Was machen wenn hund angreift

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Ratgeber:Was tun, wenn der Hund kommt?

20. Mai 2010, 15:32 Uhr

Lesezeit: 1 min

Wie man mit Hunden umgeht, die gefährlich sein könnten - oder tatsächlich angreifen.

Peter Stenitzer

Wie erkennt man, dass ein Hund gefährlich sein könnte?

Manchmal kann man einen Hund mit einem starken Tritt abwehren. Fasst man seine Vorderbeine und biegt sie auseinander, lässt ein Hund meist von einem ab.

(Foto: Foto: AP)

Der Halter hat seinen Hund nicht klar unter Kontrolle, das Tier zieht an der Leine und verweigert den Gehorsam.

Der Hund wendet einem Fremden plötzlich seine Aufmerksamkeit zu. Ist der Halter nicht in der Nähe oder reagiert nicht auf das veränderte Verhalten, sollte man auf der Hut sein.

Hunde kommunizieren viel über Körpersprache. Schwanzwedeln bedeutet aber nicht automatisch, dass der Hund freundlich gestimmt ist. Es zeigt nur einen Erregungszustand. Bleibt der Hund plötzlich stehen und blickt mit erhobenem Kopf den Passanten an, ist Vorsicht geboten, das ist kein unterwürfiges Verhalten. Weitere Warnsignale sind erhöhte Körperspannung, aufgestellte Nackenhaare und Knurren.

Was tun, wenn der Hund kommt?

Nicht anfassen. Auch wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt und freundlich wirkt: Einen Hund, den man nicht kennt, sollte man nicht streicheln.

Nicht ansehen. Hunde fassen es als Drohung oder Herausforderung auf, wenn man ihnen in die Augen blickt. Lieber Interesse an der Umgebung vortäuschen.

Ignorieren. Grundsätzlich gilt: Tempo beibehalten und den momentanen Bewegungsablauf nicht plötzlich ändern. Dann hat der Hund auch keinen Grund, sich mit dem Passanten zu beschäftigen.

Versucht der Hund zu schnüffeln, sollte man das zulassen und keine ruckartigen Bewegungen machen. Die meisten Hunde verlieren schnell das Interesse.

Was tun, wenn ein Hund angreift?

Niemals wegrennen. Es ist praktisch unmöglich, einem Hund zu entkommen. Außerdem wird durch das Flüchten der Jagdtrieb geweckt.

Den Rücken zu einer Wand oder einem anderen Hindernis drehen und dem Hund die Front bieten. Der Rücken kann das Tier zum Nackenbiss verleiten.

Ist man körperlich dazu in der Lage, kann man den Hund mit einem starken Tritt abwehren. Oder seine Vorderbeine fassen und auseinander biegen. Die meisten Hunde lassen dann ab.

Wenn alles andere versagt, Ruhe bewahren. Wird man gebissen, sollte man weder schreien noch versuchen sich loszureißen. Es ist leichter gesagt als getan, aber Panikreaktionen verschlimmern die Lage. Der Versuch, sich loszureißen, verleitet den Hund zum Nachbeißen.

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Was machen wenn hund angreift

Viele Hundehalter waren sicher schon in dieser Situation: Man geht mit dem eigenen Hund spazieren und plötzlich taucht ein fremder Hund auf und stürzt sich auf den eigenen Vierbeiner. Wie reagiert man nun in so einer Situation?

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„Angriff ist die beste Verteidigung“

Wenn man den anderen Hund vorher sieht, kann der andere Hund noch eventuell mit lauten Rufen (mit fester und drohender Stimme!) und oder durch Entgegenwerfen möglichst scheppender Gegenstände davon abhalten, sich auf den eigenen Hund zu stürzen. Hilft dies nicht, oder hat man den Hund vorher nicht gesehen, sollte immer dem eigenen Hund die Möglichkeit zur Flucht geboten werden. Ist er angeleint, sofort die Leine fallen lassen.

Inhalt

  • Schaukampf oder wirklicher Ernstkampf?
  • Welche Möglichkeiten zur Verteidigung gibt es?
  • Treten oder Schlagen
  • Pefferspray
  • Messer
  • Elektroschocker
  • Aushebeln
  • Luftzufuhr unterbrechen
  • Fazit: Wenn der eigene Hund angegriffen wird

Schaukampf oder wirklicher Ernstkampf?

Als Hundehalter ist es erstmal ganz schlimm mit anzusehen, wenn beide Hunde miteinander kämpfen. Trotzdem sollte man auf alle Fälle immer einen kühlen Kopf bewahren, um die Situation einschätzen zu können. Tragen zwei Hunde einen sogenannten Schaukampf aus, ist dieser laut und mit viel Getöse.

Dabei hilft es, wenn beide Hundehalter sich in die entgegengesetzte Richtung entfernen und in einigem Abstand nach dem eigenen Hund rufen oder pfeifen. Gerade wenn die „Rückendeckung“ von Herrchen oder Frauchen nicht mehr das ist, hört so ein Kampf schnell auf.

Was machen wenn hund angreift
Wenn der eigene Hund angefriffen wird: Hund droht dem anderen

Ist es ein Ernstkampf, herrscht Totenstille. Die kämpfenden Hunde verbrauchen ihre Kraft nicht für Knurren oder Bellen, sondern für das Wesentliche: Den anderen schwer zu verletzen, oder sogar zu töten.

