Kritiken zu Schneller als die Angst

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Was verbindet den Serienmörder André Haffner (Felix Klare) mit der Fahnderin Sonja Sunny Becker (Friederike Becht)?

© Quelle: ARD Das Erste/ARD Degeto/MDR/Ste

Das neue Jahr beginnt mit einem Serien-Highlight: In „Schneller als die Angst“ (ARD, ab 1. Januar) treffen eine verstörte Ermittlerin und ein perverser Mörder aufeinander. Auch wenn die Reihe bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist, bleibt sie ein Duell der beiden Hauptdarsteller.

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Man kennt das alles aus unzähligen Sonntagskrimis: die Ermittler, die mit sich selber hadern; der Maulwurf, der Informationen nach außen sticht; der Täter, den eine schwierige Vergangenheit plagt. Es sind ziemlich viele Kriminal-Klischees, die die ARD-Serie „Schneller als die Angst“ (ab 1. Januar in der ARD) aneinanderreiht, aber dennoch passiert etwas Erstaunliches: Regisseur Florian Baxmeyer macht aus diesen Versatzstücken eine der spannendsten deutschen Krimiserien der letzten Zeit, einen in sechs Teile zerlegten Hochglanzkrimi, der einen unglaublichen Sog entwickelt und einen so schnell nicht mehr loslässt.

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„Schneller als die Angst“ ist über weite Strecken ein Solo für Friederike Becht, die eine Magdeburger LKA-Zielfahnderin mit dem Namen Sunny Becker spielt. Nach einem Einsatz an einer Tankstelle, der nicht nach Plan lief, war Sunny einige Zeit außer Dienst. Jetzt ist sie zurück, vordergründig voller Energie und Tatendrang, innerlich aber gebrochen. Was so an ihr nagt, erfährt man erst im Laufe der ersten Folgen. Es wird ihr Antrieb, sich auf die Jagd nach einem abscheulichen Täter zu machen, der Magdeburg und Umgebung in Angst und Schrecken versetzt.

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André Haffner (Felix Klare) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen

André Haffner (Felix Klare) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, in dem er seit 16 Jahren einsaß. Der ehemalige Berufspilot hatte mehrere Frauen vergewaltigt und bestialisch ermordet und kurz vor seinem Ausbruch offenbar noch einen anderen Gefangenen in den Selbstmord getrieben. „Der Haffner ist in seinen Kopf gekrochen“, raunt einer der Insassen der Ermittlerin zu.

Dieser André Haffner ist ein Monster, wie man es selten im deutschen Fernsehen zu sehen bekommt, abgrundtief böse und gleichzeitig ungeheuer faszinierend. Felix Klare, den man mit Plauze und vor lauter Haaren im Gesicht kaum wiedererkennt, spielt ihn als eine Art deutschen Hannibal Lecter, als hochgradig gestörten Sadisten mit rätselhaftem Innenleben. Man merkt Klare in jedem Augenblick an, wieviel Lust er hatte, in diese extreme Rolle zu schlüpfen.

Als Haffner merkt, dass ihm Sunny und ihr Team auf den Fersen sind, wird die Zielfahnderin vom LKA bald von der Jägerin zur Gejagten: Haffner, dessen abstoßendem Charme offenbar jemand aus Sunnys Team erlegen ist, kommt an ihre Handynummer, ruft sie an, spielt mit ihr. Und ist doch weiter auf der Flucht, immer noch mordend.

Atemloses Katz-und-Maus-Spiel

Sunny jagt ihn wie eine Besessene, Haffner aber scheint ihr stets ein paar Schritte voraus. Dieses atemlose Katz-und-Maus-Spiel macht „Schneller als die Angst“ so unglaublich spannend. Die Serie lässt sich aber trotz dieser rastlosen Hatz, die bis über die Landesgrenze führt, genug Zeit, ihre Figuren und deren Beziehungen untereinander genau zu studieren. Das Drehbuch von Klaus Arriens und Thomas Wilke entwirft Charaktere, an denen Sigmund Freud seinen Spaß gehabt hätte, komplexe Persönlichkeiten, deren Ängste, Sehnsüchte und perverse Obsessionen im Laufe der sechs Folgen wie eine geschälte Zwiebel freigelegt werden.

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Auch wenn „Schneller als die Angst“ bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist, bleibt die Serie doch ein Duell der beiden Hauptdarsteller. Auf der einen Seite Felix Klare als eiskaltes, mordendes Monster, auf der anderen Friederike Becht als zutiefst verstörte Ermittlerin. Das Zusammentreffen dieser beiden Figuren ist wahrlich großes Kino.

