Wie weit kann man sehen auf dem Meer

Also müssten wir einen riesengroßen Platz finden, der in alle Richtungen völlig eben ist, auf dem kein Haus oder Baum steht, um herauszufinden, wie weit man mit bloßem Auge gucken kann. So einen Platz gibt es tatsächlich; dazu muss man einfach nur weit genug auf das offene Meer hinausfahren.

Aber leider: Selbst hier können wir nicht wirklich feststellen, wie weitman mit bloßem Auge blicken kann. Denn durch die Krümmung der Erdoberfläche verschwinden ab einer Entfernung von fünf Kilometern alle Dinge allmählich hinter dem Horizont. Auf der Erde lässt sich die Frage anscheinend also nicht beantworten.

Also bietet sich als nächs­tes der Blick in den Himmel an. Hier sehen wir als nächstgelegene Himmelskörper Mond und Sonne. Der Mond ist 384.400 Kilometer von uns entfernt, die Sonne sogar 150 Millionen Kilometer. Diese gewaltigen Entfernungen geben uns den Hinweis, dass wir natürlich immer genau so weit blicken können, wie das Objekt entfernt ist, dessen Lichtstrahlen wir hier auf der Erde gerade noch sehen können.
Sicher habt ihr schon einmal von der Lichtgeschwindigkeit gehört? Das Licht bewegt sich mit ungefähr 300.000 Kilometern in der Sekunde durchs Weltall. Nichts, das wir kennen, kann sich schneller bewegen. In einer einzigen Sekunde könnte ein Lichtstrahl siebeneinhalb Mal die Erde umkreisen, so schnell ist das Licht.

Die Sonne ist so weit von uns entfernt, dass ihr Licht etwa 8 Minuten und 19 Sekunden zu uns unterwegs ist. Aber wir können natürlich noch viel weiter sehen, als nur bis zur Sonne. Denn andere Sterne, die genauso groß und hell sind wie unsere Sonne, können wir sogar noch erkennen, wenn sie so weit entfernt sind, dass ihr Licht 60 Jahre zu uns braucht. Man sagt auch, dass sie „60 Lichtjahre“ entfernt sind.

Wenn wir Sterne sehen wollen, die noch weiter entfernt sind, müssen sie heller oder größer sein als unsere Sonne. Aber auch das Licht sehr gro­ßer und heller Sterne wird für unsere Augen immer schwächer, je weiter sie entfernt sind. Denn ein Stern strahlt sein Licht in alle Richtung ab und daher fächert sich das Licht immer weiter auf, je weiter der Stern entfernt ist: Darum erscheint uns ein Stern nicht nur halb so hell, wenn er doppelt so weit entfernt ist, sondern sogar nur noch ein Viertel so hell.
Der vielleicht weitest entfernte Stern am Himmel, den wir mit bloßem Auge gerade noch am Nachthimmel sehen können, liegt im Sternbild Kassiopeia. Ganz unromantisch „V762 cas“ haben die Astronomen ihn genannt und er ist etwa 15.000 Lichtjahre von uns entfernt – sein Licht braucht also 15.000 Jahre, bevor es uns erreicht.

Ab ungefähr dieser Entfernung wird das Licht von einzelnen Sternen zu schwach, dass wir es noch ohne Fernrohr beobachten könnten. Trotzdem gibt es Objekte am Himmel, die mit bloßem Auge sichtbar und die noch weiter entfernt sind. Das sind zum Beispiel „Sternhaufen“, Ansammlungen hunderttausender Sterne, oder ganze Galaxien mit vielen Hundert Milliarden Sternen, wie unsere eigene Milchstraße.
Das am weitest entfernte Objekt, das wir unter allerbesten Bedingungen gerade noch mit bloßem Auge am Himmel sehen können, ist solch eine Galaxie. Sie trägt den Namen Dreiecksnebel und liegt im Sternbild Dreieck.
Etwa 2,8 Millionen Lichtjahre ist diese Galaxie von uns entfernt, – so weit, dass uns ihr Licht nur als winzig kleiner, verwaschener, nebliger Fleck erreicht.

Beispiel für gute Fernsicht: Blick vom Blender in Richtung Zugspitze. Die Luftlinie zwischen beiden Punkten beträgt ca. 67 Kilometer. Vom Frühnebel verdeckt wird Kempten (Allgäu).

Außergewöhnlich gute Fernsicht über das Donautal bei Regensburg auf die ca. 140 km entfernte Alpenkette

Fernsicht ist eine freie Sicht beim Blick in die Ferne. Bei guter Fernsicht werden weit entfernte Objekte und landschaftliche Strukturen erkennbar, was abhängig von der Dominanz des Beobachtungsortes einen Überblick ermöglicht, der über die nähere Umgebung hinausgeht.

