Am fussspan als wenn eine sehne überspringt

Heiß und kalt – das passt nur beim Dessert zusammen! Bei Sportverletzungen geht zwar auch beides, aber nur eins zur Zeit! Spielen wir die wichtigsten Szenarien durch. Alle stumpfen Verletzungen durch Schlag, Stoß, Umknicken oder Überdehnung sind ein Fall fürs Kühl-Pad – ganz gleich, ob es die Muskeln erwischt, Knochen oder Gelenke! Klassiker dafür sind der Pferdekuss beim Fußball, die Zerrung im Endspurt oder: Großer Zeh rammt Stuhlbein.

Die PECH-Regel

Jetzt so schnell wie möglich und am besten nach der viel zitierten PECH-Regel ran:

1. Pause: Aktivität sofort einstellen
2. Eis: Sofort kühlen
3. Compression: einen kühlenden Druckverband anlegen
4. Hochlegen: betroffenes Körperteil hoch lagern, damit weniger Blut hineinfließt

Warum zuerst Kälte gegen Verletzung hilft

Kälte verengt die Blutgefäße und verlangsamt den Stoffwechsel. So können Blutungen und Schwellungen gemindert, Schmerzen gelindert werden. Zudem „vermeidet man durch rechtzeitiges Kühlen die Gefahr eines Kompartmentsyndroms (dazu gehören u. a. schwere Schäden an der Muskulatur, Anm. d. Red.), das gerade im Sport zu langen Pausen bis hin zur Operation führen kann“, sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Alles weitere Wichtige zu Sportverletzungen hier!

So kühlst du richtig

  • Ein handelsübliches Kühlpad oder einen Beutel mit gecrushtem Eis in ein dünnes Tuch hüllen und für 10 Minuten auf die verletzte Region legen.
  • Dann: Kühlpad für 10 Minuten entfernen, wieder kühlen usw.
  • Zwei Stunden in diesem Rhythmus verfahren.
  • Du kannst den Effekt noch steigern, indem du das Kühlpad mit leichtem Druck auf die verletzte Region aufbringst.

Eine Alternative ist Eisspray, aber nicht direkt auf die Haut sprühen (!), am Fuß etwa einfach die Socke gründlich einnebeln. Wichtig zu wissen: Jede Minute, die nach einer heftigen Muskelzerrung vergeht, ohne dass gekühlt wird, verlängert die Zeit der Reha um bis zu einen Tag.

Verletzung – Und jetzt kommt die Wärme!

In den nächsten zwei Tagen immer wieder kühlen. Zunächst im 2- bis 3-Stundenrhythmus für jeweils 10 Minuten, dann in größer werdenden Abständen. In den Zwischenzeiten trägst du eine kühlende, schmerzstillende und entzündungshemmende Salbe auf.

Am fussspan als wenn eine sehne überspringt

Frühestens nach 48 Stunden – Bedingung: Schwellung, aber auch Rötung und Hitze, also die typischen Anzeichen einer Entzündung, müssen vollständig abgeklungen sein! – ist dann die gegenteilige Behandlung ratsam: mit Wärme! Durchblutungsfördernde Salben, eine Wärmflasche oder auch ein Wannenbad regen jetzt Durchblutung und Lymphfluss an, entspannen das verkrampfte Gewebe und beschleunigen so die Aufräumarbeiten des Körpers in der verletzten Region. Um Verspannungen zu lösen, etwa durch die einseitige Belastung auf dem Rennrad oder durchs Tennisspielen mit falscher Technik, ist dagegen die Soforttherapie mit den oben genannten Wärmeanwendungen zu empfehlen. Verkrampfte Muskeln mögen es „heiß“!

Sportsalben richtig anwenden!

Akutphase: Kühlen, Schmerz lindern und Entzündung hemmen ist angesagt – Tipp: „Traumaplant“ (mit Beinwell-Extrakt) oder „Doc-Salbe“ (auf Arnika-Basis). Schmerzkiller sind „Thermacare“, „Voltaren“ oder „Dolormin“-Schmerzgel.

Nach etwa zwei Tagen heizt du der verletzten Region ein, Tipp: „ABC Wärme-Creme“ von Hansaplast (mit Capsaicin aus dem Cayennepfeffer).

