Werbung Sollte man die Katze sterilisieren lassen?Ungeplanten Katzenbabys lässt sich mit einer Operation vorbeugen. Wann sie erfolgen sollte und ob sterilisieren oder kastrieren besser ist.Inhaltsverzeichnis
Quelle: Shutterstock Eine Sterilisation ist die Alternative zu Kastration. Sie dient dazu, die Katze unfruchtbar zu machen. Anders als viele meinen ist es nicht so, dass Kater immer kastriert und Katzen immer sterilisiert werden – vielmehr handelt es sich um zwei unterschiedliche chirurgische Eingriffe, die nichts mit dem Geschlecht zu tun haben. Während bei der Kastration beim Kater die Hoden und bei der Katze die Eierstöcke und meist auch die Gebärmutter entfernt werden, durchtrennt der Tierarzt bei der Sterilisation lediglich die Samenleiter bzw. die Eileiter. So können Spermien und Eizellen nicht mehr transportiert werden, was eine Befruchtung verhindert – ansonsten aber keine Konsequenzen für das Leben der Katze hat. Wann kann man eine Katze sterilisieren?Ab wann kann eine Katze sterilisiert werden? In der Regel wartet man mit der Sterilisation wie auch bei der Kastration bis zur Pubertät, also dem Eintritt der Geschlechtsreife. Die Tiere sind dann meist in einem Alter von etwa fünf bis sechs Monaten. Eine Katze sollte am besten nur operiert werden, wenn sie gerade nicht rollig ist, weil dann das Gewebe besser durchblutet ist. FOCUS TIERDOKTOR 2021Mehr zum Thema Tiergesundheit finden Sie in der Ausgabe FOCUS TIERDOKTOR 2021. Zum Print-Shop Zum E-Paper-Shop Katze sterilisieren: Der AblaufSo läuft eine Sterilisation ab:
Eine Sterilisation ist mit geringen Risiken verbunden. Neben dem allgemeinen Narkoserisiko, das für jede Operation gilt, besteht ein gewisses Risiko, dass sich die Wunde entzündet. Allergische Reaktionen auf Narkosemittel oder Medikamente sind sehr selten. Eine Schwellung der Wundregion ist anfangs normal, vergeht aber mit der Zeit von selbst. Werbung Katze sterilisieren: Die Zeit danachKater kommen mit den Folgen des Eingriffs in der Regel gut zurecht, weil sie nur eine winzige Wunde haben. Eine sterilisierte Katze dagegen hat eine größere Wunde am Bauch und entsprechend meist länger mit den Folgen zu kämpfen. In der Regel ist aber keine aufwendige Nachsorge nötig: Das Tier braucht Ruhe und sollte an einem ruhigen, nicht zu hellen Platz schlafen können, bis die Narkose endgültig ihre Wirksamkeit verloren hat. Am besten lässt man die Katze zusammen mit einer warmen Decke oder einer nicht zu heißen Wärmflasche in der Transportbox, die auf dem Boden abzustellen ist, damit beim Aufwachen keine Absturzgefahr besteht: Die meisten Katzen sind noch unsicher, wenn sie nach einer Operation zum ersten Mal wieder auf den Beinen stehen. Wasser darf man der Katze direkt anbieten. Füttern sollten Sie Ihr Tier nicht, bis die Narkose nachgelassen hat, sonst besteht die Gefahr, dass sich das Tier verschluckt oder sogar an Futterbrocken erstickt. In den ersten Tagen nach der Operation sollten Halter die Katze nicht hochheben – und wenn es doch nötig ist, strikt darauf achten, sie nicht am Bauch anzufassen. Wichtig ist auch, im Blick zu behalten, dass sie sich die Naht nicht aufbeißt oder ständig daran leckt. Äußere Fäden, die sich nicht von selbst auflösen, können nach etwa zehn Tagen beim Tierarzt gezogen werden. In diesem Zeitraum erfolgt auch eine kurze Nachkontrolle.