In dieser Situation sollte man selber Ruhe bewahren. Wenn ich hysterisch werde, kann ich durch Fehler die Situation noch schlimmer machen, oder mich sogar in Gefahr oder in Lebensgefahr bringen. Das oberste Gebote in so einer Situation:

Ruhe bewahren, überlegt handeln und sich nie selber in Gefahr bringen!

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten zwei Hunde zu trennen, die nicht jeder und nicht immer angewandt werden können. Auf jeden Fall ist es von Vorteil, wenn man sich solche Situation schon selber immer wieder vor Augen geführt hat und die unterschiedlichsten Szenarien gedanklich durchgegangen ist.

Denn unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen Wirklichkeit und Vorstellung. So kann in den entsprechenden Situationen auf diese Vorstellungen zurück gegriffen automatisch gehandelt werden.

Welche Möglichkeiten zur Verteidigung gibt es?

Treten oder Schlagen

Einen kleinen Hund kann man mit Treten oder Schlagen eventuell in die Flucht schlagen, wenn gezielt attackiert werden kann. Schwieriger wird es da bei einem großen Hund. Dieser könnte sich sogar angestachelt fühlen und greift den eigenen Hund noch intensiver an. Außerdem muss man immer bedenken, dass bei einem Kampf die Schmerzgrenze durch Ausschüttung eines Hormoncocktails wesentlich höher liegt und somit Schläge und Tritte gar nicht wahrgenommen werden. Es kann aber auch passieren, dass der Hund sich einem selber zuwendet und angreift. Da auch meistens die Hunde in Bewegung sind, können gezielte Schläge, wie zum Beispiel ein Schlag auf die Nase des beißenden Hundes, oft nicht wirklich durchgeführt werden.

Pefferspray

Wird das Pfefferspray gezielt gegen den angreifenden Hund eingesetzt, kann es helfen. Man muss aber hier immer bedenken, dass man bei entgegenkommendem Wind selber eine Ladung abbekommen könnte. Des Weiteren könnte der andere Hund sich dadurch noch angestachelt fühlen und wortwörtlich blindlings um sich beißen. Man kann aber genauso gut seinen eigenen Hund außer Gefecht setzen, wenn dieser die Ladung abbekommt. Vom Einsatz eines Pfeffersprays ist eher abzuraten, da man nicht vorhersagen kann, wie der andere Hund drauf reagiert und sich die Situation entwickeln könnte.

Messer

Ein Messer zur Hundeabwehr ist absolut tabu! Die Gefahr sich selber, den eigenen Hund, oder sogar den anderen Hundehalter damit zu verletzen ist viel zu groß und kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Elektroschocker

Es gibt zugelassene Elektroschocker, die man in so einem Fall einsetzen darf. Diese Variante ist am ungefährlichsten für einen selber, aber auch für den angreifenden Hund. Und auch wenn man seinen eigenen Hund erwischt, wird dieser nicht ernsthaft verletzt. Man sollte sich allerdings vorher schon mit der Handhabung eines Elektroschockers vertraut machen. In einer Ernstsituation hat man diese Zeit nicht mehr.

Aushebeln

Haben sich zwei Hunde ineinander verbissen, gibt es auch die Möglichkeit die beiden auseinander zu hebeln. Allerdings bedarf es dafür zwei Personen (am besten natürlich den anderen Hundeführer). Dafür muss jeder Hund an den Hinterläufen genommen werden (auch wirklich gut zufassen und festhalten, die Hunde können enorme Kräfte entwickeln!) und zeitgleich beide Hunde kräftig ineinander gestoßen werden und sofort danach rausgehoben, beziehungsweise zurückgezogen werden. Dies erfordert aber, dass beide Hundehalter überlegt und gleichzeitig agieren. Hunde niemals einfach auseinanderziehen, da dadurch schwerste Verletzungen entstehen können.

Luftzufuhr unterbrechen

Was machen wenn hund angreift
Hund geht auf anderen Hund drauf

Die sicherste Möglichkeit ist es, dem Hund, der sich verbissen hat, durch Zudrehen des Halsbandes die Luft abzudrehen. Dafür muss natürlich an das Halsband herankommen werden. Hat der Hund kein Halsband, oder nur ein Geschirr an, so kann man auch die Leine nehmen. Bekommt ein Hund keine Luft mehr, lässt dieser im Normalfall los.

Aber Vorsicht! Danach unbedingt festhalten, falls der andere Hund sich gegen einen wenden sollte. Notfalls muss man die Luftzufuhr solange unterbrechen, bis der Angreifer bewusstlos ist

Egal für welche Methode sich entschieden wird: Wichtig ist natürlich, dass diese Hilfsmittel (sollte man sie benutzen wollen), auch dabei und griffbereit sind und der Hundehalter sicher im Umgang damit ist. Des Weiteren ist es für einen selber hilfreich, wenn die Abwehr/Notwehr mündlich laut ankündigt wird. Egal ob der andere Hundehalter dabei ist oder nicht. So macht man sich selber bewusst, dass man jetzt handeln wird und auch muss. Ist man unsicher und/oder zögernd, sollte dem Kampf lieber freien Lauf gelassen werden, um somit nicht selber schwerwiegende Verletzungen davon zu tragen.

Autorin: Melanie Weber-Tilse

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