Wie häufig treibt Der Deutsche durchschnittsbürger pro Woche Sport

Ein Gut wünschen sich fast sieben von zehn Bundesbürgern mehr als Frieden und Freiheit, sichere Arbeitsplätze, Wohlstand und Glück: Gesundheit.

Vor jedem Jahreswechsel legt das Bielefelder Emnid-Institut einem repräsentativen Querschnitt der Bundesdeutschen einen Wunschzettel vor. Seit Jahren verstärkte sich ein Trend im Umfrage-Ergebnis: Immer mehr begehrten vor allem leibliches Wohlbefinden, 1970 waren es 67 Prozent.

Im Zahlenbild seiner unterschwelligen Wünsche gibt der statistische Durchschnittsbürger der Bonner Republik seinen Januskopf preis: das sichtbare Spiegelbild mit Doppelkinn, Wohlstandsspeck und Plattfüßen und das unsichtbare Wunschbild eines sonnengebräunten Antlitzes auf einer athletischen Sportsfigur.

Zunehmend trachten die westdeutschen Schwergewichtler danach, dem Bewegungsmangel und seinen Folgeschäden nach dem einfachsten und billigsten Rezept abzuhelfen -- durch freiwillige Überstunden bei sportlicher Betätigung. Nach der Freß-, Reise- und Luxuswelle schwingen sich die Bundesbürger auf die Fitnesswelle.

Denn die meisten Deutschen leiden wie die Bürger in allen reichen Ländern -- unter den Schwierigkeiten, sich an die Lebensbedingungen des technischen Zeitalters anzupassen.

So mampft das Bundesvolk sich nach den Hochrechnungen der Ernährungswissenschaftler pro Monat etwa 1000 Tonnen Fernsehspeck an -- den fettesten Anteil möglicherweise während der Sportübertragungen. 61 Prozent der Bundesbürger verfolgen laut Umfrage das Sportgeschehen (Politik: 47 Prozent). Zugleich aber rückte sportliche Aktivität zur beliebtesten Freizeitbeschäftigung auf.

Allein die Zahl der im Deutschen Sportbund (DSB) organisierten Bundesdeutschen wuchs in den letzten sieben Jahren bis 1969 um 3,5 Millionen auf 9,5 Millionen Mitglieder in rund 38000 Klubs. Noch in diesem Jahr erwartet der DSB das zehnmillionste Mitglied.

Mindestens zehn Millionen, schätzt der Hamburger DSB-Mitarbeiter Hans Reip, sporteln überdies auf eigene Faust, und sei es nur während des Urlaubs. Das stimmt etwa überein mit dem Ergebnis der Allensbacher Meinungsforscher. Sie ermittelten, daß zwölf Prozent der Erwachsenen regelmäßig, weitere 23 Prozent gelegentlich einen Sport ausüben.

* Sieben Millionen deutsche Skiläufer, unter ihnen Dirigent Herbert von Karajan, bevölkern winters Mittelgebirge und Alpenhänge.

* Etwa sechs Millionen -- darunter Bundespräsident Heinemann -- schwimmen regelmäßig. Allein die West-Berliner Bäder verkauften 9,4 Millionen Eintrittskarten (1909). 500 000 Heimsportler trainieren ihre Muskeln an Expandern, Standfahrrädern oder anderen Heimgeräten. Noch einmal 500 000 kollern Kegelkugeln.

Zu den 1,6 Millionen Mini-Golfern auf deutschen Bahnen zählen Wagner-Interpretin Anja Silja und Fernseh-Opa Henry Vahl.

300 000 kringeln Kraxel auf Natur- und Kunsteisbahnen. Auch CDU/ CSU-Fraktionschef Barzel übte Sprung- und Sturztechnik auf Eis. 300 000 schippern auf 72 000 Freizeitbooten mit Motor oder unter Segel. 600 000 lüften wie Bundeskanzler Brandt Leib und Nerven beim Angeln.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zählte zuletzt 2 722 503 Mitglieder. Statistisch meldete sich in den letzten fünf Jahren durchschnittlich alle fünf Minuten ein Neu-Kicker an. Eifrige Freizeit-Fußballer: die Männer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und die Mitglieder der Bonner Bundestags-Mannschaft.

In kontrollierten Punktspielen kicken an jedem Wochenende 1,2 Millionen Väter und Söhne, Enkel und Opas. Sie erschüttern die Legende vom Volk der muskelmüden Tribünenhocker. Denn die Fußball-Arenen umsäumen von der Kreisklasse bis zur Bundesliga pro Wochenende eher weniger Zuschauer.

Allerdings: Wie im DEB, von dessen Mitgliedern weniger als die Hälfte regelmäßig Bälle treten, begnügen sieh in allen Verbänden passive Fans -- wie etwa 27 weibliche Mitglieder des Rugby-Verbandes -- mit zahlender Mitgliedschaft. Andere hingegen betreiben zwei oder mehr Sportarten zugleich und verfälschen das Zahlenbild.

