Bonitätsauskunft wer ist der beste

Bonitätsprüfung: Auskunft einholen, Kreditwürdigkeit beweisen

Wer heute eine Wohnung mieten will, braucht oft nicht nur viel Zeit, sondern auch eine gute Bonität, weil Vermieter solvente Mieter bevorzugen. Eine Bonitätsprüfung ist eine Möglichkeit, die Solvenz eines Interessenten offenzulegen.

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Eine Bonitätsprüfung gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit. Viele Vermieter verlangen deshalb eine Selbstauskunft von zukünftigen Mietern. Foto: iStock.com / Portra

Vermieter wollen unbedingt sichergehen, dass ihre künftigen Mieter zahlungsfähig sind. Deshalb verlangen sie oft eine Bonitätsprüfung.

Mietinteressenten können bei verschiedenen Wirtschaftsauskunfteien eine Auskunft über die eigene Bonität anfordern und dem Vermieter als Beleg für ihre Bonität vorlegen. Solch ein Bonitätsnachweis stammt zum Beispiel von Auskunfteien wie der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung  (SCHUFA), Creditreform, Boniversum, Deltavista, Infoscore Consumer Data oder Bürgel.

Bonitätsprüfung: So sammeln Auskunfteien Daten

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Ohne Daten keine Bonitätsprüfung: Auskunfteien dürfen hierfür aber nur bestimmte Informationen sammeln. Foto: iStock.com / BDyksen

Auskunfteien beziehen Informationen aus verschiedenen öffentlichen Quellen wie Telefonverzeichnissen, Handels- und Vereinsregistern, Veröffentlichungen im Bundesanzeiger, Publikationen über Insolvenzen, Vergleichen, Betriebsgründungen oder öffentlichen Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte. Auch die Zusammenarbeit mit Inkassobüros spielt hier eine große Rolle. Zudem dürfen Vertragspartner wie Banken nicht-vertragsgemäßes Verhalten bei den Auskunfteien melden, zum Beispiel Konten- und Kreditkartenmissbrauch oder Nichtzahlung von Forderungen.

Während alle Auskunfteien Negativdaten von Kreditinstituten sammeln – beispielsweise laufende Kredite und beantragte Hypotheken – speichern einige Auskunfteien wie Boniversum und Schufa auch Positivdaten. Solche Positivmerkmale sind Informationen zu vertragsgemäßen Verhalten wie langfristig bestehenden Girokonto-Verbindungen.

Mit diesen Unternehmen arbeiten die Auskunfteien zusammen

Vertragspartner der Auskunfteien sind Unternehmen, die mit ihren Leistungen und Lieferungen gegenüber ihren Kunden in Vorleistung treten und somit ein Kreditrisiko eingehen. Dazu zählen etwa:

  • Kreditinstitute
  • Leasingfirmen
  • Telekommunikationsanbieter
  • Energieversorger
  • Kauf- und Versandhäuser
  • Versicherungsunternehmen

Die Auskunfteien erhalten von diesen Vertragspartnern unter anderem Angaben zu schlechtem Zahlungsverhalten wie die Nichtzahlung von Forderungen oder die fristlose Kündigung eines Vertrages aufgrund eines Zahlungsrückstands.

Bonitätsprüfung: Diese Daten dürfen Auskunfteien speichern

Das neue Datenschutzrecht aus Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) macht es von einem sogenannten Erlaubnistatbestand abhängig, ob und welche Dateien eine Auskunftei speichern oder übermittelt bekommen darf.

Dabei ist in der Regel eine Interessensabwägung nach der Datenschutzgrundverordnung erforderlich (Art. 6 Abs. 1 f DSGVO). Das heißt, das Interesse des Verantwortlichen, hier also der Auskunftei, die Daten zu speichern, muss das Interesse der betroffenen Person überwiegen.

Auch schon vor Geltung des neuen Datenschutzrechts am 25. Mai 2018 durften Unternehmen nach dem alten Recht bonitätsrelevante Daten ohne Einwilligung der Betroffenen an die Auskunfteien übermitteln (§ 28a BDSG-alt). Doch nun gelten für Auskunfteien die allgemeinen Erlaubnistatbeständen der DSGVO.

