Baden wenn man fieber hat

Das Baden kann bei einer Erkältung wohltuend sein. Allerdings ist es wichtig, einige Regeln zu beachten. Denn wer es mit dem Baden übertreibt, können sich die Beschwerden sogar verschlimmern.

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Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

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Welche Effekte hat das Baden bei einer Erkältung auf den Körper?

Das Baden bei einer Erkältung ist zu recht ein sehr beliebtes Hausmittel. Denn es wirkt auf unterschiedliche Weise positiv auf den Körper.

Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute

Die Schleimhäute in Nase und Rachen können nur gut arbeiten, wenn sie feucht sind. Eine hohe Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei – auch wenn das Wasser bei einem Erkältungsbad in der Regel nicht so heiß ist, dass starker Dampf aufsteigt. Spezielle Badezusätze können dabei zusätzliche Wirkung entfalten, die Atemwege befreien und beruhigen, etwa Thymian, Eukalyptus und Kamille.

Allergiker sollten allerdings vorsichtig mit Zusätzen sein, die Bestandteile von Nadelhölzern wie Kiefer und Fichte enthalten. In ihnen steckt Delta-3-Caren, der ein starker Allergieauslöser ist.

Ein heißes Bad lindert Gliederschmerzen

Muskel- und Gliederschmerzen werden bei einer Erkältung zwar durch Botenstoffe ausgelöst, aber oftmals nehmen sie durch Verspannungen weiter zu. Im warmen Wasser entspannt sich die Muskulatur, weswegen Schmerzen häufig abnehmen.

Hohe Wassertemperaturen helfen dem Körper, Erreger zu bekämpfen

Das Immunsystem setzt bei einer hohen Zahl an Erregern unter anderem Fieber ein, um Bakterien und Viren zusätzlich durch eine hohe Temperatur zu bekämpfen. Mit einem Erkältungsbad wird dieser Effekt in einem kleinen Rahmen nachgeahmt. Die Körpertemperatur steigt vorübergehend an.

Heißes Bades wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus

Das Baden bei einer Erkältung fördert durch das warme Wasser die Durchblutung. Ist der Körper bis zum Hals unter der Wasseroberfläche, erleichtert das zudem die Atmung, was den Sauerstoffaustausch verbessert. Beides unterstützt die Arbeit des Immunsystems.

Darf man bei einer Erkältung immer baden?

All die positiven Effekte, die das Baden bei einer Erkältung haben kann, können sich ins Gegenteil verkehren, wenn die Belastung für den Organismus zu hoch ist. Bei Fieber ist deswegen ein Erkältungsbad tabu. Wer sich extrem schlapp fühlt, darf durchaus in die Badewanne, aber nur kurz bei einer nicht zu hohen Temperatur. Hier gilt es, auf die Signale des Körpers zu achten.

Baden bei einer Erkältung: Was sollte man beachten?

Heiß zu baden ist bei einer Erkältungt eine Belastung für den Organismus. Das Wasser sollte daher nicht viel wärmer sein als die Körpertemperatur und zwischen 35° und 38° Celsius liegen. Ein Thermometer kann dafür zur Hilfe genommen werden. Das Baden sollte zudem maximal 15 Minuten dauern.

Im Anschluss sollte man sich erst für einen Moment aufsetzen und dann langsam aufstehen, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Außerdem ist es wichtig, sich nach dem Baden bei einer Erkältung schnell abzutrocknen und sich warm anzuziehen, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

Quellen:

Physical and Mental Effects of Bathing: A Randomized Intervention Study, in: Fachzeitschrift Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine

Erkältungsbad-Test: Was taugen die Badezusätze wirklich?, in: oekotest.de

Viele Erkältungsbäder enthalten Allergieauslöser, in: Deutscher Allergie- und Asthmabund

10 Scientifically Proven Health Benefits of Taking a Bath, in: Pentucket Medical

Human cardiovascular responses to a 60-min bath at 40 degrees C, in: Fachzeitschrift Environmental medicine

Bei Schnupfen, Husten und Halsschmerzen kann ein entspannendes Erkältungsbad Wunder bewirken. Doch für dein Immunsystem ist diese Wärme nicht immer eine gute Idee und kann deinen Zustand sogar verschlimmern. 

In den meisten Fällen eignen sich Erkältungs- oder Wechselbäder hervorragend als vorbeugendes Mittel, um deinen Körper gegen mögliche Virenangriffe abzuhärten. 

Auch bei leichten Erkältungssymptomen wie Kopfschmerzen, Niesanfällen oder ein Kratzen im Hals, darfst du gerne in die Wanne steigen. Die wohlige Wärme regt nämlich die Durchblutung an, unterstützt deine Abwehrkräfte und entspannt die Muskeln.
 

