Katze rollt sich auf dem Boden vor anderer Katze

Schnurren, Miauen, Knurren, Jaulen, Fauchen: In Kombination mit anderen Körpersignalen können Katzen durch eine Vielzahl an Lauten ihrer Stimmung zusätzlich Ausdruck verleihen.

Angst, Stress oder Erschrecken äußern die Tiere durch instinktives Knurren, durch das sie ihre defensive Haltung zum Ausdruck bringen. Weitere Lautäußerung bei Angst oder wenn die Katze sich verunsichert oder in die Enge getrieben fühlt, können Jaulen und Fauchen sein. So geben Katzen manchmal schreiartige Geräusche von sich, wenn ein lautes Geräusch oder ein anderes Tier sie erschrecken.
Oder aber sie fauchen. Schon wenige Tage alte Welpen fauchen leise, wenn sie sich verunsichert fühlen. Doch Fauchen ist nicht gleich Fauchen. Auch hier gilt es, auf weitere Körpersignale zu achten: In Kombination mit zurückgelehnten Ohren und gesträubten Nacken-, Rücken- und Schwanzhaaren, wird es beispielsweise zur Abwehr eingesetzt.

Manchmal schreien oder jaulen Katzen, wenn sie eine schmerzende Verletzung haben. Es ist wichtig, darauf zu achten, wann genau die Katze diese Geräusche von sich gibt: Tut sie es beim Laufen, so sind vielleicht ihre Pfoten verletzt. Außerdem schreien Katzen in besonderem Maße, wenn sie rollig sind. Durch dieses instinktive Verhalten signalisieren Katzen den Katern in der Nähe ihre Paarungsbereitschaft. Auch Kater geben aus ebendiesem Grund schreiartige Laute von sich.

Das klassische Miauen setzt die Katze vor allem ein, wenn sie etwas Bestimmtes von einem Menschen möchte.

Für ein harmonisches Zusammenleben mit Ihrer Katze sollten Sie die Einteilung ihres Territoriums, ihres Tagesablaufs und ihre wichtigsten Beschäftigungen gut kennen.

Katze rollt sich auf dem Boden vor anderer Katze

Wie verhalten sich Katzen?

Wenn das eigene Revier erst einmal festgelegt, markiert und organisiert ist, wird Ihre Katze die meiste Zeit des Tages schlafen. Und wenn Ihre Katze einmal nicht schläft, wird sie vor allem jagen, spielen, fressen und schmusen wollen.

Wie ist das Territorium der Katze aufgebaut?

Das eigene Territorium gehört ausschließlich der Katze, wobei die Qualität dieses Lebensraums wichtiger ist als dessen Größe. Auf dem Land kann sich das Territorium einer Katze bis zu einen Hektar ausdehnen, das eines Katers bis zu zehn Hektar. In der Stadt teilen sich zehn Kater durchschnittlich ein Drittel Hektar, vorausgesetzt die Territorien überschneiden sich nicht. Ihre Katze wird ihr Territorium der jeweiligen Wohnsituation anpassen. Für die Katze ist es dabei nicht entscheidend, ob es sich um ein geräumiges Haus auf dem Land oder eine kleine Stadtwohnung handelt. Ein 35-m²-Apartment, das für die Katze mit einer Vielzahl an Möglichkeiten zum Spielen und zum Klettern möbliert ist, wird sie als Lebensraum jeder leeren 200-m²-Wohnung vorziehen.

Der Platz für die Futteraufnahme sollte ruhig sein und sich in einiger Entfernung zum Katzenklo befinden. Halten Sie dabei ausreichend Abstand zu Ihrem eigenen Essplatz. Die Versuchung, Ihren Teller mit dem eigenen Napf „zu verwechseln“, könnte sonst für die Katze zu groß sein. Betteln oder damit verbundene Verdauungsstörungen wären vorprogrammiert.

Was ist die Ruhezone?

Ein erhöhter Platz, vom Sonnenlicht bestrahlt oder von einem Heizkörper erwärmt, wird von den Katzen als Ruheplatz bevorzugt. An so einem Plätzchen sollten Sie einen kuscheligen Schlafplatz für Ihr Tier einrichten. Der Platz sollte ruhig und ungestört, aber auch nicht zu weit von Ihnen entfernt sein, da Ihre Nähe für die Katze von größter Wichtigkeit ist!

Wie groß ist die Spielzone Ihrer Katze?