Üblicherweise speichern Auskunfteien die folgenden Daten für die Bonitätseinstufung:

  • Name
  • Geburtsdatum
  • Anschrift, gegebenenfalls frühere Anschriften
  • Informationen über Bankkonten und Kreditkarten
  • Leasingverträge
  • Mobilfunkverträge
  • Zahlungsverhalten bei Handelsunternehmen und Versandhandel
  • Ratenzahlungsgeschäfte
  • Kredite
  • Bürgschaften
  • Etwaige Zahlungsausfälle bei angemahnten Forderungen

Diese Daten dürfen hingegen nicht gespeichert werden:
Informationen zu

  • Vermögen und Einkommen
  • Kaufverhalten
  • Beruf
  • Lebenseinstellung und Mitgliedschaften in Vereinen oder politischen Parteien
  • Familienstand
  • Nationalität

Bonitätseinstufung: So wird die Kreditwürdigkeit berechnet

Auf Basis der gesammelten Daten berechnen die Auskunfteien den Scorewert, der aufzeigt, ob der Verbraucher zukünftigen Zahlungsverpflichtungen voraussichtlich zuverlässig nachkommen kann. Bei diesem statistischen Verfahren ordnen die Auskunfteien die betreffende Person einer Vergleichsgruppe mit ähnlichen Merkmalen zu.

Dies bedeutet, dass sie entsprechend der Zahlungsmoral der Gruppe eingeschätzt wird. Hier wird vor allem beim Stichwort Geo-Scoring – der Ermittlung der Kreditwürdigkeit anhand des Wohnortes – Kritik laut, denn teilweise bekommen solvente Personen schlechte Scorewerte, weil beispielsweise die Nachbarn verschuldet sind.

Generell müssen die Auskunfteien zwar gemäß § 31 BDSG zur Berechnung des Werts ein wissenschaftlich anerkanntes mathematisch-statistisches Verfahren anwenden, allerdings müssen sie die konkrete Scoreformel der Bonitätseinstufung nicht offenlegen – diese fiel nach der alten Rechtslage unter das Geschäftsgeheimnis (BGH, Az.: VI ZR 156/13). Ob das nach der DSGVO und den erhöhten Transparenzanforderungen noch Bestand hat, werden die Gerichte entscheiden.

Selbst wenn eine Bank einem Kunden einen hohen Dispo-Rahmen einräumt, sollte dieser nur selten in Anspruch genommen beziehungsweise nicht ausgereizt werden. Eine Meldung an die Schufa erfolgt erst, wenn der Dispo überzogen ist und der Kunde der Zahlungsaufforderung der Bank nicht nachkommt.

Was der Scorewert über die Kreditwürdigkeit aussagt

Je nach Auskunftei bewegt sich der Scorewert innerhalb einer bestimmten Skala. Während der Bürgel- Bonitätsindex von 1 bis 6 reicht, wobei 1,0 für eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit und 6,0 für Ausfall steht, bewertet Creditreform den Bonitätsscore auf einer Skala von 100 (sehr gute Bonität) bis 600 (sehr hohes Risiko).

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Der SCHUFA-Scorewert und damit die Kreditwürdigkeit sind umso besser, je mehr sich der Scorewert dem Wert 100 nähert. Allerdings ist ein Wert von 100 nicht möglich, da durch den Tod stets eine Ausfallwahrscheinlichkeit gegeben ist. Grafik: immowelt.de

Bonitätskriterien: Was den Scorewert beeinflusst und wie sich Kreditwürdigkeit steigern lässt

Wer wissen möchte, welchen Scorewert er hat und ob die gespeicherten Informationen auch richtig sind, sollte unter Berufung auf Artikel 15 der DSGVO eine Auskunft anfordern und auch angeben, dass der Scorewert errechnet werden soll. Diese erste Auskunft ist immer kostenlos, nur weitere Auskünfte innerhalb eines Jahres sind entgeltpflichtig (Art. 15 Abs. 3 DSGVO). Ist der Scorewert unerwartet schlecht, weil die diesem Wert zu Grunde liegenden Daten falsch sind, kann man gemäß Artikel 16 DSGVO einen Antrag auf Berichtigung stellen.