Bei Krankheit lieber verzichten

Bei bestehenden Krankheiten und gesundheitlichen Beschwerden ist jedoch Vorsicht geboten. 

Wenn du unter Asthma, Herz-Kreislauf-Problemen oder Bluthochdruck leidest oder Problemen mit den Venen hast, frage deinen Hausarzt, ob ein heißes Bad für deinen Körper eine gute Idee ist.

Lesetipp

Auch wenn dich eine Grippe schon voll erwischt hat und du unter starkem Fieber, Husten oder Schnupfen leidest, würde die Hitze dein Immunsystem nur zusätzlich belasten.

Da das heiße Wasser eine Weitung der Blutgefäße auslöst und den Blutdruck senkt, leidet dein Kreislauf im angeschlagenen Zustand ebenfalls unter der Wärme.

Wenn du mit einer starken Erkältung baden gehst, riskierst du, dass dein Kreislauf zusammensackt. Im schlimmsten Fall wirst du dann beim Verlassen der Badewanne ohnmächtig und stürzt.
 

So badest du richtig

Selbst wenn du bei voller Gesundheit bist, solltest daher immer eine dir angenehme Wassertemperatur wählen und vorsichtig aus der Wanne steigen. 

Generell wird empfohlen, bei einem warmen Bad die Knie und Schultern oberhalb des Wassers zu lassen. In dieser „Dreiviertelwanne“ kühlst du gleichzeitig etwas ab und schonst dadurch deinen Körper.

Bleibe bei Kreislaufproblemen trotzdem nicht länger als zehn Minuten im Wasser und auch ein angeschlagenes Immunsystem verträgt maximal 20 Minuten Badezeit.

Wenn du schon früher merkst, dass die Hitze dir nicht gut tut, breche das Bad ab und lege dich stattdessen ins warme, kuschelige Bett.
 

Ästherische Öle für die Schleimhäute

Durch ästherische Öle wird dein Erkältungsbad besonders wirkungsvoll. Vor allem, wenn deine Atemwege gereizt sind, solltest du dich an den Ölen versuchen.

Zusammen mit dem Wasserdampf tun Eukalytus, Salbei, Pfefferminze und Latschenkiefer deinen Schleimhäuten gut, helfen beim Abschwellen und wirken desinfizierend.

Wichtig: Teste die Öle immer zuerst auf einer kleinen Hautstelle, damit du eine allergische Reaktion ausschließen kannst. 

Du kannst dir entweder fertige Erkältungsbäder kaufen, oder das Bad selbst zusammenstellen. Gebe hierfür die Kräuter in ein Gefäß und übergieße sie mit einem Liter kochendem Wasser.

Lasse das Ganze 15 bis 20 Minuten ziehen und entferne die Kräuter. Der Rest kommt in das Badewasser. Damit deine Haut nicht austrocknet, verwende zusätzlich einen Esslöffel Olivenöl. 

Lege dich nach dem wohltuenden Erkältungsbad ins Bett, trinke viel frischen Tee und schlafe dich gesund. 

Lesetipps

Ist es schlimm mit Fieber Duschen zu gehen?

Bei Fieber ist es schlicht und ergreifend zu spät, um das Immunsystem durch kalte Duschen zu stärken. Dann sollte man generell auf Duschen verzichten. Bei einer Erkältung ohne grippalen Infekt sollte man bei angenehmer Temperatur duschen.

Wann sollte man nicht baden?

Bei bestehenden Krankheiten und gesundheitlichen Beschwerden ist jedoch Vorsicht geboten. Wenn du unter Asthma, Herz-Kreislauf-Problemen oder Bluthochdruck leidest oder Problemen mit den Venen hast, frage deinen Hausarzt, ob ein heißes Bad für deinen Körper eine gute Idee ist.

Wie kann ich das Fieber senken?

Bewährt haben sich dabei unter anderem:.
Kühle Wadenwickel. Kalte Wadenwickel entziehen dem Körper Wärme und können zudem Entzündungen lindern. ... .
Ausreichend trinken. Auch wenn einem bei Fieber häufig nicht danach ist: Viel trinken ist hier besonders wichtig. ... .
Schweißtreibende oder fiebersenkende Tees. ... .

Warum soll man bei Fieber nicht raus?

Grundsätzlich gilt: Wenn das Kind lediglich erhöhte Temperatur hat und ansonsten fit wirkt, spricht nichts gegen einen Ausflug ins Freie. Bei richtigem Fieber müssen die Eltern selbst entscheiden: Wirkt mein Kind schwach und kränklich? Geht es ihm ganz offensichtlich gar nicht gut?