RND/Teleschau

Kritiken zu Schneller als die Angst

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Sonja „Sunny“ Becker (gespielt von Friederike Becht) ist frisch zurück im Polizeidienst und zeigt ihren Kollegen gleich zu Beginn, dass sie ganz die Alte geblieben ist. Doch dies ist nur der äußere Schein, denn innerlich verfolgt sie das Trauma einer Vergewaltigung. Sunny möchte kein Opfer sein. Sie will dem Erscheinungsbild einer toughen Polizistin entsprechen. Der neueste Fall fordert sie jedoch heraus. Der mehrfache Frauenmörder André Haffner (Felix Klare) ist aus der Haft entflohen. Sunny ist sich sicher, dass sie ihn stellen kann, doch je näher die Beiden sich kommen, desto intensiver werden die Psychospielchen. Haffner schafft es in die Köpfe seiner Gegner und Opfer einzudringen und auch Sunny muss vorsichtig sein. Zudem erkennt sie, dass sie sich ihrem eigenen Trauma stellen muss, wenn sie diesen Fall lösen will. Sie beginnt in ihrem eigenen Fall zu ermitteln und stößt auf einen unfassbaren Verdacht: Ist sie von einem ihrer Kollegen vergewaltigt worden?

In sechs Episoden über jeweils etwas mehr als eine Dreiviertelstunde nutzt diese neue ARD-Serie für einen hochspannenden Thriller. Es ist die große Bühne für Felix Klare und vor allem Friederike Becht. Sie findet den richtigen Ausdruck, um Sunny als harte Polizistin zu zeigen, deren Nervenkostüm immer wieder aufgrund der Erinnerungen an die eigene Vergewaltigung zerbricht. Das Mienenspiel gegenüber ihren Kollegen drückt Verwirrung und Verdächtigungen aus, ohne dass alles zu offensichtlich wird. Felix Klare spielt einen faszinierenden Serienmörder, dessen Grausamkeit selten so im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Die Opfer sind auf den Rücken tätowiert, Sadismus erkennbar und doch fasziniert diese Figur aufgrund ihrer durchdachten Planungen. Klare gibt ihm ein sadistisches Lächeln und ein entspanntes und kontrolliertes Vorgehen. So habe ich ihn zumindest noch nicht als Schauspieler gesehen. Die erste Folge schien mir noch zu viele Klischees anzubieten, doch dieses Gefühl verfliegt ab der zweiten Episode und die Serien hat mich mit den beiden Handlungssträngen begeistert.

Regisseur Florian Baxmeyer findet den richtigen Mix zwischen hochspannendem Jagdspiel und dem Raum seine Figuren zu entwickeln. Die Serie schafft überraschende Momente und stellt die Ängste der Figuren aus, ohne das diese nur Mittel zum Zweck sind. Von mir gibt es für dieses tolle Psychospiel mit einem passenden Setting eine klare Empfehlung. Die Serie ist noch bis 01.07. in der ARD Mediathek abrufbar.

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

https://www.ardmediathek.de/sendung/schneller-als-die-angst/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3NjaG5lbGxlciBhbHMgZGllIGFuZ3N0/1/

Wie geht schneller als die Angst aus?

Schneller als die Angst ist eine deutsche Fernsehserie, die auf einer Originalidee von Klaus Arriens und Thomas Wilke basiert. Die beiden Autoren haben auch alle sechs Drehbücher zur Serie geschrieben. ... Schneller als die Angst..

Wie viel Teile schneller als die Angst?

Mit "Freiheit" zeigt Das Erste unmittelbar im Anschluss die letzte Folge der sechsteiligen Serie "Schneller als die Angst". Diese Sendung ist online first ab 30. Dezember 2021 und danach sechs Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.

Ist schneller als die Angst eine Wiederholung?

"Schneller als die Angst" nochmal sehen: Wiederholung von Folge 5, Staffel 1 online und im TV. Am Mittwoch (20.07.2022) lief eine weitere Folge der Krimiserie "Schneller als die Angst" im Fernsehen. Alle Infos zur Wiederholung im Internet und im Fernsehen.

Wo wurde schneller als die Angst gedreht?

Produzenten sind Sam Davis und Kim Fatheuer. Gedreht wird bis Mitte November 2020 in Magdeburg und Umgebung.