Entsprechen die Daten der Wahrheit, kann der Verbraucher den Scorewert verbessern, indem er beispielsweise Raten pünktlich bezahlt, auf Kleinkredite verzichtet oder überzogene Konten ausgleicht. Außerdem hilft es, häufige Wohnort- und Girokontenwechsel zu vermeiden und nicht mehrere Girokonten zu eröffnen.

Dann wird die Bonitätsprüfung negativ

Wer regelmäßig seinen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur unzureichend nachkommt, hat einen schlechten Scorewert. Als Hinweise für ein nicht vertragsgemäßes Verhalten gelten zum Beispiel ein von der Bank gekündigter Kredit, Informationen aus den öffentlichen Schuldnerverzeichnissen oder Zahlungsausfälle. All das sind Negativmerkmale, die in drei verschiedene Kategorien unterteilt werden, je nach Schwere des jeweiligen Verstoßes:

  • Weiche Negativmerkmale: Hierunter fallen zum Beispiel angemahnte und nicht beglichene Forderungen.
  • Mittlere Negativmerkmale: Das sind etwa Vollstreckungsbescheide und Zwangsvollstreckungen.
  • Harte Negativmerkmale: Hierzu zählen Haftbefehle zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung oder Verbraucherinsolvenzverfahren.

Säumige Zahler müssen aber nicht bei jedem Malheur einen negativen Eintrag fürchten: Erst muss er zweimal dazu angemahnt werden, die offene Forderung zu begleichen. Zudem muss er vier Wochen vor dem Eintrag durch das Unternehmen zur Bonitätsprüfung darauf hingewiesen werden, dass es zu einem SCHUFA-Eintrag kommt, sollte die Zahlung nicht erfolgen. Dies schreibt das Bundesdatenschutzgesetz vor (§ 31 BDSG).

Das ist der BonitätsCheck der SCHUFA

Der sogenannte SCHUFA-BonitätsCheck, ist ein Bonitätsnachweis für Mieter, welcher direkt online bestellt und nach erfolgreicher Identifikation heruntergeladen werden kann. Das Zertifikat mit den für den potentiellen Vermieter relevanten Informationen, kann für den Abschluss eines Mietvertrags entscheidend sein. Wesentliche Inhalte sind:

  • Name, Adresse und Geburtsdatum
  • Datum der Auskunft
  • Hinweis zur Bonität, zum Beispiel die Aussage, dass ausschließlich positive Vertragsinformationen vorliegen
  • Verifizierungscode zum nachträglichen Abruf des Zertifikats, z.B. auch als Echtheitsprüfung durch den potentiellen Vermieter

Wenn Auskunfteien falsche oder alte Daten speichern: Das können Verbraucher tun

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Hat ein Verbraucher eine Bonitätsprüfung angefordert und merkt, dass falsche Informationen gespeichert wurden, sollte er eine Berichtung der Daten verlangen. Foto: iStock.com / sturti

Enthält die Bonitätsauskunft Fehler wie bereits getilgte Kreditraten, die nicht als solche gekennzeichnet sind, sollten Kreditnehmer unbedingt die Sperrung und Berichtigung der Daten verlangen. Generell sind Auskunfteien dazu verpflichtet, falsche personenbezogene Daten zu korrigieren (§ 35 Abs. 1 BDSG/Art. 16 DSGVO).

Wer falsche Informationen findet, sollte auch Vertragspartner wie Banken, bei denen sie Schuldner waren, ansprechen und sich erkundigen, ob diese den aktuellen Stand – beispielsweise nach Tilgung der letzten Kreditrate – an die Auskunfteien weitergeleitet haben. Ist dies nicht der Fall, sollten Betroffene die Bank um einen Erledigungsvermerk und die Weiterleitung an die Auskunftei bitten, damit diese die Daten aktualisiert. Generell sind alle Unternehmen verpflichtet, Änderungen zu den bisherigen Mitteilungen der Auskunftei mitzuteilen (Art. 19 DSGVO).