Eine gute Fernsicht hat mehrere Voraussetzungen geografischer, meteorologischer und physiologischer Natur:

– zur Berechnung siehe Artikel Sichtweite –

Auf der Erde reicht eine gute Fernsicht meistens etwa 50 bis 100 km weit, doch können in der Nähe einer Großstadt schon 30 km außergewöhnlich erscheinen. Die weitestmögliche Sicht beträgt im Hochgebirge und günstigen Klimazonen (z. B. westliche Kordilleren) oder Wetterlagen (z. B. bei Föhn oder Inversionswetterlage) etwa 150 bis 300 km. Je weniger Aerosole die Luft enthält, desto besser ist ihre Durchsichtigkeit, für deren Angabe es – z. B. in der Luftfahrt – spezielle Definitionen und Messinstrumente gibt. Bei optimalen Sichtverhältnissen ist beispielsweise vom höchsten Berg der Schwäbischen Alb, dem 1016 Meter hohen Lemberg, der Luftlinie etwa 295 km entfernte Gipfel des Mont Blanc zu erkennen, was als weiteste bodennahe Fernsicht in Deutschland gilt.[1]

Auch für die Nautik und Geodäsie ist eine gute Fernsicht vorteilhaft. Bei der Küsten- oder Sichtnavigation rechnet man für praktische Zwecke mit Sichtweiten bis etwa 20 km, so auch für die Sichtbarkeit von Leuchtfeuern. Durch die meistens feuchte ozeanische Luft ist die Sichtweite auf See geringer als an Land. Die Sicht wird mit einem Fernrohr kaum besser als freiäugig, da der Kontrast abnimmt. Dennoch sind bei großräumigen geodätischen Winkel- und Distanzmessungen Visurlängen von 30 bis 60 km möglich. Dafür sind neben guten Wetterbedingungen häufig noch lichtstarke Zielpunkte nötig, wofür Gauß zur Spiegelung der Sonne das Heliotrop erfunden hat.

Im Gebirge und am Rand von Industriegebieten herrscht oft nach starkem Regen die beste Fernsicht, weil die Luft z. B. bei Rückseitenwetter besonders staubarm und vorübergehend ziemlich trocken ist. Wirklich klare Luft ist meistens erst bei Überschreiten der Peplopause gegeben, einer Grenzfläche in 1–3 km Höhe, mit der die bodennahe Grundschicht (Peplosphäre) von der freien Atmosphäre abgesetzt wird. Die besten Sichtbedingungen auf die Erdoberfläche ergeben sich jedoch aus einer niedrigen Erdumlaufbahn.

Alpenpanorama aufgenommen vom Roßbergturm (Schwäbische Alb) mit einer Sichtweite von über 150 km

Schon um 1960 zeigten die ersten Fotos aus dem Beginn der Raumfahrt, dass der steile (insbesondere vertikale) Blick durch die Erdatmosphäre klarer ist als ursprünglich erwartet (siehe Literatur unten). Immer wieder berichten selbst erfahrene Astronauten von ihrer Überraschung, welch feine Details sie aus den Raumschiffen erkennen können. Dazu trägt nach Ansicht einiger Raumfahrtmediziner auch die Änderung des optokinetischen Nystagmus (unbewusstes Augenzittern) in der Schwerelosigkeit bei.

Die weitestmögliche Fernsicht besteht im Blick auf den nächtlichen Sternhimmel. Fallweise zu sehende Sternschnuppen treten 50 bis 120 km über der Erdoberfläche auf, Polarlichter 100 bis 200 km, die Planeten mit vielen Millionen Kilometern noch 10 bis 100.000 mal weiter entfernt, und die nächsten Fixsterne ab 4½ Lichtjahre nochmals in millionen Mal weiterer Distanz. Das entfernteste, freiäugig sichtbare Objekt ist der Andromedanebel (astronomisch die Galaxie M31) in ca. 2,5 Mio. Lichtjahren Entfernung.

Wie weit kann man sehen bis zur Erdkrümmung?

Ein Mensch mit einer Körpergröße von 1,80 m sieht nur 4,79 km weit. Das bedeutet, in nicht einmal 5 km Entfernung wird die Erdkrümmung wirksam und lässt kleine Objekte wie etwa eine Schwimmerin oder ein kleines Boot dahinter verschwinden.

Kann man 100 km weit sehen?

Auf der Erde reicht eine gute Fernsicht meistens etwa 50 bis 100 km weit, doch können in der Nähe einer Großstadt schon 30 km außergewöhnlich erscheinen. Die weitestmögliche Sicht beträgt im Hochgebirge und günstigen Klimazonen (z. B. westliche Kordilleren) oder Wetterlagen (z.

Wie hoch ist die Erdkrümmung auf 100 km?

7,85 m bei 10 km. 31 m bei20 km. 196 m bei50 km. 784 m bei 100 km.

Wie weit kann man die Wolken sehen?

Eine 8 km hohe Gewitterwolke wäre theoretisch bis zu 350 km weit sichtbar, eine 12 km hohe bis 435 km. Die höchsten Gewitterwolken bis in 16 km Höhe könnten sogar bis zu 500 km weit zu sehen sein! Allerdings vermindern in vielen Fällen andere Faktoren diese theoretische Sichtweite.