Alexander Van der Bellen wurde im ersten Wahlgang der Bundespräsidentenwahl 2022 klar als Präsident wiedergewählt und holte die absolute Mehrzeit, wodurch keine Stichwahl fällig wurde. Show
Das Endergebnis inklusive Briefwahl fiel folgendermaßen aus: Alexander Van der Bellen erreichte 56,69 Prozent und damit die absolute Mehrzeit. Der zweitplatzierte Walter Rosenkranz kam auf insgesamt 17,68 Prozent. Dritter wurde Dominik Wlazny mit 8,31 Prozent und Tassilo Wallentin mit 8,07 Prozent erreichte Platz 4. Gerald Grosz erreichte 5,57 Prozent, MFG-Chef Michael Brunner wurde von 2,11 Prozent gewählt und Schuhfabrikant Heinrich Staudinger erhielt 1,59 Prozent der Stimmen. In seine zweite Amtszeit startet Van der Bellen übrigens offiziell am 26. Jänner 2023. Alexander Van der Bellen hat auch nach der Wahl 2022 das Amt des Österreichischen Bundespräsidenten inne. Seine sechs Herausforderer waren Walter Rosenkranz von der FPÖ sowie der frühere BZÖ-Politiker Gerald Grosz. Ebenso kandidierte der Chef der Bierpartei, Dominik Wlazny (bekannt als Marco Pogo) und der Gründer der impfkritischen Partei MFG, Michael Brunner. Auch der Schaffer der "Waldviertler Schuhe" Heinrich Staudinger sowie Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Walentin bewarben sich um das Amt des Bundespräsidenten. Van der Bellen wurde aber im ersten Wahlgang mit einer absoluten Mehrheit wiedergewählt.
© News.at Der Wahlzettel zur Bundespräsidentenwahl 2022: Sieben Kandidaten (keine Frauen) standen zur Auswahl. © IMAGO images/SEPA.Media Die sechs Van-der-Bellen-Herausforderer (von links nach rechts): Gerald Grosz, Dominik Wlazny, Walter Rosenkranz, Tassilo Wallentin, Michael Brunner, Heinrich Staudinger Wie hoch war die Wahlbeteiligung?Die Wahlbeteiligung fiel letztlich besser aus als Meinungsforscher befürchtet hatten. Mit 65,2 Prozent ist sie nicht allzu stark eingebrochen gegenüber den 68,5 Prozent des ersten Wahlganges 2016. Um 3,3 Prozentpunkte ging die Beteiligung österreichweit zurück. Langfristig betrachtet ist das Interesse an der Bundespräsidentenkür in den vergangenen vier Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Bis 1980 war die Beteiligung noch sehr hoch, über 90 Prozent. Das lag an der Wahlpflicht. Sie galt für die Hofburg-Wahl österreichweit bis 1982. Danach konnte sie noch per Landesgesetz angeordnet werden. Dies war 1986 und 1992 noch in vier Ländern der Fall. 1998 hatten Tirol und Vorarlberg noch Wahlpflicht, 2004 nur mehr Tirol - und 2010 war die erste Wahl, in der österreichweit keine Pflicht zur Stimmabgabe bestand. Dazu auch interessant: Wahlberechtigte: Jede sechste Person in Österreich darf nicht wählen Voraussetzungen, um österreichische:r Bundespräsident:in zu werdenUm Bundespräsident:in in Österreich zu werden, muss man zum Nationalrat wählbar sein und am Tag der Wahl das 35. Lebensjahr vollenden und im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft sein. Auch darf man als Kandidat:in nicht durch ein inländisches Gericht zu einer nicht bedingten mehr als sechsmonatigen Freiheitsstrafe oder bedingt mehr als einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden sein. Um als Kandidat:in auf dem Wahlzettel zu stehen, muss zunächst ein Wahlvorschlag bei der Bundeswahlbehörde eingebracht werden (zwischen dem Stichtag und dem 37. Tag vor dem Wahltag). Außerdem muss gleichzeitig eine Bestätigung der Heimatgemeinde des/der Kandidat:in sowie der Heimatgemeinde der/des Stellvertreters/Stellvertreterin mitgereicht werden, dass diese wahlberechtigt sind. Die Einreichung dieser Kandidatur kostet 3.600 Euro. Um den Wahlvorschlag rechtsgültig zu machen, werden mindestens 6.000 Unterstützungserklärungen benötigt. Eine Wiederwahl ist nur einmal zulässig, ein Präsident oder eine Präsidentin darf also zwei Amtszeiten regieren (Diese Möglichkeit haben so gut wie alle genützt. Nur Kurt Waldheim trat 1992 nicht noch einmal an.) © iStockphoto Die Präsidentschaftskanzlei in Wien: Wer wird ab 2023 hier residieren? Wie funktioniert eine Präsidentschaftswahl in Österreich?Alle sechs Jahre wählt Österreich eine/n neue/n Bundespräsidenten/Bundespräsidentin. Um österreichische/r Bundespräsident:in zu