Mineralwasser für Säuglinge im 'Öko-Test': Drei Viertel sind bestens geeignet - sechs dagegen gar nicht Show
Viele Eltern nutzen spezielles Mineralwasser für Säuglinge zum Anrühren von Babynahrung. Doch welche sind für die Kleinen zu empfehlen? 'Öko-Test' hat 21 Sorten unter die Lupe genommen. Getty Images/iStockphoto, Topalov Djura 27. Juli 2017 um 13:15 Uhr Test: Mineralwasser für Säuglingsnahrung - elf von 21 Sorten sind sehr gutNötig ist es zwar nicht, trotzdem kaufen es viele Eltern: Mineralwasser für Säuglingsnahrung. Schließlich soll das Baby nur das Beste bekommen – zum Essen und zum Trinken. Das Wasser aus dem Wasserhahn ist in der Regel gut genug, um damit Babynahrung anzurühren. Für alle, die dennoch auf spezielles Wasser für Babys setzen, hat die Zeitschrift 'Öko-Test' 21 stille Mineralwässer für Säuglingsnahrun getestet . Das Ergebnis: Fast drei Viertel sind für Babynahrung bestens geeignet. Bei sechs Sorten wurden Punkte abgezogen wegen Pestiziden, Keimen oder Schwermetallen. In einer Sorte wurde sogar eine hohe Strahlendosis gemessen. Viele greifen zu stillem Mineralwasser, um Babybrei oder Muttermilchersatz anzurühren. Doch es gibt aus gesundheitlicher Sicht keinen Grund dafür. Die Grenzwerte für Schadstoffe im Leitungswasser sind laut Experten vollkommen ausreichend. Mineralwasser für Säuglingsnahrung muss besonders strenge Grenzwerte einhalten. Und 'Öko-Test' hat sich bei seinem Test an den strengsten bestehenden Regelungen orientiert. Trotz der strengen Kriterien haben die meisten Mineralwässer gut oder sehr gut abgeschnitten – fast drei Viertel der getesteten Sorten sind für Säuglingsnahrung bestens geeignet. Bei sechs Sorten haben die Tester Punkte abgezogen – wegen Pestizidrückständen, Keimen oder Schwermetallen. In dem ‚Mont Roucous Ohne Kohlensäure‘ wurden Stoffe gemessen, die radioaktive Strahlung abgeben. Zwar ist die Belastung sehr niedrig und unbedenklich. Nach Ansicht von 'Öko-Test' sollten Säuglinge auch dieser Dosis nicht ausgesetzt werden. Die günstigsten Gewinner und die Verlierer im 'Öko-Test'Unter den elf 'sehr guten' Mineralwässern waren diese fünf die günstigsten Schloss Quelle Naturelle für 0,50 Euro pro Liter (sehr gut) Rhön Sprudel Naturell 0,54 Euro pro Liter (sehr gut) Elisabethen Quelle Pur für 0,58 Euro pro Liter (sehr gut) Christinen Carat Naturelle für 0,59 Euro pro Liter (sehr gut) Landpark Bio-Quelle Naturell für 0,65 Euro pro Liter (sehr gut) Diese fünf Mineralwassersorten haben am schlechtesten abgeschnitten Celtic Naturell für 0,39 Euro pro Liter (ausreichend) Evian Still für 0,93 Euro pro Liter (ausreichend) Volvic Still für 0,55 Euro pro Liter (ausreichend) 1000 Wasser Naturelle für 0,48 Euro pro Liter (ungenügend)* Mont Roucous Ohne Kohlensäure für 0,99 Euro pro Liter (ungenügend) Eltern sollten darauf achten, Babynahrung nicht mit Wasser anzurühren, das heißer als 70 Grad ist – das kann den Gehalt an Nährstoffen verändern. Allen, die auf spezielles Wasser für Babys setzen, rät 'Öko-Test' zu den elf 'sehr guten' Mineralwassersorten. *Der Anbieter legte 'Öko-Test' ein eigenes Gutachten zu Pestizid-Rückständen vor, der eine geringere Konzentration aufweist. Das darin getestete Wasser stammte aber aus einer anderen Charge. Außerdem liegt der Wert ebenfalls über der bei 'Öko-Test' angewendeten Abwertungsgrenze. TestberichteEssen und TrinkenBabyernährung Babywasser: Übertrieben oder tatsächlich notwendig?