Wie sicher ist die Sterilisation bei der Frau?

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Die Sterilisation der Frau ist eine häufig genutzte Methode, um eine Schwangerschaft dauerhaft zu verhindern. In ihrem Verlauf werden die Eileiter durchtrennt. So wird verhindert, dass Eizellen in die Gebärmutter gelangen können. Informiere Dich hier, wie genau die Sterilisation einer Frau abläuft und welche Risiken sie mit sich bringt.

In diesem Artikel

  • Wie läuft die Sterilisation der Frau ab?
  • Welche Risiken gibt es bei der Sterilisation der Frau?
  • Wie zuverlässig ist die Sterilisation der Frau?
  • Kann eine Frau die Sterilisation rückgängig machen lassen?
  • Was kostet die Sterilisation der Frau?

Wenn ein Paar sich dazu entscheidet, eine Schwangerschaft dauerhaft zu verhüten, kann sich sowohl der Mann als auch die Frau einer Sterilisation unterziehen. Bei der Vasektomie werden beim Mann die Samenleiter durchtrennt, bei der Tubensterilisation wird bei der Frau durch die Durchtrennung der Eileiter verhindert, dass ihre Eizelle befruchtet werden kann. Etwa 30% der deutschen Frauen mit abgeschlossener Familienplanung entscheiden sich für eine Tubensterilisation. Du möchtest Dich über andere Verhütungsmethoden infomieren? In unserem Bereich „Verhütung“ haben wir Dir die bekanntesten Methoden zusammengefasst:

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Wie läuft die Sterilisation der Frau ab?

Bei der Sterilisation der Frau handelt es sich um einen größeren chirurgischen Eingriff, der in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt wird. Die Operation wird heute meist ambulant durchgeführt, auf Wunsch oder bei eventuellen Vorerkrankungen kann sie jedoch auch stationär vorgenommen werden. Dem Eingriff geht immer eine eingehende Untersuchung durch den behandelnden Gynäkologen voraus, bei der die inneren Organe mit Ultraschall untersucht werden. Außerdem wird ein komplettes Blutbild angefertigt.

Bei der eigentlichen Operation, die durchschnittlich 45 Minuten bis 1 Stunde dauert, kann der Eingriff entweder durch eine Bauchspiegelung oder einen Bauchschnitt durchgeführt werden. Letzteres ist aber selten und kommt eher bei einer Kombination mit einem Kaiserschnitt oder anderen Operationen zum Einsatz, in deren Rahmen der Bauchraum ohnehin geöffnet werden muss.

Bei der Bauchspiegelung wird durch einen kleinen Schnitt unterhalb des Bauchnabels ein optisches Gerät, das sogenannte Laparoskop, in den Bauchraum eingeführt. Mithilfe dieser kleinen Videokamera kann der Chirurg während der OP genau beobachten, was er tut. Bevor die tatsächliche Sterilisation der Frau vorgenommen wird, wird der Bauchraum mit CO2-Gas gefüllt, um die Bauchdecke aufzuspannen und dem Chirurgen so die Sicht zu erleichtern. Die benötigten Operationsinstrumente gelangen durch weitere Schnitte im Bauchbereich zu den Eileitern. Oft wird auch noch ein Instrument in die Scheide eingeführt, mit dem im Verlauf der Operation die Gebärmutter bewegt werden kann.

Die eigentliche Sterilisation der Frau kann auf unterschiedliche Arten durchgeführt werden. Die Eileiter werden entweder verschlossen, indem sie durch Hitze oder elektrischen Strom verschweißt werden. Sie können aber auch mit einem Schnitt durchtrennt werden. In selteneren Fällen wird ein Stück der Eileiter herausgeschnitten oder diese gleich komplett entfernt. Alle Methoden haben zur Folge, dass die Frau unfruchtbar wird, da die Eizelle nicht mehr in die Gebärmutter und kein Sperma mehr in die Eileiter gelangen kann.

Vor Abschluss der OP wird in vielen Fällen noch eine Drainage in den Bauchraum gelegt, damit die entstehende Wundflüssigkeit von dort ablaufen kann. Der Schlauch kann, genau wie die Fäden der Naht, gezogen werden, wenn der Wundheilungsprozess etwas fortgeschritten ist. Dies ist meist nach einigen Tagen der Fall.

Welche Risiken gibt es bei der Sterilisation der Frau?

Da es sich bei der Sterilisation der Frau im Vergleich zur Vasektomie beim Mann um einen größeren chirurgischen Eingriff handelt, ist sie auch mit erheblich mehr potentiellen Komplikationen verbunden.

