Welche Pflanzen leben in der Sahara

Welche Pflanzen leben in der Sahara

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Welche Pflanzen gibt es in der Wüste

Auch in der Wüste gibt es Pflanzen. Da es aber verschiedene Arten von Wüsten gibt, gibt es natürlich nicht in jeder Wüste dieselben Pflanzenarten.

Pflanzen die in der Wüste, zum Beispiel in der Sahara überleben, müssen sehr spezielle Pflanzenarten sein. Sie müssen mit sehr wenig Wasser überleben können und müssen grosse Hitze aushalten. So haben einige Pflanzen in der Wüste sehr lange Wurzeln, die sich weit in die Breite, oder in die Tiefe, erstrecken um möglichst viel des wenigen Wassers in der Wüste aufnehmen zu können. Manche Pflanzen können auch mit Salzwasser überleben. Und manche Pflanzen speichern das Wasser, wie zum Beispiel die Sukkulenten, zu denen auch die Kakteen gehören, die für uns vermutlich die bekanntesten Wüstenpflanzen sein dürften.

Sehr viele Pflanzenarten die sich diesen harten Bedingungen haben anpassen können gibt es nicht. Man geht davon aus, dass beispielsweise in der Sahara nicht mehr als rund 1400 verschiedene Pflanzenarten zu finden sind, und dass es weltweit nur rund 50.000 verschiedene Wüstenpflanzenarten gibt.

Einige Pflanzen welche in der Wüste überleben können sind beispielsweise:

• Die Dattelpalme, nicht wirklich eine Wüstenpflanze

• Tamarisken, scheiden über spezielle Salzdrüsen das Salz wieder aus, können somit auch mit sehr viel Salz im Wasser klar kommen

• Akazien, dank Wurzeln die bis 35 Meter in die Tiefe reichen, sind sie nicht vom Regenwasser abhängig. Die Schirmakazie kann ihre Wurzeln sogar bis 80 Meter in die Tiefe wachsen lassen, was als Rekord gesehen werden darf

• Verschiedene Kaktusarten, die Wasser teilweise monatelang, oder gar jahrelang speichern können

Ja die Wüste lebt, nicht nur durch Tiere in der Wüste, oder Menschen die sich in einer Oase in der Wüste nieder lassen, sondern auch durch Wüstenpflanzen. Pflanzen die sich den speziellen Bedingungen in der Wüste angepasst haben.

Welche Pflanzen leben in der Sahara

Eine Wüstenpflanze oder Eremophyt (altgr. ἐρῆμος erē̂mos „wüst“ und φυτόν phytón „Pflanze“) ist eine Pflanze, die in einer Halbwüste oder Wüste wächst, wobei die Kältewüsten nicht berücksichtigt werden. In der Paläotropis sind artenreiche Vertreter die Familien Crassulaceae, Aizoaceae, Asclepiadaceae und Euphorbiaceae, in der Neotropis die Cactaceae, Agavaceae und die Bromeliaceae. Wichtigste Standortenfaktoren sind die Trockenheit und die hohen Temperaturen. Die häufigsten Lebensformen sind die Therophyten, Geophyten, die Xerophyten und die Sukkulenten.[1]

Trockenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht alle Wüstenpflanzen sind Trockenpflanzen, also Xerophyten. Es gibt verschiedene Anpassungen, mit der Trockenheit in Wüstengebieten umzugehen. Die einzelnen Gruppen lassen sich gut charakterisieren, haben aber keine Merkmale, die allen gemeinsam sind.

