Welche bedeutung hat die nummer 4101

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  • Nature Public Health Emergency Collection
  • PMC8361830

Internist (Berl). 2021; 62(9): 906–920.

Language: German | English

Occupational diseases of the airways and the lungs

Abstract

Die attributablen Anteile berufsbedingter Einflüsse auf Atemwegs- und Lungenerkrankungen betragen 10–30 %. Bei obstruktiven Atemwegserkrankungen ist eine medizinische Dokumentation insbesondere noch zu Zeiten der atemwegsbelastenden Tätigkeit im Vergleich zu arbeitsfreien Zeiten erforderlich. Auch bei Rauchern kann eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) berufsbedingte (Teil‑)Ursachen haben. Bei berufsbedingten Infektionskrankheiten stand bis 2019 die Tuberkulose im Vordergrund, die Coronapandemie hat die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) zur häufigsten Berufskrankheit gemacht. Für die arbeitsmedizinische Beurteilung interstitieller und maligner Lungenerkrankungen können anamneseunterstützende Checklisten hilfreich sein.

Schlüsselwörter: Asthma, Infektionskrankheiten, Obstruktive Atemwegserkrankung, Interstitielle Lungenerkrankungen, Lungenkarzinom

Abstract

The attributable proportion of occupation-related influences on airway and lung diseases is 10–30%. In patients with obstructive airway diseases it is extremely important to sufficiently document findings during the period of activities burdening the airway as compared to periods off work. Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) can have a work-related (partial) cause even in smokers. Regarding occupational infectious diseases, the main cause up to 2019 was tuberculosis but the corona pandemic has led to coronavirus disease 2019 (COVID-19) being the most frequent occupational disease. For the occupational medical assessment of interstitial and malignant pulmonary diseases, checklists can be helpful to support the medical history.

Keywords: Asthma, Infectious diseases, Obstructive respiratory disease, Interstitial lung disease, Lung cancer

Epidemiologie

Nichtmaligne Atemwegs- und Lungenerkrankungen.

Zur Abschätzung der Krankheitslast („burden of disease“, BOD) durch berufsbedingte nichtmaligne Atemwegs- und Lungenerkrankungen haben Blanc et al. [2] kürzlich eine Berechnung vorgelegt (Abb. 1).

Bei dem überraschend hohen Anteil beruflicher Risikofaktoren bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) sind zwei Möglichkeiten denkbar: In relevantem Umfang sind Pneumokoniosen nicht erkannt worden, oder/und die berufliche Exposition gegenüber Dampf, Gas, Staub bzw. Rauch stellt einen Trigger für die Entstehung einer IPF dar, ohne dass eine Pneumokoniose im klassischen Sinne vorliegt. Dann stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß dies durch chronische Exposition oder durch etwaige Expositionsspitzen verursacht worden sein kann. Bei den granulomatösen Erkrankungen, einschließlich der Sarkoidose, dürfte es sich zu einem gewissen Anteil um nichterkannte Berylliosen handeln.

Maligne Atemwegs- und Lungenerkrankungen.

Für das Lungenkarzinom als Beispiel eines besonders durch exogene inhalative Kanzerogene induzierten Organtumors wurden attributable Anteile bei 2–5 % der betroffenen Frauen und bei 10 bis über 30 % der Männer in der Literatur beschrieben [21], was hierzulande vermutlich einer Überschätzung entspricht. Beim Mesotheliom als Signaltumor einer arbeitsbedingten Asbesteinwirkung wurden attributable Anteile von 83 % für Männer und von 42 % für Frauen beschrieben [18].

Im vorliegenden Beitrag werden vorrangig die arbeitsanamnestischen Schwerpunkte, bezogen auf das „Daran-Denken“, und diagnostische Besonderheiten, die über die alltägliche Funktions‑, Bildgebungs- und pathologisch-anatomische Diagnostik hinausgehen, aufgeführt. Darüber hinaus wird auf die entsprechenden Berufskrankheiten in der deutschen Liste der Berufskrankheiten Bezug genommen [10].

Obstruktive Atemwegserkrankungen

Legaldefinition

  • BK 4301: durch allergisierende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen (einschließlich Rhinopathie; seit 01.01.2021 ohne Unterlassungszwang),

  • BK 4302: durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen (seit 01.01.2021 ohne Unterlassungszwang),

  • BK 1315: Erkrankungen durch Isocyanate,

  • BK 4111: chronische obstruktive Bronchitis oder Emphysem von Bergleuten unter Tage im Steinkohlebergbau bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis von in der Regel 100 Feinstaubjahren ([mg/m3] • Jahre)

Asthma

Das Berufsasthma stellt mit einer Inzidenz von 2 bis 5 Patienten/100.000 Einwohner und Jahr [3] die häufigste berufsbezogene Atemwegs- und Lungenerkrankung dar. Bei der Diagnose „Asthma“ sind insbesondere noch zu Zeiten der exponierten Tätigkeit Maßnahmen der medizinischen „Beweissicherung“ für ein etwaiges Berufskrankheitenverfahren relevant.

Ätiologie und Expositionen

Risikofaktoren für ein Berufsasthma sind einerseits arbeitsplatzbezogen, andererseits individuell [27]: Arbeitsplatzbezogen ist die Expositionsintensität der sensibilisierend oder irritativ wirkenden Noxen entscheidend, daher sind primär Arbeitsschutzmaßnahmen sinnvoll, die die Expositionshöhen minimieren können. Für einige atemwegsirritative Noxen existieren Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW), die für gesunde Erwachsene festgelegt wurden, die aber möglicherweise die individuelle Suszeptibilität, insbesondere bei vorbestehendem Asthma, nicht berücksichtigen. Wichtige individuelle Risikofaktoren sind die arbeitsplatzbezogene Rhinitis (je nach Literaturstelle haben zwischen 20 und 78 % der Patienten mit Berufsasthma zuvor bereits eine berufliche Rhinitis gehabt, im Mittel 5 bis 6 Monate vor Beginn der Atemwegssymptome), genetische Prädisposition und Atopie (bei Exposition gegenüber hochmolekularen Allergenen). Landwirtschaftliche Tätigkeiten der Mutter während der Schwangerschaft können das Atopierisiko signifikant und anhaltend bis in das Erwachsenenalter senken.

Tätigkeiten/Expositionen, die zu asthmatischen Atemwegserkrankungen führen können, sind:

Berufsallergene.

Meist Inhalationsallergene natürlichen Ursprungs, Proteine und biologische Agenzien. Grundsätzlich können fast alle ubiquitären Inhalationsallergene zu Berufsallergenen werden. Mehle, Isocyanate, Latex, Persulfate, Aldehyde, Tierallergene, Holzstaub, Metallsalze und Enzyme sind für 50–90 % aller Berufsallergien der Atemwege verantwortlich; bislang sind etwa 400 unterschiedliche Berufsallergene für die Atemwege bekannt.

