Wie verhält sich ein Hund wenn er innere Blutungen hat?

"Bei der akuten Blutung zeigen die Tiere plötzliche Schwäche, blasse Schleimhäute, hüpfender, schlecht fühlbarer Puls, erschwerte Atmung und manchmal schon einen vergrößerten birnenförmigen Bauch. Dieser entsteht, wenn zu viel Flüssigkeit (Blut) frei vorhanden ist."

Ich habe es endlich geschafft einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu machen und bin immer noch total geplättet was wir alles in den 3,5 Stunden (!!) gelernt haben. Als ich nach Hause kam musste ich Pixie erstmal ganz doll drücken und durchkuscheln, da so ein Kurs wirklich auch seelisch ganz schön krass ist. Denn mit jeder Maßnahme in einer Notfall-Situation, wird dir klar, was alles passieren kann und was auch wirklich ein tägliches Risiko sein kann. Und wie wenig ich eigentlich weiß…

Sicher würde ich irgendwie versuchen instinktiv das Richtige zu tun, aber ob das wirklich auch immer das Beste ist? Nun möchte ich für euch die Informationen des Kurses gerne rekapitulieren, damit ihr wenigstens die Grundlagen zum Nachlesen hat. Es ersetzt natürlich keinen Erste Hilfe Kurs, aber ich glaube absolut daran, dass die Informationen – einmal gehört und/oder gelesen im Kopf abgespeichert werden und dann für die Notsituation abgerufen werden können. Die Tierärztin, die mit uns den Kurs gemacht hat, heißt Katharina Guckes und hat das echt toll und sehr anschaulich gemacht. Ihre Seite (sie hat eine tierärztlichen Fütterungsberatung) findet ihr hier. Man kann sie natürlich auch für den Erste Hilfe-Kurs buchen.



(bildquelle)

Also klären wir noch einmal kurz: ein Notfall ist eine Situation, in welcher eine Gefahr für das Leben des Hundes besteht. Ob nun aus einer akuten Störung, einer längeren Erkrankung oder einer spontanen Verletzung.

Woran könnt ihr festmachen, dass etwas mit eurem Hund nicht stimmt? Regelmäßige Leser meines Blogs kennen diese Antwort natürlich: an den körperlichen Grundwerten meines Hundes. Hier kommt ihr zu dem Artikel zu diesem Thema.  Diese sind die Körpertemperatur (normal ist 37,5 – 39,5°C je nach Größe und Alter des Hundes), die Atmung und Atemfrequenz (20-60 Atemzüge pro Minute), die Herzfrequenz und der Puls sowie der Zustand der Schleimhäute (Rosa-rot, feucht und glatt, glänzend), welcher auf den Kreislaufzustand rück schließen lässt durch die kapilläre Rückfüllungszeit, die unter 2 Sekunden sein muss. Alle Details zu den Werten, findet ihr – wie schon gesagt – in dem anderen Gesundheitsartikel von mir.
Diese Werte solltet ihr im entspannten Normalzustand eures Hundes einmal messen, damit ihr wisst, was eine Abweichung ist.

Zusätzlich könnt ihr die Reflexe eures Hundes prüfen. Das war für mich neu und sehr interessant zu sehen.
Dies sind der Lidreflex (das Auge blinzelt sobald ihr ihm näher kommt und das Augenlid berührt) der Zwischenzehenreflex (wenn ihr in die Zwischenzehenhaut vorsichtig kneift, zieht der Hund automatisch das Bein zurück) und der Pupillenreflex, welcher durch den plötzlichen Lichteinfall ins Auge ausgelöst wird: die Pupille verengt sich.

Was passiert im Schockzustand:

Der Hundekörper versucht zu überleben und einzig das Gehirn, das Herz und die Lunge werden durchblutet. Alle anderen Organe werden nicht durchblutet. Deshalb ist das erste Anzeichen immer verwaschene, rote Schleimhäute, da alles Blut entwichen ist. Zudem sind die Ohren und Haut kalt. Der Hund kann zittern, zeigt aktive Schwäche, hat eine schnelle Atmung und die kapilläre Rückfüllungszeit liegt über 2 Sekunden. Natürlich sind nicht alle Symptome vorhanden und auch nicht deutlich ausgeprägt. Seid also sehr genau und beobachtet euren Hund gut, so dass ihr diesen Schock erkennen könnt.


Was sind Anzeichen für Schmerzen?

Manche Hunde geben eine Lautäußerung und schreien hoch, wimmern oder jaulen wenn ein plötzlicher Schmerz eintritt. Haben sie längerfristige Schmerzen ist ein Hecheln möglich, obwohl sie nicht überhitzt oder durstig wirken. Der Hund will nicht aufstehen, bewegt sich „seltsam“, krümmt sich, drückt den Rücken durch oder schont ein Bein und er hat keinen Appetit. Vielleicht ist er plötzlich aggressiv und lässt sich nicht mehr anfassen.
Auch hier ist es wichtig: habt euren Hund einfach immer im Blick und beobachtet ihn regelmäßig. Nur wenn ihr ihn im Normalzustand kennt, könnt ihr die Abweichungen sehen. Denn eine Veränderung im Verhalten ist das erste Anzeichen für Schmerzen und Krankheit. Bedenkt immer wieder: Hunde zeigen Schmerzen und Krankheit oft nicht aktiv und verstecken diese vielleicht sogar. Habt eurer „Bauchgefühl“ immer „eingeschaltet“. Wenn ihr das Gefühl habt „da stimmt was nicht“, dann prüft die Werte.