Quelle: Shutterstock Die passende Krankenversicherung für Ihr Tier findenSie suchen nach einer Tierarztversicherung, die auch die Kosten für die Sterilisation Ihrer Katze bezuschusst? Wir haben empfehlenswerte Preis-Leistungs-Angebote für Sie recherchiert. Die Kosten der Sterilisation einer Katze richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Diese sah als einfachen Satz im Jahr 2020 für eine Kater-Sterilisation 19,24 Euro vor, für die Sterilisation einer Katze 57,72 Euro. Die Gesamtsumme, die der Besitzer nach der Operation zu zahlen hat, liegt jedoch höher – es handelt sich bei den Preisen lediglich um die Kosten für den chirurgischen Eingriff. Narkose, nötige Medikamente oder Mehraufwand müssen extra bezahlt werden. Weil Tierärzte den bis zu dreifachen Gebührensatz verlangen können und die Preise je nach Region variieren, ist es kaum möglich, einen verlässlichen Pauschalpreis für das Sterilisieren von Katzen zu nennen. Generell gilt aber, dass die Sterilisation einer Katze deutlich teurer ist, als die eines Katers – weil der chirurgische Aufwand größer ist. Dennoch dürfte der Preis in den meisten Regionen 200 Euro nicht überschreiten. Werbung Katze sterilisieren oder kastrieren?Weil die Geschlechtsorgane erhalten bleiben, hat eine Sterilisation anders als die Kastration keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Der Sexualtrieb sterilisierter Tiere bleibt bestehen. Das bedeutet, dass Katzen weiter rollig und scheinträchtig werden und Kater weiterhin ihr Revier mit Urin markieren und andere Kater als Rivalen betrachten. Paaren sie sich, können sie zwar keinen Nachwuchs mehr zeugen, sich aber gegenseitig mit Infektionskrankheiten wie FIV („Katzenaids“) oder FeLV („Katzenleukämie“) anstecken. Anders als die Kastration verringert eine Sterilisation bei Katzen auch nicht das Risiko von Krankheiten, die mit den Geschlechtshormonen im Zusammenhang stehen: Eierstockzysten, Tumoren der Säugeleiste oder Gebärmutterentzündungen. Für viele Tierärzte überwiegen daher die Vorteile der Kastration – manche lehnen Sterilisationen gar strikt ab. Quellen
Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen. Ähnliche Artikel
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Vielen Dank für Ihre Anmeldung Es gab leider einen Fehler. 14-tägig. Abmeldung jederzeit möglich. Schließen Wie lange nach der Rolligkeit kann man kastrieren?Über den richtigen Zeitpunkt der Kastration berät der Tierarzt: Katzen werden in der Regel mit dem fünften Monat das erste Mal rollig, operiert wird dann circa eine Woche nach Abklingen der Rolligkeit. Kater sind meist mit sechs Monaten geschlechtsreif.
Kann man Katze kastrieren wenn sie rollig ist?Katzen werden also weiterhin rollig, können aber nicht tragend werden. Bei der Kastration werden die Eierstöcke und ein Teil oder die gesamte Gebärmutter entfernt. Die Katze hat keinen Zyklus mehr – sie wird nicht rollig und kann natürlich auch keine Welpen mehr haben.
Wann darf eine Katze nicht kastriert werden?Bei unkastrierten Katzen treten außerdem ab einem bestimmten Alter häufig Mammatumore (Gesäugekrebs) und Gebärmutterentzündungen oder -vereiterungen auf. All das kann mit der Kastration zu fast 100 % ausgeschlossen werden. Kastrierte Kater und Katzen sind deutlich häuslicher.
Wie lange dauert es bis die Rolligkeit einer Katze vorbei ist?Die Dauer der Rolligkeit bei Katzen hängt davon ab, ob die Samtpfote gedeckt wurde oder nicht. Bei gedeckten Katzen dauert der Östrus zwischen zwei und vier Tagen, findet jedoch keine Kopulation mit einem Kater statt, kann die rollige Phase auch bis zu 15 Tage anhalten.
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