Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Du hast mit der Uni angefangen und stehst nun vor dem Optimierungsproblem Geld verdienen und erste praktische Erfahrung zu sammeln. Natürlich kommt da auch die Überlegung auf, ob ein Praktikum, eine Werkstudentenstelle oder doch der fachfremde Job als Tellerwäscher*in besser wäre. Im Folgenden stelle ich dir deine einzelnen Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteile kurz vor.

Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Was genau macht ein Werkstudent?

Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Du arbeitest neben dem Studium typischerweise in einem Bereich oder einer Funktion, die für dich als potenzielles Karrierefeld nach deinem Studium infrage kommt. Eine Voraussetzung, damit du überhaupt als Werkstudent*in arbeiten kannst, ist, dass du immatrikuliert bist. Zeitlich darfst du gesetzlich in der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden arbeiten. Dies kannst du aber in den Semesterferien auf bis zu 40 Stunden aufstocken. Die Bezahlung erfolgt fast immer "Pro Stunde", du wirst also für genau das bezahlt, was du auch arbeitest. In Deutschland und Österreich sind die Gehälter an den Mindestlohn gebunden. Also in DE 9,50 € pro Stunde und in AU 8,84 € pro Stunde (Stand: Juni 2021). In der Schweiz gibt es keinen Mindestlohn für Werkstudenten.

Was genau ist dann der Unterschied zwischen Werkstudent und Nebenjob?

Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Wenn du keine langfristige Karriere als Kellner, Schuhverkäufer oder Messehostess planst - dann verfolgst du mit diesen Studentenjobs sicher nur ein Ziel: Geld verdienen. Voraussetzungen, die du dafür erfüllen musst: erst mal keine. Solltest du aber die Vorteile vom Werkstudenten Dasein nutzen wollen (bis zu 20 Stunden Arbeiten und von den meisten Sozialabgaben befreit sein), dann musst du natürlich auch hier immatrikuliert sein. Auch beim Nebenjob erfolgt die Bezahlung meist nach Stunden und die Mindestlohngrenzen greifen, sofern sie vorhanden sind.

Das Praktikum:

Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Um im studiumsnahen Bereich praktische Erfahrungen zu sammeln und um Funktionen, Industrien und Unternehmen kennenzulernen, eigenet sich das Praktikum durch seinen Vollzeitcharakter besonders. Außerdem kannst du einen Eindruck in Unternehmen und in das Arbeitsleben erlangen. Praktika erfolgen fast immer in Vollzeit und können alles zwischen 8 Wochen bis 6 Monate dauern. Du musst diese Zeiten gut planen und einteilen. Die Bezahlung erfolgt meist nach einem monatlichen Fixgehalt. Zum Thema Gehalt - hier gibt es Experten oder die Career Services an deiner Uni, die dich deutlich besser beraten können! Aber:

  • In Deutschland ist es so, dass Pflichtpraktika und Praktika, die weniger als 3 Monate dauern vom Mindestlohn ausgenommen sind. Für freiwillige Praktika über 3 Monate muss der Mindestlohn gezahlt werden.

  • In Österreich werden Praktika häufig als Volontariate bezeichnet oder Ausbildungsverträge geschlossen, was bedeutet, dass du keinen Anspruch auf ein Gehalt oder anderes hast. Bei einem Arbeitsvertrag/ Pflichtpraktikum fällt die Bezahlung nach Kollektivvertrag aus.

  • In der Schweiz gibt es keinen Mindestlohn oder andere gesetzliche Regelungen zum Gehalt gibt es aber nicht.

Zusammengefasst: Du arbeitest für eine Flatrate, ein Fixgehalt - du solltest darauf achten, dich nicht unter Wert zu verkaufen. Doch ist beim Praktikum ganz klar festzustellen, dass es hier eher um die Arbeitserfahrung als um die Bezahlung geht. :)

Jetzt aber zu den Vor- und Nachteilen:

Werkstudentenjob:

—> Eine Werkstudentenstelle eröffnet dir schon früh im Studium die Möglichkeit, relevante Erfahrungen zu sammeln und Geld zu verdienen.

Nebenjob:

—> Du sammelst zwar keine fachliche Erfahrung - von HR oft gefordert wird - aber je nach Stelle stärkst du deine Softskills wie Kommunikationsfähigkeit, Sozialkompetenz oder stellst dein Organisationstalent unter Beweis.

Praktikum:

—> Praktika sind für deine Karriere eigentlich unerlässlich und sollte es finanziell irgendwie möglich sein, sollte dir der Erfahrungsgewinn und der Karriereboost die monetären Opportunitätskosten im Vergleich zur WS Stelle wert sein.

Was ist der unterschied zwischen werkstudent und praktikant

Was bedeutet das jetzt alles?

  1. Die Mischung machts: Vielleicht unter dem Semester als Werkstudent*in oder in einem Nebenjob dein Konto auffüllen und in den Semesterferien praktische Erfahrung sammeln.

  2. Werkstudent*in vs. Nebenjob: Wenn du es schaffst, dich zu organisieren und glaubst neben dem Studium noch 8-20 Stunden zu arbeiten, dann suche dir einen karrierefördernden Werkstudenten Job, in dem du auch gleich ein Unternehmen oder eine Funktion kennenlernst. Dieser Erfahrungsgewinn ist meiner Meinung nach auch die ein oder andere Gehaltseinbuße wert.

  3. Wenn dein Studium zu anspruchsvoll ist, um nebenbei noch zu arbeiten, dann nutze die Zeit während des Semesters, um wirklich gute Noten zu schreiben (weil sie zählen) und nutze die Semesterferien für ein Praktikum. Es kann auch wirklich spannend sein, ein Semester auszusitzen und gleich z.B 2 dreimonatige Praktika in unterschiedlichen Bereichen oder unterschiedlichen Firmen zu machen.

  4. Auf gar keinen Fall solltest du während deines Studiums auf Praktika verzichten, da sie eine unabdingbare Erfahrungsquelle darstellen.

Was versteht man unter einem Werkstudent?

Werkstudenten sind Studierende, die neben ihrem Vollzeitstudium bei einem Arbeitgeber mehr als geringfügig beschäftigt sind und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sie zahlen keine Beiträge in der Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung, sondern sind weiterhin in der KVdS versichert und zahlen dort Beiträge.

Welche Vorteile hat man als Werkstudent?

Vorteil, Werkstudent:in zu sein: Du hast kaum Abzüge! Bei einer Werkstudententätigkeit zahlst du deutlich weniger Beiträge für Sozialversicherungen als andere Teilzeitbeschäftigte. Lediglich die Rentenversicherung ist für dich fällig und wird von deinem Gehalt als Werkstudent:in abgezogen.

Warum heißt es Werkstudent?

Erstmals offiziell verwendet wurde der Begriff vom Erlanger Studententag 1921: Als Werkstudent wurden hier Studenten bezeichnet, die ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise durch zusätzliche Arbeit im Handwerk, in Fabriken, Bergwerken oder in der Landwirtschaft verdienen mussten.

Ist ein Werkstudentenvertrag ein Arbeitsverhältnis?

Im Grunde genommen handelt es sich bei einem Werkstudentenvertrag also um ein normales Arbeitsverhältnis. Für diese Tätigkeit gelten dieselben gesetzlichen Bedingungen bezüglich Kündigung, Urlaubsanspruch und Krankheit wie in anderen Arbeitsverhältnissen auch.