Wie hieß der negerkuss in der DDR?

Zitat von Moskwitschka im Beitrag #405


Ich lese hier nun seit ein paar Tagen mit. Und wenn ich ehrlich bin � es langweilt mich. Ich wei� nicht, die wie vielste Wiederholung der �Fakten� der Mangelwirtschaft das ist. Gut � die Frischlinge des Forums haben Nachholebedarf bei der Schilderung ihrer Erfahrungen. Doch richtige Geschichten werden es selten, die erz�hlt werden. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daher lese ich immer wieder mal in diesem thread.

Aber nun zu mir und den Fakten, wie ich sie erlebt habe. Fangen wir mit den Eiern in der Papiert�te an. Man konnte es auch vermeiden, wenn man entweder zum Eierkauf eine alte Styropor � Verpackung mitnahm, die �brigens auch gesammelt wurden und von den Verkaufsstellen angenommen wurden oder so ein Plastikbeh�ltnis f�r 6 Eier zum Einkauf mitgenommen wurde. Da blieben dann die Eier auch heile. Wenn sie dann mal verpackt angeboten wurden, dann im halben oder ganzen Dutzend. Heute ist es ein halbes Dutzend oder im Zehnerpack. War nach der Wende auch gew�hnungsbed�rftig. Und wenn man heute beim Einkauf nicht aufpasst oder beim Transport nach hause schlampt, dann gibt es immer noch R�hrei zum Abendbrot. Oder die exlusive Variante � Omelett mit verschiedenen F�llungen � von Spinat mit Schafsk�se bis in zu Pilzen. Doch selbst diese Zutaten muss man dann heute erst mal vorr�tig haben. Also � in der kaputten Eier Not immer noch R�hrei zum Abendbrot.

Die Papiert�ten haben mich beim Kauf von Negerk�ssen mehr ge�rgert. Denn die frischen Dinger waren zerbrechlicher als Eier. Also wenn es dann mal Negerk�sse gab, dann hat man gleich einen Karton mitgenommen. Ich wei� gar nicht mehr, wie viel in einen solchen Karton reingepasst haben. In der Nachbarschaft ist man sie alle mal losgeworden. Und wenn man mehrere Kinder hatte und die dann auch Freunde hatten � ein Karton, oder ein halber,hat ein Wochenende nie �berlebt. So frisch wie damals, bekommt man sie heute � die Negerk�sse � nur noch selten. Da muss man auch wieder wissen, wann auf welchem Markt ein Grabower Frischeh�ndler steht.

Noch schlimmer waren saure Gurken in T�ten oder Zeitungspapier. Wenn man die im Netz hatte, dann blieb einem nichts weiter �brig, als sich �ber den Erwerb zu freuen oder sie auf dem Nachhauseweg auf zu essen. Aber da wir damals immer unser kleines Elastiknetz dabei hatten, war es auch nicht weiter schlimm. Die konnte man schnell aussp�len und am n�chsten Morgen waren sie wieder trocken, um sie auf neuen Beutez�gen zu benutzen.

Zum Grillen. Mir geht es jedenfalls so, dass das Grillen immer noch etwas besonderes ist. Daher wird heute nicht mehr gegrillt als zu DDR � Zeiten. Zumal ich damals wie heute das Fleisch selbst mariniere. Und ich gebe ehrlich zu, dass mir ein Schaschlik aus Hammelfleisch � gut mariniert � besser schmeckt als ein Lammspie�. Aber das ist wie so vieles Ansichtssache.

Nach der Wende habe ich mehr als einmal gefragt � Wo ist die eingesparte Zeit geblieben, die man zu DDR � Zeiten mit Einkaufen verbracht hat. Denn es gab ja alles . Man musste nicht mehr Umwege fahren, um Ketschup oder Gew�rzgurken bei Hortex zu kaufen. Und Schlangen am Gem�sestand, wenn es im April die ersten gr�nen Gurken gab, gab es ja auch nicht mehr.

Na und zu den Kohlekarten und die Kohleh�ndler kann man fast schon einen eigenen thread aufmachen.

LG von der Moskwitschka


@Moskwitschka wen das Thema nun mal aufgeworfen wurde, warum sollen wir( Frischlinge) nichts dazu schreiben! Es sind ja auch nur eine Hand voll, die egal was f�r ein Thema dazu was schreiben! Wen wir paar , es auch noch lassen, dann ist ganz Ruhe im Karton! Oder liege ich da falsch? Klar kann ich mir vorstellen das schon vor einer l�ngeren Zeit einiges dar�ber geschrieben wurde! Aber was soll es,das es langweilig wird kann ich nicht so sehen! Gut es gibt eben unterschiedliche Ansichten,was ja auch richtig ist! Den auch Du hast ja gleich etwas gefunden zu dem Thema und geschrieben,finde ich
in Ordnung!!
Gr�sse steffen52

Der kulinarische Alltag in den Dörfern der Deutschen Demokratischen Republik war bockelhart und verlangte gute Beziehungen. Im Dorfkonsum gab es Schokolade mit Stierblut und in der Kneipe eine Cola mit Bodensatz. Ein Erfahrungsbericht von der sozialistischen Tafel ■ Von Andreas Hergeth

Meiner Tante habe ich das nie verziehen. In allen heißersehnten Päckchen, die stets zu den Geburtstagen, zu Ostern und Weihnachten kamen, steckte neben etwas Schönem „zum Anziehen“ auch Naschwerk. Aber immer das Falsche. Ich war ein Gegner – nein, nicht des DDR-Staates, aber der Schokolade „Creck“. Sie schmeckte undefinierbar, kostete eine Mark, und als Köder gab es Bildchen zum Ausschneiden.