© NeoPhoto / iStock Gleich neben Brei und Milchpulver steht heute spezielles Babywasser im Supermarktregal. Muss das sein oder reicht zum Anrühren von Säuglingsnahrung für dein Kind auch normales Trink- oder Mineralwasser? Hier kommt unser Überblick! ArtikelinhaltWas ist eigentlich Babywasser?Babywasser ist ein speziell aufbereitetes Trinkwasser, das seit einiger Zeit in Supermärkten und Drogerien in der Flasche oder im Tetra-Pack erhältlich ist. Mit speziellen Filtertechniken wurde es vom Hersteller schadstoff- und keimfrei gemacht. Auch der Gehalt an Mineralstoffen wurde in Babywasser bewusst reduziert. Das gilt insbesondere für Natrium, Nitrat und Sulfat, bei denen der Hersteller bestimmte Grenzwerte einhalten muss. Das Wasser könnt ihr bedenkenlos für die Herstellung von Babynahrung und zum Trinken nutzen. Es muss nicht mehr abgekocht werden. Babywasser ist allerdings deutlich teurer als herkömmliches Mineralwasser oder Leitungswasser. 100 Liter aus dem Hahn kosten laut der Zeitschrift ÖKO TEST in etwa so viel wie ein Liter Babywasser. Die Vor- und Nachteile von Babywasser im ÜberblickVorteile:
Nachteile:
Warum ist ein geringer Mineralstoffgehalt wichtig?Die Niere eines Säuglings kann nur sehr geringe Natriummengen ausscheiden. Eine zu hohe Sulfatzufuhr kann bei deinem Baby zu Durchfall führen. Besonders niedrig sollte in den ersten Lebensmonaten die Nitratzufuhr sein. Eine Überschreitung des Grenzwertes kann im Extremfall sogar tödliche Folgen haben. Wird das Wasser zum Anrühren von Säuglingsmilch verwendet, ist es daher wichtig, dass der Mineralstoffgehalt niedrig ist. Denn im Milchpulver sind bereits genügend gesunde Mineralstoffe enthalten.
Grenzwerten für Wasser, das für Säuglinge und Babys verwendet wird
* Nach den Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung, § 15 Übrigens: Der aktuelle Nitratgrenzwert wird oft als zu hoch kritisiert. Besser ist es, wenn gar keins drin ist. Auf den Etiketten von Mineralwasserflaschen steht dann „Nitrat nicht nachweisbar“. Eignet sich auch Mineralwasser für mein Baby?Nicht jedes Mineralwasser eignet sich für Säuglinge. Welches natürliche Mineralwasser du bedenkenlos für dein Kind nutzen kannst, lässt sich aber leicht erkennen. Auf dem Etikett finden Eltern den Vermerk "zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet". In diesem Wasser ist der Mineralstoffgehalt niedrig. Es enthält wenig Nitrat und Kohlensäure. Wie viel genau, verrät dir – anders als bei Leitungswasser – ebenfalls das Etikett. In Sachen Keimbelastung bist du aber bei Mineralwasser noch nicht auf der sicheren Seite. Zur Herstellung von Babynahrung muss es unbedingt zwei bis drei Minuten abgekocht werden (bei kalkhaltigem Wasser fünf Minuten). Tipp: Im ersten Lebensjahr sollte dein Baby noch stilles Wasser trinken. Das reduziert die Bäuerchen. Manche Einjährige haben dann aber auch Spaß, wenn es etwas prickelt. Dann kann dein Schatz statt stillem Wasser auch ein Medium-Wasser mit wenig Kohlensäure trinken. Wasser abkochen: So geht es richtig
Ganz wichtig: Ein Wasserkocher eignet sich fürs Abkochen nicht, er schaltet sich zu schnell ab. Um verlässlich alle Keime abzutöten, ist die klassische Methode mit Kochtopf die bessere. Kann ich meinem Baby auch Leitungswasser geben? Leitungswasser ist in Deutschland eines der am besten kontrollierten Lebensmittel und unterliegt strengen Richtlinien. Auch für dein Baby ist es grundsätzlich geeignet. Dennoch muss es in den ersten Lebensmonaten abgekocht werden, um alle Keime abzutöten. Denn das Immunsystem von Neugeborenen ist noch nicht voll ausgereift und die Kinder reagieren
teilweise schon auf minimale Mengen von Keimen mit Durchfall oder Erbrechen. Tipp: Lass das Wasser morgens eine Weile laufen, bevor du es als Baby-Wasser verwendest. Das minimiert den Anteil der Metalle. Verwende kein Warmwasser aus der Leitung, sondern immer frisches, kaltes Wasser.