Zertretene Bälle, zerknickte Ski, neue Bootsflotten und Tennis-Trikots trieben den Umsatz der deutschen Sportartikel-Industrie von 0,74 im Jahre 1960 auf 2,7 Milliarden Mark (1969). Für 1971 rechnet die Branche mit einem Zuwachs von zehn Prozent.

Vor allem zunehmender Bewegungsmangel und mehr Freizeit schürten den wachsenden Bedarf an Ausgleichssport. Um 1900 hatten die Deutschen noch mehr als zehn Stunden am Tag und 62 pro Woche bezahlte Arbeit geleistet. Nur Beamte und leitende Angestellte durften Urlaub beanspruchen. Schulkinder und Arbeiter strampelten auf Fahrrädern oder tippelten kilometerweit von ihren Wohnkasernen zur Schul- oder Werkbank. Wie die Stehkragen zum Angestellten, gehörten Schweiß und Schwielen zum Tagwerk.

In den letzten 50 Jahren verminderte sich die Arbeitszeit auf durchschnittlich 43 Wochenstunden. Gesetzliche Feiertage, freies Wochenende und Tarif-Urlaub eingerechnet, feiern die berufstätigen Bundesbürger jeden dritten Tag im Jahre frei. Mechanisierung, Motorisierung und Automation beseitigten weitgehend die körperliche Knochenarbeit, teils sogar in der Land wirtschaft.

»Die Revolution der Massen«, ulkte der Schriftsteller Rudolf Hagelstange, »findet im Sitzen statt.« Die wenigsten Bundesbürger haben ihre Lebensgewohnheiten der radikalen Wandlung ihres Alltags angepaßt. Sie verfetten gleichsam im Käfig der Bewegungsarmut. Die Gesundheitslinie der Bundesbevölkerung neigte sich wie die Bilanzkurve eines konkursreifen Unternehmens.

Schon im Schulalter beginnt die Misere: Eine Untersuchung von 90 603 Jugendlichen ergab nur bei 29 Prozent normale Gesundheit. 22 Prozent bückten mit schweren Haltungsfehlern in der Schulbank, jeder vierte litt an Herz- und Kreislaufstörungen. Neben Plattfüßen und Rückgratverkrümmungen entdeckten Ärzte an Kindern schon Gelenkschäden, wie sie sonst bei Schwerarbeitern auftraten, die lange mit Preßluftbohrern gearbeitet haben.

Von 2.5 Millionen Wehrpflichtigen der Jahrgänge 1937 bis 1943 erwiesen sich nur 1,7 Prozent als uneingeschränkt in »ausgezeichneter körperlicher und geistiger Verfassung«. Jeder fünfte war untauglich, die übrigen mit Einschränkungen tauglich.

»Die gesundheitlichen Probleme« heißt es in einem Bericht der Bundesregierung über die Situation der Jugend, »sind die Folgen von zu wenig körperlicher Arbeit und Übung. Mangel an körperlicher Arbeit und Übung führt zu kleinen und Leistungsschwachen herzen.«

»Mit durchschnittlich 30 Jahren« schrieb DSB-Geschäftsführer Jürgen Palm, »setzt sich der Bundesbürger körperlich zur Ruhe.« Der statistische Durchschnittsbürger verbringt zwei Lebensjahre im Auto. Dabei werden zehn Prozent der Muskeln zu weniger als fünf Prozent belastet. Dagegen belasten fortwährend neue Impulse die Nerven. Das Herz ließ der Bewegungsmangel gleichsam zu »einem Mopedmotor in einem Straßenkreuzer (Palm) schrumpfen.

Trotz des Bewegungsmangels vertilgen viele mehr. als Herz und Kreislauf auf die Dauer reibungslos verkraften. Ein Drittel der deutschen Männer und 40 Prozent der Frauen setzten Übergewicht an, durchschnittlich 3,5 Kilo Speck pro Bundesbürger. Das ergibt ein kollektives Fettpolster von 200 000 Tonnen. Damit ließen sich 10 000 Eisenbahnwaggons beladen.

Ein Sitzarbeiter verbraucht täglich nur 300 Kalorien durch Bewegung, soviel wie für 15 Minuten Fußball. Aber pro Tag nimmt er zusätzlich 800 bis 1400 Kalorien auf. »Wir essen immer noch wie Schwerarbeiter«, analysierte Dr. Adolf Metzner, Dozent am Institut für Leibesübungen der Hamburger Universität.

Etwa fünf Prozent aller berufstätigen Bundesbürger fehlten in den letzten Jahren krankheitshalber pro Tag an ihrem Arbeitsplatz.,. Für jeden zweiten Krankheitsfall in Deutschland«, dozierte der Berliner Professor Dr. Harald Mellerowicz, »ist Bewegungsmangel die entscheidende Ursache.« Nur ein Drittel aller Berufstätigen wiesen nach dem Ergebnis einer Modelluntersuchung an 31 500 Sozialversicherten in Baden-Württemberg keine nennenswerten Gesundheitsschäden auf. Jeder fünfte war sanatoriumsreif.