Die Spielzone ist der größte Lebensbereich Ihrer Katze. Er muss sich zum Spielen, Herumtollen und Klettern eignen. Bedenken Sie, dass Katzen die Höhe lieben. Wenn in Ihrer Wohnung nicht genügend stabile Plätze in erhöhter Position vorhanden sind, so stellen Sie Ihrer Katze beispielsweise einen Kratzbaum zur Verfügung.

Katze rollt sich auf dem Boden vor anderer Katze

Wie lässt sich der Tagesablauf der Katze einteilen?

Generell lässt sich der Tagesablauf der Katze in drei Abschnitte unterteilen: Schlaf, Spiel und Jagd.

Welche Arten des Schlafes gibt es?

Ihre Katze kennt zwei Arten von Schlaf, die sich deutlich voneinander unterscheiden: Den Tiefschlaf und den leichten Schlaf.

Tiefschlaf:

Bis zum Alter von acht Wochen schläft eine Katze fast durchgehend tief und fest. Während des Schlafes werden zu dieser Zeit die für ihr Wachstum erforderlichen Hormone gebildet. Ab etwa zwei Monaten werden diese Phasen kürzer und der Tiefschlaf wechselt sich mit leichtem Schlaf ab.

Leichter Schlaf:

Ab zwei Monaten entwickelt das Katzenjunge langsam die Verhaltensweisen einer erwachsenen Katze. Es schläft nun über den Tag verteilt etwa 16 Stunden. Als Jäger musste sich die Katze an die Schlaf- und Wachzeiten ihrer Beutetiere anpassen. Mäuse und andere kleine Nager sind in der Dämmerung früh morgens und spät abends am aktivsten. So hat sich über die Jahrhunderte auch der Rhythmus der Katze an diese Zeiten angepasst. Die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang verbringt die Katze demnach meistens schlafend. Bei diesem leichten Schlaf schlummert sie nur, ein Ohr registriert weiterhin aufmerksam die Umgebung. Diese erste Schlafphase geht in der Regel in eine Tiefschlafphase über.

Worauf kommt es beim Spielen mit Ihrer Katze an?

Mit gemeinsamen Spielen beschäftigen Sie Ihre Katze nicht nur sinnvoll, sondern Sie fördern gleichzeitig ihre Fitness und stärken Ihre Bindung. Die Dauer des Spiels ist stark davon abhängig, wie interessant es für die Katze ist. Bauen Sie deshalb am besten mehrere kleine Spieleinheiten in Ihren Tagesablauf ein. Körperliche Ertüchtigung ist sehr wichtig für den Ausgleich Ihrer Katze, insbesondere bei Wohnungskatzen. Ihre Energie wird dabei kanalisiert, was sie dann nutzt, um ihre Muskeln zu stärken. Mit Vorliebe klettert sie, lauert hoch oben, springt, wetzt ihre Krallen und spielt ausgelassen mit aufgehängtem oder beweglichem Spielzeug und anderen Gegenständen. Eine Katze, die viele Gelegenheiten zum Spielen hat, wird seltener „Dummheiten anstellen“, um sich zu beschäftigen. Spiel und Jagd sind zwei für die Katze eng miteinander verbundene Aktivitäten, da die meisten Spiele auch den Jagdinstinkt stimulieren und das Spielzeug oft als Beute gesehen wird.

Was ist für die Entwicklung des Jagdinstinkt entscheidend?

Für die Entwicklung des Jagdinstinktes ist der Unterricht durch die Katzenmutter entscheidend – ein guter Lehrer hat auch einen guten Schüler. Bedenken Sie, dass auch eine Wohnungskatze ihren Jagdinstinkt auslebt. Machen Sie Ihrer Katze daher schon sehr früh klar, dass Ihre sich bewegenden Hände oder Füße zwar reizvoll sein mögen, jedoch keine Jagdbeute sind.

Was sollten Sie ansonsten noch beachten?

Ihre Katze kann über Beutetiere von Parasiten befallen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt und fragen Sie unbedingt nach einer Behandlung gegen Bandwürmer!

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Die Sprache! Wie kommunizieren Katzen?

