Mit großer macht kommt große verantwortung von wem

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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

„Das ist zu viel. Du machst zu viel!“ Anja schüttelt den Kopf. Sie weiß, dass ich Recht habe. Aber sie will es nicht hören. Wir stehen zwischen Tür und Angel. Um uns herum tobt das Alltagsgeschäft ihrer Arztpraxis. Es ist viel los. Patienten warten im Wartezimmer. An der Anmeldung brummt es.

„Ich weiß,“ antwortet sie, „aber du siehst doch, was hier los ist. Viele Menschen suchen Hilfe und ich habe die Verantwortung, ihnen zu helfen. Du weißt doch: Mit großer Kraft kommt große Verantwortung.“ Sie lächelt mich an.

„Jetzt komm mir nicht mit Spiderman!“, sage ich. Ich kenne den Spruch. Onkel Ben, der Onkel von Peter Parker, alias Spiderman, der sagt diesen Spruch. Kurz bevor er stirbt. Er ist sozusagen das Vermächtnis an seinen Neffen. Spiderman soll seine Fähigkeiten dazu einsetzen, Menschen zu helfen und Gutes zu tun. Wer stark ist, soll auch gut sein.

„Doch! Genauso ist es aber.“ Anja blickt sich in ihrer Praxis um. „Da ist viel dran an dem Spruch. Ich habe die Möglichkeit, Menschen zu helfen. Also habe ich auch die Pflicht, es zu tun. Ich habe die Kraft und ich habe die Verantwortung.“

„Aber nicht um jeden Preis“, sage ich. „Wenn du selbst dabei krank wirst, dann hast du keine Kraft mehr und keine Verantwortung.“
Sie nickt. „Ich übertreibe es ja nicht. Ich sage ja nur, dass ich tue, was ich kann. Darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger.“ Ich lenke ein: „Und das hast du alles aus Spiderman gelernt?“

„Nein,“ Anja schüttelt den Kopf und lacht: „Das steht auch in der Bibel. Im Lukasevangelium. Da gibt es genau den gleichen Gedanken, nur ein bisschen anders ausgedrückt: Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“

Ich bin beeindruckt. So habe ich den Vers noch nie verstanden. Ich umarme sie zum Abschied und sage: „Dann geh mal los, Dr. Spiderfrau, und rette deine Patienten!“  

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"Aus großer Kraft folgt große Verantwortung!" Diesen Satz bekommt der Superheld  Peter Parker - alias Spiderman - von seinem Onkel ins Stammbuch geschrieben. Die Macht, die der Superheld verliehen bekommen hat, soll er also verantwortlich einsetzen und nicht für eigene Zwecke oder unbedacht missbrauchen. Diesen Satz denke ich innerlich mit, wenn ich Psalm 8 in der Bibel lese. In diesem Psalm geht es darum, wie Gott den Menschen als "Krone der Schöpfung" erschaffen hat und was der Mensch alles kann und darf. In Vers Sieben heißt es von Gott: "Du hast ihm" - dem Menschen - "den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt".

Gott hat dem Menschen also die Macht verliehen, über die Tiere zu herrschen. Was geschieht, wenn Menschen diese Macht missbrauchen und sie für ihre eigenen Ziele oder zum puren Vergnügen einsetzen, ist hinlänglich bekannt. Da wird der Lebensraum von Wildtieren immer weiter eingeengt. Tiere werden aus Gewinnsucht gejagt, bis sie ausgerottet sind. Aber auch mit den Nutztieren gehen Menschen mitunter nicht besser um. Sie werden teilweise unter Bedingungen gehalten, die unwürdig für Gottes Geschöpfe sind. Die Macht, die Gott dem Menschen verliehen hat, geht einher mit der Verantwortung die Schöpfung zu bewahren, sie zu erhalten und zu beschützen.