Mehr als 60 Prozent scheiden als Invaliden durchschnittlich zwölf Jahre vor dem Pensionsalter aus dem Beruf aus. jedes Jahr etwa 200 000 Frühinvaliden. Mellerowicz berechnete die Einbußen der Volkswirtschaft »durch widernatürlichen Bewegungsmangel in Berufs- und Freizeitleben« auf jährlich zehn Milliarden Mark. An Herz- und Kreislaufschwäche sterben in der Bundesrepublik so viele Menschen wie aus allen anderen Ursachen zusammengenommen: jeder zweite. »Dosierter Sport ist das einzige Heilmittel«. bekräftigte der Freiburger Professor Dr. Herbert Reindell. Sportliche Mühen beugen den Schäden des Bewegungsmangels am zweckmäßigsten vor -- behauptet auch der Offenbacher Diplom-Sportlehrer Herbert Wolff. Er führte die Tätigkeiten in 21 000 gängigen Berufen vom Aalbrutzüchter bis zum Zylinderwellenschleifer auf neun Grundbewegungen zurück: Laufen, Stehen, Sitzen, Greifen, Tragen, Bücken, Heben, Ziehen und Drücken.

Zusammen mit dem Sportmediziner Professor Mellerowicz entwickelte und kombinierte Wolff zwölf Geräte zu einem Sportkabinett (Kosten: etwa 14 000 Mark), das auf 45 Quadratmetern Platz findet. Der Sportlehrer klügelte dazu eine Tabelle aus, auf der muskelschlaffe Sitzarbeiter je nach Beruf, Alter und Geschlecht ablesen können, wie lange und in welcher Reihenfolge sie am Trockenrudergerät pullen, auf dem Laufband traben oder auf dem Fahrrad-Ergometer strampeln müssen, um fit zu bleiben.

»Die Menschen sind zu bequem«. glaubt Wolff, »man muß ihnen die Sportgeräte ins Haus bringen.« Er warb deshalb vor allem bei Firmen, Behörden und Wohnungsbau-Gesellschaften. Seit 1964 setzte der Sportlehrer mehr als 180 Muskelkammern ab, 21 allein bei den Farbwerken Hoechst, andere bei Gewerkschaften, Oberpostdirektionen und der Berliner Senatsverwaltung, aber auch in Wohnsiedlungen.

Sportlehrer und Mediziner stellten nach ähnlichem Muster Übungsgeräte zum »Intersport-Fitness-Center« zusammen, von der Zimmer-Version auf 16 Quadratmetern (1500 Mark) bis zum Industrie-Modell (60 Quadratmeter, 13 500 Mark). An einem davon trimmen sich Bonner Abgeordnete.

»Der Sport muß mehr bieten als das Schema Fußballplatz mit Laufbahn«, fordert Jürgen Palm, der DSB-Beauftragte für den Gesundheitssport. Deshalb planierte ein Braintrust der Sportplaner den »Zweiten Weg« für Freizeitsportler. Die Übungsbroschüren erreichten Bestseller-Auflagen von mehr als 500 000 Stück.

In diesem Jahr wirbt der DSB durch die Agentur »Werbung 2000« für seine Aktion »Trimm dich durch Sport. Funk und Fernsehen, Zeitungen und Illustrierte, Streichholzschachteln und 40 Millionen Bierfilze fordern die Deutschen auf: »Lauf mal wieder« oder »Kick mal wieder«.

Nationalspieler Uwe Seeler will als Mitglied des Trimm-Ausschusses noch mehr Freizeit-Kicker anwerben. 1000-Meter-Weltrekordler Jürgen May übersetzte die moderne Trainingslehre in der Broschüre »Lauf mal wieder« (Auflage: 600 000) für sportliche Normalverbraucher. Bei den »Spielen der Fitness« (Sponsor: »Quick") sollen drei Millionen Nicht-Sportler -- möglichst mit Familie -- Spaß am Fitness-Test finden.

»Wir wollen überall hin, wo wir die Menschen antreffen«, programmierte Palm. So legten 45 000 Ärzte Trimm-Karten in ihren Wartezimmern aus. Auf den Autobahn-Raststätten entstehen Turnplätze. Erster Trimmler an der Station Lamberg: Verkehrsminister Leber. Bis zu zehn Trimmmobile motorisierte Bewegungskammern -- werden die Kaufzentren in den Großstädten ansteuern und zum Sofort-Sport auffordern: Zur Ausrüstung gehören ein Standfahrrad« ein Wackelbalken und ein Tor wie im ZDF-Sportstudio.

