Welche Aufgabe hat die Salzsäure im Magen

Inhalt

Schau dir zunächst das Video auf die folgenden Fragen hin an:

  • Welche vier Hauptaufgaben übernimmt der Magen im Rahmen der Verdauung?
  • Warum kann die Magensäure dem Magen selbst nicht schaden?
  • Warum kann man den Magen auch als "Chemiefabrik" bezeichnen?
  • Was ist der sogenannte Pförtner und welche Aufgabe erfüllt er?

Weiter unten findest du die Antworten auf die Fragen und vertiefende Informationen.

Welche Aufgabe hat die Salzsäure im Magen

Aufbau und Aufgabe des Magens

Der Magen liegt im oberen Bauchbereich, etwas links von der Körpermitte. Mäßig gefüllt ist er 20 - 30 Zentimeter lang und kann 1,2 - 1,6 Liter Inhalt fassen. Die Magenwand besteht aus mehreren Muskelschichten und ist im Inneren mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die Magenmuskulatur ist zur peristaltischen Muskelbewegung fähig und zerdrückt den Nahrungsbrei noch weiter.

Hauptaufgabe des Magens ist es, die Speisen eine Zeit lang zu lagern. Während dieser Zeit wird sie durch die Zugabe von Magensäften und Enzymen verflüssigt und zur weiteren Verdauung im Dünndarm vorbereitet. Der Magensaft wird von spezifischen Drüsen der Magenschleimhaut produziert. Seine Ausschüttung wird ausgelöst durch den mechanischen Berührungsreiz der eintretenden Speisen. Er besteht aus Säuren, die mit der Speise aufgenomme Bakterien abtöten. Täglich werden ca. 1,5 - 2 Liter Magensaft von besonderen Drüsen der Magenschleimhaut gebildet. Das ebenso im Magensaft enthaltende Enzym Pepsin spaltet die über die Nahrung aufgenommenen Eiweiße in verdauliche Stücke. Kohlenhydrate und Fette passieren den Magen dagegen nahezu ungehindert. Ein Ringmuskel, der Pförtner, trennt den Magen von dem sich anschließenden Zwölffingerdarm.

Die Verweildauer der Nahrung im Magen hängt davon ab, wie leicht sie zu verwerten ist. Besonders fettreiche Fleisch- und Fischgerichte machen dem Magen viel Arbeit. Um Ölsardinen, fettes Fleisch oder gebratenes Geflügel für die weitere Verdauung vorzubereiten, benötigt der Magen oft bis zu 8 Stunden. Völlegefühl, Blähungen und Sodbrennen können die Folge sein.

Daher ist es ratsam, auf diese Speisen als Abendessen zu verzichten, da sie "wie ein Stein im Magen liegen" und uns die Nachtruhe rauben können. Besonders leicht verdauliche Speisen sind kohlenhydrathaltige Erzeugnisse wie Nudeln, Reis und Brötchen, gekochter Fisch und weichgekochte Eier. Diese kann der Magen bereits innerhalb einer Stunde aufschließen.

Lerncheck: Magen

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Synonyme: Magensekret, Succus gastricus
Englisch: gastric juice

1 Definition

Magensaft ist eine enzymreiche Flüssigkeit, die von der Magenschleimhaut in das Lumen des Magen abgegeben wird. Sie dient der Verdauung der aufgenommenen Nahrung.

2 Zusammensetzung

Magensaft enthält unter anderem Wasser, Salzsäure, Pepsinogen bzw. Pepsin, Muzine und Bikarbonat. Darüber hinaus findet man noch den so genannten Intrinsic Factor und geringe Mengen an Lipasen. Der pH-Wert des Magensafts liegt zwischen 1,0 und 1,5.

3 Physiologie

Täglich werden etwa 2 bis 3 Liter Magensaft produziert. Bikarbonat und Muzine werden kontinuierlich gebildet, Salzsäure und Pepsinogen in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme. Die Salzsäure wird in den Belegzellen der Mucosa des Magens produziert. Durch die Protonenpumpen dieser Zellen wird die Wasserstoffionen-Konzentration im Magensaft gesteigert. Aufgabe der Salzsäure ist die Aktivierung des Pepsinogens, die Abtötung von Mikroorganismen und die Denaturierung von Nahrungsproteinen.

Chloridionen werden gegenüber Carbonationen in den Magensaft transportiert. Durch den Transport der Ionen wird ein Konzentrationsgefälle aufgebaut und Wasser wird osmotisch in den Magen gezogen.