Doppelt hält besser: Zusätzlich sollte der Verbraucher die Auskunftei nochmals informieren, sobald die Bank ihm die Tilgung bestätigt hat. Bis der Sachverhalt geklärt ist, kann die Verarbeitung eingeschränkt - also die Daten in den meisten Fällen für andere gesperrt werden, wenn man das verlangt (Art. 18 DSGVO).

Löschfristen: Dann werden Daten aus der Bonitätsauskunft gelöscht

Sofern keine unrichtigen Daten vorliegen, kann der Verbraucher in der Regel schlecht verlangen, dass diese vorzeitig gelöscht werden. Die Auskunfteien in Deutschland haben allerdings gemeinsam mit den Landesdatenschutzbehörden einen eigenen Verhaltenskodex zu Löschfristen vereinbart, der eine Regelung für kürzere Löschfristen beinhaltet: 

InformationenLöschung nach
Forderungen aus z.B. Darlehen, Krediten, Ratenlieferungsverträgen oder Teilzahlungen drei Jahren nach Ausgleich der Forderungen
Vertragsdaten über Konten
wie z.B. Girokonto, Kreditkarte, Energiekonto (ohne dass Forderungen bestehen)
wenn das jeweilige Konto aufgelöst wird
Pfändungsschutzkonten, Basiskonten und andere Verträge mit Evidenzprüfung wenn deren Beendigung mitgeteilt wird
Bürgschaften  wenn die Beendigung der Bürgschaft mitgeteilt wird
Handelskonten drei Jahre nach Zurückzahlen sämtlicher Forderungen

Ausnahmefall: Daten bei der SCHUFA vorzeitig löschen

Bei der SCHUFA gibt es eine Kulanzregelung: Beläuft sich die Forderung auf höchstens 2.000 Euro und wurde diese innerhalb von sechs Monaten bezahlt, können Verbraucher vor Ablauf der gesetzlichen Fristen eine Löschung beantragen. Dabei darf es sich allerdings nicht um eine titulierte Forderung handeln, wie zum Beispiel eine Zwangsvollstreckung.

In diesen Fällen dürfen Vermieter eine Bonitätsprüfung einholen

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Mit dem Einverständnis des Mieters darf der Vermieter eine Bonitätsprüfung einholen. Foto: iStock.com / standard license

Vermieter verlangen oft Nachweise für die Solvenz des Mieters. Aus Gründen des Datenschutzes dürfen sie das aber nur innerhalb eines fest abgesteckten Rahmens. Dabei darf der Vermieter erst dann eine Bonitätsauskunft verlangen, wenn er sich bereits auf einen Mietinteressenten festgelegt hat.

Gleiches gilt für den Fall, dass er sich vom Mieter die Erlaubnis geben lässt, die Auskunft selbst bei einer Auskunftei einzuholen. Eine Besonderheit gibt es nur bei größeren Wohnungsgesellschaften: Diese erhalten die Auskunft über einen Mietinteressenten auch ohne dessen Einverständnis, sofern sie ein Vertragspartner der SCHUFA sind.

Etwas früher kann der Vermieter dem Mieter eine Selbstauskunft zum Ausfüllen geben. Aber auch darin darf er nur begrenzt Informationen abfragen: Laut der „Orientierungshilfe zur Einholung von Selbstauskünften von Mietinteressenten“ der Datenschutzkonferenz darf er je nach Situation nur bestimmte Informationen einholen.

  • Beim Besichtigungstermin: hierbei sind nur Fragen nach Angaben zur Identifikation erlaubt, sowie bei Sozialwohnungen nach Angaben aus dem Wohnungsberechtigungsschein.
  • Bei Erklärung des Mietinteressenten, dass er die Wohnung anmieten will: Dann sind weitere Fragen zulässig, etwa nach Anzahl der Personen, die mit einziehen, dem Arbeitgeber oder ob ein Räumungstitel wegen Mietrückständen vorliegt.

