Wie lange bleiben asbestfasern in der luft

Zu den „Klassikern” der Asbest-Bauteile gehören allen voran Eternitplatten. Neben Fulgurit und Baufanit war Eternit der Handelsname von Faserzementplatten, die teils bis zum Ende der 80er-Jahre in Deutschland großflächig verkauft und verbaut worden sind.

Eternitplatten wurden beispielsweise als Fassadenverkleidung oder in Form von Wellplatten auf Dächern angebracht. Es gibt sie heute noch immer, allerdings enthalten sie kein Asbest mehr. Deshalb ist es wichtig, das Herstellungsjahr der Eternitplatten zu kennen.

Sind sie älter als Baujahr 1980, enthalten sie sehr wahrscheinlich Asbest. In den 80er-Jahren hat die Eternit AG dann die Asbest-Problematik erkannt und immer weniger asbesthaltige Produkte auf den Markt gebracht. Seit 1990 werden nur noch asbestfreie Produkte hergestellt. Eternitplatten ohne Asbest tragen das Zeichen „AF” (für „asbestfrei”), sodass man im Zweifel relativ sicher das Ausschlussverfahren anwenden kann.

Eternitplatten sind mit einem Code aus Zahlen (und ggf. Buchstaben) versehen, aus denen verschiedene Informationen hervorgehen. Ist auf Ihrer Platte darin ein „AF” enthalten, müssen Sie sich keine Gedanken über Asbest machen. Ein Beispiel:

Kennzeichnung Eternitplatte ohne Asbest199326AFZ311-47WocheJahrWerkAsbestfreiZulassungsnummer

Häufig ist Asbest nur schwer zu erkennen

Das Problem an asbesthaltigen Bauteilen ist, dass selbst Experten nicht durch bloße Inaugenscheinnahme mit Sicherheit sagen können, dass der Stoff enthalten ist. Bei einem konkreten Asbest-Verdacht wird ein Bauhandwerker vor der Sanierung eine Probe nehmen und zur Analyse ins Labor schicken.

Für Laien hingegen ist praktisch kaum erkennbar, ob es sich bei der alten Dämmung, dem alten Vinyl-Fußboden, dem Fliesenkleber oder anderen infrage kommenden Teilen des Gebäudes um Produkte mit Asbest handelt. Eine kleine Hilfestellung könnten alte Baupläne oder Rechnungen geben. Wenn Sie wissen, dass in Ihrem Haus vor 1993 folgende Produkte eingebaut worden sind, sollten Sie unbedingt einen Fachmann mit der Asbestsanierung beauftragen:

ProduktklasseHandelsbezeichnungAsbestzementBaufanit, Eternit, FulguritBodenbelägeNovilonStopfmaterial und SpritzbelägeBaufatherm, Neptunit, Sokalit

Quelle: © BAUEN UND WOHNEN / youtube.com

Asbest wurde erst 1993 verboten

Anfänglich wurde Asbest vor allem wegen seiner Materialeigenschaften geschätzt. Die enorme Beständigkeit und Feuerfestigkeit machten es zu einem beliebten Zusatzstoff in vielen verschiedenen Produkten, vor allem im Bereich des Gebäudebaus. Obwohl der Zusammenhang zwischen Asbest und Lungenkrebs bereits in den 40er-Jahren bekannt war, dauerte es noch einige Jahrzehnte, bis erste Hersteller ihre Produkte freiwillig ohne Asbest herstellten.

Offiziell verboten wurde Asbest in Deutschland erst im Jahr 1993, nachdem die Schweiz bereits drei Jahre zuvor ein Asbestverbot erlassen hatte. EU-weit ließ das Verbot noch bis 2005 auf sich warten. In der Folge heißt das: Das Risiko, dass ein Haus in Deutschland asbesthaltige Bauteile enthält, wird wahrscheinlicher, je älter es ist (wenn es vor 1993 gebaut wurde).

Asbest Raumluftanalysen zeigen, dass zum Beispiel von Spritzasbest, Wandbelägen, Fußböden oder beschädigten Eternitplatten bedenkliche Mengen an Asbestfasern in die Raumluft freigesetzt werden können.

Wenn Sie sichergehen möchten, dass sich in der Luft Ihrer Wohnung keine Asbestfasern befinden, hilft Ihnen eine Asbest Raumluftanalyse weiter.

Eine Asbest Raumluftanalyse schützt vor gefährlichen Spätfolgen durch Asbest

Das Einatmen von Asbestfasern macht nicht sofort krank. Außerdem reagiert der menschliche Körper auf die Aufnahme von Asbest kurzfristig mit keinerlei typischen Symptomen oder Beschwerden. Eine chronische Asbestaufnahme resultiert oft erst nach über 20 Jahren in Tumoren der Lunge oder des Lungenfells.