Die Sportbund-Werber erkundeten vor allem einen weißen Fleck der Sportgeographie: das Dorf. Von der auf Äcker und Weiden tätigen Bevölkerung trieben nur 6m3 Prozent Sport (Bundesdurchschnitt: zwölf Prozent). Deshalb forderten der DSB und die Landessportbünde das Angebot auf dem Land. Allein in Niedersachsen entstanden seit 1957 mehr als 1000 Klubs. In Schleswig-Holstein wuchs die Mitgliederzahl in den letzten zehn Jahren durch gezielte Werbung von 170 000 auf 280 000. Vereine, denen eigene Übungsleiter fehlen, werden von Wandersportlehrern betreut.

Oft versäumen die Planer allerdings, bei neuen Siedlungs-Projekten Sportanlagen einzubeziehen. Dann müssen die ansässigen Vorortklubs Wartelisten anlegen. Tura Harksheide, in einer neuen Siedlung bei Hamburg, wuchs beispielsweise in zehn Jahren von 300 auf 2300 Mitglieder.

Viele Vereine bilden freilich noch eine geschlossene Herren-Gesellschaft. »Der traditionelle Sport ist für Mildehen nicht ladylike« (Sportjournalist Werner Höllein), galt bis vor wenigen Jahren. Vor allem zwischen 21 und 30 Jahren treibt nur jede vierte Frau Sport. Deshalb ermutigte der DSB seine Vereine, geeignete Sportarten wie den Turniertanz einzuführen und vor allem das gesellige Programm zu erweitern.

In den letzten Jahren verbesserten die Werbe-Aktionen das Verhältnis der im DSB organisierten weiblichen und männlichen Mitglieder von 1:4 auf 1:2,8. Nach der letzten Zählung treiben 2 022 335 Mädchen und Frauen Sport. »Sport ist auch für Frauen gesellschaftsfähig geworden«, stellte die DSB-Referentin Gudrun Manns fest. Ungefähr 50 Damen-Mannschaften kicken in der Bundesrepublik sogar.

Allerdings suchen die Mitglieder der Sportklubs nicht nur Sport. Jeder zweite erwartet, wie eine Umfrage ergab, vor allein geselligen Anschluß. Das Vereinsblatt der Hamburger Turnerschaft von 1816 veröffentlichte die Anzeige: »Größter Germane von Mexico City sucht im ältesten Turnverein der Welt den liebsten Schatz seines Herzens«.

So wuchsen besonders Zweige, in denen der Wettkampf durch Bier erst schön wird:

* Den organisierten Kegelbrüdern gesellten sich 60 Prozent Neu-Kegler zu. Mitgliederstand: 98 000. Darüber hinaus kegeln und bowlen acht Prozent der Deutschen gelegentlich privat.

* Der Deutsche Schützenbund nahm um 51 Prozent auf 664 693 Mitglieder zu.

* Der Deutsche Turner-Bund verzeichnete mit 127 716 neuen Mitgliedern allein im letzten Jahr (insgesamt: 2 121 777) die absolut größte Zunahme.

Das Sozialprestige begünstigt den Sport der Prominenten. Die Zahl der Golfer hat sich in fünf Jahren auf 18 362 nahezu verdoppelt. Bei den Segel-Klubs heuerten 102 Prozent Neu-Schipper an, auf klubeigenen Tennis-Courts lobben und schmettern 317 661 Beitragszahler, 110000 mehr als 1963. »Der Bürger drängt zum Sport der feinen Leute«, stichelte die »Welt am Sonntag«.

Keine staatliche Schleuse kanalisierte den angestauten Bewegungsdrang. So überschwemmten Sonntagssportler die zumeist unvorbereiteten Vereine.

Denn viele Funktionäre nahmen den Andrang der Gesundheits- und Geselligkeitssportler voller Vorbehalte auf. Zum Ziel haben sich die Klubmitarbeiter vor allem Meistertitel, Siege und Rekorde gesetzt, deren Abglanz in Zeitungszeilen und Fernsehfilmen sie für ihre materiell unergiebige Arbeit entschädigte. Falls die Kasse es zuläßt, besolden auch kleine Klubs einen Trainer. Aber dessen Aufgabe ist es, der ersten Fußballmannschaft zur Bezirksmeisterschaft zu verhelfen oder sie zumindest vor dem Abstieg zu bewahren.

Die zunehmende Zahl von Mitgliedern, die lediglich ihr Fettpolster unter kundiger Anleitung abtragen wollen, überforderte die meisten Übungsleiter alten Typs. Die Neulinge brachten weder Geduld noch Laune mit, sich dem altbackenen Trainings- und Wettkampfdrill unterzuordnen und zu festen Zeiten -- gewöhnlich am freien Wochenende -- zum Punktekampf eines Vereins anzutreten.

Als erstes Bundesland bewilligte deshalb Nordrhein-Westfalen Steuergelder für Hobby-Trainer, inzwischen zahlen fast alle. So entstand ein neuer Beruf. Vor allem die Deutsche Sporthochschule in Köln bildete Freizeitlehrer aus. Sie lernten außer der sportlichen Praxis Soziologie, Psychologie« Tanz und Anatomie. Außerdem betreuen 72 000 geprüfte Feierabend-Trainer die Gesundheits-Sportler. Das Institut für Leibesübungen in der FU Berlin arbeitet mit dem Frankfurter Wilhelm-Limpert-Verlag an einem Übungsleiter-Lehrgang für das Kassetten-Fernsehen.