Atemwegsirritative Berufsnoxen.

Die Expositionshöhe ist für gesundheitlich adverse Effekte entscheidend. Für die Verursachung eines irritativ-toxischen Asthmas sind meist länger währende Expositionen oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes erforderlich. Irritativ-toxische Effekte von Berufsstoffen, meist Chemikalien, sind den Sicherheitsdatenblättern zu entnehmen. Auch Expositionsspitzen können bei grundsätzlich dauerhafter Einhaltung von Arbeitsplatzgrenzwerten zu Asthmaerkrankungen beitragen.

Diese Noxen können in Form von Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Rauchen vorkommen und lassen sich folgendermaßen gruppieren:

  • leicht flüchtige organische Arbeitsstoffe: z. B. Acrolein, Ethylenimin, Chlorameisensäureethylester, Formaldehyd, Phosgen u. a.,

  • schwer flüchtige organische Arbeitsstoffe: z. B. einige Härter für Epoxidharze, bestimmte Isocyanate, Maleinsäureanhydrid, Naphthochinon, Phthalsäureanhydrid, p‑Phenylendiamin u. a.,

  • leicht flüchtige anorganische Arbeitsstoffe: z. B. Nitrosegase, einige Phosphorchloride, Schwefeldioxid u. a.,

  • schwer flüchtige anorganische Arbeitsstoffe: z. B. Persulfat, Zinkchlorid, Beryllium und seine Verbindungen, Cadmiumoxid, Vanadiumpentoxid u. a.

Diagnostik

Sicherung der Diagnose „Asthma“.

Bei der Anwendung der Standardkriterien „asthmatypische Anamnese“ sowie „Nachweis einer reversiblen bronchialen Obstruktion oder einer bronchialen Hyperreagibilität“ ist zu berücksichtigen, dass bei fehlender Einwirkung der ursächlichen Noxe die Atemwegsempfindlichkeit auch normal sein kann. Abwesenheit der ursächlichen Noxe ist dabei nicht nur an arbeitsfreien Tagen möglich, sondern kann auch durch das Ausüben unterschiedlicher Tätigkeiten bedingt sein. Eine detaillierte Arbeitsanamnese ist daher unerlässlich, um zu detektieren, welche beruflichen Tätigkeiten zu welchen Expositionen führen können, und wann diese Tätigkeiten ausgeübt werden.

Sicherung des Arbeitsplatzbezugs.

Diese basiert auf folgenden Bausteinen:

Anamnese: Wenngleich die Screeningfrage „Werden die Atemwegsbeschwerden in arbeitsfreien Zeiten besser?“ eine gute Orientierung gibt, ist sie zwar sensitiv, aber nicht spezifisch. Eine umfangreiche Evaluation der beruflichen Expositionen, ggf. einschließlich Einsicht in die Sicherheitsdatenblätter der verwendeten Stoffe, ist notwendig, um mögliche Ursachen zu detektieren. Neue Allergene, das Auftreten von Noxen bei als harmlos eingeschätzten Tätigkeiten oder auch komplexe Arbeitsbedingungen, die vom Betroffenen nicht detailliert beschrieben werden, können die Evaluation erschweren. Eine Zusammenarbeit mit dem zuständigen Betriebsarzt, der die Arbeitsplätze und deren Expositionen beurteilen kann, ist hilfreich.

Unspezifische bronchiale Provokation: Der Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität hat primär zunächst eine geringe Spezifität von 48–64 % [35] und eine Sensitivität von 84 % für die Diagnose eines Berufsasthmas. Die serielle Messung kann die Spezifität deutlich erhöhen: Eine signifikante Änderung der Atemwegsempfindlichkeit zwischen den Messungen unter fortbestehender Exposition im Vergleich zur Messung nach 2‑ bis 3‑wöchiger Expositionsfreiheit mit Reduktion der für die Verdopplung des spezifischen Atemwegswiderstands notwendigen kumulierten Methacholindosis um den Faktor 3, bestimmt mit der gleichen Methode, zeigt einen relevanten Einfluss der beruflichen Exposition. Eine negative unspezifische bronchiale Provokation unter Exposition schließt das Vorliegen eines Berufsasthmas weitgehend aus. Ausnahmen gelten z. B. beim Isocyanatasthma. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer zeitnahen Diagnostik noch unter der angeschuldigten Exposition [28].

Peak-flow-Messungen am Arbeitsplatz: Hierfür sollten mindestens 14 Tage mit der angeschuldigten Exposition und zum Vergleich 14 Tage ohne Exposition gemessen werden. An allen Messtagen müssen über den Tagesverlauf verteilt mindestens 4 oder 5 Dreifachmessungen erfolgen. Parallel muss ein Tagebuch mit Dokumentation der Exposition, Beschwerden und Medikamenteneinnahme geführt werden. Eine Änderung des Peak-Flow um mindestens 20 % wird als signifikant angesehen. Die Methodik ist sehr aufwendig und kann nur bei guter Compliance des Betroffenen angewendet werden. Confounder sind neben nichtausreichender Mitarbeit wiederum Atemwegsinfektionen und außerberufliche klinisch relevante Typ-I-Sensibilisierungen. Die Sensitivität beträgt 64 %, die Spezifität 77 % [33].

Immunologische Untersuchungen: Bei beruflicher Exposition gegenüber sensibilisierenden Arbeitsstoffen kann der Nachweis einer Typ-I-Sensibilisierung ein wichtiger Brückenbefund sein.

Biologische Marker: Die Variabilität des exhalierten Stickstoffmonoxids (NO) und die Eosinophilenzahl im induzierten Sputum, insbesondere über die Zeit mit und ohne berufliche Exposition aufgetragen, können weitere Bausteine sein.

Merke.

Die Sicherung diagnostischer Bausteine noch zu Zeiten der Tätigkeit ist wichtig und in einem späteren Berufskrankheitenverfahren durch nichts zu ersetzen. Hierzu zählen insbesondere:

  • Anamnese (Frage nach Besserung an arbeitsfreien Tagen),

  • unspezifische Provokationstestungen (möglichst seriell),

  • Peak-flow-Messungen mit und ohne Arbeitsexposition,

  • spezifische IgE-Bestimmungen,

  • serielle NO-Bestimmungen.