  • Bei der Operation können zum Beispiel benachbarte Organe, Gewebe oder Nerven ungewollt verletzt werden, was zu Blutungen, Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühl führen kann. Auch die Funktion der Harnblase kann dadurch zeitweilig beeinträchtigt werden.
  • Wenn das behandelte Gewebe stark vernarbt, kann das anhaltende Beschwerden zur Folge haben.
  • In seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen, wie beispielsweise einem Darmverschluss oder einer Bauchfellentzündung kommen.
  • Zwar hat die Operation im Normalfall keine Auswirkungen auf den Hormonhaushalt; der Menstruationszyklus bleibt erhalten, lediglich Länge und Intensität können sich gegebenenfalls verändern. Wird während des Eingriffs jedoch das Bauchfellgewebe verletzt, dass die Versorgungsstruktur für Eierstöcke, Gebärmutter und Eileiter darstellt, kann die Unterversorgung mit Blut zu einem verfrühten Einsetzen der Wechseljahre führen.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, sich vor dem Eingriff eingehend gemeinsam mit dem Partner mit den möglichen Konsequenzen zu beschäftigen. Auch ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt ist vor der Sterilisation unbedingt notwendig. Es besteht außerdem die Möglichkeit, sich bei diversen Beratungsstellen über die Folgen des Eingriffes zu informieren und sich die langfristigen Auswirkungen auf die Familienplanung noch einmal zu verdeutlichen.

Wie zuverlässig ist die Sterilisation der Frau?

Die Sterilisation der Frau gilt als sehr effektive Methode, eine Schwangerschaft dauerhaft zu verhindern. Der Pearl Index, der die Sicherheit einer Verhütungsmethode angibt, liegt bei der Tubensterilisation bei 0,2-0,3. Das bedeutet, dass nur etwa eine von 500 operierten Frauen trotz des Eingriffes noch fruchtbar ist. Zum Vergleich: der Pearl Index der Pille liegt bei 0,1-0,9.

In seltenen Fällen kommt es vor, dass die Eileiter durch abermaliges Zusammenwachsen oder Öffnen der verschlossenen Stelle wieder passierbar werden. Eine anschließende Befruchtung führt jedoch in etwa 30% der Fälle zu einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft, die nicht ausgetragen werden kann.

Kann eine Frau die Sterilisation rückgängig machen lassen?

Anders als die Sterilisation des Mannes ist eine Tubensterilisation eigentlich irreversibel, das heißt, nicht rückgängig zu machen. Neueste medizinische Methoden bieten jedoch die Chance, die Fruchtbarkeit eventuell wieder herzustellen. Dieser Prozess kann jedoch nur über einen Bauchschnitt durchgeführt werden und ist mit langwierigen mikrochirurgischen Eingriffen verbunden, die nicht jeder Chirurg durchführen kann. Auch die Erfolgschancen eines solchen Eingriffs sind stark von der verwendeten Sterilisationsmethode abhängig.

Viele Frauen leiden nach einer Sterilisierung unter der Endgültigkeit des Eingriffs. Nicht selten hat eine Tubensterilisation deshalb psychische Probleme zur Folge. Auch deshalb sind ein ausführliches Beratungsgespräch und die intensive Auseinandersetzung mit den Folgen vor der Sterilisation so wichtig. Viele Ärzte empfehlen eine Sterilisation zudem nicht vor dem 35. Lebensjahr.

Was kostet die Sterilisation der Frau?

Die Kosten können von Arzt zu Arzt variieren, belaufen sich aber in der Regel auf etwa 700 Euro. Seit dem Jahr 2004 werden die Behandlungskosten für eine Sterilisation nicht mehr von den Krankenkassen übernommen. Nur bei unbedingter medizinischer Notwendigkeit, wenn zum Beispiel eine Schwangerschaft oder Geburt ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellen oder eine schwerwiegende Beeinträchtigung des Kindes zu erwarten ist, übernehmen sowohl die privaten als auch die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Eingriff. Dient die Tubensterilisation nur der Familienplanung, müssen Interessierte die Kosten selber tragen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen jedoch in der Regel die Kosten für die Vor- und Nachuntersuchung sowie für eventuell benötigte Medikamente oder Krankschreibungen.

Ist eine Sterilisation 100 sicher?

Die Sterilisation ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, denn sie führt zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Der Schritt sollte deshalb wohlüberlegt sein und erst dann infrage kommen, wenn Sie sich sicher sind, keine Kinder (mehr) bekommen zu wollen.

Kann man noch schwanger werden wenn man sterilisiert ist?

Eine sterilisierte Frau kann auch durch eine künstliche Befruchtung schwanger werden. Dabei werden zuvor entnommene Eizellen der Frau außerhalb des Körpers im Labor mit den Samenzellen ihres Partners zusammengebracht. Ein bis zwei befruchtete Eizellen werden danach in die Gebärmutter eingesetzt.

Wie lange hält eine Sterilisation Frau?

Der Eingriff Die Operation dauert etwa 30 Minuten. Am häufigsten wird die Operation durch einen kleinen Schnitt in der Nähe des Bauchnabels (Bauchspiegelung oder laparoskopisches Verfahren) durchgeführt.

Wie häufig schwanger trotz Sterilisation?

Eine Sterilisation (sowohl beim Mann als auch bei der Frau) gilt im Allgemeinen als eine der sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Dennoch kommt zu Schwangerschaften trotz Sterilisation. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch sehr gering. Etwa 1-3 von 1000 Frauen werden in einem Jahr trotz Sterilisation schwanger.