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Alexander Nübel sprach in Monaco über seine Zukunft. In München sieht er sie eher nicht. Allerdings ist ein Comeback beim FC Schalke 04 für ihn vorstellbar, irgendwann.

Alexander Nübel (re.) kam 2020 zum FC Bayern, aber nie an Manuel Neuer (li.) vorbei.

Alexander Nübel (re.) kam 2020 zum FC Bayern, aber nie an Manuel Neuer (li.) vorbei. Getty Images

Die derzeit gültigen Vertragsinhalte sagen es klar: Alexander Nübel (25) ist noch bis Ende der Saison 2022/23 vom FC Bayern an AS Monaco ausgeliehen. "Ich bleibe in Monaco noch anderthalb Jahre", sagt der Torhüter selbst, "Stand jetzt, kehre ich 2023 zurück." Allerdings hat er selbstverständlich die Bemühungen des deutschen Rekordmeisters im südlichen Frankreich mitbekommen, den bis 2023 laufenden Vertrag mit Manuel Neuer (36) um eine weitere Spielzeit, also bis 2024, zu verlängern.

Wenn Manu noch da ist, macht es keinen Sinn, dass ich zurückkomme.

Zu dieser Konstellation hat Nübel eine klare Meinung. "Wenn Manuel noch da ist", sagt er, "glaube ich, wird das nichts mehr." Dann müsse mit dem FC Bayern abgesprochen werden, "wie wir da die beste Lösung finden, aber ich glaube, wenn Manu noch da ist, macht es keinen Sinn, dass ich zurückkomme." Die Saison 2020/21 mit lediglich vier Pflichtspieleinsätzen für den FCB hat er noch nicht vergessen. Eine weitere Periode auf Leihbasis wie die aktuelle "kann man überlegen", sagt Nübel, findet ein solches Modell aber "schwierig". Vielmehr sei er "grundsätzlich dafür, dass ich generell einen anderen Weg einschlage".

Oder es müsste noch einmal abgesprochen werden, welche Vereine infrage kämen "und wie es dann mit der Zukunft in München aussieht". Er sei "grundsätzlich dafür offen", sagt der Torhüter, er "tendiere aber zu einer richtigen Entscheidung". Dabei ist der FC Bayern für ihn weiter eine Option. "Wenn ich dort die Möglichkeit habe, die Nummer 1 zu sein, würde ich niemals nein sagen", erklärt er. "Vielleicht hat sich die Sichtweise ein bisschen verändert, dass andere Möglichkeiten auch noch zur Debatte stehen." Es muss also nicht mehr einzig und allein der FC Bayern sein.

Vorzeitiger Abschied aus Monaco? "Da müsste schon sehr viel passieren"

Mit einem vorzeitigen Abschied aus Monaco schon zum Ende der laufenden Runde "habe ich mich gar nicht beschäftigt", sagt Nübel, zudem müssten da erst AS Monaco und Bayern München zustimmen. "Da müsste schon sehr viel passieren." Mit einer solchen Entwicklung rechnet der Keeper nicht.

Vom Traum von einer speziellen Liga, ob Premier League in England oder La Liga in Spanien, sind Nübels Profi-Perspektiven nicht eingegrenzt. Das Gesamtpaket mit Verein und Torwarttrainer müsse stimmen. Auch die Champions League, die für seine monegassische Mannschaft nach sieben Siegen hintereinander in der kommenden Saison möglich ist - der Klub steht auf Platz 4, punktgleich mit dem Dritten Rennes und drei Zähler hinter dem Zweiten aus Marseille - "ist immer ein Ziel für mich", jedoch keine Voraussetzung beider Wahl des Arbeitgebers.

Klipp und klar antwortet Nübel auf die entsprechende kicker-Frage: "Ich kann mir auch vorstellen, in die Bundesliga zurückzukehren, wenn der Verein nicht Bayern München heißt. Auf jeden Fall."

"Hoffe, bete und fiebere mit": Liebeserklärung an Schalke 04

Eine Liebeserklärung gibt er derweil an seinen vorherigen Klub FC Schalke 04 ab. "Ich hoffe und bete und fiebere mit, dass der Verein hochgeht", sagt er und hofft, dass die Rückkehr in die Bundesliga schon an diesem Wochenende gelingen möge. "Ich liebe diesen Verein", betont Nübel nach dem nicht ganz so harmonischen Abschied 2020 und bezieht ein Comeback dort in seine beruflichen Pläne ein, "in den nächsten ein, zwei Jahren eher nicht", aber was "zum Ende meiner Karriere oder in drei, vier Jahren" passieren werde, sei offen.