Spezifische Expositionstestung: Sie gilt als Goldstandard in der Diagnostik des Berufsasthmas, ist wegen ihres Aufwands aber vorrangig gutachterlichen Fragestellungen vorbehalten. Während bei atemwegsirritativen Noxen ausschließlich eine Sofortreaktion zu erwarten ist und auch bei hochmolekularen Allergenen meist eine sofortige, seltener eine duale Reaktion eintritt, sind bei niedrigmolekularen Allergenen isolierte späte oder auch untypische Reaktionen beschrieben. Die Leitlinie „Arbeitsplatzbezogener Inhalationstest“ der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Klinische Umweltmedizin (DGAUM), der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) sowie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) beschreibt das Vorgehen im Detail [30] und ergänzt und aktualisiert die Arbeit von Vandenplas et al. [34].

Ein Ablaufschema für die Diagnostik asthmatischer Erkrankungen mit Arbeitsplatzbezug findet sich in Abb. 2 (aus [23]).

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Ätiologie und Expositionen

Dämpfe, Gase, Stäube und Rauche als arbeitsbedingte Noxen sind bei Nichtrauchern die Ursache eines mehr als verdreifachten Risikos für die Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Langjährige Expositionen unter ungünstigen lüftungstechnischen Voraussetzungen und Grenzwertüberschreitungen können eine beruflich bedingte COPD begründen [29]:

Anorganische Stäube bzw. Rauche.

Im Bergbau Tätige (Kohle, Quarz) mit Einwirkung von kumulativen Dosismaßen von in der Regel 100 Feinstaubjahren ([mg/m3] • Jahre), bei Nierauchern von 86 Feinstaubjahren, Tunnelbauer, Ausführende von Metallschmelzprozessen, Koksofenarbeiter, Asphaltarbeiter, Zementarbeiter, Schweißer, Cadmiumarbeiter, Passivrauchexponierte (Gastronomie) und Personen mit beruflicher Exposition gegenüber Dieselmotoremissionen. Eine neue Berufskrankheit, möglicherweise künftig BK 4117, befindet sich im Stadium der Beratungen: „chronische obstruktive Bronchitis oder Emphysem durch berufliche Quarzstaubexposition...“ bei Nachweis einer zum Zeitpunkt der Drucklegung noch zu definierenden kumulativen Einwirkungsdosis.

Organische Stäube.

Landwirtschaft (Schweine‑, Putenmast, seltener Milchviehwirtschaft), Textilindustrie, Arbeiten mit Rohbaumwolle (u. a. Endotoxine), Arbeiten mit Flachs, Jute (u. a. Endotoxine), Arbeiten in der Getreideverladung (u. a. Endotoxine).

Irritativ wirksame Gase.

Ozon, Schwefeldioxid, Chlorgas, Ammoniak, Alkohole, Formaldehyd.

Siehe Auflistung „atemwegsirritativer Berufsnoxen“ im Abschn. „Asthma: Ätiologie und Expositionen“.

Eine COPD kann auch Folgeerkrankung der Silikose (BK 4101), der Asbestose (BK 4103), der exogen-allergischen Alveolitis (EAA, BK 4201), nach Einwirkung von organischen Stäuben – Byssinose (BK 4202) und nach Einwirkungen von Metall(verbindung)en: Vanadium (BK 1107), Aluminium (BK 4106), Cadmium (BK 1104), evtl. Chrom (BK 1103) oder Nickel sein.

Typisch für die Byssinose (BK 4202) ist eine „Montagssymptomatik“ (pathophysiologisch: Endotoxintoleranz nach mehrmaliger Exposition) in Form von Kurzluftigkeit und Allgemeinbeschwerden beim Reinigen und Verarbeiten der Rohfasern von Baumwolle, Rohflachs oder Rohhanf. Langfristig entwickeln sich gehäuft eine Atemwegsüberempfindlichkeit und eine obstruktive Bronchitis.

Diagnostik

Die arbeitsbezogene Expositionsanamnese ist der Schlüssel zur Verdachtsdiagnose einer beruflichen COPD. Die Funktionsdiagnostik unterscheidet sich nicht von derjenigen nichtberufsbedingter COPD-Formen.

Merke.

Die Expositionsanamnese bei COPD-Patienten hört nicht bei der Erhebung des Raucherstatus auf, sondern auch ein Raucher kann eine COPD als Berufskrankheit haben.

Infektionskrankheiten

Legaldefinition

  • BK 3101: Infektionskrankheiten, wenn der Versicherte im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war,

  • BK 3102: von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten.

Ätiologie und Expositionen

Unter den pneumologisch relevanten Infektionskrankheiten kommen insbesondere seit jeher der Tuberkulose (TB) und – seit 2020 im Zusammenhang mit der durch das „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV-2) ausgelösten Pandemie – der „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) – besondere Bedeutung als Berufskrankheiten zu.

Ein beruflich erhöhtes TB-Risiko findet sich insbesondere in folgenden Bereichen:

  • Tätigkeiten auf TB-Stationen,

  • Laboratorien für Sputumproben,

  • Bronchoskopie, Intubation, Absaugen,

  • Notfallaufnahme, Rettungswesen,

  • Betreuung von Hochrisikogruppen (Gefängnisinsassen, Flüchtlinge aus Ländern mit höherer TB-Prävalenz),

  • pflegerische Maßnahmen,

  • Atemtherapie, Logopädie,

  • zahnärztliche Untersuchungen/Interventionen,

  • HNO-ärztliche Untersuchungen/Interventionen,

  • Obduktion, Pathologie,

  • 8‑stündiger Raumkontakt/kumuliert 40 h (bei mikroskopisch positiver Indexperson).

Verallgemeinerbare Einschätzungen des beruflichen TB-Risikos, die auf empirischen Erhebungen beruhen, finden sich bei Nienhaus et al. [20] und sind in Tab. 1 zusammengefasst.

Kategorie AKategorie BKategorie CKategorie D
Tätigkeit/Einsatzbereich TB-Station, Lungenfachklinik, Lungenfachpraxis (Pneumologie), mikrobiologische Labors, die Sputum untersuchen Bronchoskopien, Kehlkopfspiegelung, Notfallintubation, Sektionen, Atemtherapie, Tätigkeiten auf Infektionsstation, im Rettungsdienst, in Notfallaufnahme, in Geriatrie und Altenpflege (falls der Anteil pflegebedürftiger Patienten in der Altenpflege überwiegt), Betreuung von Risikogruppen, Auslandseinsätze in Gebieten mit hoher Inzidenz Allgemeinkrankenhäuser, Allgemeinarztpraxen, Zahnarztpraxen Alle anderen Tätigkeiten im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege
Indexperson erforderlich Nein Nein Ja, Ausnahmen sind möglich Ja
Begründung Spezifisches Patientengut Epidemiologische Begründung ausreichend Epidemiologische Begründung nicht ausreichend Kein epidemiologisch begründetes Risiko

TB Tuberkulose

Für Details bezüglich SARS-CoV‑2 und COVID-19 wird daher auf den Beitrag von Wicker et al. [36] in diesem Schwerpunktheft sowie auf Nowak et al. [24] verwiesen.

