Wie lange war Bayern zu 12?

Gewonnen und doch verloren? Bayern München muss um den 4:1-Erfolg beim SC Freiburg wegen einer Wechselpanne bangen.

In der 86. Minute waren die Münchner im Spiel beim SC Freiburg kurzzeitig mit einem Spieler mehr auf dem Rasen. Referee Christian Dingert unterbrach das Spiel für mehrere Minuten, ehe er die Begegnung mit einem Schiedsrichter-Ball wieder fortsetzen ließ.

Freiburger Spieler wiesen auf den Wechselfehler hin

Offenkundig hatten die Freiburger Dingert auf den möglichen Regelverstoß aufmerksam gemacht, nachdem die eingewechselten Marcel Sabitzer und Niklas Süle das Feld betreten hatten. "Mir ist aufgefallen, dass Niki reinkommt und keiner rausgeht", sagte der SC-Verteidiger Nico Schlotterbeck nach der Partie.

Diskussionen am Spielfeldrand

Die Bayern führten zu diesem Zeitpunkt bereits 3:1. Sabitzer traf in der Nachspielzeit noch zum 4:1-Endstand. Am Spielfeldrand hatte es intensive Diskussionen zwischen den Bayern-Verantwortlichen und dem Schiedsrichter-Gespann gegeben.

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Spielszene SC Freiburg - FC Bayern München

Schiedsrichter vermerkt die Situation im Spielberichtsbogen

Schiedsrichter Dingert hat den Vorfall aber auf jeden Fall "im Spielbericht vermerkt". Es sei "eine konfuse Situation" gewesen, erklärte er danach und ergänzte: "Es wurde eine falsche Nummer angezeigt, deswegen hat sich der Spieler Coman nicht angesprochen gefühlt. Deswegen waren kurzzeitig zwölf Spieler auf dem Feld, was natürlich nicht sein darf." Es habe sich laut Dingert "um 15, 16 Sekunden gehandelt".

Freiburgs Trainer verweist auf das DFB-Regelwerk

Inwiefern der Vorfall Folgen haben könnte, war den Beteiligten zunächst unklar. "Ich gehe fest davon aus, dass wir kein Einspruch einlegen müssen. Sondern, dass es ein Regelwerk gibt. Diesem Regelwerk unterliegen wir und danach wird gehandelt. Das ist mein Verständnis", erklärte Freiburgs Trainer Christian Streich.

Nagelsmann sieht Fehler beim Vierten Offiziellen

Bayern-Coach Julian Nagelsmann sprach von einer "skurrilen Situation. Coco Tolisso ist reingerannt, weil er Magenprobleme hatte", sagte der 34-Jährige. Dann habe "der Vierte Offizielle die falsche Nummer angezeigt. King (Anm. d. Red.: Coman) wusste nicht, dass er runter musste. Es waren zwei Querbälle. Es war nichts Spielentscheidendes".

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Münchens Trainer Julian Nagelsmann über den Wechselfehler

Unterbrechung nur notwendig, wenn der Überzahl-Spieler eingreift

Im Regelwerk des Deutschen Fußball-Bundes steht folgendes: "Wenn ein Teamoffizieller, ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt", müsse der Schiedsrichter das Spiel nur unterbrechen, wenn diese Person ins Spiel eingreift. Zudem müsse der Referee "die Person vom Spielfeld weisen, nachdem das Spiel unterbrochen wurde" und entsprechende Disziplinarmaßnahmen ergreifen.

Kein Einfluss auf den Spielausgang, DFB soll entscheiden

Da in dem kurzen Zeitraum der Bayern-Überzahl kein Treffer erzielt wurde, hatte das Geschehen auch keinen Einfluss auf den Spielausgang. Möglich wäre wohl lediglich eine Gelbe Karte für Kingsley Coman gewesen, der den Rasen nicht rechtzeitig verlassen hatte. Dementsprechend scheinen Konsequenzen für die Spielwertung eher unwahrscheinlich. Allerdings betonte der Schiedsrichter, endgültig müsse das jetzt "der DFB entscheiden".

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Bayerns Torwart Manuel Neuer jubelt über einen Treffer. Den Wechselfehler fand auch er "kurios".