  • Viele Pflanzenarten vermeiden die Trockenperioden, indem sie diese als Samen (Therophyten) oder in Form von unterirdischen Überdauerungsorganen wie Zwiebeln (Geophyten) überdauern. Geophyten kommen jedoch nur in Gebieten vor, in denen es zumindest einigermaßen regelmäßige Niederschläge gibt, etwa in den nördlichen Randgebieten der Sahara zum Mittelmeergebiet. Nach einem Regen treiben die Samen bzw. die Überdauerungsorgane schnell. Die Therophyten können ihren gesamten Lebenszyklus in sechs bis acht Wochen abschließen.
  • Neben den obligat austrocknungstoleranten Algen und Flechten gibt es in den Wüsten auch einige wenige Vertreter der Gefäßpflanzen, die austrocknen können, ohne Schaden zu nehmen (wechselfeuchte oder poikilohydre Pflanzen). Sie werden vielfach als „Wiederauferstehungspflanzen“ bezeichnet. Beispiele sind der Farn Plecopteris polypodioides in den USA oder Myrothamnus flabellifolia im Südwesten Afrikas.

Welche Pflanzen leben in der Sahara

Die Welwitschie (Welwitschia mirabilis) erreicht mit ihren Wurzeln wahrscheinlich das Grundwasser.

Welche Pflanzen leben in der Sahara

  • Viele Pflanzen sind fähig, ihren Wasserhaushalt derart zu regulieren, dass sie auch während der Trockenperioden photosynthetisch aktiv bleiben können.
    • Xerophyten oder Trockenpflanzen besitzen Blätter, die den Wasserverlust minimieren. Sie wachsen während Trockenperioden nicht, befinden sich aber nur teilweise in einem Ruhezustand.
    • Phreatophyten erreichen mit ihren Wurzeln das Grundwasser und verfügen damit über genügend Wasser. Vertreter sind etwa die Tamarisken und Akazien in Afrika oder Prosopis in Amerika. Die meisten sind Bäume, ihre Wurzeln reichen bis zu 50 m tief. Ihr größtes Problem ist, sich zu etablieren, da ihre Wurzeln den oft harten Boden durchdringen müssen, bis sie eine sichere Wasserversorgung besitzen. Daher kommen Phreatophyten meist entlang von periodischen Flüssen vor, wo der Boden nach Regenfällen für längere Zeit durchfeuchtet und aufgeweicht ist. Mit Ausnahme ihrer Wurzeln unterscheiden sie sich nicht von Pflanzen humider Gebiete.
    • Manche Pflanzen, wie der Kreosotbusch, bilden ein weitverzweigtes, direkt unter der Bodenoberfläche liegendes Wurzelsystem, mit dem sie Niederschläge aufnehmen können.
    • In nebelreichen Wüsten wie in Chile und Peru „kämmen“ Pflanzen bis Baumgröße den Nebel aus, der von den Blättern zu Boden fällt und dort von den Wurzeln aufgenommen wird. Wüstenflechten wie Rocella reicht der Morgennebel aus, um zu hydratisieren und Photosynthese zu betreiben. Bei zunehmender Tageshitze trocknen sie wieder aus und rollen sich ein. Bromelien besitzen eigene Saugschuppen, mit denen sie Wasser aufnehmen können.
    • Die bekannteste Form sind die Sukkulenten. Sie speichern nach Regenfällen Wasser, um während der Trockenperioden darauf zurückgreifen zu können. Zur Speicherung dienen die Stämme (Kakteen, Euphorbien), Blätter (Agaven), aber auch Wurzeln oder Knollen. Extreme Vertreter sind etwa die „Lebenden Steine“ aus der Familie Mesembryanthemaceae wie etwa Lithops, deren fleischige Blätter fast völlig im Boden versenkt sind.

Welche Pflanzen leben in der Sahara

Mit der Sukkulenz verbunden ist eine besondere Form der Photosynthese, der Crassulaceen-Säurestoffwechsel: hier wird die Aufnahme des Kohlendioxids für die Photosynthese in die Nacht verlegt, wenn der Wasserverlust bei geöffneten Spaltöffnungen wesentlich geringer ist als tagsüber.

Etliche Arten wachsen in den Wüsten nur an Orten mit genügender Wasserversorgung, wie in Oasen. Sie haben eine hohe Transpiration, die ein Überhitzen der Blätter verhindert, wie etwa die Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). An schattigen Quellen wachsen der Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris) und Feigenbäume (Ficus spp.).