Für den 17-maligen Keeper der deutschen U 21 muss natürlich auch die Nationalmannschaft ein Thema sein, zumindest im Hinterkopf. Mit einer Teilnahme an der WM in Katar habe er sich "nullkommanull beschäftigt" und "keine Hoffnung". Es gebe "keinen Austausch" mit dem DFB - für ihn verständlich, "wir haben super Torhüter in Deutschland, die alle auf hohem Niveau spielen". Zudem warte er selbst "nicht jeden Tag auf einen Anruf".

Aber was ist nach der WM 2022? Da sei die Situation "offen" und würde über die Leistung entschieden. Und da habe er sich bei seinem Auslandspraktikum dank der permanenten Spielpraxis als Persönlichkeit, in der Kommunikation und im Bereich des Selbstvertrauens gesteigert.

Karlheinz Wild

München gibt zwei Torhüter ab Zwingt Bayern Nübel jetzt zum erneuten Angriff?

15.06.2022, 19:35 Uhr

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Nübel war mit seinem Platz hinter Manuel Neuer nicht zufrieden.

(Foto: imago images/Ulrich Wagner)

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Nationaltorhüter Manuel Neuer hat beim FC Bayern bis 2024 verlängert und der an die AS Monaco ausgeliehene Alexander Nübel will sich eigentlich nicht erneut hinter der Münchner Nummer eins einreihen. Doch der Rekordmeister gibt zwei Ersatzkeeper ab - und auf einmal ändern sich alle Vorzeichen.

Der FC Bayern München trennt sich von seinen beiden Ersatzkeepern Christian Früchtl und Ron-Thorben Hoffmann. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, schließt sich Hoffmann Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig an. Früchtl wechselt nach insgesamt acht Jahren beim deutschen Rekordmeister in die österreichische Bundesliga zu Austria Wien. Der FC Bayern soll für beide Torhüter sogar eine Rückkaufklausel in die Verträge eingebaut haben.

Hoffmann war im Sommer 2015 von RB Leipzig an die Säbener Straße gekommen, lief aber vor allem für die zweite Mannschaft es FCB auf. In der vergangenen Saison war der 23-Jährige in die englische Premier League an den AFC Sunderland ausgeliehen. "Bei Eintracht Braunschweig wird er jetzt seinen Weg konsequent fortsetzen. Er will Spielpraxis, wir sind überzeugt, dass er ein starker Rückhalt für die Braunschweiger in der Zweiten Liga werden kann", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidžić.

Chance für Nübel?

Früchtl durchlief alle Jahrgänge in der Akademie der Bayern, konnte sich aber aufgrund der Konkurrenz nicht durchsetzen. Auch eine Leihe zu Zweitligist 1. FC Nürnberg in der Spielzeit 20/21 blieb ohne Einsatz. Zuletzt hütete der 22 Jahre alte Keeper das Tor von Bayerns Amateuren in der Regionalliga. "Für Christian ist der Wechsel zu Austria Wien der notwendige nächste Karriereschritt. Es war sein Wunsch, und das verstehen wir", äußerte Salihamidžić.

Durch die Abgänge rückt eine Vertragsverlängerung mit Ersatzmann Alexander Nübel wieder in den Fokus. "Wir können uns sehr gut vorstellen, seinen Vertrag zu verlängern. Wir werden mit Alex und seinem Berater alle Schritte in engem Austausch abstimmen und immer die beste Lösung für den FC Bayern und Alex suchen und finden", hatte Sport-Vorstand Salihamidžić der "Sport Bild" erst Anfang Juni gesagt. Nübel ist noch bis Sommer 2023 an die AS Monaco verliehen.

Der Schlussmann hatte Anfang Mai jedoch deutlich gemacht, dass er sich nicht nochmals hinter Nationaltorwart Manuel Neuer (Vertrag bis 2024) einreihen wolle. "Wenn Manuel noch da sein sollte, wird das glaube ich nichts mehr", meinte Nübel damals, der Stammkeeper bei den Monegassen ist. Es mache dann "keinen Sinn, dass ich zurückkomme". Nun könnte der FC Bayern den Torhüter, der noch bis 2025 an den Rekordmeister gebunden ist, möglicherweise doch bald zurückbeordern - und ihn beinahe zu erneuten Angriff in München zwingen.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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