Am fussspan als wenn eine sehne überspringt

Sensible Seile

Zu den häufigsten Ursachen von Fußschmerzen bei Läufern zählen Erkrankungen der Sehnen, medizinisch Tendinopathien genannt. Besonders die Achillessehne und die Sehne am Fußinnenrand werden beim Training oft überlastet.

Text: Gabriele Hellwig | Fotos: Chrischrisw/istockphoto.com

Während den Muskeln stets viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, werden die Sehnen meist erst beachtet, wenn dort Schmerzen auftreten. Dabei sind diese mindestens genauso wichtig – für den Menschen im Allgemeinen und für passionierte Läufer erst recht. Sehnen verbinden wie Seile die Muskeln mit den Knochen. Die Kraftübertragung eines Muskels erfolgt stets über die zugehörige Sehne.

Das schwächste Glied

Tatsächlich zählen Sehnenbeschwerden (Tendinopathien) am Fuß zu den häufigsten Erkrankungen bei Läufern. Typische Symptome: Bewegungsschmerz, Druckschmerz und Schwellungen. Dr. Markus Klingenberg, Orthopäde und Sportmediziner der Beta Klinik in Bonn: „Die Sehnen sind häufig das schwächste Glied in der Kette. Muskeln passen sich einem neuen Trainingsreiz schnell an, Sehnen brauchen vergleichsweise mehr Zeit.“

Eine Folge von

Krankhafte Veränderungen in der Sehne entstehen meistens als Folge langandauernder Überlastung wie durch zu häufiges, zu langes sowie zu intensives Training und durch unzureichende Regeneration. Körpereigene Risikofaktoren stellen eine Beinachsenfehlstellung (X-/O-Bein), ein Ungleichgewicht in der Muskulatur, Asymmetrien der Körperhälften oder eine Fußfehlstellung dar.

Verschleiß bis zum Reißen

Durch die zuvor genannten Ursachen kommt es zu Mikrotraumen (Kleinstrisse) in der Sehne, eine Entzündung entsteht. Dadurch wird die Sehne schlechter durchblutet, kaum mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und verschleißt zunehmend. Mitunter reißt sie sogar. „Eine vorgeschädigte Sehne kann schon bei leichter Anstrengung reißen“, weiß Dr. Klingenberg. Ein Mediziner kann mithilfe einer Ultraschall- Untersuchung eine Sehnenverletzung diagnostizieren. Bei Unklarheit führt er eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) durch.

Die häufigsten Sehnenbeschwerden am Fuß:

Die Achillessehne

Die Achillessehne ist eine der stärksten Sehnen des menschlichen Körpers. Sie verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Sie ermöglicht es uns zum Beispiel, auf den Zehenspitzen zu stehen und uns beim Laufen und beim Springen kraftvoll abzustoßen. Die häufigsten Achillessehnen-Verletzungen sind Reizungen und Entzündungen. Aber auch ein teilweiser oder vollständiger Riss der Sehne ist möglich.

TP-Sehne

Die Tibialis-posterior-Sehne verläuft hinter dem Innenknöchel. Sie unterstützt das Fußlängsgewölbe und sorgt beim Gehen für die notwendige Stabilität. Überbeanspruchung, Übergewicht, aber auch Alterungsprozesse, können zu einer Dysfunktion oder Schwäche der TP-Sehne führen.

Die Plantarsehne

Bei der Plantarsehne handelt es sich um die Sehne, die das Längsgewölbe des Fußes stabilisiert. Sie verläuft an der Fußsohle. Bei übermäßiger Belastung entzündet sich häufig ihr Ansatz. Daraufhin bildet sich ein knöcherner Sporn am Sehnenansatz, und ein sogenannter Fersensporn (Plantarfasziitis) entsteht. Dr. Klingenberg: „Wird der Fuß übermäßig oder falsch belastet, versucht der Körper gegenzusteuern und der Sehnenansatz verknöchert, um für mehr Stabilität zu sorgen. Im Grunde versucht der Körper also, sich selbst zu behandeln. Dies scheitert aber vor allem dann, wenn die Belastung anhält. Dann entzündet sich der Bereich um den Fersensporn und verursacht Schmerzen.“

Egal, welche Sehne am Fuß betroffen ist – es haben sich folgende Therapien bewährt:

Bei starken Schmerzen sollte der Läufer unbedingt eine Trainingspause einlegen, bis die Beschwerden vorüber sind.

Sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer können die Schmerzen lindern und die Entzündung behandeln. Alternativ ergeben Enzymtherapien mit Enzymkombinationspräparaten (Bromelain, Trypsin, Rutosid) einen Sinn. Manche Patienten profitieren von einer lokalen Behandlung mit Salben.

Neben der Durchblutungsförderung wirkt Kälte schmerzlindernd. Bei Coldpacks sollte ein Handtuch dazwischen gelegt werden, um eine Erfrierung zu verhindern.

Der Therapeut behandelt die Faszien, die Sehnen und die Muskulatur durch lokalen Druck (Triggerpunkt-Therapie) und behebt so Verklebungen. Sinnvolle Hilfsmittel: Faszienrollen, Flossing- Bänder und ein Tennisball.

Bei chronischen Beschwerden liefern lokale Injektionen mit speziellen Plasmapräparaten gute Erfolge. „Dem Patienten wird Blut abgenommen, das anschließend mit einer Zentrifuge aufbereitet wird. Das so gewonnene konzentrierte Plasma kann dann gezielt injiziert werden“, erläutert Dr. Klingenberg. Kortisoninfiltrationen sollten aber vermieden werden.

Eine Operation ist notwendig, wenn die konservativen Methoden nicht den gewünschten Erfolg bringen oder die Sehne ganz oder teilweise gerissen ist. Dr. Klingenberg: „Bei der Operation werden die Sehnenenden wieder zusammengenäht und gegebenenfalls mit Ersatzgewebe verstärkt. So ist sie anschließend wieder stabil und belastbar.“

Behandlung der Ursache

Entscheidend für eine nachhaltig erfolgreiche Therapie von Sehnenbeschwerden ist die Behandlung der eigentlichen Ursache und nicht nur der Symptome. Dazu gehört vor allem eine funktionelle Untersuchung der grundlegenden Bewegungsmuster.

Besonders für ambitionierte Sportler empfiehlt sich eine strukturelle Bewegungsanalyse, da sich gerade bei Läufern häufig Asymmetrien und Dysbalancen aufsummieren und zu Überlastungen führen können. Dr. Klingenberg: „Jeder Mensch läuft anders. Mit einer Analyse der Bewegungsmuster bekommt der Sportler eine individuelle Laufstilberatung. Mit einer sauberen Technik und einem optimalen Trainingsplan können Sehnenerkrankungen meistens verhindert werden.“

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Wie fühlt sich eine Überdehnte Sehne an?

Außerdem kann es schmerzen, wenn man direkt auf die gereizte Sehne drückt. Sie kann aber auch in Ruhe wehtun. Durch die Schmerzen ist oft die Bewegung eingeschränkt. Zusätzlich kann der gereizte Bereich auch verhärtet oder etwas geschwollen sein.

Kann eine Sehne verrutschen?

Reißt eine der vier Sehnen vom Knochen ab und zieht sich die Sehne mit dem Muskel zurück, dann ist der Oberarmkopf nicht mehr in der Gelenkpfanne zentriert und kann herausrutschen.

Was tun bei Sehnenreizung am Fuß?

Wärme oder Kälte: Bei Sehnenreizungen kann man die Stelle kühlen, zum Beispiel mit einer Kühlkompresse. Das kann die Schmerzen lindern – ähnlich wie bei akuten Zerrungen oder Verstauchungen. Während bei akuten Reizungen oft Kälte angewendet wird, tut manchen Menschen bei einer chronischen Sehnenreizung eher Wärme gut.

Was tun wenn die Sehne am Fuß schmerzt?

Egal, welche Sehne am Fuß betroffen ist – es haben sich folgende Therapien bewährt:.
Schonung. Bei starken Schmerzen sollte der Läufer unbedingt eine Trainingspause einlegen, bis die Beschwerden vorüber sind..
Medikamente. ... .
Kälte. ... .
Manuelle Therapie. ... .
Infiltrationen. ... .
Operation..