Die Legionellose kann im Einzelfall unter der BK 3101 subsumiert werden oder auch Arbeitsunfall sein.

Zoonosen mit typischer oder gelegentlicher Lungenbeteiligung im Sinne der Legaldefinition der BK 3102, übertragen durch Kontakt zu Haus‑, Nutz- und Wildtieren finden sich in Tab. 2 (nach [22]).

Erkrankung (Erreger)InkubationszeitReservoirGefährdungSymptomatik
Echinokokkose < 5 bis 15 Jahre

Alveolär: Fuchs, Katze, Feldmaus (E. multilocularis)

Zystisch: Hund (E. granulosus)

Mit Kot kontaminierte Nahrung Zysten in Leber, Lunge, Gehirn
Ornithose (Chlamydophila psittaci und C. pneumoniae) 1–4 Wochen Vögel, Rinder Schafe, Katzen, Hunde Aerogen, direkter Kontakt, in Exkrementen, Sekreten, Federn Grippeähnlich, uncharakteristisches Exanthem, interstitielle Pneumonie, Splenomegalie
Pasteurellose Variabel je nach Organmanifestation Katze, Hund, Nagetiere, Schwein Bisse, aerogen (Staub) Wundinfektion, Bronchitis, Pneumonie
Q‑Fieber 2–4 Wochen Nager, Zecken, Schaf, Ziege, Rind, Wildtiere Aerogen (Staub), direkter Kontakt zu Ausscheidungen Hohes Fieber, retrobulbärer Kopfschmerz, atypische Pneumonie
Rindertuberkulose (Mycobacterium bovis) Unklar, wie bei Mycobacterium tuberculosis Rinder Aerogen bei Lungenbefall der Rinder Wie bei Infektionen mit Mycobacterium tuberculosis
Toxokarose (Spulwurm) Wochen bis Monate Hund, Fuchs, Katze Schmierinfektion (Fäzes), orale Aufnahme der Eier Oft asymptomatisch, selten viszerales oder okuläres Larva-migrans-Syndrom
Tularämie 1–14 Tage Nagetiere, Wildtiere, Haus- und Nutztiere Direkter Kontakt zu infizierten, (toten) Tieren, zu Tiermaterial. Aerogen (Staub, Aerosole) Grippeähnliche Symptome, Pneumonie, Lymphadenopathie, (Schleim‑)Hautinfektionen

Diagnostik

Die Diagnostik arbeitsbedingter Infektionskrankheiten weist gegenüber derjenigen nichtarbeitsbedingter Infektionskrankheiten keine Besonderheiten auf. Gegebenenfalls ist an die Beweissicherung in Form von Dokumentation der Infektionsquelle/des Indexpatienten zu denken.

Interstitielle Lungenkrankheiten

Bei interstitiellen Lungenerkrankungen gilt es, mithilfe der Erhebung der Arbeitsanamnese durch Arbeitseinflüsse verursachte Krankheitsbilder herauszuarbeiten, um ggf. weitere schädliche Arbeitseinflüsse zu eliminieren, um die gesetzlich vorgeschriebene Berufskrankheiten-Verdachtsanzeige zu erstatten und um ggf. die Gefährdung weiterer potenziell exponierter Personen zu reduzieren. Der hohe Anteil arbeitsattributabler Ursachen bei der vordergründig „idiopathischen“ Lungenfibrose (Abb. 1) ist Mahnung zu konsequenteren arbeitsanamnestischen Erhebungen.

Ein wichtiges Anamnesehilfsmittel ist der Patientenfragebogen zur Erfassung der Ursachen interstitieller und seltener Lungenerkrankungen [16].

Der Kombination aus Expositionsanamnese, klinischer und bildgebender Untersuchung kommt im interdisziplinären Konsil für interstitielle Lungenerkrankungen („ILD-Board“) eine Schlüsselfunktion zu.

Aufgrund der im Vergleich zu anderen Lungenerkrankungen geringen Häufigkeit der interstitiellen Lungenkrankheiten und aufgrund der Verschiedenartigkeit von Erscheinungsbild, Verlauf und Prognose dieser Erkrankungen erscheint es besonders wichtig, die radiologischen Verfahren zu deren bildlicher Darstellung, Unterscheidung und Verlaufsbeurteilung möglichst weitgehend zu vereinheitlichen. Hier soll auf die ausführlicheren radiologischen Ausführungen von Müller-Lisse [19] und Nowak et al. [24] verwiesen werden.

Seit 2004 gibt es für die High Resolution Computed Tomography (HRCT) bzw. die Niedrigdosis-Multi-Detektor-Computertomographie (Niedrigdosis-MDCT) des Thorax die „International Classification of Occupational and Environmental Respiratory Diseases“ (ICOERD), mit der Befunde an Lunge und Pleura sowie an den übrigen abgebildeten anatomischen Strukturen des Thorax kodiert werden können. Diese ist mit der Klassifikation der International Labour Organisation (ILO) bei der konventionellen Radiographie vergleichbar. Mithilfe der ICOERD sollen die Forderungen der Versicherten und der Berufsgenossenschaften, im Entscheidungsfall auf reproduzierbare und vergleichbare Befunde zurückgreifen zu können, erfüllt werden [7, 8].

Sowohl die Begriffe der ILO- als auch die der ICOERD-Klassifikation beruhen auf den einschlägigen Begriffsbildungen der Fleischner Society, sodass eine international durchgängige Terminologie für die bildgebende Untersuchung des Thorax geschaffen worden ist [5]); diese wurde inzwischen auch in die deutsche Sprache übersetzt [37].

Anorganische Pneumokoniosen, die hierzulande relevant sind, finden sich mit Bezug zur jeweiligen BK-Nummer in Tab. 3. Auch wenn viele der Expositionen altbekannt und durch arbeitstechnische Vorkehrungen vermeidbar sind, ist es erschreckend zu beobachten, dass beispielsweise Asbestosen weltweit zunehmen [38] und Silikosen durch das Sandstrahlen von Jeans und das Schleifen und Schneiden künstlicher quarzbasierter Küchenplatten in den letzten Jahren in neuen Szenarien wieder aufgetreten sind [9].