Zu früh nach der Bonitätsauskunft gefragt: Das droht Vermietern

Wer als Vermieter schon umfangreiche Informationen verlangt, bevor überhaupt feststeht, dass ein Interessent überhaupt infrage kommt, verstößt gegen den Datenschutz. Dies ist eine Ordnungswidrigkeit, die nach Artikel 83 Abs. 5 DSGVO mit Geldbuße geahndet werden kann.

Zumindest theoretisch liegt hier der Bußgeldrahmen bei bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens. Im Bereich der Wohnungswirtschaft sei bei derartigen Verstößen laut dem Datenschutzexperten allerdings nur eine wesentlich geringere Geldbuße realistisch.

Allgemein gilt: Was der Vermieter wissen darf, sollten auf jeden Fall auch Mieter kennen: ihre Kreditwürdigkeit. Ist alles im grünen Bereich, lebt es sich entspannter – sind die Werte kritisch, lässt sich dagegen etwas unternehmen. Denn mag die Selbstauskunft auch kostenlos sein, umsonst ist sie nicht.

FAQ Bonitätsprüfung und SCHUFA

Was ist eine Bonitätsprüfung / SCHUFA-Auskunft?

Unter Bonität versteht man die Eigenschaft von Personen oder Unternehmen, Schulden zurückzahlen zu können und zu wollen. Bei der Bonitätsprüfung von Wirtschaftsauskunfteien wie zum Beispiel der SCHUFA werden hierzu Informationen gesammelt, anhand derer sich das abschätzen lässt. Diese Informationen werden über ein Scoring-Verfahren bewertet und geben dann die finanzielle Zuverlässigkeit dieser Person als eine Art Zeugnis aus.

Was ist der Unterschied zwischen einer Bonitätsprüfung und der SCHUFA-Selbstauskunft?

Bei der Bonitätsprüfung werden verschiedene Informationen gesammelt und bewertet, die Hinweise auf die Kreditwürdigkeit einer Person geben. Jede Auskunftei hat hierfür ihre eigene Datenbasis und Methode, diese zu ermitteln.

Bei der SCHUFA-Selbstauskunft handelt es sich um die spezifische Bonitätsprüfung der Auskunftei SCHUFA, die die Kreditwürdigkeit einer Person in Form eines Dokumentes belegt – allerdings ohne die wichtigen personenbezogenen Daten weiterzugeben, auf deren Basis diese Einschätzung ermittelt wurde. Das heißt, die SCHUFA-Selbstauskunft kann an Dritte weitergegeben werden, ohne mehr als nötig über sich selbst preiszugeben.

Bonitätsprüfung – wann muss die Bonität geprüfen werden?

Kreditinstitute, Unternehmen oder Vermieter prüfen die Bonität von Personen, wenn ein berechtigtes Interesse daran besteht. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn jemand bei der Bank einen Kredit aufnehmen will. Oder eben wenn der Vermieter einen Mietinteressenten hat, mit dem er einen Mietvertrag abschließen will. Wichtig hierbei: Der Vermieter muss sich bereits auf diesen einen Mietinteressenten festgelegt haben, das präventive Einholen von Bonitätsauskünften zum Beispiel bei der ersten Wohnungsbesichtigung, ist unzulässig.

SCHUFA, Selbstauskunft, Bonität - Was darf der Vermieter prüfen, verlangen?

Unter Selbstauskunft verstehen die meisten eine Art Fragebogen vom Vermieter, in dem der Mietinteressent einige Angaben zu sich selbst macht, damit der Vermieter ihn besser einschätzen kann. Bei der Selbstauskunft sind allerdings nur bestimmte Fragen zulässig.