Das Image des Einzelgängers spiegelt die Fähigkeiten Ihrer Katze, mit ihren Artgenossen oder dem Menschen zu kommunizieren, in keinster Weise wider. Im Gegenteil, Katzen verfügen über außergewöhnliche kommunikative Fähigkeiten und nutzen die unterschiedlichsten Kommunikationsformen, um sich gegenüber dem Menschen oder anderen Tieren verständlich zu machen. Die meisten Arten der Kommunikation sind für den Menschen problemlos. Einzig das Markieren des Reviers mit Duftmarken kann Anfangs problematisch sein. Vergessen Sie nicht: Ihre Katze versteht besser, was Sie denken und fühlen als das, was Sie sagen.

Wie verständigt sich die Katze mit dem Menschen?

Zwar versteht die Katze, abgesehen von einigen Worten, Ihre Sprache nicht, aber sie achtet aufmerksam auf Ihre Körpersprache. Ihre jeweilige Stimmungslage kann sie jedoch meistens sehr gut einschätzen. Auch die Katze selber kommuniziert ständig mit Ihnen durch ihre umfassende und variationsreiche Körpersprache. Beobachten Sie Ihre Katze genau, und Sie werden Schritt für Schritt das Geheimnis ihrer Kommunikation entschlüsseln! Manchmal sind Ohrenbewegungen in Kombination mit der Augenform der erste Anhaltspunkt, um herauszufinden, wie sich Ihre Katze gerade fühlt.

Was für eine Bedeutung haben die Schnurrhaare?

Sie gehören zum Tastsinn der Katze und dienen der Erkundung der Umgebung sowie der Kommunikation mit Artgenossen. Die Schnurrhaare dürfen deshalb nie abgeschnitten werden! Dank Ihrer Schnurrhaare kann sich die Katze beispielsweise auch problemlos in der Dunkelheit orientieren, ohne dabei gegen Gegenstände zu stoßen.

Was verrät die Körpersprache Ihrer Katze?

Die Katze kommuniziert ihren Gemütszustand jedoch nicht nur mit ihren Augen und Ohren, sondern mit ihrem gesamten Körper. Beispielsweise reibt sie ihren Kopf und ihren Schwanz an Ihren Beinen. Durch diese Berührung verteilt sie Duftsekrete aus den Drüsen hinter ihren Ohren an Ihren Beinen. So teilt sie ihren Duft sowie ihr Revier mit Ihnen und drückt so ihr Wohlbefinden aus.

„Trippeln“: Auch mit dem sogenannte Trippeln oder Milchtritt bringt die Ihre Katze ihr Wohlbefinden zum Ausdruck. Es sind die Überbleibsel eines Verhaltens, das sich beim zufriedenen Saugen an der Mutter zeigt, wenn sie die Gesäugeleiste der Mutter mit den Tatzen „tritt“ um den Milchfluss zu stimulieren. Sie bringt Ihnen damit in gewisser Weise die Zuneigung entgegen, welche sie bis dahin nur für die eigene Mutter empfunden hat.

Wälzen: Mit dem Wälzen signalisiert Ihre Katze, das sie Sie als ranghöher in der Hierarchie erkannt hat. Dies bedeutet unter Anderem, dass sie sich bei Ihnen sicher fühlt und entspannen kann.

Vorsicht!

Im Gegensatz zum Hund ist Schwanzwedeln bei der Katze nie ein Ausdruck der Zufriedenheit, sondern signalisiert generell Aggressivität!

Was können die einzelnen Laute Ihrer Katze bedeuten?

Schnurren: Schnurrt Ihre Katze, so bedeutet das in der Regel Unterwerfung und Zufriedenheit, kann aber auch bei starken Schmerzen auftreten. Katzen schnurren bereits ab der ersten Lebenswoche aus verschiedenen Gründen. Wenn Ihre Katze bei Ihnen schnurrt, fühlt sie sich in der Regel sehr wohl.

Knurren und Zischen: Diese Laute dienen der Einschüchterung. Wird die Katze angegriffen, so gehören diese Einschüchterungssignale zu ihrer

Verteidigungsstrategie.

Miauen: Das Miauen nutzt die Katze ausschließlich zur Kommunikation mit dem Menschen. Es existiert eine große Bandbreite, wobei jedes Miauen eine andere Bedeutung hat: Betteln oder Forderung, Klage, Furcht, Ablehnung. Je besser Sie Ihre Katze beobachten, desto schneller werden Sie die unterschiedlichen Bedeutungen kennenlernen.

Wie verständigt sich Ihre Katze mit anderen Tieren?