Erkrankung (BK-Nummer)ExpositionKlinische Zeichen, allg. DiagnostikLungenfunktionsmusterRöntgenmorphologieTherapiePrognose, Komplikationen
Silikose, Bergarbeiterpneumokoniose (BK 4101), ggf. Silikotuberkulose (BK 4102) Freie kristalline Kieselsäure (Quarz = SiO2) in Kohlebergbau, Steinbruch‑, Keramik‑, Glasindustrie, Stahl- und Eisenindustrie, Gießereien, Stollenarbeiter, Mineure Oftmals gering trotz ausgedehnter Röntgenbefunde, Bronchitis, Belastungsluftnot. Zeichen der Bronchitis und des Emphysems. Selten: akute Silikose Initial normal, später Restriktion und Obstruktion Reiner Quarzstaub: rundliche Knötchen bis 2 mm (Schrotkornlunge). Mischstäube mit geringerem Quarzanteil: größere, unschärfere Knoten (Schneegestöberlunge), Ober- und Mittelfelder betont, Ausbildung von Koaleszenzen durch Verschmelzung von staubhaltigen Knötchen; Schwielenbildung durch Konfluenz; Eierschalenhili durch Quarzstaubablagerungen in hilären und mediastinalen Lymphknoten Antiobstruktiv, Therapie der Komplikationen Komplikationen durch Tuberkulose, Rechtsherzbelastung, Caplan-Syndrom, Karzinome. Einschmelzung von Schwielen → Phthisis atra
Asbestose (BK 4103) Serpentinasbest (Chrysotil) und Amphibolasbest (Krokydolith, Amosit und Anthophyllit): Fasern = Länge:Dicke ≥ 3:1. Mahlen, Vertrieb, Isolierung, Herstellung/Verwendung von Asbesttextilien, -zement, -papier, Werftindustrie etc., s. auch Expositionen bzgl. BK 4104 in Tab. 5 Belastungsluftnot, Husten, Knisterrasseln, Uhrglasnägel Restriktion, Minderung der Lungendehnbarkeit

Unregelmäßige kleine Schatten, Parenchymbänder und kurvilineare Linien, vorrangig in den Unterlappen, besonders subpleural; bei zunehmender Fibrose und Traktion ist eine Lungendistorsion möglich; Kaudalverlagerung des horizontalen Interlobiums; im Spätstadium ist ein UIP-artiges Fibrosemuster möglich

Oftmals Koinzidenz mit Pleuraplaques (verkalkt und unverkalkt)

Therapie der Komplikationen Oft nur langsame Progredienz. Typische Komplikationen: benigne Asbestpleuritis, oftmals mit Einrollatelektase. Lungenkarzinom und Pleuramesotheliom nach Latenzzeiten von im Mittel 25 und 35 Jahren
Siderose (keine BK, aber §3-Präventionsmaßnahmen für BK 4115) Eisen beim Elektroschweißen Allenfalls Bronchitis Normalbefund Ähnlich unkomplizierter Silikose: rundliche kleine Fleckschatten Keine Prognose gut (reversibel nach Expositionskarenz), selten: Siderofibrose
Siderofibrose (BK 4115) Eisen beim Elektroschweißen Belastungsluftnot, Husten Restriktion Retikulonoduläres Muster bei Fibrose Therapie der Komplikationen Heterogen bis hin zur Transplantation
Talkose Talkstaub Belastungsluftnot Restriktion, Obstruktion Noduläre Zeichnung, Mittelfelder, teilweise retikulär bei Fibrose Ggf. antiobstruktiv Eher günstig, Komplikationen ggf. durch Kontamination des Talks mit Asbest
Berylliose (BK 1110) Herstellung von Glühkörpern, Reaktortechnik, Raumfahrt, Mahlen von Be Wie Sarkoidose. Mitunter toxische Be-Pneumonie vorangegangen. B‑Lymphozyten-Transformationstest oft positiv Restriktion, teilweise Obstruktion Wie Sarkoidose Steroide? (Nicht belegt) Progression langsam
Aluminose (BK 4106) Al-Pulverexposition (Pyro-Feinschliff), evtl. Schmelzen Husten, Belastungsluftnot Restriktion führend

Frühstadium: milchglasartige, unscharf begrenzte Fleckschatten oder Knötchen mit Durchmessern bis ca. 3 mm, bevorzugt in den Lungenoberfeldern

Spätstadium: ausgeprägte Fibrosierungen (retikulonoduläres Muster) und Lungenschrumpfung

Therapie der Komplikationen Komplikationen: Pneumothoraces
Hartmetallfibrose (BK 4107) Nur (!) gesinterte Karbide von Wolfram, Tantal, Titan, Niob, Molybdän, Chrom und Vanadium; Kobalt und Nickel als Bindemittel Husten, Belastungsluftnot. Bei Exposition oft Schleimhautreizung, ggf. Bronchiolitis obliterans Restriktion Retikulonoduläres Muster bei Fibrose Therapie der Komplikationen Heterogen
Thomasphosphatlunge (BK 4108) Thomasschlacke (Stahlerzeugung), gemahlen als Thomasmehl: Düngemittel Akute Bronchitis Ggf. Obstruktion Ggf. Pneumonie Therapie der Komplikationen Ausheilung der Bronchitis

Al Aluminium, Be Beryllium, UIP „usual interstitial pneumonia“

Unter den organischen Pneumokoniosen ist vorrangig die EAA zu nennen. Die Diagnosekriterien von Quirce et al. [31]), deutschsprachig zitiert bei Koschel et al. [14], haben die älteren deutschen Diagnosekriterien [32] wegen ihrer besseren Differenzierung nach akuten/subakuten und chronischen Verlaufsformen weitgehend abgelöst; sie sind in Tab. 4 aufgeführt.

Eine akute/subakute EAA kann diagnostiziert werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind
1 Exposition gegenüber potenzieller Antigenquelle
2 Rezidivierende Symptome 4–8 h nach Exposition
3 Erhöhte spezifische IgG-Antikörper
4 Nachweis einer Sklerophonie (Knisterrasseln) bei der Auskultation der Lunge
5 HRCT-Befund vereinbar mit einer akuten/subakuten EAA
Fehlt eines der oben genannten Kriterien, so kann dieses durch eines der folgenden ersetzt werden:
6 Lymphozytose in der BAL
7 Histopathologischer Befund mit akuter/subakuter EAA zu vereinbaren
8 Positiver inhalativer Expositions- oder Provokationstest bzw. positiver Karenztest
Eine chronische EAA kann diagnostiziert werden, wenn mindestens 4 Kriterien erfüllt sind
1 Exposition gegenüber potenzieller Antigenquelle
2a Erhöhte spezifische IgG-Antikörper oder
2b Lymphozytose in der BAL
3 DLCO eingeschränkt und/oder paO2 in Ruhe und/oder bei Belastung erniedrigt
4 HRCT-Befund vereinbar mit einer chronischen EAA
5 Histopathologischer Befund mit chronischer EAA zu vereinbaren
6 Positiver inhalativer Expositions- oder Provokationstest bzw. positiver Karenztest

BAL bronchoalveoläre Lavage, DLCO „pulmonary diffusion capacity“, HRCT High Resolution Computed Tomography, paO2 arterieller Sauerstoffpartialdruck

Arbeitsbedingte Auslöser einer Alveolarproteinose ist vorrangig Quarz, aber auch Indiumzinnoxid und andere Arbeitsstoffe [17] kommen in Frage.