werden, ist es nötig, eine absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen zu erreichen. Wenn keiner der Bewerber:innen dies schafft, findet vier Wochen nach der ersten Wahl ein zweiter Wahlgang, auch als „engere Wahl“ oder „Stichwahl“ bezeichnet, statt. Traten beim ersten Wahlgang mehrere Kandidat:innen an, so nehmen am möglichen zweiten Wahlgang nur noch die beiden stimmenstärksten Kandidat:innen teil. Ist ein/e Präsident:in gewählt, beginnt die Funktionsperiode mit der Angelobung und dauert sechs Jahre. Organisatorisch gleicht eine Präsidentschaftswahl einer Nationalratswahl. Die Möglichkeit der Stimmabgabe ist im Wahllokal oder mittels Briefwahl sowie für Bettlägrige vor einer fliegenden Wahlbehörde möglich. Ebenso müssen Wahllokale um 17 Uhr schließen. Wählen dürfen alle Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft, die spätestens am Wahltag ihren 16. Geburtstag feiern. Literaturtipps: Das Buch ist hier erhältlich (*) Das Buch ist hier erhältlich (*) Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn Sie auf so einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis nicht. Bundespräsidentenwahl 2016
© IMAGO images/Bernd Elmenthaler Alexander Van der Bellen Es war auf jeden Fall eine außergewöhnliche Wahl, die Alexander Van der Bellen im Endeffekt mit 53,8 Prozent in das Amt des Bundespräsidenten beförderte. Die Hofburg-Wahl 2016 dauerte fast siebeneinhalb Monate vom ersten zum letzten Wahlgang und war damit die am längsten dauernde Wahl. Doch nicht nur die Dauer war außergewöhnlich: Weil beim ersten Wahlgang kein/e Kandidat:in die absolute Mehrheit erreichte, war eine Stichwahl nötig, die jedoch vom VfGH aufgehoben und dann noch einmal wegen Klebeproblemen verschoben wurde. Mehr als ein Jahr nach Bekanntgabe seiner Kandidatur wurde Alexander Van der Bellen erst als achter gewählter Bundespräsident angelobt. Erstmals in der Zweiten Republik gewann damit nicht nur auch kein Kandidat von SPÖ oder ÖVP, angetreten waren Rudolf Hundstorfer und Andreas Kohl, sondern sie kamen auch nicht in die Stichwahl. Durch die nötige Wiederholung der Stichwahl hat sich die Amtszeit des Staatsoberhauptes verschoben. Van der Bellen wurde nicht am 8. Juli 2016, sondern erst am 26. Jänner 2017 angelobt (dazwischen führten die Nationalratspräsidenten die Geschäfte). Deshalb finden die Präsidentschafts-Wahlen jetzt nicht mehr wie sonst immer im Frühjahr statt. Die Chronologie der Bundespräsidentenwahl 2016:
Bundespräsidentenwahl 2010
Bundespräsidentenwahl 2004
© imago images/Rudolf Gigler Heinz Fischer Bundespräsidentenwahl 1998
Bundespräsidentenwahl 1992
© imago images/SKATA Thomas Klestil Bundespräsidentenwahl 1986
© imago images/CHROMORANGE Kurt Waldheim Bundespräsidentenwahl 1980
Bundespräsidentenwahl 1974
© imago images/United Archives International Rudolf Kirchschläger Bundespräsidentenwahl 1971
Bundespräsidentenwahl 1965
© imago images Franz Jonas Bundespräsidentenwahl 1963
Bundespräsidentenwahl 1957
Bundespräsidentenwahl 1951
© imago images/ZUMA/Keystone Theodor Körner Liste der Österreichischen Bundespräsidenten13 Amtsperioden (inklusive der am 26. Jänner 2023 endenden ersten von Alexander Van der Bellen) gab es seit Einführung der Direktwahl im Jahr 1951. Diese bestritten (inklusive Van der Bellen) acht Bundespräsidenten. Fünf von ihnen traten ein zweites Mal an - und zwar alle mit Erfolg.
Wer sind die Bundespräsidenten?Bundespräsident (Deutschland). Wer kandidiert zur Bundespräsidentenwahl 2022?Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hat am 22. Mai 2022 mitgeteilt, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Von den Parlamentsparteien hat nur die FPÖ einen Gegenkandidaten, nämlich Walter Rosenkranz, nominiert.
Wer war der älteste Bundespräsident in Österreich?Theodor Körner war 1951 der erste vom Volk gewählte Bundespräsident. Der jüngste Bundespräsident der Zweiten Republik war mit 59 Jahren Rudolf Kirchschläger, der älteste mit 78 Jahren Theodor Körner. Der jüngste Kandidat war mit 35 Jahren Dominik Wlazny, der älteste Kandidat war mit 83 Jahren Richard Lugner.
Wie hieß der erste österreichische Bundespräsident nach 1945?Bundespräsidenten seit 1920. |