bauern in Niederbayern für den Hektar Land zuletzt 114.700 Euro hinblättern – in Brandenburg und Thüringen waren es knapp 12.000 Euro und im Saarland weniger als 10.000 Euro. Gehandelt wurden in Deutschland jedoch nur 0,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche.

Ähnliche hohe Preise wie hierzulande müssen die Bauern im Vereinigten Königreich zahlen – allerdings ist hier die Preisspanne in den Regionen mit 21.000 Euro im Nordwesten und 26.000 Euro im Nordosten erheblich kleiner.

Deutlich weniger Geld als in den bisher genannten Ländern müssen die Bauern in Frankreich für den Boden ausgeben – im Schnitt nur 6.000 Euro je Hektar. Ein Grund hierfür dürfte der sehr hohe Pachtlandanteil von 74 Prozent sein. Die Preisspanne in den Provinzen liegt zwischen knapp 3000 Euro in Franche-Comte und 12.000 Euro in Calais.

Deutlich höher als in Frankreich sind die Kaufpreise mittlerweile in Polen – mit knapp 11.000 Euro je Hektar – in einer Spanne von 6.500 Euro bis 14.500 Euro. Das heißt auch: In 10 Jahren haben sich die polnischen Bodenpreise mehr als verdoppelt. Dabei sind in Polen ebenfalls 80 Prozent der Flächen im Besitz der Bauern – gehandelt werden jährlich etwas weniger als 2 Prozent der Flächen.

Pachtpreise: Das kostet der Hektar in Europa

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die durchschnittlichen Pachtpreise in der europäischen Union stiegen von 236€ auf 259€/ha.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die Pachtpreise in Österreich stiegen von 291€ auf 295€/ha.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Bulgarien sanken die Pachtpreise von durchschnittlich 256€ auf 248€ je ha.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Dänemark sanken die durchschnittlichen Pachtpreise von 558 auf 544€/ha

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die deutschen Pachtpreise stiegen von ca. 343 auf 356 Euro je Hektar.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die estländischen Pachtpreise stiegen von 60 auf 64 Euro.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Finnland stiegen die Pachtpreise im Schnitt um 7 Euro je Hektar.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die französischen Pachtpreise stiegen leicht an, von 144 auf 147€.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский 2019 bezahlten Landwirtinnen und Landwirte in Schnitt 448 Euro pro Hektar.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Irland stiegen die Pachtpreise 300 auf 307 Euro je Hektar an.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die italienischen Pachtpreise sind von 714 auf 819 € gestiegen.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Leichter Anstieg der Pachtpreise in Kroatien von 70 auf 73 €/ha.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die lettischen Pachtpreise sind von 62 auf 64 Euro je Hektar gestiegen.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Luxemburg sanken die Pachtpreise pro Hektar minimal von 256 auf 255 €

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die durchschnittlichen Pachtpreise in Malta stiegen leicht von 83 auf 86€.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die niederländischen Pachtpreise sanken von 839 auf 819€.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский in Norwegen stiegen die Pachtpreise minimal von 36 auf 37 Euro pro Hektar.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский 2018 bezahlten polnische Landwirtinnen und Landwirte 175 Euro je Hektar.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский 150€ kostete der Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche im Jahr 2018 in Schweden.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die Pachtpreise in der Slovakei sanken leicht von 54 auf 52 Euro.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die Pachtpreise in Slovenien stiegen leicht von 135 auf 141€/ha

© stock.adobe.com/Андрей Яланский Die spanischen Pachtpreise sind von 154 auf 156€/ha

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Tschechien stiegen die Pachtpreise von 114 auf 121€/ha.

© stock.adobe.com/Андрей Яланский In Ungarn sind die Pachtpreise von 165 auf 173€/ha gestiegen.

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Was ist ein Quadratmeter Ackerland Wert?

Im westlichen Bundesgebiet wurden 2018 durchschnittlich 37.800 Euro, im östlichen Bundesgebiet durchschnittlich 15.700 Euro gezahlt. Die größten Preissteigerungen gab es indes in Sachsen (+ 20 %), Hessen (+ 12 %) und Nordrhein-Westfalen (+ 10 %).

Was ist 1 ha Ackerland Wert?

Die Preise für Agrarland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 weiter angestiegen. Im Bundesdurchschnitt mussten Käufer 26.800 € je Hektar ausgeben, gut 1 % mehr als in 2019. Im Jahr zuvor waren die Preise im Mittel um knapp 4 % gestiegen, 2018 um 6 %, 2017 um 8 %, 2016 um 14 %.

Wie viel kostet 1 qm Ackerland in NRW?

Die Preise sind gegenüber dem Vorjahr um 18% gestiegen auf durchschnittlich 5,40 Euro pro Quadratmeter. Das ist der höchste Stand seit den Aufzeichnungen der Ackerland-Preise im Jahr 1974."

Was kostet 1 m2 landwirtschaftsland?

Der Preis für Landwirtschaftsland beträgt um die 10 Fr./m2, die Preisspanne für Bauland hingegen liegt eher zwischen 300-1'500 Fr./m2. Bei einer Parzelle von 1'000 m2 läge der Planungsmehrwert also bei 300'000 bis 1,5 Millionen Franken.