Wie gefährlich ist das Fahren im hohen Gang?

April, 17 2018 | Update: 31/12/2021

Sie wollen mit dem Auto im Winter in den Skiurlaub  fahren oder im Sommer in Spanien oder Südfrankreich Urlaub machen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie unterwegs auch einige Berge bezwingen müssen. Autofahren in den Bergen ist etwas ganz anderes als eine gemütliche Fahrt im Flachland. Sie möchten geschmeidig und sicher mit dem Auto über die Berge kommen? Dann lesen Sie die folgenden Tipps. 

  1. Vorbereitungen
  2. Reifen prüfen
  3. Über Verkehrsregeln informieren
  4. Motorbremse
  5. Anfahren am Berg
  6. Geschwindigkeit beibehalten
  7. Gute Kurvenbeherrschung
  8. Bremsen schonen
  9. Auf Radfahren achten!

Vorbereitung ist die halbe Miete

Eine gute Vorbereitung ist natürlich vor jeder Reise sinnvoll, aber vor allem beim Autofahren in den Bergen kann es nicht schaden, die Route vorab noch einmal zu kontrollieren. Überprüfen Sie, ob alle Wege auf Ihrer Route befahrbar sind und aus welchem Untergrund sie bestehen. Witterungsverhältnisse und Baustellen können das Befahren einer Straße be- oder verhindern. Manche Straßen und Bergpässe können für Ihr Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen auch zu schmal oder zu steil sein. Zudem sind einige Bergpässe im Frühling oder Herbst komplett für den Verkehr gesperrt.

Nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Gefährt sollte gut auf die Reise vorbereitet sein. Die steilen Berg- und Talfahrten können Ihr Fahrzeug ordentlich beanspruchen, weshalb es in gutem Zustand sein muss. Überprüfen Sie vor Reisebeginn nicht nur den Ölstand und die Bremsflüssigkeit, sondern auch die einzelnen Teile Ihrer Bremsen, die Kupplung, den Zahnriemen und das Kühlsystem Ihres Fahrzeugs. Eine Wartung des Autos in der Werkstatt kann nicht schaden.

Achten Sie besonders auf Ihre Reifen

Eigentlich gehört die Überprüfung Ihrer Autoreifen zur allgemeinen Reisevorbereitung. Da diese vor einer Bergfahrt jedoch besonders wichtig ist, führen wir sie hier noch einmal gesondert auf. Die Sicherheit Ihrer Reise hängt wesentlich von der Qualität Ihrer Reifen ab. Auf schmalen und steilen Bergpässen, die möglicherweise auch noch schneebedeckt sind, ist ein optimaler Grip noch viel wichtiger als bei einer Fahrt über flaches Land. Stellen Sie deshalb vor Reisebeginn sicher, dass Ihre Reifen über ausreichend Profil verfügen und der optimale  Reifendruck eingestellt ist. Fahren Sie in den Wintersport und erwarten unterwegs winterliches Wetter? Dann überprüfen Sie, ob Sie möglicherweise Schneeketten brauchen und packen Sie diese griffbereit in Ihr Fahrzeug. In manchen Ländern besteht sogar Schneekettenpflicht.

Wie gefährlich ist das Fahren im hohen Gang?

Machen Sie sich mit den Verkehrsregeln vertraut

Vor Reisebeginn ist es sinnvoll, sich noch einmal mit den Verkehrsregeln vertraut zu machen. Dadurch vermeiden Sie unliebsame Überraschungen und gefährliche Fahrmanöver auf steilen Straßen. Natürlich gelten auch in den Bergen die regulären Verkehrsregeln des Landes, in dem Sie sich befinden (vergessen Sie nicht, dass in Italien oder Spanien zum Teil andere Verkehrsregeln gelten als hierzulande), aber es gibt auch einige zusätzliche Regeln.