Was können die Ursachen für einen Schock sein?

Diese sind sehr vielfältig: Möglich ist hier eine Infektion, vielleicht zusätzlich mit einem Flüssigkeitsverlust verbunden, weil der Hund Durchfall und/oder Erbrechen zeigt. (Denkt bitte dran: Durchfall UND Erbrechen die mehr als einmal auftreten sind ein ernster Notfall und ihr solltet wirklich sofort zum Tierarzt!) Weitere Gründe können starker Blutverlust sein, der vielleicht durch eine innere Blutung ausgelöst wird, die ihr natürlich nicht sehen könnt. Besonders nach einem Unfall ist dies leider häufig möglich.
Vielleicht hat der Hund auch einen starken allergischen Schock, seine Nerven- oder Gehirnfunktion ist beeinträchtigt, er hat starke Schmerzen, eine Herzerkrankung oder er wurde vergiftet.

All diese Ursachen haben eins gemeinsam: ihr müsst so schnell wie möglich zum Tierarzt!


Und bedenkt hierbei: der nächste Tierarzt ist der beste Tierarzt. Fahrt nicht zu eurem Stammtierarzt in einem Notfall und verliert kostbare Zeit. Die sofortige Erste Hilfe sollte so schnell wie möglich erbracht werden, dann könnt ihr mit „eurem Tierarzt“ immer noch Rücksprache halten. Ausnahmen sind hier die Magendrehung und die Augenverletzung, die nicht von jedem Tierarzt behandelt werden können.
Ruft den Tierarzt an, schildert die Situation und versucht eurem Tier Ruhe zu vermitteln (ja ich weiß, unfassbar schwer, aber es ist wichtig, um dem Tier Sicherheit zu geben!) Haltet euren Hund warm, sorgt für Frischluft und überprüft die gesamte Fahrt über die Atmung und den Herzschlag.

Alle Artikel aus meiner Hunde-Notfallhilfe-Serie findet ihr in der Übersicht hier

Ich hoffe sehr, dass ich euch mit diesen Ausführungen weiter helfen konnte und dass ihr sie dennoch niemals anwenden müsst.

Alles Liebe und immer ganz tolle Gesundheit wünschen euch
Rebecca und Pixie

PS: Ach und ich finde das selbstverständlich, aber ich bin natürlich KEIN TIERARZT und erzähle euch all das hier aus bestem Wissen und Gewissen. Solltet ihr Fragen oder Zweifel haben, ruft euren Tierarzt an, die nächste Tierklinik oder fahrt zum Notfall-Tierarzt. Ich erzähle euch all dies hier nur, damit ihr es schon einmal gelesen/gehört habt und im Fall der Fälle dieses Wissen aus eurem Oberstübchen abrufen könnt mit dem “Ich habe da doch mal was gehört”-Gedanken. Vertraut im Zweifel auch nicht auf die “University of Google”, denn die weiß auch nicht alles und wenn man Symptome googelt ist der Hund (und man selber ja auch immer) direkt todkrank. Es freut mich, wenn ich euch ein bisschen schlauer machen kann, aber natürlich gebe ich hier auch nur mein angelesenes Halbwissen weiter.

Wie lange kann ein Hund mit inneren Blutungen leben?

Die Prognose ist abhängig ob der Tumor bereits rupturiert ist und ob makroskopisch sichtbare Metastasen vorliegen. Bei Vorliegen von Metastasen beträgt die Überlebenszeit circa 3 Monate, bei keinen Metastasen liegt die mittlere Überlebenszeit bei circa 215 Tagen.

Wie lang dauert es bis ein Hund innerlich verblutet?

Der Hund verblutet innerlich „Das perfide an diesen Giften ist, dass sie sich erst vier bis sechs Stunden später bemerkbar machen“, sagt Lorenz. „Dann beginnt das Tier innerlich zu verbluten.

Wie macht sich eine innere Blutung bemerkbar?

Frieren oder Kältegefühl in Armen und Beinen. schneller Puls. plötzliche Schläfrigkeit. wenig Harnausscheidung.

Hat mein Hund innere Verletzungen?

An Inneren Verletzungen kann sich folgendes ereignen: Blutungen in Bauch- und Brusthöhle aus Leber, Niere, Aorta, Milz bzw. Herz und Lunge, Platzen der Blase oder des Magens mit Auslaufen von bakterienhaltigem Urin bzw. Magen-Inhalt in die Bauchhöhle.

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