»Die Leute wollen spielen, erkannte Hans Reip, Vorsitzender der Hamburger Turnerschaft von 1816, ohne daß sie ein Schiedsrichter immer unterbricht: Reip hob die Klubbeiträge zunächst auf fünf Mark an und koppelte sie an die Erhöhung der Renten. Der älteste Turnverein der Welt verlor deshalb zwar 26 Altmitglieder; doch seit 1959 wuchs die Mitgliederzahl von 1600 auf 5013. Von den zusätzlichen Einnahmen baute Reip die Turnhalle aus. Außerdem engagierte er 49 bezahlte Mitarbeiter.

Sie leiten Gymnastik- und Spielstunden für Hausfrauen und Familien. Dazu entstand eine Ehepaar-Abteilung. eine Mannschaft für kickende Mädchen, eine Ski- und eine Tanz-Sparte. Aber Mitgliedschaft ist nicht Bedingung: Reip vermietet die Vereinshalle stundenweise mitsamt Trainer beispielsweise an die Angestellten der Volksfürsorge.

Viele übergewichtige Speck-Bürger scheuten Turnhallen und Riegen-Disziplin. Sie wollten unabhängig voll festen Übungszeiten bleiben oder trauten sich mit ihrem Embonpoint nicht unter austrainierte Jung-Sportler.

So entwickelten Verbände und Klubs neue Formen des Freizeitsports. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) organisierte beispielsweise Volksläufe und Dauermärsche für jedermann. Mit dem Startgeld von zumeist fünf Mark finanzieren die Teilnehmer die Urkunden und Medaillen, die jeder erhält, der etwa zehn Kilometer in einer Stunde zurücklegt.

Einen 50-Kilometer-Marsch rund um den Starnberger See nahmen 11 918 Marschierer auf. Insgesamt beteiligten sich 1969 etwa 252 000 Lauflustige an Volksläufen in der Bundesrepublik; ältester Teilnehmer war der Hamburger Rentner Wilhelm Muuß, 94. Rote-Kreuz-Schwestern behandelten Blasen-Leiden und Sturzwunden. In diesem Jahr erwarten die Organisatoren 400 000 Teilnehmer an Volkswettkämpfen.

Künftig wird der DSB Tanzveranstaltungen und Bowling-Wettbewerbe, Tischtennis-Turniere. und Eislauf für jedermann organisieren. Automobilklubs planen Rallyes bei denen die Teilnehmer unterwegs au steigen und besondere Übungen im Gelände au. -- führen müssen.

»Vieles ginge besser, wenn man mehr ginge«, propagierte Georg von Opel, der frühere Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), den bequemen Zeitgenossen die »Stiftung Spazierengehen«. 300 000 Spazierer bewarben ich inzwischen mit ihren in einem offiziellen Kontrollheft eingetragenen Gehleistungen um den Bronze- (100 Geh-Stunden im Jahr), Silber- (200) oder Goldschuh (300).

Opern-Tenor und Skifahrer Rudolf Schock hielt sich mit einem 275-Kilometer-Marsch durch den Schwarzwald in Form. Das Waldtraining bewahrte ihn freilich nicht vor einem Herzinfarkt.

Anders als der Nadel-Schuh ist das Deutsche Sportabzeichen für ungeübte Sonntagssportler

nicht ohne vorheriges Training erreichbar. Einige Klubs richteten deshalb besondere Sportabzeichen-Abteilungen ein. Untrainierte, überehrgeizige Feierabend-Sportler laufen sogar erhebliches Risiko,

sich zu überfordern wie ein Abzeichen-Anwärter in Neumünster: Nachdem er die vorgeschriebene Zeit über 3000 Meter gelaufen war, brach er zusammen und starb.

Um das Goldene Sportabzeichen zu erwerben, muß ein 45 Jahre alter Mann beispielsweise innerhalb eines Jahres 3000 Meter in 15 Minuten und 75 Meter in elf Sekunden laufen, in 15 Minuten 300 Meter schwimmen und eine 7,25 Kilo schwere Kugel 7,50 Meter weit stoßen.

Die »Deutsche Volksgesundheits-Bewegung e. V. in Hilchenbach achtet diese Leistungen gering. Sie stiftete eine Deutsche Sportkrone in Gold mit Brillanten für flinke Opas, die mit 60 Jahren noch 100 Meter in 13,4 Sekunden sprinten und in neun Minuten 300 Meter kraulen. »Absolute Tabakabstinenz« sei dazu freilich Voraussetzung.