Die wichtigste Verkehrsregel beim Autofahren in den Bergen ist, dass Fahrzeuge, die bergauf fahren, Vorfahrt vor Fahrzeugen haben, die bergab fahren. Der Grund dafür ist, dass Fahrzeuge, die bergauf fahren, auf steilen Straßen nicht so leicht anfahren können. Gehen Sie jedoch nicht blind davon aus, dass alle Verkehrsteilnehmer sich an diese Regel halten. Eine weitere, fast ebenso wichtige Verkehrsregel ist, stets seinen Verstand zu gebrauchen. Ein schwer beladener Transporter, der bergab fährt, wird wahrscheinlich nur schwer bremsen können und Sie sollten ihm, auch wenn das Recht auf Ihrer Seite ist, wenn möglich Vorfahrt gewähren.

Lassen Sie den Motor arbeiten

Hören Sie beim Fahren mit hoher Drehzahl noch immer Ihren Fahrlehrer der Sie auffordert, schnell einen Gang höher zu schalten? Vergessen Sie diesen Rat, wenn Sie in den Bergen unterwegs sind! In einem hohen Gang den Berg hinaufzufahren fühlt sich für Ihr Auto so an, als würden Sie mit Ihrem Fahrrad im höchsten Gang einen Berg hochfahren. Der Automotor wird dabei überlastet und die Gefahr einer Motorüberhitzung steigt. Fahren Sie im Gebirge deshalb lieber in einem niedrigen Gang mit höherer Drehzahl. Eine Drehzahl von 3.000 ist beim Autofahren in den Bergen völlig normal.

Halten Sie sich an folgende Faustregel: Wenn Sie auf das Gaspedal treten, muss das Auto sofort beschleunigen. Wenn dies nicht geschieht, schalten Sie in einen niedrigeren Gang und fahren Sie ein wenig langsamer. Wenn Sie mit einer höheren Drehzahl fahren, verbraucht Ihr Fahrzeug natürlich mehr Sprit, vor allem, wenn Sie mit einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil unterwegs sind. Da Tankstellen im Gebirge seltener sind als im Flachland, sollten Sie auf jeden Fall auftanken, bevor Sie in die Berge fahren.


 

Wie gefährlich ist das Fahren im hohen Gang?
 


Üben Sie das Anfahren am Berg

Wahrscheinlich haben Sie das Anfahren am Berg in der Fahrschule geübt. Wenn man nicht im Gebirge wohnt, übt man es anschließend jedoch eher selten. Es kann also nicht schaden, vor Reisebeginn noch einmal das Anfahren am Berg zu üben. Vor allem, wenn Sie mit einem vollgeladenen Auto im Gebirge unterwegs sind, sollten Sie Ihr Fahrzeug optimal beherrschen. Achten Sie darauf, dass die Kupplung nicht schleift und machen Sie beim Anfahren Gebrauch von Ihrer Handbremse.

Wie gefährlich ist das Fahren im hohen Gang?

Behalten Sie bergauf und bergab die gleiche Geschwindigkeit bei

Sie haben die Bergspitze erreicht? Wenn Sie nicht unter Höhenangst leiden, können Sie bei einer kleinen Pause die Aussicht genießen, bevor Sie sich an die Abfahrt machen. Die Auffahrt war bereits eine Herausforderung, aber nun steht Ihnen eine Abfahrt über schmale Straßen mit scharfen Kurven neben steilen Abhängen bevor. Eifern Sie jetzt nicht den Tour-de-France-Fahrern nach, die tief über ihre Lenker gebeugt die Gebirgsstraßen hinabrasen. Lassen Sie sich Zeit. Fahren Sie mit der gleichen Geschwindigkeit weiter, mit der Sie den Berg hochgefahren sind. Auf diese Weise bremst Ihr Fahrzeug auch mit dem Motor, wodurch Ihre Bremsen geschont werden (siehe Tipp 8). Auch hier gibt es eine Faustregel: Sobald Sie Ihren Fuß vom Gaspedal nehmen, muss Ihr Auto langsamer werden. Wenn dies nicht geschieht, fahren Sie ein wenig langsamer und schalten Sie einen Gang zurück.

