Was tun wenn man beruflich nicht weiter weiß

Hallo Leute

Ich bin fast 30... im Moment arbeitslos, nachdem meine Karriere in die Hose gegangen ist.
Und ich weiss einfach nicht, was ich beruflich machen soll. Ich bin einfach nicht zum Arbeiten gemacht, auch wenn das doof klingt. Für mich ist Arbeiten mühsam, nervzehrend und langweilig. Es gibt eigentlich nichts, das mich interessiert. Oder eigentlich anders gesagt: Das Problem ist wohl eher, dass ich mich für sehr viele Dinge interessiere, aber halt auch nur ein bisschen.

Mit fast 30 Jahren sollte man eigentlich längst im Berufsleben angekommen sein. Und ich? Ich habe immer noch keinen Plan. Meinen ursprünglichen Plan musste ich leider wegen Nichtbestehens einer Prüfung begraben (jetzt mal ohne ins Detail zu gehen). Die Frage der Berufswahl schiebe ich eigentlich vor mir her, seit ich 14 bin. Ich schiebe es einfach hinaus, denn es macht mir Angst, die Berufswahl macht mir Angst. Ich war ein guter Schüler, aber nicht herausragend. Auffallend eher, dass ich ein Allrounder war und in fast allen Fächern  durchschnittlich bis gute Noten hatte. Die Noten wurden dann immer schlechter, je älter ich wurde. Rückblickend glaube ich, dass ich einfach von meinen Grundschullehrern zu hoch eingestuft wurde. Im Gymnasium war ich nur noch durchschnittlicher Schüler, im Studium gehörte ich dann wohl leider zu den schwächeren Studenten.

Rückblickend habe ich wohl das falsche Studium gewählt, jedoch sage ich mir dann auch immer: Jedes andere Studium wäre genauso falsch gewesen. Denn nichts passt zu mir, nichts begeistert mich.

Sich für einen Beruf zu entscheiden heisst ja auch, sich gegen andere Berufe zu entscheiden. Und ich glaube, das macht mir Angst. Ich habe Angst, etwas zu verpassen. Man lebt ja nur einmal. Gerade weil ich ja ein Allrounder bin und ich mich so rein theoretisch überall durchwursteln könnte.

Was noch dazu kommt, ist, dass ich Arbeit als Lebenserwerb sehe und nicht als Selbstverwirklichung. Die Arbeit ist dazu da, damit ich mein Leben bezahlen kann. Umso besser, wenn mir die Arbeit gefällt, aber um ganz ehrlich zu sein habe ich diesen Anspruch nicht. Es muss keine Arbeitsstelle sein, bei der ich sagen kann: "Wow, cool". Es reicht, wenn ich nicht mit Angst zur Arbeit gehen muss, das wäre eigentlich schon sehr viel. Wenn ich für mich alleine arbeiten könnte und in Ruhe gelassen würde. Kein Stress, kein Burn-out, keine Überstunden, keine narzisstischen Chefs, keine gesundheitlichen Probleme. Von mir aus kann es auch irgendeine simple Akten-Archivierung sein, für die man keine besonderen Qualifikationen braucht. Hohes Gehalt ist auch nicht wichtig, ich lebe sparsam. Viel wichtiger ist die Job-Sicherheit und ev. dass ich auch bei längerer Krankheit nicht gekündigt werde. Wichtig ist nicht, was ich mache, sondern wie ich mich dabei fühle. Selbstverwirklichung gehört für mich in die Freizeit. Idealerweise könnte ich bei der Arbeit bereits in Gedanken versinken, wenn die Arbeit nicht so viel Konzentration erfordert. In diesen Gedanken würde ich mir dann die Geschichte für meinen Roman, den Text für meinen Song, das Skript für meinen Film, das Design für meine Kleider etc. ausdenken und dann eben in der Freizeit mich dahinter setzen. Versteht ihr, was ich meine?

Wenn mir jemand einen Job anbieten würde, z.B. Archivierung oder sowas ähnliches wie oben beschrieben, halt was eher "Simples", für 4'000 CHF monatlich, 40h-Woche und Job-Garantie auf Lebenszeit, dann würde ich freudeschreiend annehmen.