1969 erfüllten schon 271 346 Bewerber die Bedingungen für die verschiedenen Stufen des Sportabzeichens, darunter 24 Mitglieder der Sportgemeinschaft des Bonner Bundestages. Zu den Abzeichen-Sportlern zählten Bundesminister Erhard Eppler und die Abgeordnete Annemarie Griesinger. Auch die Schauspielerin Luise Ulrich und Krupp-Manager Berthold Beitz sprinteten und sprangen mit Erfolg für das Nadelgold.

Die deutschen Auslandsvertretungen sind angewiesen, vor allem deutschen Seeleuten zu helfen, die Bedingungen auch fern bundesdeutscher Stadien zu erfüllen. Selbst im Hamburger Gefängnis Neuengamme trainierten bis zu 100 Häftlinge für den Sport-Orden.

Wie die Gefangenen strapazieren sich auch Betriebsangehörige zunehmend in ungewohnter Umgebung: Etwa 146 000 Berufstätige organisierte der Bund Deutscher Betriebssportverbände in 3450 Betriebssportgemeinschaften (BSG). Sie betreiben 29 verschiedene Sportarten vom Fußball bis zum Kleinkaliberschießen und Badminton. In der Werksmannschaft darf sich der Lehrling in vielen Fällen unersetzlicher wähnen als sein hüftsteifer Chef,

Sogar die seefahrenden Fußball-Fans kicken, sobald Land in Sicht ist. Die Atlantik-Reedereien spielen jedes Jahr um den »Atlantik-Pokal« (Versicherungswert: 40 000 Mark). Während der Liegezeiten müssen die Matrosen-Mannschaften zehn Spiele gegen beliebige andere Kicker-Crews austragen.

Sechsmal setzte sich schon die Besatzung des deutschen Passagierdampfers »Berlin« durch Die Matrosen des deutschen Lazarettschiffes »Helgoland« gründeten vor Vietnam den SV Alemannia Saigon. Nationalspieler Uwe Seeler leistete Entwicklungshilfe: Er schickte per Luftfracht drei Fußbälle und eine Garnitur Fußballstiefel.

Einige Firmen nutzten den Betriebssport zu geschickter Eigenwerbung. In der westdeutschen Fußball-Regionalliga spielt etwa ein Klub namens »Bayer Leverkusen« in Süddeutschland »Opel Rüsselsheim«, im Südwesten »Röchling Völklingen. Für »Siemensstadt Nürnberg« startete der Silbermedaillen-Gewinner Karl-Friedrich Haas. Die Sprinter von »Salamander Kornwestheim« erspurteten mehrere deutsche Meisterschaften. In Fürth entstand der »LAC Quelle«.

Bayer Leverkusen entwickelte sich zum deutschen Leichtathletik-Zentrum: Stars wie Hürdenmeister Günter Nickel warben international mit dem Markenzeichen. Doch die Bayer-Beitrüge für Leistungs- und Gesundheitssportler in werksgeförderten Vereinen zahlten sich nicht nur durch das Firmen-Emblem auf Sportler-Trikots aus. Nach einer Erhebung lag der durchschnittliche Krankenstand bei Bayer (4,97 Prozent) um ein Prozent unter der Durchschnittsquote der chemischen Industrie (sechs Prozent). Ein Prozent Belegschafts-Krunke kostete das Werk pro Jahr drei Millionen Mark. »Durch Werksport-Förderung«, erkannte der frühere Bayer-Manager Dr. Fritz Jacobi, lasse sich »gute Rentabilität« erreichen.

Um Bewegungswillige, die weder mit Berufskollegen keuchen noch sich am Feierabend der Vereinsdisziplin unterwerfen mochten, bemühen sich immer mehr Gemeinden. Der bayrische Ferienort Ruhpolding setzte ein Touristensportabzeichen in zwei Klassen aus. Bedingungen: zwölf Kilometer wandern, zwölf Minigolf-Hindernisse überspielen, eine Stunde reiten oder Boccia-Zielschießen Das Harzstädtchen Osterode stellt einen Ferien-Katalog vom Fußball bis zum Laienspiel zusammen. Bewegungszentren entstanden in Bad Hersfeld und Bad Salzuflen. Braunlage planierte 100 Kilometer Winterwege zum Schneewandern.

Im Chiemgau schwang sich Inzell zum ersten Sportkurort auf. Auf einer Schweißtropfenbahn können Kurgäste an einem Balken hangeln, über Sand laufen und Hürden springen. Bürgermeister Ludwig Schwabl plant ein Sporthotel für Manager.

Die Stadt Berlin richtete in 100 Turnhallen Kleinkinder-Kurse Gymnastik für Berufstätige, Trockenski-Lehrgänge und sogar Boxunterricht für Jungen ein. Schon im ersten Winterhalbjahr des Programms trieben an 140 Tagen durchschnittlich jeweils 3000 Berliner Jedermann-Sport. Auf Trümmerschutt errichtete die Halbstadt im Grunewald den »Monte Klamott«, ein Ski-Zentrum mit Slalomhang und Sprungschanze.