Schon ein Katzenjunges verfügt über subtile und variationsreiche Kommunikationsformen, mit denen es etwaige Aggressionen anderer Artgenossen oder anderer Tiere erkennt. So kann es leicht entscheiden, ob es zu einer Begegnung kommen soll oder nicht.

Was hat das Markieren des Territoriums mit der Katzensprache zu tun?

Das Markieren des Territoriums ist ein völlig natürliches Verhalten aller katzenartigen Tiere, so also auch der Hauskatze. Zudem ist es eines ihrer Kommunikationsmittel. Es geschieht durch das Absetzen von Düften, Hormonsekreten oder durch das Kratzen an Gegenständen.

Das Setzen von Duftmarken: Am gängigsten ist hierbei das Markieren durch Urin und/oder Kot. Vor allem männliche Tiere zeigen dieses Verhalten nach Stress oder starken Emotionen (Transport, Eindringen einer anderen Katze in ihr Revier). Diese Form der Markierung soll andere Katzen verängstigen und in die Flucht schlagen. Der Urin wird dabei horizontal gespritzt und markiert so vertikale Flächen (Bäume, Mauern, aber auch Sofas und anderen Möbeln).

Das Absondern von Hormonen: Bestimmte Hormone, sogenannt Pheromone, spielen für das Sexual- und Territorialverhalten der Katze eine besondere Rolle. Sondert sie diese auf einem anderen Tier ab, so gestattet sie diesem, das eigene Revier zu teilen. Dieses Zeichen der Akzeptanz äußert die Katze nur bei uneingeschränktem Vertrauen.

Kratzmarken: Mit dieser Form der Markierung hinterlässt Ihre Katze deutliche Spuren auf Ihren Möbeln, Tapeten oder an Bäumen. Es gibt noch keine eindeutige Erklärung für dieses Verhalten, man geht aber davon aus, dass die Katze auf diesem Wege ebenfalls ihr Territorium markiert. Manchmal kratzen Katzen aber auch lediglich, um ihre Krallen abzuwetzen. Kratzmarkierungen werden dann zum Problem, wenn die Katze dieses Verhalten aus Furcht oder Angst zeigt und dabei Ihr Eigentum zerstört.

Was macht Ihre Katze beim Zusammentreffen mit anderen Tieren?

Ist ein unerwünschtes Zusammentreffen unvermeidbar, wendet die Katze Abschreckungsstrategien an oder sie blufft ganz einfach, indem sie schreit, knurrt, einen Buckel macht um Größer zu erscheinen oder mit den Pfoten schlägt. Es ist wichtig, die Katze nach Balgereien auf Kratz- und Bissspuren zu untersuchen, weil sich an diesen Stellen Abszesse bilden können. Die Kastration verbessert das Sozialverhalten der Katze deutlich und erleichtert das Regeln von Nachbarschaftsproblemen, doch ist es auch mit Risiken verbunden. 75% aller Katzen in Europa sind kastriert. Dieser Eingriff ist ab dem Alter von sechs Monaten möglich. In jedem Fall sollten Sie sich vor der Entscheidung gut von Ihrem Tierarzt beraten lassen!

Wie erkenne ich ob meine Katzen sich mögen?

Ob Katzen sich wirklich gerne mögen, erkennt ihr unter anderem an folgenden Dingen: Die Katzen begrüßen sich, putzen sich gegenseitig, liegen gerne und oft zusammen auf ihren Ruheplätzen und suchen auch ansonsten sehr häufig den Kontakt zueinander.

Wie legen Katzen die Rangordnung fest?

Die Rangordnung definiert sich dort durch die Mutterrolle, doch sehen die Kätzinnen das nicht so eng wie die Kater. Hat eine Katze geworfen und zieht nun ihre Jungen groß, steigt sie in der Rangordnung.

Wie erkenne ich die dominante Katze?

Typisch für statusaggressive Katzen ist, dass sie Widerstand gegen jede körperliche Manipulation durch den Menschen leisten. Sie wollen ihre Situation jederzeit kontrollieren, vor allem aber ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen.

Woher weiß ich ob Katzen spielen oder kämpfen?

Um zu wissen, ob deine Katzen spielen oder kämpfen, musst du genau hinhören. Katzen, die miteinander spielen, sind nahezu lautlos. Dagegen geben miteinander kämpfende Katzen Laute wie Fauchen, Knurren und Kreischen von sich. Auch wechseln die Rollen: Einmal jagt der Kater die Katze, das andere Mal die Katze den Kater.