Stand: 20.12.2021 13:52 Uhr Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar sollen Jesus Weihrauch, Myrrhe und Gold gebracht haben. Wer waren die drei Weisen aus dem Morgenland wirklich? Und warum ziehen sie heute als Sternsinger um die Häuser? Caspar, Melchior und Balthasar sollen, geleitet vom Stern von Bethlehem, mit Weihrauch, Myrrhe und Gold zum neugeborenen Jesus gepilgert sein. So steht es zumindest in der Bibel. Stimmt gar nicht! Zum Dreikönigstag am 6. Januar wird es Zeit, einige der Legenden, die sich um die drei Weisen aus dem Morgenland ranken, zu entzaubern. Legende: Die Bedeutung der Heiligen Drei KönigeÜberliefert: Wie viel Wahres steckt in den Heiligen Drei Königen?
Stern von Bethlehem: Gab es ihn wirklich?Verehrung: Die Heiligen Drei Könige im Kölner DomHeilige Drei Könige in Köln Der Überlieferung nach fanden die Reliquien der Heiligen Drei Könige in Köln ihre letzte Ruhestätte. Nach einigen Umwegen: Die heilige Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, soll die Gebeine der drei Könige auf einer Pilgerfahrt um 326 in Palästina entdeckt und mit nach Konstantinopel genommen haben. Reiche Gaben: Die Geschenke Weihrauch, Gold und MyrrheDiskussion: Ein schwarzer König?Darf ein schwarzer König bei der Weihnachtskrippe stehen? Darf sich ein Sternsinger schwarz schminken? Die Diskussion, ob die Darstellung der Heiligen Drei Könige diskriminierend und rassistisch ist, entflammte im Oktober 2020: Die evangelische Münstergemeinde in Ulm gab bekannt, die Heiligen Drei Könige dieses Jahr nicht mit in der Weihnachtskrippe aufzustellen. Auf Nachfrage erklärte Dekan Ernst-Wilhelm Gohl: "Wir haben gesagt, dass diese konkrete Darstellung des schwarzen Königs, die aus den 1920er-Jahren stammt, im Vergleich zu den anderen beiden Königen total verzerrt und überzeichnet ist. Wir wollen nicht, dass man schwarze Menschen so darstellt und dass das dazu führt, dass man sich über Schwarze lustig macht." Es spreche überhaupt nichts gegen einen schwarzen König in der Krippe. "Der schwarze König soll aber ebenwürdig sein - mit gleicher Würde ausgestattet wie die anderen beiden Könige auch." Jakob Johannes Koch, Kulturreferent der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, betonte, dass grundsätzlich jeder der biblischen Sterndeuter "ein hoch angesehener Weiser, ein König des Wissens" sei. Dass einer der Heiligen Drei Könige schwarz ist, verdeutliche seiner Meinung nach hohe Wertschätzung. Koch geht sogar noch einen Schritt weiter: Sollte der König in der Krippe generell ein neutrales Aussehen bekommen und sollten nur noch drei weiße heilige Könige durch die Straßen ziehen, könnte das als neue Apartheid in Kunst, Kultur und Brauchtum interpretiert werden. Kulturhistorisch betrachtet schreibt die Farbe Schwarz der Figur des heiligen Königs eine besondere Bedeutung zu: Ein dunkelhäutiger König findet sich überhaupt erst seit Ende des 14. Jahrhunderts auf Bildern und Wappen in Europa. Dies sollte damals einerseits Aufgeschlossenheit und Neugierde dem exotischen Afrika gegenüber zeigen, verdeutlichte aber auch den Anspruch des Christentums, alle Völker zu bekehren. Die Farbe Schwarz wurde infolgedessen positiv aufgeladen, symbolisierte Autorität und Nüchternheit. Die Kleidung von Königen, Patriziern, Würdenträgern und Geistlichen wurde schwarz. In der Malerei und Literatur tauchten vermehrt positiv besetzte Persönlichkeiten mit schwarzer Hautfarbe auf. Zuvor symbolisierte schwarze Haut in der Kunst meist diejenigen, die sich außerhalb der gesellschaftlichen, religiösen oder moralischen Ordnung bewegten: Henker, Hexen und Teufel. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" empfiehlt mittlerweile, Kinder, die am Dreikönigstag Spenden sammeln, nicht schwarz zu schminken. Zitat Kinder sollen sie selbst bleiben
Kindermissionswerk 'Die Sternsinger' auf sternsinger.de Sternsinger: Das Wichtigste in Zahlen
Auf Abstand: Sternsingen in Zeiten der Corona-Pandemie
Kurios: Fun facts zu den Heiligen Drei Königen
KlicktippsWelcher König ist schwarz?Welcher der drei Könige der dunkelhäutige ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Mal ist es Melchior, mal Caspar oder Balthasar.
Wer war der schwarze Bei den Drei Heiligen Königen?Aus schwarzem Bart und schwarzem Haar wurde im 13. Jahrhundert Balthasar mit schwarzer Haut, manchmal war aber auch Melchior der schwarze König. Die drei standen nicht nur für unterschiedliche Lebensalter, sondern für die damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika.
Wer ist Kaspar Melchior und Balthasar?Caspar, Melchior und Balthasar sind als die Heiligen Drei Könige in die Geschichte eingegangen. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil in jeder Weihnachtskrippe und zählen zu den bedeutsamsten Figuren. Die drei Männer stammten aus dem sogenannten Morgenland, dem heutigen Nahen Osten.
Warum der schwarze König Melchior so froh wurde?Über die Maßen glücklich war der schwarze König! Nie zuvor hatte er so großartig die Augen gerollt und die Zähne gebleckt von einem Ohr zum anderen. Melchior konnte nicht anders, er musste die Füße des Kindes umfassen und alle seine Zehen küssen, wie es im Mohrenlande der Brauch war.
|