Mal waren es Tiere, dann Pflanzen oder Sportler, die man ausschnippeln und in ein extra gekauftes Heftchen kleben konnte. Auch wenn ich die Schokolade haßte, ein Sammelheftchen nannte ich doch mein eigen. So ein Ding hatte schließlich jeder. Meine Geschmacksnerven waren allerdings auf andere Sorten ausgerichtet. Da gab es die „Schlagersüßtafel“, eine Schokolade mit Erdnüssen.

Gerüchte, daß das Zeug Stierblut enthielt, ließen mich kalt. Sie war lecker und auch noch zwanzig Pfennig billiger. Aber vermutlich hat die Tante den von ihr bevorzugten Schokoladenschocker „Creck“ fast umsonst bekommen, ihr Mann war beim DDR-Zoll beschäftigt mit Zugang zur „Sonderverkaufsstelle“.

Meine Mutter hatte andere Quellen. Sie kochte für die Soldaten der Grenzkompanie. Dank der armeeeigenen Verkaufsstelle im „Objekt“ schleppte sie manches nach Hause. Das in der DDR allseits beliebte Letscho, Paprika in Sauce aus ungarischer Glaskonserve, war Mangelware. Wir hatten davon immer einige Gläser im Keller.

Negerküsse zu besorgen – offiziell Schokoküsse, aber alle nannten sie Negerküsse –, von denen jeder DDR-Familie auf dem Dorf nur zehn Stück pro Lieferung zustanden, war für Mama kein Problem. Auch Apfelsinen, Mandarinen oder Melonen, für Normalsterbliche im Dorfkonsum höchstens zweimal im Jahr zu kaufen, gab es bei uns sehr viel öfter. Gleiches galt für die familiäre Fleischversorgung. Muttern beschaffte auch außerhalb der Reihe Kotelett und Gehacktes oder zu Feiertagen sogar Schweine- und Rinderfilet – DDR- weit eine Sensation.

Für Genossen, die an der Grenze zum bösen Feind Wache standen, hatte der Staat etwas übrig: „Sonderkontingente für Waren des täglichen Bedarfs“ hieß das damals. Ja, ich gestehe: Wir waren kulinarisch privilegiert, was auch so schöne Dinge wie leckere Marmelade aus der Tube oder Frühstücksbeutel aus Plaste bedeutete. Damit war ich der einzige in der Klasse, der auf eine Brotdose, die schon damals völlig untrendy war, verzichten konnte. Viele DDR-Bürger schnitten Milchbeutel auf, wuschen sie und verwendeten sie als Plastetüte fürs Pausenbrot.

Die „Deutsche Kulinarische Republik“ hatte zwar ihre Versorgungsprobleme, aber auch manchen Leckerbissen. So denke ich mit Wehmut an die Zeit, in denen sozialistische Salmiakpastillen auf der Zunge zergingen. Von ihnen wurden nur wenige Sorten produziert, die aber nie in der gesamten Republik zu haben waren.

Schon gar nicht in der Provinz. So wurde man zum Jäger und Sammler. Mit dem Bus in die nächste Kleinstadt, mußte man schon viel Glück haben, etwas Besonderes zu ergattern: zum Beispiel Dosenmandarinen aus China für stolze zwölf Mark im Delikatladen.

Mit diesen Läden, Mitte der sechziger Jahre entstanden, versuchte der Staat, das Geld seiner Bürger abzuschöpfen, das diese mangels Kaufangeboten horteten. In den Delikatläden gab es, schwer überteuert, auch einige ausländische Qualitätsnahrungsmittel, die sonst nirgendwo, jedenfalls für Ostknete, zu kaufen waren.

Ohne Beziehungen war der gemeine DDR-Bürger kulinarisch aufgeschmissen. Da hatte unsere Familie mehrfaches Glück. Denn über uns wohnte die Kassiererin aus der Verkaufsstelle, zudem waren wir mit der Chefin des Ladens befreundet. Das half meiner Salmiakpastillensucht. Gab es eine Lieferung, meist ein kleiner Karton mit fünfzig Tütchen, bekam ich stets die Hälfte, unterm Ladentisch, versteht sich, und spottbillig.

Hatte ich einen guten Tag, schickte ich ein superkleines Päckchen an meine Schwägerin nach Schwerin, die ebenfalls unter Pastillensucht litt, über keinerlei Beziehungen verfügte und für meine milden Gaben bis heute dankbar ist. Wir sind uns einig: Die heutigen Westpastillen schmecken scheußlich.