Mit großer macht kommt große verantwortung von wem

Schon früh hat Spiderman Autor Stan Lee erkannt, dass mit grosser Macht auch eine grosse Verantwortung kommt. Genau so ist es bei der Einführung von neuen Technologien. Bei vielen Projekten stellen wir fest, dass der Benutzer oftmals vergessen wird. Die Technologie ist schnell eingeführt. Jedoch wird die Adaption der Technologie durch den Benutzer sehr oft vergessen. Er wird sich selber überlassen.

Der Wechsel zu Windows 10 und Office 365 geht einher mit einem Paradigmenwechsel. In der Vergangenheit wurden die Benutzer von der IT oftmals mit unflexiblen, abgeschotteten und überregulierten IT Systemen versorgt. Wollte man den Firmenlaptop mit dem Heimdrucker verbinden musste man schon fast ein Projekt starten, dass mehrere Tage dauert und viele Personen und Genehmigungsprozesse beinhaltet.

In der neuen Cloud Welt ist es meist Umgekehrt. Unter dem Stichwort des „End User Empowerment“ wird die Macht dem Benutzer zurückgegeben. Trends wie „Consumerization of IT“, neue Gerätschaften wie Smartphones und Tablet und eine neue Generation von Mitarbeitern lassen sich nicht mehr so einfach an eine moderne „assembly line“ beziehungsweise an ein Fliessband stellen. Die Zeiten in denen die Interne IT den Benutzer einschränkt und belehrt sind definitiv vorbei. Kreativität, Innovation und Teamgeist sind gefragt. Das geht mit alten Methoden nur schlecht.

Mit großer macht kommt große verantwortung von wem

Doch oftmals sind die Benutzer mit der Fülle an neuen Möglichkeiten komplett überfordert. Von einem Extrem ins andere geworfen artet das meist in Chaos aus. Denn wie schon eingangs erwähnt: Mit grosser Macht kommt eine grosse Verantwortung!

Deshalb ist es unumgänglich den Wechsel zu begleiten und Richtlinien beziehungsweise Leitsätze oder eine „Governance“ zu erstellen. Es erfordert eine offene Firmenkultur und ein gutes Veränderungsmanagement. Erst dann werden die neuen Werkzeuge sinnvoll genutzt und gewinnbringend eingesetzt.

Aus aktuellem Anlass sind Kollaborationswerkzeuge wie Microsoft Teams sehr gefragt. Die Mitarbeiter sitzen im Home Office. Den kurzen „latrinenweg“ gibt’s nicht mehr. Der Informationsaustausch ist erschwert. Die Produktivität sinkt.

Unternehmen mit einer Microsoft Strategie führen nun Microsoft Teams ein, damit sich die Benutzer auf einem einfachen und sicheren Weg austauschen und kollaborieren können. Als Grundlage für den Veränderungsprozess kann die Theorie von Kurt Lewin oder John Paul Kotter herangezogen werden. Und als „Governance“ schlagen wir meist einen einfachen und pragmatischen Kommunikationsleitfaden vor.

Der Kommunikationsleitfaden hält fest, welche Information oder Kommunikation wie zu erfolgen hat. Natürlich sind das keine in Stein gemeisselten Gesetze. Es sind lediglich Richtlinien, die den Benutzern die Wahl des Kommunikationsmittels erleichtern soll.

Mit großer macht kommt große verantwortung von wem

Das ist ein mögliches Beispiel wie man Email, Microsoft Teams, Sharepoint oder OneDrive verwenden soll. Dabei kommt es auf zwei Dinge an. Wie schnell muss man die Information teilen, und mit wem. Je höher die Dringlichkeit ist, umso interaktiver werden die Tools, die man dafür einsetzt.

Wie auch schon ein anderer bekannter Werbespot einer Reifenmarke mal herausgefunden hat: «Power is nothing without control».

Kontaktieren Sie uns zu Microsoft Teams, Telefonie über Teams oder andere Cloud Themen. Denn wir sind ausschliesslich Cloud fokussiert und durften in unserem beruflichen Werdegang schon einige Veränderungsprozesse mitbegleiten.

Für das ViNET2 Team

Bojan Jancar

#Cloud #ChangeManagement #Office365 #MicrosoftTeams #BimodalIT