Insgesamt ist die Wasserversorgung der Pflanzen in Wüsten berechnet auf die Blattfläche pro m² Bodenfläche nicht schlechter als in anderen Gebieten. Dafür ist die Vegetation dementsprechend spärlich (kontrahierte Vegetation).

Auf salzhaltigen Standorten, die in Wüsten recht häufig vorkommen, wachsen die Halophyten.

Temperatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bodenoberflächentemperatur erreicht in Wüsten häufig 80 °C, selbst Wüstenpflanzen werden bei über 60 °C geschädigt. Die Möglichkeit der Transpirationskühlung steht den meisten Wüstenpflanzen aufgrund von Wassermangel nicht offen. Sukkulente erleichtern durch ihre Rippen den Wärmeaustausch mit der Umgebung (Kühlrippenprinzip). Die Stelzenpflanzen in Australien, wie Stylidium besitzen verlängerte Sprossteile, die die rasenförmige Pflanze einige Zentimeter außerhalb des am stärksten erhitzten Bereiches heben. Auch gegen hohe Temperatur ist Poikilohydrie eine Ausweichstrategie: Flechten, die hydriert bei 40 °C absterben, überleben ausgetrocknet auch 100 °C.

Niedere Pflanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Gefäßpflanzen spielen auch Algen und Flechten in den Wüsten eine Rolle als Produzenten. Flechten kommen dabei nur in Wüsten vor, wo sie durch Tau oder Nebelniederschlag häufiger benetzt werden. Algen sind weit verbreitet, aber kaum untersucht, es überwiegen jedoch die Cyanobakterien. Sie bilden dünne Überzüge auf der Oberfläche oder dichte Kolonien. Kryptoendolitische Flechten, manche Cyanobakterien und Algen leben im Gestein, teilweise mehrere Millimeter unter der Oberfläche.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S. 384. ISBN 3-8274-0167-4

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Walter, S.-W. Breckle: Ökologie der Erde. Band 2: Spezielle Ökologie der Tropischen und Subtropischen Zonen. 3. Auflage, Elsevier, München 2004, S. 371–373. ISBN 3-8274-0789-3
  • Georg Grabherr: Farbatlas der Ökosysteme der Erde. Ulmer, Stuttgart 1997, S. 150–157. ISBN 3-8001-3489-6
  • Roland Ennos, Elizabeth Sheffield: Plant Life. Blackwell, Oxford 2000, S. 161–166. ISBN 0-86542-737-2

Was für Pflanzen wachsen in der Wüste?

Besonders typisch für die Wüste ist der Saguaro-Kaktus in der nordamerikanischen Sonora. Die bis zu 16 Meter hohe Pflanze kann mehrere tausend Liter Wasser speichern. Agaven und Aloen benutzen dazu dagegen ihre Blätter.

Wie heißen die Pflanzen in der Wüste?

Solche Pflanzen nennt man Sukkulenten. Ihre Blätter und Stämme sind viel dicker als diejenigen der Pflanzen, welche bei uns wachsen. Kakteen sind bekannte Sukkulenten, welche Wasser in ihren Stämmen speichern können. Ihre Blätter haben sie zum Schutz in Dornen umgewandelt.

Welche Tiere und Pflanzen Leben in der Sahara?

In der Sahara können nur Tiere leben, die an die Trockenheit und die Hitze angepasst sind. Das sind etwa der Wüstenfuchs (Fennek), der Mähnenspringer und die Wüstenspringmaus, aber auch Skorpione, Schlangen und Echsen. Ebenfalls ein Saharabewohner ist der Gundi, ein Nagetier.

Welche Pflanzen und Tiere gibt es in der Wüste?

Typische Wüstenbewohner sind Echsen, Schlangen, Insekten und Spinnentiere. Es kommen aber auch Säugetiere wie Springmäuse, Rennmäuse, Wüstenfüchse oder Wildkamele vor. Sie alle haben sich optimal an die Wüstenverhältnisse angepasst. Einige kommen mit sehr wenig Wasser aus, andere müssen überhaupt nicht trinken.