Von neuen international publizierten interstitiellen Lungenerkrankungen sollen hier nur die Popcorn-Lunge und die Beflockungslunge erwähnt werden. Bei der Popcorn-Lunge handelt es sich um eine Bronchiolitis obliterans, ausgelöst durch Aromastoffe wie Diacetyl (2,3-Butandion) und 2,3-Pentandion in der Herstellung von Popcorn, Aromastoffen und in der Kaffeeproduktion [11]. Die Beflockungslunge ist eine interstitielle Pneumonie mit nodulären peribronchovaskulären interstitiellen Infiltraten mit lymphozytärer und eosinophiler Bronchiolitis, ausgelöst durch geschnittene Kunstseidefasern [13]. Rückfragen bei den Unfallversicherungsträgern ergaben, dass solche Krankheitsbilder aufgrund technisch anderer Herstellungsverfahren hierzulande nicht zu erwarten seien.

Merke.

Vonseiten der Kliniker, Pneumologen, Radiologen und Pathologen ist stetige Aufmerksamkeit gegenüber inhalativen Noxen in der Genese von Lungengerüsterkrankungen angezeigt – auch durch solche, die in neuem Gewand einherkommen.

Krebserkrankungen der Lunge

Bei Krebserkrankungen der Lunge gilt es, neben dem leicht und rasch erhobenen und routinemäßig quantifizierten Faktor „Rauchen“ eine qualifizierte Arbeitsanamnese zu erheben. Da das Vorkommen der karzinogenen Arbeitsstoffe oft wenig bekannt ist, kann es nützlich sein, diese vonseiten der Arbeitsstoffe mit dem Patienten zu ermitteln. Hierzu soll Tab. 5 dienen. Der Übersichtlichkeit halber sind hier nur die jeweiligen Berufskrankheiten und die klassischen zugehörigen Expositionen genannt.

Berufskrankheit (lungenkrebserzeugender Arbeitsstoff, BK-Nummer und Legaldefinition)Exposition

Asbest

BK 4104: Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs oder Eierstockkrebs

In Verbindung mit Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose)

In Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder

Bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaubdosis am Arbeitsplatz von mindestens 25 Faserjahren (25 • 106[(Fasern/m3) • Jahre])

Asbestaufbereitung

Herstellung und Verarbeitung von Asbesttextilprodukten (Garne, Zwirne, Bänder, Schnüre, Seile, Schläuche, Tücher, Packungen, Kleidung etc.)

Tragen unbeschichteter Asbestarbeitsschutzkleidung

Herstellung von Asbestzementprodukten, speziell witterungsbeständiger Platten und Baumaterialien, z. B. für Dacheindeckungen, Fassadenkonstruktionen, baulichen Brandschutz, sowie deren Bearbeitung und Reparatur, z. B. Sägen, Bohren, Schleifen

Herstellung und Bearbeitung von asbesthaltigen Reibbelägen, speziell Kupplungs- und Bremsbelägen, z. B. Tätigkeiten wie Überdrehen, Schleifen, Bohren, Fräsen von Bremsbelägen in Kfz-Reparaturwerkstätten

Herstellung, Anwendung, Ausbesserung und Entsorgung von asbesthaltigen Spritzmassen zur Wärme‑, Schall- und Feuerdämmung (Isolierung)

Herstellung, Verarbeitung und Reparatur von säure- und hitzebeständigen Dichtungen, Packungen etc., z. B. im Leitungsbau der chemischen Industrie

Herstellung, Be- und Verarbeitung von Gummi-Asbest(IT)-Produkten, asbesthaltigen Papieren, Pappen und Filzmaterialien

Verwendung von Asbest als Zusatz in der Herstellung von Anstrichstoffen, Fußbodenbelägen, Dichtungsmassen, Gummireifen, Thermoplasten, Kunststoffharzpressmassen etc.

Entfernen, z. B. durch Abbrucharbeiten, Reparaturen etc. sowie Beseitigung der vorgenannten asbesthaltigen Produkte

Umgang mit Mineralien, z. B. Speckstein (Talkum), Gabbro, Diabas etc., die geringe Asbestanteil enthalten (bis 1985 mit Talkum gepuderte Handschuhe im Gesundheitsdienst)

Exposition gegenüber polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen: s. auch BK 4110, 4113 weiter unten in dieser Tabelle

BK 4114: Lungenkrebs durch das Zusammenwirken von Asbestfaserstaub und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis, die einer Verursachungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 % nach der Anlage 2 entspricht
BK 4112: Lungenkrebs durch die Einwirkung von kristallinem Siliziumdioxid (SiO2) bei nachgewiesener Quarzstaublungenerkrankung (Silikose oder Silikotuberkulose)

Staubentwicklung bei der Gewinnung, Be- oder Verarbeitung von Festgesteinen, Schotter, Splitten, Kiesen, Sanden, Sandstein, Quarzit, Grauwacke, Kieselerde (Kieselkreide), Kieselschiefer, Quarzitschiefer, Granit, Gneis, Porphyr, Bimsstein, Kieselgur und keramischen Massen

Gießereien, insbesondere beim Aufbereiten von Formsanden und Gussputzen

Glasindustrie (Glasschmelzsande). Beachte: Nach dem Aufschmelzen ist das SiO2 im Glas nur noch im amorphen Zustand vorhanden; dieses ist nicht kanzerogen

Emaille- und keramische Industrie (Glasuren und Fritten, Feinkeramik)

Herstellung feuerfester Steine sowie die Schmucksteinverarbeitung

Quarzsand bzw. Quarzmehl als Füllstoff (in Farben, Lacken, in keramischen Fliesenmassen, Bestandteil von Einbettmassen für Dental‑, Schmuck- und anderen Präzisionsguss, in Gießharzen, Gummi, Farben, Dekorputz, Waschpasten), als Filtermaterial (Wasseraufbereitung)

Rohstoff, z. B. für die Herstellung von Schwingquarzen, Siliziumcarbid, Silikagel, Silikonen und bei der Kristallzüchtung

Schleif- und Abrasivmittel (Polier- und Scheuerpasten) oder als Strahlmittel

Erz- (einschließlich Uranerz‑)Bau, Schachthauer sowie Gesteinshauer (auch im Steinkohlenbergbau), Tunnelbauer, Gussputzer, Sandstrahler, Ofenmaurer, Former in der Metallindustrie

