Was bedeuten temperaturschübe bei normalen blutwerten

Hat ein Patient schon seit einigen Tagen oder noch länger Fieber, kann der Temperaturverlauf wichtige Hinweise auf die Ursache liefern. Manche Erkrankungen verursachen eine charakteristische Fieberkurve. So kann die Körpertemperatur schnell innerhalb eines Tages oder langsam über Tage hinweg ansteigen. Antibiotika und andere Medikamente wie entzündungshemmende Schmerzmittel können den typischen Fieberverlauf jedoch verfälschen.

Mediziner unterscheiden verschiedene Temperaturverläufe:

  • Kontinuierliches Fieber
  • Remittierendes Fieber
  • Intermittierendes Fieber
  • Undulierendes Fieber
  • Rezidivierendes Fieber

Kontinuierliches Fieber

Bei kontinuierlichem Fieber unterscheidet sich die Körpertemperatur am Morgen und am Abend meist nur um etwa 1°C. Kontinuierliches Fieber ist typisch für bakterielle Infektionen, z.B. eine Lungenentzündung durch Pneumokokken, Typhus, Paratyphus, Fleckfieber, Scharlach oder eine Infektion der Haut (Erysipel).

Remittierendes Fieber

Beim remittierenden Fieberverlauf schwanken die Temperaturen am Morgen und am Abend um 1 bis 2°C. Morgens ist die Temperatur geringer als am Abend. Der Patient ist aber in der Regel nicht fieberfrei. Ein remittierendes Fieber tritt bei vielen Erkrankungen auf, z.B. bei Tuberkulose, Eiteransammlungen, Entzündung der Lungen und der Bronchien, bei Nierenbeckenentzündungen, manchen Viruserkrankungen und bei rheumatischem Fieber.

Intermittierendes Fieber

Beim intermittierenden Verlauf sind die Temperaturunterschiede zwischen Morgen und Abend noch größer: Die Temperaturen schwanken im Laufe eines Tages um mehr als 2°C. Am Morgen kann die Temperatur unter 37°C sinken. Außerdem gibt es fieberfreie Intervalle. Diese Fieberkurve ist typisch für eine akute Nierenbeckenentzündung, für eine Rippen- oder Brustfellentzündung sowie für eine Blutvergiftung (Sepsis). Auch bei Tumorerkrankungen, wie z. B. beim Morbus Hodgkin, kann es zu einem derartigen Fieberverlauf kommen.

Undulierendes Fieber

Ein wellenförmiger (undulierender) Verlauf ist für eine Bakterieninfektion mit Brucellosen oder auch für Morbus Hodgkin charakteristisch.

Rezidivierendes Fieber

Treten zwischen Fieberschüben regelmäßig 1 oder 2, gelegentlich auch bis zu 14, fieberfreie Tage auf, sprechen Mediziner von einem rezidivierenden oder rekurrierenden Fieber. Ein solcher Fieberverlauf kommt typischerweise bei Malaria oder bei speziellen bakteriellen Infektionen vor, wie z.B. Fünf-Tage-Fieber bei einer Infektion mit Bartonella-Bakterien oder Rückfallfieber nach einer Borrelien-Infektion. Tritt das Fieber nicht regelmäßig, sondern unregelmäßig wieder auf, kann dies auf immer wiederkehrende Erkrankungen hindeuten, wie Ausbuchtungen der Atemwege (Bronchiektasie), Gallensteine oder Entzündungen der Prostata.

Warum habe ich immer leicht erhöhte Temperatur?

Subfebrile bis leicht erhöhte Temperaturen treten häufig bei folgenden Krankheiten auf: Verschiedene Infektionen. Nierenbeckenentzündung. Herzklappenentzündung (Endokarditis lenta)

Was ist ein Tumorfieber?

Tumorpatienten sind für Entzündungen und Infektionen in der Regel deutlich anfälliger als Gesunde. Dahinter steckt meist eine Schwächung des Immunsystems durch den Tumor oder die zur Krebsbekämpfung eingesetzten Medikamente. Der Körper reagiert mit einer Erhöhung der Körpertemperatur, der Patient hat Fieber.

Kann Fieber psychisch bedingt sein?

Ein psychischer Hintergrund bei Temperaturerhöhung? Psychisches "Fieber" – und zwar nicht der Partyrausch, sondern ein krankhafter Zustand – das gibt es tatsächlich. Meistens leiden die Betroffenen noch unter weiteren Störungen des Befindens. Sie fühlen sich vor allem ständig müde und erschöpft.

Warum Fieber ohne Symptome?

Das klassische Fieber unbekannter Ursache dauert meist länger als 3 Wochen. Es wird durch Infektionen, bösartige Tumore oder Erkrankungen des Bindegewebes (rheumatische Erkrankungen, Kollagenosen) oder der Blutgefäße (Vaskulitiden) hervorgerufen.