Kind 6 Jahre lehnt Vater ab

Wie oft der Elternteil sein Kind besuchen und mit diesem Umgang haben soll oder darf, lässt sich nicht verallgemeinert sagen.

Oft wird vereinbart, dass das Kind alle zwei Wochen ein Wochenende bei dem anderen Elternteil verbringt. Das kann eine praktikable Lösung sein. Grundsätzlich können sich die Eltern auf jede Regelung einigen, die ihnen richtig und gut für das Kind erscheint. Wichtig ist dabei, dass diese Besuchsregelung dem Kindeswillen und der Intensität der Beziehung zwischen Elternteil und Kind entspricht. Außerdem muss die Entfernung zwischen den Wohnorten sowie das Alter und der Gesundheitszustand des Kindes für die Regelung der Umgangszeiten berücksichtigt werden.

Es ist hilfreich, wenn die Eltern eine bestimmte Handhabung des Umgangs mit Einverständnis des Kindes festlegen. Können sich die Eltern nicht verständigen, kann das Jugendamt vermitteln. Gelingt dies nicht, muss das Familiengericht über den Umgang entscheiden.

Mein Kind will sein Umgangsrecht nicht wahrnehmen – Woran liegt das?

3 unglaubliche Gründe warum kein Umgang gewünscht sein könnte

Es kann vorkommen, dass das Kind den Umgang mit dem anderen Elternteil verweigert. So kann es besonders bei jüngeren Kindern dazu kommen, dass sie den Vater nicht mehr sehen wollen, wenn sie nach der Trennung oder Scheidung bei der Mutter leben, oder andersherum.

Gründe, warum das Kind ein Elternteil nicht mehr sehen will:

  • 1. Bewusste oder unbewusste Manipulation

    Grund dafür, dass das Kind den Umgang zum Vater verweigert, kann sein, dass die Mutter bewusst oder unbewusst das Kind manipuliert. Eine Trennung oder Scheidung bringt viele negative Gefühle gegenüber dem Ex-Partner oder der neuen Lebenssituation mit sich, die sich auch auf das Kind auswirken.

  • 2. Loyalitätskonflikt

    Außerdem kann es dazu kommen, dass das Kind den Vater nicht mehr sehen will, weil es in einem Loyalitätskonflikt zwischen den beiden Elternteilen steht. Es versucht dann diesem Konflikt zu entgehen, indem es den Kontakt zum Vater bzw. der Mutter verweigert.

  • 3. Verlustangst

    Schließlich kann es sein, dass das Kind keinen Umgang zum Vater will, weil es Angst vor dem zusätzlichen Verlust der Mutter hat. In der Folge ergreift es dann verstärkt Partei für den Elternteil, bei dem es lebt. Grund ist, dass Kinder von Natur aus sehr abhängig von der Zuwendung und Versorgung durch ihre Eltern sind.

6 erfolgreiche Lösungen, wenn das Kind keinen Umgang möchte.

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Wenn das Kind den Umgang zum Vater bzw. der Mutter verweigert, dann sollten die Eltern schnell handeln. Zunächst ist das Alter des Kindes zu berücksichtigen. Je jünger das Kind, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kontaktwusch wieder hergestellt werden kann. Je älter das Kind ist, desto mehr ist seine Entscheidung, den Vater bzw. die Mutter nicht zu sehen, jedoch zu akzeptieren.

Was kann ich tun, wenn mein Kind den Umgang zum anderen Elternteil verweigert?

Der Elternteil, bei dem das Kind lebt, kann durch sein eigenes Verhalten positiv auf den Kontaktwunsch des Kindes einwirken. Das gilt besonders für Kinder unter zehn Jahren. So kann der Elternteil, bei dem das Kind lebt, durch die richtigen erzieherischen Impulse die Verweigerung des Kindes auflösen. Es ist schließlich die Pflicht der Mutter oder des Vaters, den Umgang des Kindes zum anderen Elternteil zu fördern. Dies sollte auch unbedingt immer versucht werden, da Kinder immer zur Hälfte Mutter und Vater sind und sie ein Recht auf beide Elternteile haben. Dies ist für die seelische Gesundheit immens wichtig.

• Kontakt erhalten

Es ist ratsam, den Kontakt zum Kind trotzdem aufrechterhalten, damit sich das Kind nicht weiter entfremdet.  Der Elternteil kann zum Beispiel Briefe und E-Mails mit Fotos schicken oder Telefonate anregen. Wenn der Kontakt zu gemeinsamen Verwandten besteht, kann dieser genutzt werden, um auch das Kind zu treffen.

• Fachliche Unterstützung wahrnehmen

Es kann helfen, sich fachliche und kompetente Beratung einzuholen. Dafür gibt es Unterstützung durch Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen.

• Das Jugendamt um Hilfe bitten

Erste Anlaufstelle bei Problemen mit dem Umgangsrecht ist immer das Jugendamt. Das Jugendamt versucht dann zwischen den Eltern und dem Kind zu vermitteln und eine Lösung herbeizuführen.

• Mediation wahrnehmen

Wenn das Verhalten des Ex-Partners ausschlaggebend dafür ist, dass das Kind seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr sehen will, dann kann eine Mediation helfen, eine Lösung herbeizuführen. Mit der Hilfe einer neutralen dritten Person können die Besuchs- und Umgangszeiten vereinbart werden.

• Umgangsrecht einklagen

Schließlich haben sie noch die Möglichkeit, ihr Recht auf Umgang mit dem Kind gerichtlich einzuklagen.

• Geduldig sein

Möglicherweise findet das Kind, wenn es älter wird, zu seinem Vater oder seiner Mutter zurück. Das kann zum Beispiel passieren, wenn das Kind in einer Phase ist, in der es auf der Suche nach seiner Identität ist. Ihre Kinder werden Sie immer an der Geduld messen, mit der Sie den Kontaktwusch aufrecht erhalten.

Warum lehnt mein Kind den Papa ab?

Ob ein Kind in den ersten Lebensjahren den Vater einige Zeit intensiv ablehnt, hängt jedoch auch mit anderen Faktoren zusammen: Der Charakter des Kindes: Wie stark ist das Kind auf die Mutter fixiert? Wie anhänglich ist es? Die Situation des Vaters: Wie viel Zeit kann der Vater mit dem Kind verbringen?

Kann ein Kind den Umgang mit dem Vater verweigern?

Kinder ab 12 Jahren dürfen selbst darüber entscheiden, ob sie Umgang mit dem anderen Elternteil haben möchten oder nicht. Verweigern Sie den Umgang, haben Sie hier keine Handhabe. Vor Vollendung des 12. Lebensjahres sieht das anders aus und das Umgangsrecht bleibt bestehen.

Wie Verhalten sich manipulierte Kinder?

‌Hat das Kind auf einmal große Schwierigkeiten, sich einem Elternteil zu öffnen, lehnt es Umarmungen, Kuscheln oder auch Tröstungen urplötzlich ab, obwohl dies in der Vergangenheit zur Eltern-Kind-Beziehung ganz natürlich dazugehörte, kann dies ein Hinweis auf Manipulation des Kindes von außen sein.

Warum brechen Kinder den Kontakt zum Vater ab?

Das liegt daran, weil sie das selbst nicht gelernt haben und mit ihrer eigenen Mutter noch nie auf so einer Ebene geredet haben. Wenn Eltern sich und dem Kind gegenüber eingestehen, dass ihr Verhalten problematisch war, dass sie überbordend waren oder zu wenig Nähe zugelassen haben, dann öffnet das häufig schon Türen.

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