BK 2402: Erkrankungen durch ionisierende Strahlen

Erzgewinnung und -verarbeitung, insbesondere in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen (v. a. SDAG Wismut)

Arbeiten mit Uran und Thorium

Zu Heilzwecken betriebene Radonbäder

BK 4110: bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Kokereirohgase

Kokereirohgase klassischerweise in folgenden Betrieben/Betriebsteilen

Schwelung (450–700 °C) und Verkokung (über 700 °C) von Kohle

Füllwagenfahrer, Einfeger (Deckenmann), Steigrohrreiniger, Teerschieber

Druckmaschinen‑, Kokskuchenführungswagenfahrer, Koksüberleitungsmaschinist

Löschwagenfahrer, Türmann, Rampenmann

Wartung von Rohgasleitungen, bei Möglichkeit des Freiwerdens von Gasen

Teerraffinerien, Elektrografitindustrie, Aluminiumherstellung

Eisen‑, Stahlerzeugung, Gießereien, Straßenbau, Dachdecker, Schornsteinfeger

BK 4113: Lungenkrebs oder Kehlkopfkrebs durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis von mindestens 100 Benzo(a)pyrenjahren ([µg/m3] • Jahre)

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in zahlreichen weiteren Branchen (alphabetisch)

Abbruchbetriebe, Asphaltmischanlagen, Aluminiumindustrie, Bauindustrie, Bootsbau, Böttchereibetriebe, Braunkohlenteerraffinerien, Braunkohlenschwelereien, Brikettherstellung, Chemieindustrie, Dachpappenherstellung, Dachdeckerbetriebe, Druckindustrie, Elektrografitindustrie, Feuerungsbau, Feuerfestindustrie, Fischnetzherstellung, Fugenverguss, Gaserzeugung, Gießereiindustrie, Gummiindustrie, Hafenbetriebe, Holzimprägnierung, Hüttenindustrie, Isolierbetriebe, Kfz-Schlosser-Betriebe, Korksteinherstellung, Lackierereien, Metallindustrie, Mineralölraffinerien, optische Industrie, Parkett- und Holzpflasterverlegung, Räuchereien, Schornsteinfeger, Schuhmacher, Stahlerzeugung, Steinkohlenkokereien, Steinkohlenterraffinerien, Straßenbau, Textilindustrie

BK 4109: bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Nickel oder seine Verbindungen

Aufbereitung und Verarbeitung von Nickelerzen zu Nickel oder Nickelverbindungen (auch Arbeiten an nachgeschalteten Staubfiltern) im Bereich der Raffination

Elektrolytische Abscheidung von Nickel unter Verwendung unlöslicher Anoden

Herstellen und Verarbeiten von Nickel und Nickelverbindungen in Pulverform

Herstellen nickelhaltiger Akkumulatoren und Magnete

Lichtbogenschweißen mit nickelhaltigen Zusatzwerkstoffen in engen Räumen oder ohne örtliche Absaugung in ungenügend belüfteten Bereichen

Plasmaschneiden von nickelhaltigen Werkstoffen

Thermisches Spritzen (Flamm‑, Lichtbogen‑, Plasmaspritzen) mit nickelhaltigen Spritzzusätzen

Schleifen von Nickel und Legierungen mit erheblichem Nickelgehalt

Elektrogalvanisation (elektrolytisches Vernickeln von z. B. Eisenoberflächen)

Fabrikation von nickelhaltigen Spezialstählen (z. B. Ferronickel)

Plattieren (mechanisches Vernickeln)

Verwendung von feinverteiltem Nickel als großtechnischer Katalysator in der organischen Chemie (z. B. bei der Fetthärtung)

Nickeltetracarbonyl: Herstellung von Nickel nach dem Mond-Verfahren

BK 1103: Erkrankungen durch Chrom oder seine Verbindungen

Aufschluss von Chromerzen und Herstellung von 6‑wertigen Chromverbindungen

Glanz- und Hartverchromung in der Galvanotechnik

Anstricharbeiten mit chromhaltigen Korrosionsschutzmitteln in Spritzverfahren

Brennschneiden, Schweißen und Schleifen von Blechen mit chromhaltigen Anstrichstoffen

Herstellung und Verwendung von Chrom(VI)-Pigmenten, insbesondere Zink- und Bleichromat, in der Lack‑, Farben- und Kunststoffindustrie

Verwendung von Chrom(VI)-Oxid und Alkalichromaten, z. B. Lithografie, fotografische Industrie, Textil‑, Teppich‑, Glas- und keramische Industrie

Herstellung von Feuerwerkskörpern und Zündhölzern sowie von Pflanzenleimen

Holzimprägnierung, Beizen und Reinigen von Metallen, Gerben von Leder

Herstellung und Verwendung von Schneidölen, gefärbten Natronlaugen zum Bleichen von Ölen, Fetten und Wachsen, Oxidationsmitteln

Zement und Bauxit enthalten kleine Mengen 6‑wertigen Chroms

BK 1108: Erkrankungen durch Arsen oder seine Verbindungen

Verhüttung und Rösten arsenhaltiger Mineralien

Verwendung arsenhaltiger Ausgangsstoffe in der Pharmazie, in der chemischen, keramischen und Glasindustrie

Gerbereien, Kürschnereien (Beizmittel), zoologische Handlungen

Herstellung und Verwendung arsenhaltiger Schädlingsbekämpfungsmittel

Beizen von Metallen mit arsenhaltiger Schwefel- oder Salzsäure und Nassbearbeitung von Erzen, Schlacken oder Metallspeisen

Einwirken von Feuchtigkeit auf Ferrosilicium, das mit Arsen und Phosphiden verunreinigt ist

Arsentrichlorid zum Beizen und Brünieren von Metallen

BK 1110: Erkrankungen durch Beryllium oder seine Verbindungen

Herstellung hochfeuerfester Geräte und Materialien sowie keramischer Farben

Herstellung von Aluminiumschweißpulver, Spezialporzellan Glühkörpern, Leuchtstoffen

Kernreaktor- und Raketentechnik

Verarbeiten trockener, staubender Berylliumverbindungen, hauptsächlich das Mahlen und Abpacken, in etwas geringerem Maße das Gewinnen des Berylliums aus seinen Erzen und Zwischenprodukten

Gefährdung auch an Arbeitsplätzen, an denen Beryllium oder seine Verbindungen in Dampfform auftreten