Meine Einstellung zur Arbeit macht es mir schwer, eine Berufswahl zu treffen. Leider will das Arbeitsamt ja vor allem, dass ich einfach arbeite, irgendwas. Berufswahl ist denen jetzt nicht so wichtig. Entsprechend ist es für mich schwierig, in einem Bewerbungsgespräch zu punkten. Was soll ich den Recruitern schon gross sagen, ich habe keine Ahnung, wo ich in 5 Jahren stehen werde und was mich an der Stelle motiviert. Aber es ist nicht gelogen, ich schiebe die Frage der Berufswahl seit sage und schreibe dem Jahr 2005 hinaus. Eigentlich hatte ich immer die Hoffnung, dass ich "irgendwann später" dann schon wissen werde, was ich beruflich machen will. Aber das ist bis jetzt nicht eingetreten. Für mich absolut unvorstellbar, dass sich schon 14-Jährige mit der Berufswahl auseinandersetzen müssen, wenn ich das mit fast 30 noch nicht geschafft habe. Irgendwie haben andere einen extrem geradlinigen Plan für ihr Leben und ich... ich lasse mich irgendwie nur treiben. Weil ich ja auch keine wirklichen Ziele habe, es spielt ja eigentlich auch keine Rolle, ich bin nicht bedeutend, ich bin nicht wichtig, ich bin kein Genie und am Ende des Lebens spielt ja eben alles keine Rolle mehr.

Das Studium hat mich entsprechend immer weniger interessiert, aber wie gesagt, das wäre auch bei jedem anderen Studiengang oder Ausbildung genauso gewesen. Im Grunde genommen stehe ich, wenn ich es pessimistisch ansehe, vor einem Scherbenhaufen. Aber ich will euch jetzt nicht mit meinen Leiden vollstopfen.

Nun bin ich also auf Arbeitsuche. Es gibt keine Stelleninserate, wo ich jetzt sagen würde : "Genau das will ich machen!". Nur "Hmmm, ja, klingt interessant, hmmm, das könnte vielleicht ein erträglicher Job sein".

So wirklich helfen könnt ihr mir nicht, das weiss ich. Aber es gibt doch hier sicher viele begeisterte Studenten. Begeisterung, genau das ist es, was mir fehlt. Aber Berufswahl... das macht mir zu viel Angst. Ich habe ehrlich gesagt zu viel Angst, um mich damit auseinanderzusetzen. Und ich habe die Uhr im Nacken: Zum einen durch das Arbeitsamt, das Druck macht und zum anderen durch die Tatsache, dass mir die Zeit einfach davonrennt und ich mit fast 30 bald vor einer Wand stehe.

Und natürlich macht Covid-19 das Ganze nicht einfacher. Jugendliche müssen nun einfach die erstbeste Lehrstelle nehmen, die sie kriegen. Das bricht mir das Herz. Wenn ich recht überlege, ist die Berufswahl doch sowieso ziemlich zufällig, stimmt's? In dem Falle ist es eine Pandemie, die den Beruf bestimmt... so wie es auch eine Prüfung sein kann, die ich leider vergeigt habe, weil ich einen schlechten Tag erwischt hatte.

Naja, was soll ich machen? Bin ich depressiv oder einfach nur müde von dieser Welt? Ich fühle mich steinalt, obwohl ich noch nie "wirklich" gearbeitet habe. Ich wünschte mir, Arbeitgeber würden nicht Enthusiasmus verlangen, sondern einfach nur gute Leistungen. Gute Leistungen würde ich erbringen können bei entsprechend mässigem Schwierigkeitsgrad. Aber Enthusiasmus, Initiative, Elan, Begeisterung kann ich leider nicht bieten.

Was macht man wenn man nicht weiß was man beruflich machen soll?

Ein Praktikum zählt weiterhin zu den besten Möglichkeiten, um herauszufinden, was man beruflich machen will. Sie erhalten Einblicke in die Arbeit, können selbst erste Aufgaben erledigen und sich ein Bild davon machen, wie ein Job in der Praxis aussieht.

Wie kann ich herausfinden was ich wirklich will?

Diese Tipps helfen dabei:.
Analysieren Sie sich selbst. Der erste Weg ist die wissenschaftliche Vorgehensweise. ... .
Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit. ... .
Fragen Sie Ihr Umfeld. ... .
Springen Sie über Ihren Schatten. ... .
Finden Sie heraus, was Sie anderen beibringen können. ... .
Betrachten Sie, was Ihnen leicht fällt..

Warum hab ich kein Bock zu arbeiten?

Kurz: Was immer Sie tun, tun Sie es gut..
Gönnen Sie sich regelmäßige Ruhepausen! ... .
Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Aufgaben zu delegieren! ... .
Verändern Sie ihr Denken und ihre persönliche Einstellung! ... .
Setzen Sie sich persönliche Ziele!.