Das Frankfurter Sportprogramm des Zweiten Weges in 16 Hallen nutzen 60 000 Feierabend-Sportler. Alle 51 Kurse bei Klubs der Stadt Ulm waren ausgebucht. München setzte für Skianfänger 45 Übungsabende zum Trocken-Wedeln an. In Hamburg erteilte die Gesundheitsbehörde telephonische Sporttips. Im Januar 1970 »riefen beispielsweise 118 600 Hamburger über die Nummer 1159 die Empfehlung ab, sich von Bewegungsarmut freizutanzen.

Münster schrieb seine 66 000 Familien an und übernahm für die Feierabendsportler die Prämien zur Unfallversicherung. Im städtischen Sportpark entstand ebenfalls eine Schweißtropfenbahn mit weichem Sand und Torf, mit Hürden und Hangel-Leitern, Reckstangen und Zuggewichten.

Auch die Volkshochschulen erweiterten ihr Programm um schweißtreibende Fächer: Mehr als 100 000 Volkshochschüler schrieben sich für Sportkurse ein. Frankfurt bietet Kurse zur Atemgymnastik, zum Tauchen und Reiten an.

Sogar Zeitungen organisierten Jedermann-Wettbewerbe, wenngleich in der Absicht, den Klubs Talente zuzuführen. Die Dortmunder »Westfälische Rundschau« forderte zum »Ersten Schritt für junge Radfahrer« auf. Dabei entdeckte sie den späteren Weltmeister Karl-Heinz Marsell. Sie betreute jährlich etwa 1000 Schulkinder beim »Ersten Sprung ins Wasser« und ließ »Vater und Sohn« als Mannschaften 22 Kilometer um die Westfalenhalle pedalen.

Der erste Schritt zum Sportplatz, zur Turn- oder Schwimmhalle führt an die Kasse eines Sportartikelgeschäftes. Der gebürtige Salzburger Otto Scheck baute sein Münchner Sporthaus zur größten und einträglichsten privaten Sport-Farm aus. Er mußte 850 Skilehrer engagieren, um 20 000 Wedelwillige pro Winter auszubilden -- insgesamt schon 240 000. Frühere Ski-Stars wie die deutsche Meisterin Heidi Mittermaier fördern als Kundenberater die Kauflust.

An schneereichen Winter-Wochenenden beförderte Sport-Scheck Ski-Touristen in Divisions-Stärke in 14 Sonderzügen und 20 Bussen an Hänge und Pisten. Im Sommer organisiert der Sportunternehmer Alpentouren, Segelkurse am Chiemsee und an der Adria, Schnorchel-Lehrgänge und Angelfahrten.

Pro Jahr lernen 5000 Tennis-Schüler auf 127 Courts bei 72 Tennislehrern Service und Lob. Am Münchner Stadtrand errichtete Scheck auf 35 000 Quadratmetern ein Familien-Freizeitgelände mit 25 teils überdachten Tennisplätzen, Schwimmbecken, Reithalle (zehn Stunden: 75 Mark), Gymnastiksälen. Liegewiese, Kinderspielplatz, Grill-Restaurant und Sauna. Schecks Jahresumsatz stieg auf 40 Millionen Mark.

Neue Kunden wirbt Scheck beizeiten: In den geschäftlich ruhigen Morgenstunden überläßt er Münchner Schulen kostenlos seine Spiel- und Sportanlagen. Denn die von der Konferenz der Länder-Kultusminister befürwortete tägliche Schulsportstunde scheiterte bislang; allein von den benötigten Hallen fehlen 70 Prozent.

»Der Grundstein zum Herzinfarkt wird in der Jugend gelegt«, schrieb der frühere Berliner Professor und Sporthistoriker Dr. Carl Diem. Nur in zwei von drei bundesdeutschen Volks- und Mittelschulen bewegen sich die Schüler wie im Lehrplan vorgesehen während zwei Sportstunden wöchentlich. Einmal im Jahr rufen die Schulen zu den Bundesjugendspielen auf. Am Massenwettkampf beteiligen sich bis zu 4,5 Millionen Schüler -- einmal im Jahr. In den Berufsschulen gehört Sportunterricht zu den seltenen Ausnahmen. So beginnt für 80 Prozent der Schulabgänger in der Bundesrepublik mit 15 Jahren der Sport-Feierabend. »In den deutschen Schulen wird der Kopf versetzt«, kritisierte Otto Neumann, emeritierter Direktor des Heidelberger Universitäts-Instituts für Leibesübungen, »der Körper bleibt sitzen.«

Sitzen bleiben vorwiegend auch zwei von drei Bundesbürgern, obwohl sich Verbände, Sportunternehmer und Gemeinden zunehmend um Auslauf für sie bemühen. Dem Bewegungsdrang sind vorerst unüberwindliche Schranken gesetzt: Die Bundesdeutschen sind ein Volk ohne Sportraum.