Es war also nicht alles schlecht in der DDR. Es war aber auch nicht alles gut. Das Bier in der Dorfkneipe war ja noch ganz okay, andere Alkoholika schmeckten mit jedem Glas mehr sowieso immer besser. Aber was uns die Kombinate an nichtalkoholischen Getränken zumuteten, war beinahe Körperverletzung. Über die bonbonsüßen Limonaden soll hier gnädig der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden. Selters oder Tonic waren Mangelware. Cola gab es gleich in mehreren Sorten. „Club-Cola“ schmeckte fad, „Quick-Cola“ nach eingeschlafenen Füßen, und bei der „Stern-Cola“, die 1978 energiereduziert auf den Markt kam, fragten wir uns immer, was da unten auf dem Flaschenboden so alles herumschwimmt.

Das Kombinat lieferte nur einmal die Woche alkoholfreie Getränke. Bier kam zweimal die Woche. Der DDR-Staat wußte, wie er seine Untertanen ruhigstellt. Bier und Schnaps waren immer reichlich, Durstlöscher ohne Prozente dagegen Mangelware. Sobald es heiß wurde, kollabierte die Brause- und Colaversorgung. Mal reichten die Flaschen nicht, mal war der Zucker alle, der Limonadengrundstoff knapp oder die alten Anlagen kaputt. Da nutzten selbst beste Beziehungen nichts mehr. Die billigste (50 Pfennig für die Halbliterflasche) war auch die beste DDR-Cola. Die „Vita-Cola“ war nicht so süß und mundete frischer, gekühlt schmeckte sie wie richtige Coca Cola, die man schon mal im Ungarnurlaub gekostet hat. Die „Vita“ enthielt einen Schuß Zitrone und prickelte etwas. Nach vierjähriger Pause gibt es „Vita-Cola“ jetzt wieder zu kaufen. Der Umsatz klettert und hat inzwischen sogar „Pepsi“ abgehängt.

So ein Wiederkehrer – danke! – ist auch meine Lieblingsschokolade von „Zetti“. Unter dieser Marke wurden mehrere Sorten hergestellt. Beliebt waren die Tafeln im Miniformat mit den Figuren des DDR- Kinderfernsehens wie Pittiplatsch. Die kleinen Schmeckerli gibt es nicht mehr, aber seit 1995 wieder die Knusperflocken, eine Spezialität aus Schokolade und Knäckebrotsplittern. Der Hersteller, die Leipziger Goldeck Süßwaren, kann sich freuen: Im letzten Jahr erlebten die Knusperflocken mit zweistelligen Wachstumsraten im Osten einen Boom ohnegleichen.

Aus dem Hause „Zetti“ kommt noch ein anderes Stück DDR-Kult: „Bambina“. Seit Frühjahr dieses Jahres kann man sie wieder kaufen, die „zartschmelzende Vollmilchschokolade mit einer Füllung aus Karamel und Nußsplittern“. Das war und ist ja sooo lecker. All die „Bambina“-freien Jahre haben viele Leidensgenossen wehmütig an die goldenen Schokojahre zurückgedacht: „Weißt Du noch...“

Wenn es sie denn einmal zu kaufen gab, wurde die Tafel geradezu rituell verspeist. Dabei war weniger der exzellente und für DDR-Verhältnisse einzigartige Geschmack wichtig als vielmehr die lustige Verpackung. Vorne und hinten waren mampfende Kühe und jeweils ein „Bambina“ essendes Kind abgebildet, neben ihnen waren sprechblasengleich Kaugeräusche zu lesen: Da machte es „schmatz“ und „mampf“ und „schnurps“, und die ganze Clique lachte sich jedesmal einen Ast. Viele Jahre war das unser sozialistischer Running gag.

Wie kann man da heute am Regal mit „Bambina“ vorbeigehen und nach einer westdeutschen Schokolade greifen. Sorry, aber unsere Geschmacksnerven erfuhren eine andere, ganz eigene Sozialisation. Soviel Selbstbewußtsein muß sein: Vom Osten lernen heißt schmecken lernen!

Wie hießen negerküsse in der DDR?

1954 lief die Produktion in der DDR an, die Schaumküsse waren heiß begehrt. Auch der VEB Grabower Dauerbackwaren folgte dem Trend.

Wie heißt jetzt der negerkuss?

Wie heißt der Negerkuss heutzutage ? Kurzum: Der neue Name des Negerkusses lautet Schokokuss.

Wie hieß der Schokokuss früher?

Im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts wurden die ersten Schokoküsse dieser Art produziert und hießen dort tête de nègre fr (wörtlich übersetzt etwa: Kopf eines Negers). Bei der Einführung des Gebäcks in Deutschland im frühen 20. Jahrhundert wurde der Name beinahe wörtlich als Mohrenkopf übersetzt.

Wie hieß Dickmann früher?

1981 erkennt die Firma Storck das Potenzial des Qualitäts-Schaumkusses und übernimmt „Dickmann“. Dieser Name hatte zunächst lediglich eine Absender-Funktion und wurde erst mit der Einführung von Super Dickmann's zum Markenzeichen.