BK 1104: Erkrankungen durch Cadmium oder seine Verbindungen

Als Nebenprodukt bei der Zinkgewinnung

Legierungszusatz beim galvanischen Metallisieren und Akkumulatorenfabrikation

Herstellung von Kontrollstäben in Atomreaktoren, Cadmiumlegierungen

Herstellen von Nickel-Cadmium-Akkumulatoren (Stahlakkumulatoren), Cadmiumfarbstoffen (Cadmiumgelb, Cadmiumrot), Cadmiumüberzügen mithilfe der Elektrolyse

Schweißen, Schmelzen und Schneiden von mit Cadmium überzogenen, legierten sowie verunreinigten Metallen

Goldschmieden

BK 1310: Erkrankungen durch halogenierte Alkyl‑, Aryl- oder Alkylaryloxide

Zwischenprodukte in chemischer Industrie, z. B. für Expoxidharze (Epichlorhydrin)

Chloralkylierungsmittel (Monochlordimethylether, Dichlordiethylether)

Pflanzenschutzmittel (Chlorphenole, Chlorkresole), Desinfizienzien (Chlorphenole)

Holzkonservierungsmittel (z. B. Pentachlorphenol)

Unerwünschtes Nebenprodukt, z. B. Tetrachlordibenzo-p-dioxin bei der Herstellung von Trichlorphenol, Dichlordimethylether, Monochlordimethylether

BK 1311: Erkrankungen durch halogenierte Alkyl‑, Aryl- oder Alkylarylsulfide

Kampfstoff Schwefellost. Angehörige von Munitionsbergungs- und Munitionsbeseitigungstrupps: 2,2-Dichlordiethylsulfid auch heute noch gelegentlich als Fundmunition geborgen und vernichtet

Gelegentlich Pilz‑, Milbenbekämpfungsmittel (halogenierte Aryl- und Alkylarylsulfide)

BK 4116: Lungenkrebs nach langjähriger und intensiver Passivrauchexposition am Arbeitsplatz bei Versicherten, die selbst nie oder maximal bis zu 400 Zigarettenäquivalente aktiv geraucht haben Als langjährige berufliche Passivrauchexposition gilt eine Expositionsdauer von 40 Jahren. Als intensiv wird eine berufliche Passivrauchexposition angesehen, wenn eine Nikotinkonzentration in der Raumluft von mindestens 50 μg/m3 ermittelt wird. Vornehmlich Gastgewerbe

SDAG sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft

In der Diagnostik unterscheiden sich Lungenkrebserkrankungen durch arbeitsbedingte Noxen weder radiologisch noch histopathologisch von Lungenkrebserkrankungen durch ubiquitäre Noxen bzw. das Rauchen. Bezüglich Besonderheiten der histopathologischen Diagnostik bei asbestbedingten Lungenkrebserkrankungen wird auf die Leitlinie [15] und bei quarzbedingten Lungenkrebserkrankungen auf die Leitlinie [1] verwiesen.

Vorrangig pneumologische Syndrome mit Arbeitsbezug

Es gibt eine ganze Reihe von Syndromen mit Arbeitsplatzbezug, bei denen schwerpunktmäßig, aber nicht nur, pneumologische Symptome benannt werden. Deren fundierte Abhandlung würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, genannt werden daher im Folgenden nur 3 quantitativ bedeutsame Syndrome. Weiterführende Literatur ist bei Nowak et al. [26] zitiert.

Sick-Building-Syndrom

Der Begriff ist insofern problematisch, als die Gebäudenutzer und nicht das Gebäude Krankheitssymptome äußern. Es wird ein breites Spektrum gebäudebezogener unspezifischer Schleimhaut‑, Haut‑, Atemwegs- und Allgemeinsymptome geäußert. Im Gegensatz dazu umfasst der Begriff der „building-related diseases“ klare nosologische Entitäten wie die gebäudebezogene Legionellose, EAA wie das Befeuchterfieber oder klare toxikologische Expositionsfolgen. In Gebäuden mit Klimaanlagen ist die Symptomatik häufiger, auch wenn hier einschlägige Empfehlungen für Raumluftqualität oft eingehalten werden. Soziale Faktoren (weibliches Geschlecht, niedrige Hierarchieebene, ungünstige Arbeitsatmosphäre) spielen eine Rolle. Ein biopsychosoziales Modell ist angemessen. Verbesserte Belüftung, verbesserte Reinigung und verbesserte Interaktion zwischen Betroffenen und Vorgesetzten können oft helfen. Frühzeitiges Tätigwerden der verantwortlichen Vorgesetzten ist klug.

Symptome durch Druckeremissionen

Laserdruckeremissionen führen zu einer erhöhten Belastung der Innenraumluft mit Nanopartikeln. Unzureichender Luftwechsel scheint zu irritativen Symptomen beizutragen [4]. Kontrollierte Expositionsstudien [6, 12] ergaben keine Anhaltspunkte für objektiv messbare pathophysiologische Prozesse, die mit den berichteten Beschwerden korrespondierten. Gleichwohl ist unter Präventivaspekten der Einsatz gering emittierender Geräte sinnvoll.

„Fume events“, aerotoxisches Syndrom

In Flugzeugen sind „fume and smell events“ besorgniserregende Zwischenfälle besonders während des Starts und der Landung. Sie gehen mit Geruchsereignissen („alte Socken“) und teilweise sichtbarem Rauch einher. Das sog. aerotoxische Syndrom beinhaltet HNO- und respiratorische sowie neurologische Symptome, Hauterscheinungen und Übelkeit. Toxikologische Untersuchungen fokussieren auf Trikresylphosphat. Biomonitoring-Untersuchungen erlauben keine eindeutige Zuordnung einer Noxe. Der molekulare/biochemische Mechanismus ist nach wie vor unklar.

Fazit für die Praxis

  • Bei zahlreichen pneumologischen Krankheitsbildern (ca. 10–30 %) spielen Einflüsse des Arbeitsplatzes eine kausale Rolle. Diese gilt es unter präventiven, aber auch kompensatorischen Erwägungen herauszufiltern und professionell abzuklären.

  • Bei unklaren Syndromen ist eine erhöhte Aufmerksamkeit auch für bisher noch unschlüssige pathophysiologische Zusammenhänge gefordert.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

D. Nowak, U. Ochmann und U.G. Mueller-Lisse geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.

Footnotes

Der Artikel basiert auf einer Kürzung und inhaltlichen Überarbeitung von Nowak D, Ochmann U, Müller-Lisse U (2021) Arbeitsbedingte Lungen- und Atemwegserkrankungen. In: Kreuter M, Costabel U, Herth F, Kirsten D (Hrsg) Seltene Lungenerkrankungen. Springer, Berlin Heidelberg. DOI 10.1007/978-3-662-63651-0 [25].

Das Comprehensive Pneumology Center (CPC) München ist Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL).

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