An Kinderspielplätzen weist die Bundesrepublik einen Minusrekord auf: Pro Kopf stehen nur 0,3 Quadratmeter Spielfläche bereit (England: 20 Quadratmeter).

»Jeder Stadtteil hat seine Kirche«, verglich DSB-Mitarbeiter Hans Reip. »Aber um alle Sport-Interessenten zu bewegen, fehlt uns der Raum.« 1935 hatten sich 1000 Reichsdeutsche auf durchschnittlich 42 Quadratmeter Hallenfläche getummelt. Die erste Erhebung nach dem Zweiten Weltkrieg ergab noch 30,5 Quadratmeter in der Bundesrepublik. Für den Mangel an Bewegungsfläche fand sich keines der zeitweise mehr als 20 Bonner Bundesministerien zuständig. Statt dessen legte die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) 1960 den »Goldenen Plan« vor:

In 15 Jahren bis 1975 sollten die fehlenden Kinderspielplätze (31 000), Sportfelder (14 700), Turn- und Gymnastikhallen (16 000), Freibäder (2420) und Schwimmhallen (435) erbaut werden. Kosten nach dem damaligen Preis-Index: 6,3 Milliarden Mark. Davon sollten die Gemeinden 30 Prozent, die Bundesländer die Hälfte und Bonn 20 Prozent bezahlen.

»Das ist billiger«, stimmte der damalige Bundeskanzler Adenauer zu, »als sie nachher wieder gesund zu machen, wenn sie einmal krank geworden sind.« Tatsächlich erfüllten die Gemeinden und die Bundesländer bisher ihre freiwillig übernommenen Verpflichtungen nahezu vollständig. Bis zur Halbzeit errichteten sie für 2.035 Milliarden Mark 16 371 neue Kinderspielanlagen, 8506 Sport- und Schulsportplätze, 7127 Turnhallen, 722 Frei- und 201 größere Hallenbäder.

Nur der Bund »versuchte sich zu drücken«, wie von Opel kritisierte. Bonn schoß nur 210 Millionen Mark zu. Um den Plan zu erfüllen, fehlen nach neuem Preis-Index noch einmal mehr als sechs Milliarden Mark. Dann könnten statistisch 1000 Bundesdeutsche über durchschnittlich 100 Quadratmeter Fläche in Turnhallen und Schwimmbecken und 3000 Quadratmeter Sportfläche verfügen.

Allerdings nur theoretisch: Denn in den meisten Städten und Gemeinden gibt es nicht wie etwa in der Sowjet-Union, den USA oder sogar Brasilien und Mexiko Sportanlagen, auf denen jederzeit jedermann springen und spurten, kicken und kugeln kann.

Anders als etwa im Londoner Hydepark ist auf deutschen Parkwiesen das Spielen in der Regel verboten. In ihren städtischen Anlagen dulden die Beamten allenfalls die örtliche Spitzenmannschaft -- bewegungsbedürftige Bürger so gut wie nie.

»Ohne straffe Aufsicht ist das bei uns nicht möglich«, zweifelte DOG-Vizepräsident Jan Eilers, »Dann hausen einige Rowdys erfahrungsgemäß wie die Vandalen.«

In Frankfurt strengte die »Neue Heimat Südwest« sogar einen Musterprozeß an. Sie will Kinder von ihren Rasenflächen zwischen den Wohnblocks vertreiben lassen. Begründung: »Spielende Kinder beeinträchtigen deren ästhetische Funktion.«

Doch zumindest eine Möglichkeit steht allen offen. Der Frankfurter Sportbuchverlag Wilhelm Limpert verkauft für 24 Mark eine Langspielplatte mit 16 Gymnastikübungen »Fit für die Liebe«.

Wie oft treiben die Deutschen Sport?

Im Jahr 2021 gab es rund 14,27 Millionen Personen in Deutschland, die mehrmals wöchentlich Sport trieben. Im Jahr zuvor waren es laut der Hochrechnung derweil rund 12,84 Millionen Personen. Mehrmals im Monat waren etwa 15,17 Millionen Deutsche sportlich aktiv.

Wie viel Prozent der Deutschen treibt nicht regelmäßig Sport?

Jeder vierte Deutsche treibt gar keinen Sport. Das liegt offenbar vor allem an Bequemlichkeit und Lustlosigkeit. Über 60 Prozent der jungen Menschen sind nach eigenen Aussagen einfach zu faul, während Ältere meist aufgrund von Krankheiten und körperlichen Beschwerden auf sportliche Betätigung verzichten.

Wie viel Sport macht der durchschnittliche Deutsche?

Laut einer aktuellen forsa-Umfrage (1) im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland, treiben die Deutschen im Schnitt drei Stunden Sport pro Woche.

Wie viele Deutsche machen zu wenig Sport?

Demnach schaffen es 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren nicht, sich mindestens 150 Minuten pro Woche körperlich zu betätigen. Noch schlimmer sieht es laut WHO bei den 11- bis 17-Jährigen aus: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegten sich zu wenig.