Was ist der unterschied zwischen silikatfarbe und dispersionsfarbe

Was ist der unterschied zwischen silikatfarbe und dispersionsfarbe

Silikatfarbe und Dispersionsfarbe unterscheiden sich in so einigem

Während es Dispersionsfarben in jedem Baumarkt zu kaufen gibt, stehen Silikatfarben hauptsächlich beim Fachanbieter bereit. Die Berührungsängste zu dem mineralischen Anstrichmittel sind unverkennbar, obwohl die Silikatfarbe doch einige Vorteile auf sich vereint. Wir gehen der Sache genauer auf den Grund und stellen die Unterschiede übersichtlich in Tabellenform dar.

Was ist eigentlich eine Dispersionsfarbe – und was eine Silikatfarbe?

Dispersionsfarben enthalten fein verteilte Kunststoffpartikel, ihr Lösemittel ist Wasser. Sie trocknen physikalisch durch Verdunstung der enthaltenen Feuchtigkeit und bilden danach einen festen Film aus Pigmenten und erstarrtem Bindemittel.

Silikatfarben bestehen aus Kaliwasserglas und alkalibeständigen Pigmenten, sie trocknen auf chemischem Wege durch Verkieselung mit einem mineralischen Untergrund. Diese Farbsorte besitzt einen hohen pH-Wert um den Wert 11.

Silikatfarbe vs Dispersionsfarbe: ein direkter Vergleich

Im direkten Vergleich wird ersichtlich, welche Farbsorte sich zu welchem Zweck am besten eignet. Hier eine Gegenüberstellung der wichtigsten Eigenschaften:

SilikatfarbeDispersionsfarbe
pH-Wert um 11 weitgehend pH-neutral
fungizide Wirkung aufgrund hoher Alkalität nur mit entsprechenden Zusätzen fungizid
nur auf mineralischen Untergründen verwendbar auch auf nicht mineralischen Untergründen verwendbar
nur mit alkalibeständigen Pigmenten abtönbar mit Abtönfarben aus dem Baumarkt einzufärben
kann im feuchten Zustand Haut und Augen verätzen keine Gefahr von Verätzungen
Farbspritzer greifen Keramik, Fliesen und Glas an Farbspritzer auf Keramik, Glas und Fliesen lassen sich leicht entfernen
bildet eine diffusionsoffene Beschichtung schränkt die Diffusionsfähigkeit der Wand ein Stück weit ein
Untergrund mit Kaliwasserglas festigen Untergrund mit Tiefgrund festigen

Auf nicht-mineralischen Untergründen scheidet die Verwendung von Silikatfarben also aus, doch für mineralische Oberfläche gibt es kaum etwas Besseres. Nur das Streichen selbst ist aufgrund der hohen Alkalität etwas umständlicher; vor allem Glasscheiben und Fliesenbeläge sollten dabei geschützt werden.

Dispersionsfarben empfehlen sich überall dort, wo Zweifel bestehen, ob der Untergrund wirklich mineralisch ist oder wenn bereits mit einem nicht-mineralischen Mittel grundiert wurde.

Tipps & Tricks

Schützen Sie Haut und Augen, sobald Sie mit flüssiger Silikatfarbe arbeiten! Ziehen Sie sich Handschuhe und eine Schutzbrille an, gegen ätzende Farbspritzer.

Autorin: Elisabeth Fey - Hinweis: Alle Angaben sind ohne Gewähr

Was passiert wenn man Silikatfarbe auf Dispersionsfarbe streicht?

Dispersionsfarben besitzen keine mineralischen Bestandteile, im Gegenteil, sie basieren hauptsächlich auf den Inhaltsstoffen Kunststoff und Wasser. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, Silikatfarbe auf Dispersionsfarbe zu streichen, die Beschichtung wird ganz sicher wieder abblättern.

Wann nimmt man Silikatfarbe?

Silikatfarbe eignet sich nur für mineralische Untergründe, in erster Linie für Wände sowohl im Indoor- als auch Outdoorbereich mit Mineralputz, aus Naturstein oder auf Kalziumsilikatplatten, denn das Anstrichmittel verkieselt mit dem Untergrund: Die Farbe geht eine unlösbare, chemische Verbindung mit dem ...

Wie kann ich feststellen ob ich Silikat oder Dispersionsfarbe an der Wand habe?

Benetzt man die Wand mit Wasser, das anschließend schnell einzieht, handelt es sich um Dispersionsfarbe. Auch die sogenannte Lösemittelprobe verschafft Klarheit über vorhandene Wandanstriche: Eine aufgetragene Nitro-Verdünnung löst eine Dispersion stark an.

Wann nimmt man Dispersionsfarbe?

Die Dispersionsfarbe wird als Wandfarbe zum Anstreichen sowohl in Wohnräumen als auch in Küchen oder Badezimmern sowie in spezieller Norm für den Außenbereich verwendet. Durch ihre Beschaffenheit eignet sie sich für fast jeden Untergrund wie Gipskarton, Zementfaserplatten, Raufasertapeten, Prägetapeten oder Putz.