Trinkwasser besser überprüfen lassen Schon in der Schwangerschaft kannst du dein Trinkwasser testen lassen. Bei einer Wasseranalyse wird eine Probe auf die Schwermetalle Blei, Kadmium, Kupfer und Zink überprüft. Ist ein spezieller Wasserfilter sinnvoll?Wasserfilter sind für Wasser, das für Babys verwendet wird, wenig sinnvoll. Stiftung Warentest meint: "Die meisten Wasserfilter haben nur eine beschränkte Wirkung und entfernen Problemstoffe gar nicht oder unzuverlässig. Sie können sogar andere Substanzen ins Wasser abgeben.“ Problematisch sind Wasserfilter vor allem, wenn Patronen nicht regelmäßig gewechselt werden. Wann ist spezielles Babywasser oder abgekochtes Wasser nicht mehr notwendig?Da das Immunsystem deines Babys sich ständig weiterentwickelt, ist das Verwenden von Babywasser oder das Abkochen von Leitungs- oder Mineralwasser ab dem 6. Monat nicht mehr notwendig. Der Körper deines Kindes kann sich jetzt schon selbst gegen viele Krankheitserreger wehren. Und damit sein Immunsystem weiter lernt, ist es dann sogar wichtig, nicht mehr abzukochen und auf Babywasser zu verzichten. Der Körper kann sich nur wappnen, wenn er mit einer gewissen Zahl von Keimen in Berührung kommt. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) rät spätestens ab dem 1. Geburtstag grundsätzlich vom Abkochen ab. Wann ist Babywasser oder abgekochtes Mineralwasser zu empfehlen?
Gesunde Durstlöscher für KinderWasser ist wichtig, damit Kinder sich gut entwickeln und sich wohl fühlen. Wusstest du, dass ein Kindergartenkind knapp einen Liter pro Tag trinken sollte? Limonade und süßstoffhaltige Getränke zählen natürlich nicht dazu. Hol dir unsere Tipps zu idealen Durstlöschern!
Welches stille Wasser ist auch für Babys geeignet?Natriumarmes Mineralwasser darf laut MTVO maximal 20 mg Natrium/Liter enthalten. RhönSprudel Naturell enthält 2,9 mg Natrium/Liter und ist damit bestens für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet.
Welches Mineralwasser ist für Babys geeignet?Nur Mineralwasser kaufen, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Bei VILSA sind das die Sorten leichtperlig, medium und classic. Sie tragen den entsprechenden Hinweis sogar auf dem Etikett.
Welches ist das beste Babywasser?Spezielle Baby-Wässer sind laut Stiftung Warentest unnötig. Sie rät, Nahrung für Babys in den ersten Monaten zur Sicherheit nur mit abgekochtem Wasser zuzubereiten. Auch für alle anderen Menschen empfehlen die Tester das Wasser aus dem Hahn. Es sei genauso gut und deutlich günstiger als stilles Wasser aus der Flasche.
Welches Flaschenwasser für Babynahrung?Eltern sollten darauf achten, Babynahrung nicht mit Wasser anzurühren, das heißer als 70 Grad ist – das kann den Gehalt an Nährstoffen verändern. Allen, die auf spezielles Wasser für Babys setzen, rät 'Öko-Test' zu den elf 'sehr guten' Mineralwassersorten.
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