Die Frage nach der Bonität ist die nach der finanziellen Zuverlässigkeit oder auch Kreditwürdigkeit eines Mieters. Nach Belegen hierfür darf der Vermieter allerdings erst fragen, wenn er bereits einen Mietinteressenten ausgewählt hat und der Mietvertrag so gut wie auf dem Tisch liegt.

Ein möglicher Nachweis für die Kreditwürdigkeit ist eine Bonitätsauskunft, die bei der SCHUFA auch SCHUFA-BonitätsCheck oder SCHUFA-BonitätsAuskunft heißt. Es gibt daneben aber auch noch andere Anbieter solcher Bonitätsauskünfte, zum Beispiel Boniversum, Infoscore, Deltavista und Bürgel.

Alternativ kann der Vermieter zur Überprüfung der Solvenz auch nach Einkommensnachweisenfragen, wie zum Beispiel:

  • Lohn- oder Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate
  • Einkommensbescheinigung des Arbeitgebers
  • Rentenbescheid
  • Bewilligungsbescheid für Sozialleistungen

Eine weitere Möglichkeit, die Bonität als Mieter zu belegen, kann eine sogenannte Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom Vorvermieter sein, in der dieser bestätigt, dass der Mieter keine Mietschulden hat und stets vertragsgemäß gezahlt hat. Allerdings ist der Vorvermieter nicht verpflichtet, diese Auskunft auszustellen. Darum kann der neue Vermieter sie auch nicht fordern.

An wen wende ich mich bei Fragen zur SCHUFA-Auskunft und wie erfahre ich, welche Daten die SCHUFA über mich gespeichert hat?

Bei Fragen zur SCHUFA-Auskunft kann das Service-Team der SCHUFA weiterhelfen. 
Wer wissen will, welche Daten die SCHUFA über ihn gespeichert hat, der kann bei dieser kostenlos eine Datenübersicht anfordern: Die sogenannte „Datenkopie (nach Art. 15 DSGVO)“. In dieser werden unter anderem die personenbezogenen Daten, der Speicherungszweck und Angaben, an wen die Daten weitergeleitet wurden. Diese Datenkopie kann online oder postalisch angefordert werden, zugesendet wird sie dann postalisch, in Textform.

Bonitätsprüfung: Woher stammen die Daten der Auskunfteien?

Die Daten der Auskunfteien stammen von Vertragspartnern, mit denen die Auskunfteien zusammenarbeiten – zum Beispiel Banken, Kreditkartenorganisationen, Energieversorger, Telekommunikationsunternehmen oder Inkassobüros; außerdem stammen sie aus öffentlichen Registern und Quellen.

Diese dürfen die Auskunfteien nutzen, sofern das Interesse des Verantwortlichen – also der Auskunftei – jenes der davon betroffenen Person überwiegt (Art. 6 Abs. 1 f DSGVO). Das dürfte bei Telefonverzeichnissen, Handels- und Vereinsregistern, Bundesanzeiger oder den öffentlichen Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte der Fall sein. Allerdings sei die Auskunftei verpflichtet, diese Interessensabwägung im Einzelfall vorzunehmen und zu dokumentieren.

Wer erhält Auskünfte über SCHUFA-Einträge?

Nicht jeder kann einfach Daten bei der SCHUFA einsehen, sondern nur Vertragspartner der SCHUFA. Wer eine Information will, muss erst einen entsprechenden Antrag stellen, dann wird die Berechtigung eingehend geprüft und die Auskunftei gibt die Daten weiter. Allerdings nicht alle, denn zwischen den Fragestellern wird unterschieden:

  • A-Vertragspartner mit Auskunftsberechtigung sind Banken, andere Kreditinstitute, Leasinggesellschaften, Kreditkartengeber oder ähnliche. Sie erhalten Auskunft über Positiv- und Negativmerkmale der Person.
  • B-Vertragspartner sind Händler, Immobilienwirtschaft oder Telekommunikationsunternehmen. Sie erfahren nur die Negativmerkmale.
  • F-Vertragspartner sind Inkassounternehmen. Ihnen werden nur die Adressdaten mitgeteilt.

