Wie lang ist die DNA eines Chromosoms?

Das Chromosom

Schon lange vor der Entdeckung der DNA war das Chromosom als Zellbestandteil bekannt, da es durch bestimmte Methoden sichtbar gemacht werden konnte. Während der Zellteilung (Mitose) wird die normalerweise lockere DNA so stark verdichtet, dass sich die Chromosomen mit Farbstoffen wie Fuchsin/Schweflige Säure spezifisch anfärben lassen. Aus dieser Eigenschaft heraus entstand auch der Name, der zunächst nichts anderes bedeutet als "anfärbbarer Zellbaustein".

Die DNA der Bakterienzelle ist vergleichsweise wenig organisiert. Das einzige Chromosom der Prokaryonten liegt frei im Cytoplasma vor und ist lediglich mit seiner Replikationsstartstelle (Replikationsursprung) an der Zellmembran angeheftet. Die sehr viel größere DNA der Eukaryonten ist dagegen offenbar nach sehr genau festgelegten Mustern organisiert. Diese DNA liegt nicht gestreckt im Zellkern, sondern ist um kugelförmige Proteinkomplexe aus Histonen gewickelt (Chromatin).

Die Notwendigkeit einer sehr dichten Verpackung ergibt sich schon allein aus der Größe des eukaryontischen Genoms: Der DNA-Doppelstrang eines Menschen ist mit seinen 3⋅109 Basenpaaren (diese Zahl gilt für den halben Chromosomensatz, also für 23 Chromosomen) insgesamt etwa einen Meter lang! Die Proteinkomplexe, die für diese organisierte Verpackung verantwortlich sind, bestehen vorwiegend aus fünf basischen Proteinen, den Histonen. Die Animation zeigt, wie der lange DNA-Faden zunächst um die Histonkomplexe gewickelt wird und sich diese Nucleosomen dann zusammenlagern. Über eine weitere Auffaltung des Fadens entsteht letztendlich die bekannte Struktur eines Mitose-Chromosoms.

Knotenfrei zur Kugel geknüllt DNA einer Zelle ist zwei Meter lang

13.03.2017, 17:07 Uhr

Wie lang ist die DNA eines Chromosoms?

Iintaktes Genom von einer bestimmten embryonalen Mausstammzelle. Jedes der 20 Chromosomen der Zelle ist unterschiedlich gefärbt.

(Foto: University of Cambridge and MRC Laboratory of Molecular Biology/dpa)

Wie lang ist die DNA eines Chromosoms?

Chromosomen werden meist als X dargestellt. DNA besteht aber aus ungeheuer langen Fäden und passt in erstaunlich winzige Kugeln - wie wenn ein 20 Kilometer langer Faden in einem Tennisball steckte. Zudem kann sie sich extrem komplex falten - und wieder entwirren.

Die DNA einer einzelnen Zelle ist rund zwei Meter lang - und findet doch in einem winzigen Zellkern Platz. Zu welch komplexen Strukturen sich das auf Chromosomen verteilte Erbgut dafür faltet, verdeutlichen in der Fachzeitschrift "Nature" vorgestellte 3D-Aufnahmen. Sie zeigen die 20 Chromosomen einer Maus intakt im winzigen Kern einer Zelle zusammengeknüllt. Zum Vergleich: Ähnlich komplex wäre es, einen 20 Kilometer langen Faden in einem Tennisball unterzubringen.

Oft werden Chromosomen in Form eines X dargestellt - tatsächlich sehen sie aber nur während der Teilung von Zellen so aus. Die Forscher der Universitäten Wien und Cambridge erarbeiteten nun vollständige dreidimensionale Genomstrukturen embryonaler Mausstammzellen. Verwendet wurden sogenannte haploide Stammzellen, die jedes Chromosom nur in einfacher statt der üblichen doppelten Ausführung enthalten.

Die Wissenschaftler kombinierten verschiedene bildgebende Verfahren sowie Zehntausende Messungen einzelner DNA-Abschnitte zu einem Gesamtbild des intakten Erbguts im Zellkern. Ein Video der Forscher zeigt die 20 Chromosomen einer Mausstammzelle in unterschiedlichen Farben, ein anderes alle aktiven Regionen in Blau und alle mit Membranen im Zellkern interagierenden Regionen in Gelb. Die Methode ermöglicht auch für menschliche Zellen, für das jeweilige Genom darzustellen, welche Bereiche gerade aktiv sind, also abgelesen und in Zellbausteine umgesetzt werden. Gerade für Embryonale Stammzellen ist interessant, genau verfolgen zu können, über welche Schritte die Differenzierung der Zelle koordiniert und reguliert wird. Embryonale Stammzellen sind besonders, weil sie fast jedes Gewebe im Körper bilden können. Sie sind damit unter anderem für die medizinische Forschung bedeutsam.

In jeder Körperzelle eines Menschen steckt seine gesamte Erbinformation. Sie besteht aus insgesamt rund 6,5 Milliarden sogenannten Basenpaaren, die sich auf 46 Chromosome verteilen. Sie bilden zusammen einen etwa zwei Meter langen DNA-Doppel-Strang, der im nur wenige Tausendstel Millimeter winzigen Zellkern Platz findet. Die dreidimensionale Faltung des Erbguts entscheidet mit darüber, an welchen Stellen die Informationen der DNA besonders stark abgelesen und in Zellbestandteile wie Proteine umgesetzt werden - im Zuge der normalen Entwicklung, aber auch bei Krankheiten wie Krebs.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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Wie lang ist die DNA in einem Chromosom?

Würde man alle 46 DNA-Fäden, welche in einem Zellkern auf die Chromosomen verteilt sind, aneinanderreihen, dann wäre dieser Faden zwei Meter lang, aber nur winzige zwei Nanometer (1 nm = 1 Tausendstel Mikrometer) im Durchmesser (siehe Video 1.2).

Wie lang ist ein DNA Strang?

Die DNA in einer menschlichen also eukaryotischen Zelle hat eine Länge von etwa 2 m. Ein Mensch besteht aus etwa 100 Billionen Zellen, davon sind 25% Blutzellen, die keinen Zellkern haben. Die Länge der DNA in einem Menschen beträgt also 150 Mrd. km, also 1000mal die Strecke von der Erde zur Sonne (149,6 Mill.

Wie viel DNA hat ein Chromosom?

Ein Chromosom enthält mehrere Hundert bis mehrere Tausend Gene. Jede normale menschliche Zelle besteht aus 23 Chromosomenpaaren, also aus insgesamt 46 Chromosomen.

Wie berechnet man die Länge der DNA?

Die Länge einer unverknäuelten DNA von 106 Basenpaaren berechnet sich daraus zu 3,4 · 105 nm = 0,34 mm; entsprechend ist die ca. 4 · 106 Basenpaare umfassende DNA des Bakteriums E. coli in gestreckter Form etwa 1,3 mm lang.