Die schon vor über 100 Jahren beschriebene Asbestose äußert sich durch Beschweren wie starke Atemnot und Reizhusten. Asbestose ist wiederum ein großer Risikofaktor für Lungenkrebs. Eine Asbest Raumluftanalyse kann Fasern von Weißasbest und des besonders schädlichen Blauasbests sicher identifizieren.

Asbest Raumluftanalyse – wann ist diese sinnvoll?

Eine der bekanntesten Quellen für Asbest ist der Baustoff Eternit. Asbest ist in Eternit normalerweise relativ fest gebunden. Durch starke Verwitterung oder Beschädigung können von Eternit aber auch bedenkliche Mengen an Asbestfasern freigesetzt werden. Über die Außenluft können Asbestfasern von zum Beispiel Eternit-Fassaden auch bis in Innenräume gelangen. Deshalb rechtfertigt auch Eternit im Außenbereich eine Asbest Raumluftanalyse.

Asbest Raumluftanalysen sind auch besonders sinnvoll, wenn in Altbauten noch Brandschutzbeschichtungen aus Spritzasbest vorhanden sind. Diese bestehen meist aus Blauasbest, der besonders schädliche Fasern freisetzt. Asbest Raumluftanalysen sollten auch zur Kontrolle nach Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Beim Sägen, Bohren, Schleifen von asbesthaltigen Materialien werden erhebliche Mengen an Asbestfasern freigesetzt.2

Weitere mögliche Quellen von Asbest:

✔ Nachtspeicheröfen
✔ Dichtungen
✔ Elektrogeräte
✔ Dämmungen über Heizungen
✔ Beläge unter Bodenplatten aus Kunststoff
✔ Pflanzgefäße

Wie läuft eine Asbest Raumluftanalyse ab?

Da sich Asbestfasern vermehrt im Hausstaub sammeln, wird bei einer Asbest Raumluftanalyse auch meistens der Hausstaub untersucht. Eine Probe des Hausstaubs wird dabei einfach in das per Post zugesandte Teströhrchen gefüllt. Wenn nicht feststeht, ob es sich bei einzelnen Materialien überhaupt um Asbest handelt, kann auch eine direkte Probe des Materials entnommen werden (Materialprobe).

Die Analyse von Asbest Raumluftanalysen (Hausstaub) und Materialproben erfolgt in einem spezialisierten Labor in Deutschland. Dort werden die Proben von Fachleuten mit einem Elektronenrastermikroskop untersucht.
Ergänzend wird mit der energiedispersiven Röntgenmikroanalyse ein genaues Profil der in den Proben enthaltenden chemischen Elemente erstellt.
Nach etwa 10 Tagen erhalten Sie das verständlich aufbereitete Ergebnis der Asbest Raumluftanalyse per Post.

Die Asbestuntersuchung klärt schnell, preiswert und unkompliziert, ob sich in einem Material oder im Hausstaub Asbest befindet.

Asbest findet sich trotz Verbot als Altlast in Baustoffen und sollte nach Möglichkeit entsorgt werden. Asbest in der Atemluft kann schwere Lungenkrankheiten hervorrufen.

Wie schnell verfliegen Asbestfasern?

Die Latenzzeit – also die Zeitspanne zwischen der Aufnahme der Asbestfasern und dem Ausbruch der Krankheit – ist sehr lang: Sie kann leicht 10, 20 oder gar 30 Jahre betragen.

Ist Asbest immer in der Luft?

Vorsicht ist geboten - kein Zweifel. Aber Panik ist auch nicht angezeigt: Asbestfasern kommen in der Natur und auch in unserer Atemluft vor. Nicht viele, aber sie sind da, im Schnitt rund 100 - 200 Fasern / m3 Luft. Sie stammen aus den Gesteinen der Erdkruste, aus alten Bremsbelägen, aus alten Baustoffen, etc.

Wie kann man feststellen ob man Asbest eingeatmet hat?

Asbest im Körper:.
Atemnot,.
Reizhusten,.
zäher Auswurf,.
krankhafte Atemgeräusche und..
Gewichtsverlust erkennen..

Wann lösen sich Asbestfasern?

Erst beim Schneiden, Bohren, Brechen oder Fräsen von solchen Baustoffen werden Fasern freigesetzt. Deshalb sollten Sie jegliche mechanische Bearbeitung von solchen Materialien tunlichst vermeiden.