Erhalten Unternehmen, die bei der SCHUFA Informationen über mich anfragen, alles, was über mich gespeichert ist?

Nein, sie erhalten Informationen nur im Rahmen des Datenschutzes. Nähere Informationen sind in der Antwort zur vorherigen Frage zu finden.

Verschlechtert sich durch einen Kredit die SCHUFA-Auskunft?

In der Regel nicht. Wer seine Raten stets pünktlich bezahlt, muss mit keinen negativen Auswirkungen rechnen. Wer allerdings zu spät überweist oder gar nicht, verschlechtert damit seine Auskunft.
Vorsicht ist allerdings bei Kreditanfragen geboten, da dabei oftmals die Kreditinstitute die Bonität des potenziellen Darlehensnehmers überprüfen – und eine sogenannte „Kreditanfrage“ bei der SCHUFA hat negativen Einfluss auf den Bonitätsscore. Stattdessen sollten Banken eine „Anfrage Kreditkonditionen“ stellen, denn diese lässt den Score unberührt.

Bis zu beziehungsweise ab welchem SCHUFA-Score erhalte ich einen Kredit?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, denn die Bank nimmt den SCHUFA-Score lediglich als Entscheidungshilfe. Daneben sind aber auch weitere Faktoren wie Einkommen und Beruf entscheidend, oder ob der Antragsteller bereits bei einer anderen Bank einen Kredit hat.

Gibt es einen Kredit ohne SCHUFA-Auskunft und Bonitätsprüfung?

Ohne Bonitätsprüfung gibt es keinen Kredit, denn in Deutschland sind alle Finanzinstitute verpflichtet, die Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Wenn die Bank also keine Auskunft bei der SCHUFA einholt, dann eher nur, weil sie diese von einer anderen Auskunftei bekommt. Auch ist diese Überprüfung nötig für die Bank, um finanziellen Schaden zu vermieden.

Datenschutz versus Bonitätsprüfung: Müssen Auskunfteien ihr Scoring-System öffentlich machen?

Seit Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung am 25. Mai 2018 sind Auskunfteien mit ihren Bonitätsprüfungen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Diskutiert wird, ob sie aus Transparenzgründen ihr Scoring-System öffentlich machen müssen.

Das ist nach bisheriger BGH-Rechtsprechung, die sich noch am alten Bundesdatenschutzgesetz orientiert, nicht der Fall. Offen ist, ob sich aufgrund der DSGVO in Zukunft eine andere Auslegung ergeben wird. Oberste Instanz für eine solche Auslegung wäre hier der Europäische Gerichtshof (EuGH): Es ist auch denkbar, dass der EuGH das Interesse an der Wahrung des Geschäftsgeheimnisses höher bewertet als das Interesse der betroffenen Personen an einer vollständigen Transparenz – wie es bereits vor einigen Jahren der BGH getan hatte (Az.: VI ZR 156/13).

Wo am besten Bonität prüfen?

Um deine Bonität kostenlos zu prüfen, musst du einen Antrag bei einer Auskunftei stellen. Laut Erwägungsgrund 63 der neuen DSGVO darfst du mehrmals pro Jahr deine Bonität mit einer Selbstauskunft abfragen, jedoch in “angemessenen Abständen”. Bei bonify kannst du deine Bonität kostenlos und jederzeit prüfen.

Was ist die beste Bonität?

Ein SCHUFA-Score von 97, 98 oder 99 gilt dementsprechend als sehr gut, ein SCHUFA-Score von 95 als gut.

Wer hat eine gute Bonität?

Schufa: Eine gute Bonität ist ab 95 % gegeben. Ab 97 % spricht man von einem sehr guten Schufa-Score. Creditreform: Zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit wird der Bonitätsindex berechnet.

Ist eine Bonität von 800 gut?

Eine gute Bonität bei bonify beginnt ab 942 Punkten. Eine sehr gute Bonität ist ab 966 Punkten erreicht, während die absolute Königsklasse bei bonify, die hervorragende Bonität, bei einem Wert ab 994 liegt. Volle Punktzahl wäre 1079.