Die Belegzellen bilden auch den Intrinsic Factor. Dieser Intrinsic Factor ist wichtig für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm (Ileum). Vitamin B12 und Intrinsic Factor bilden einen Komplex, der das Vitamin vor frühzeitiger Verdauung und Zerstörung schützt.

Pepsinogen, das in den Hauptzellen der Mucosa des Magens gebildet wird, wird durch Salzsäure zu eiweißspaltenden Enzymen den Pepsinen aktiviert. Pepsine wirken nur im Beisein von Salzsäure, im sauren pH-Bereich.

Schleim (Muzin) wird in Oberflächenzellen, Nebenzellen, Kardiadrüsen und Pylorusdrüsen hergestellt. Der Schleim überzieht den Magen als Schutzschicht. Das Oberflächenepithel bildet auch Bicarbonat. Dieses übernimmt mit dem Muzin eine wichtige Schutzfunktion. Bicarbonat wird in der Schleimhaut eingelagert, neutralisiert die Salzsäure und schützt so die Magenschleimhaut.

4 Biochemie

Die eigentliche Säurebildung findet im Magen statt, da sie intrazellulär zur Apoptose der Belegzelle führen würde. Die Belegzelle nimmt zunächst über einen Antiporter Cl- im Austausch gegen HCO3- auf. Das Hydrogencarbonat wird in der Zelle durch die Carboanhydrase gebildet, welche aus H2O (gelangt über Aquaporine in die Zelle) und CO2 (Diffusion) H+ und HCO3- herstellt. H+ wird schließlich gegen K+ über einen Antiporter in das Magenlumen transportiert, während Cl- durch einen offenen Kanal einfach in den Magen gelangt. Dort bildet sich dann aus H+ und Cl- Salzsäure.

5 Pathophysiologie

Aggressive Faktoren, welche die physiologische Protektion der Magenschleimhaut beeinträchtigen, sind unter anderem Galleninhaltsstoffe, Glukokortikoide, NSAR, Ethylalkohol, eine Minderdurchblutung der Schleimhaut oder eine Helicobacter-pylori-Infektion. Eine herabgesetzte Säureresistenz oder eine verstärkte Säuresekretion führen zu Schleimhauterosionen und -ulzerationen.

Der Reflux von Magensaft ist der pathogenetische Mechanismus der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD).

Wenn eine Insuffizienz der Magenschleimhaut vorliegt und daher zu wenig bzw. kein Magensaft mehr produziert werden kann, spricht man von einer Achylie.

6 Labormedizin

Die Sekretionsleistung des Magens kann mithilfe einer Magensekretionsanalyse überprüft werden. Dazu wird eine Magensonde gelegt und der Magensaft zunächst vollständig abgeleitet. Anschließend bestimmt man durch fraktionierte Aspiration des Magensafts die Basalsekretion sowie die Sekretion nach maximaler Stimulation mit Pentagastrin.

Diese Seite wurde zuletzt am 10. Januar 2022 um 13:17 Uhr bearbeitet.

Was ist die Aufgabe der Magensäure?

Neben der Magensäure (Salzsäure) enthält der Magensaft noch Schleim, einen Eiweiß-Spalter und ein Protein, das die Aufnahme von Vitamin B12 im Krummdarm ermöglicht. Was sind die Aufgaben der Magensäure? Die Magensäure übernimmt einen Teil der Verdauung und macht dank des sauren pH-Werts Krankheitserreger unschädlich.

Ist Magensäure und Salzsäure das gleiche?

Salzsäure hat als Magensäure in diesem Verdauungsorgan wichtige Funktionen. Chemisch gesehen handelt es sich bei der Salzsäure um eine sehr starke Säure. Sie ist ätzend und reagiert mit vielen Stoffen, beispielsweise mit unedlen Metallen.

Wie schützt sich der Magen vor der Salzsäure?

Das verhindert der dritte wichtige Stoff in unserem Magen: der Magenschleim. Er überzieht die Magenschleimhaut, die den Magen innen auskleidet. Er schützt die Magenschleimhaut, denn er neutralisiert die Salzsäure und hebt die zersetzende Wirkung des Pepsins auf. So wird eine Selbstverdauung des Magens vermieden.

Wie viel Prozent Salzsäure ist im Magen?

Die Reaktion rührt von der im Magensaft enthaltenen Salzsäure (Magensäure) her, die einen wichtigen Bestandteil des Magensafts bildet. Die Salzsäure liegt allerdings in stark verdünnter Form vor mit einer Konzentration in reinem Zustand zwischen 0,5 und ca. 1,0 % freier HCl.