Gute Kurvenbeherrschung

Die meisten Bergstraßen haben scharfe Kurven, auch Serpentinen genannt. Diese Kurven sind oft zudem noch steil. Bremsen Sie deshalb frühzeitig und schalten Sie einen Gang zurück. Im Allgemeinen können Sie am besten im zweiten Gang mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 20 Stundenkilometern durch diese Kurven fahren. Behalten Sie vor allem beim Bergabfahren die Straße vor Ihnen im Blick, so dass Sie schnell und sicher auf entgegenkommende Fahrzeuge reagieren können. Haben Sie ein Wohnmobil, dessen Heck über die Hinterachse hinausragt? Dann versuchen Sie, in den Kurven möglichst weit außen zu fahren, um zu vermeiden, dass Ihr Fahrzeug mit dem Boden über die Straße schleift.

Schonen Sie Ihre Bremsen

Beim Bergabfahren müssen Sie regelmäßig bremsen, damit Sie nicht zu schnell werden. Hierbei ist es besser, einige Male kurz und heftig als durchgängig leicht zu bremsen. Wenn Sie kurz und heftig abbremsen, können die Bremsen anschließend wieder abkühlen. Bremsen Sie hingegen kontinuierlich, können die Bremsen überhitzen und das Bremssystem beschädigt werden.

Achten Sie auf Radfahrer

Vor allem im Sommer begegnen Ihnen beim Autofahren in den Bergen wahrscheinlich Radfahrer. Jeder Radrennfahrer möchte sich einmal wie ein Teilnehmer der Tour de France fühlen und die hohen Gebirgspässe bezwingen. Beim Bergabfahren sind Radfahrer oft schneller als Autos. Schauen Sie deshalb regelmäßig in den Rückspiegel. Bergauf fahren Radfahrer in der Regel erheblich langsamer als Autos und können auf steilen Strecken vor lauter Erschöpfung auch einmal ins Schlingern geraten. Benutzen Sie beim Überholen deshalb Ihren Blinker und fahren Sie mit ausreichend Abstand an den Radfahrern vorbei. Auf diese Weise vermeiden Sie Unfälle und erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Wenn Sie diese Vorschläge beachten, sind Sie gut auf Ihre Fahrt durch die Berge vorbereitet. Denken Sie daran, dass Gebirgsfahrten auch für viele andere Autofahrer keineswegs alltäglich sind und dass sich diese in den Bergen ebenfalls unsicher fühlen. Seien Sie nachsichtig, nehmen Sie sich Zeit und brechen Sie nicht überhastet auf. So erleben Sie eine entspannte Fahrt und  können unterwegs auch die tolle Aussicht genießen.

Was passiert wenn man in einem zu hohen Gang fährt?

Das Problem dabei sind die Vibrationen, die sich im gesamten Motorraum fortsetzen und den Verschleiß der Antriebsteile erhöhen. Vor allem die Belastung des Kurbelwellenlagers nimmt zu, der Öl-Schmierfilm kann reißen. Empfehlenswert ist dagegen das niedertourige Fahren mit um die 2000 Umdrehungen.

Wann hoher Gang Auto?

Schon wenn du circa zwei bis drei Meter gefahren bist (etwa eine Wagenlänge), kannst du in den zweiten Gang schalten. Du sparst weiter Kraftstoff, wenn du dann immer den höchstmöglichen Gang einlegst. Deine Fahrweise ist damit auch umweltfreundlicher, als wenn du lange mit dem Schalten wartest.

Wann sollte man in den 5 Gang schalten?

Ohne Drehzahlmesser kann man sich am Tacho orientieren: bei 25 bis 30 km/h in den 3., bei 35 bis 45 km/h in den 4. und bei 50 bis 55 km/h in den 5. Gang schalten. Mit den angegebenen Schaltpunkten sind fast alle heute zugelassenen Pkw vom Kleinwagen mit 40 bis 45 PS bis zur schweren Limousine problemlos zu fahren.

Ist es schlecht untertourig zu fahren?

Niedrige Drehzahlen sind spritsparend - doch wer untertourig fährt, kann dem Motor schaden. Wenn Autofahrer bei einer langsameren Geschwindigkeit nicht sofort einen niedrigeren Gang einlegen, sinken die Drehzahlen. Das ist nicht nur am Tourenzähler, sondern auch am Motorengeräusch zu erkennen.