Was ist der unterschied zwischen erdkruste und erdmantel

Aufbau der Erde. Quelle: GFZ

Was ist der unterschied zwischen erdkruste und erdmantel

Die Erdkruste oder Erdrinde ist die äußere, feste Schicht der Erde. Ihre relative Mächtigkeit ist mit der Schale eines Apfels vergleichbar. Unter ihr liegen der feste bis zähplastische Erdmantel und 2900 km tiefer der großteils flüssige Erdkern. Im Schalenaufbau der Erde bildet die Erdkruste zusammen mit dem lithosphärischen Mantel die Lithosphäre.

Die kontinentale Erdkruste, kurz auch kontinentale Kruste, bildet im Aufbau der Erde zusammen mit der ozeanischen Erdkruste die oberste Gesteinsschicht der Lithosphäre. Sie besteht aus magmatischen Gesteinen mit mittlerem bis hohem SiO2-Gehalt (im Wesentlichen Granitoide), teils mächtigen Sedimenten sowie jeweils daraus entstandenen metamorphen Gesteinen. Wegen des im Vergleich zur ozeanischen Kruste hohen Anteils an Aluminium (Al) und dem generell hohen Anteil an Silicium (Si), ist für die kontinentale Erdkruste (die äußerste Schicht der Erde) auch die vereinfachende Abkürzung Sial (auch SiAl) und der Name SiAl-Schicht gebräuchlich.

Die Dichte der kontinentalen Erdkruste ist mit etwa 2,7 g/cm3 geringer als die der ozeanischen Kruste (etwa 3,0 g/cm3). Beide sind vom lithosphärischen Mantel, dem festen Anteil des oberen Erdmantels, unterlagert. Kruste und lithosphärischer Mantel „schwimmen“ isostatisch auf der Asthenosphäre. Die Mächtigkeit der kontinentalen Kruste beträgt unter Ebenen im Mittel 35 km und steigt gemäß dem isostatischen Verhalten unter hohen Gebirgen auf bis zu 80 km an. Die Mächtigkeit der ozeanischen Kruste ist mit 5–8 km deutlich geringer.

Größere zusammenhängende Bereiche kontinentaler Kruste an der Erdoberfläche werden, unabhängig von eventuell vorhandener Meeresbedeckung, als Kontinentalblöcke oder Kontinentalschollen bezeichnet. Der geographische Begriff „Kontinent“ bezeichnet hingegen nur die trocken liegenden („festländischen“) Areale der Kontinentalblöcke.Die vom Meer bedeckten Bereiche eines Kontinentalblocks werden Schelf genannt. Für kleinere „Schnipsel“ kontinentaler Kruste ist der Begriff Mikrokontinent gebräuchlich.

Gliederung

Die kontinentale Erdkruste gliedert sich in einen oberen, spröden und einen darunterliegenden, duktilen Bereich. Die Grenzzone zwischen den Bereichen wird als Conrad-Diskontinuität bezeichnet.

Ab etwa 10–20 km Tiefe sind Druck und Temperatur so hoch, dass die Hauptmineralbestandteile der Kruste, Quarz und Feldspat, bei tektonischer Beanspruchung nicht mehr spröde, sondern durch Kriechen an Kristallgrenzen oder Umkristallisation duktil reagieren. Im duktilen Bereich lässt sich die Erdkruste plastisch, also bruchlos und dauerhaft, deformieren. Die Lage der Übergangszone ist vom Wärmestrom und dem Fluidgehalt der Erdkruste abhängig. In magmatisch aktiven Regionen mit erhöhtem Wärmefluss und höherer Fluidkonzentration beginnt der duktile Bereich in geringerer Tiefe, die Erdkruste ist daher leichter deformierbar.

Die Kruste wird unten von der Mohorovičić-Diskontinuität (Moho) begrenzt. Darunter befindet sich der lithosphärische Mantel, der bis in etwa 80–120 km Tiefe fest ist und zusammen mit der Erdkruste die lithosphärischen Platten aufbaut. Ein geringer Grad an Aufschmelzung lässt die darunter folgende Asthenosphäre (Erdmantel) plastisch reagieren und ermöglicht somit die Verschiebung der Lithosphärenplatten, wobei die untere Lithosphäre wahrscheinlich auch eine Mobilität jenseits der Kruste besitzen kann (durch Delamination oder Verschiebung).

Bedeutung für die Geothermie

Obwohl die Bereiche unterhalb der Kruste einen wesentlichen Anteil am Energiehaushalt der Erde haben, beschränkt sich die Nutzung der Erdwärme aus tehnischen Gründen auf den oberen Teil der Erdkruste bis zu Tiefen von ca. 6 km. Dennoch werden auch so Wärmepotenziale aus größeren Tiefen mit erschlossen, da die Wärme dem Temperaturgradienten foldend nachfließt.

Weblink

http://de.wikipedia.org/wiki/Erdkruste

zuletzt bearbeitet Februar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an

Blick in das Innere der Erde. Die Erde ist in Schalen ausgebaut: Erdkern, Erdmantel und Erdkruste. (Grafik: Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0)

Der Erdkern mit einem Radius von etwa 3.500 km besteht aus Eisen und Nickel. Im Innersten ist der Kern mehr als 5.000 °C heiß, durch den großen Druck jedoch in festem Zustand. Der äußere Kern ist flüssig und etwas kühler. Der Erdkern wird vom Erdmantel umgeben. Dieser besteht aus festem, jedoch geringfügig duktilem (plastisch verformbarem) Gestein aus magnesium- und eisenreichen Silikatmineralen. Der als Asthenosphäre bezeichnete obere Bereich des Erdmantels ist 1000 bis 1400 °C heiß. Über der Asthenosphäre befindet sich die Lithosphäre. Diese ist 100-200 Kilometer mächtig und umfasst neben der obersten, festen Schicht des Erdmantels die Erdkruste, die feste, spröde Oberfläche der Erde. Die ozeanische Kruste ist etwa 8 Kilometer dick, an manchen Stellen sogar bis zu 20 Kilometer. Die kontinentale Kruste ist durchschnittlich etwa 35 Kilometer mächtig, unter großen Gebirgen wie dem Himalaya oder Teile der Anden sogar bis zu 70 Kilometer.

Wärmetransport und Plattentektonik

Die hohen Temperaturen im Inneren der Erde sind größtenteils auf den Zerfall radioaktiver Isotope zurückzuführen. Ein weiterer Teil ist Restwärme, die noch von der Entstehung der Erde stammt. Der große Temperaturgradient zwischen dem Erdinneren und der Erdoberfläche führt zu einem Wärmestrom. Da sich diese sogenannte Wärmekonvektion in verformbarem Material vollzieht, kommt es zu Bewegungen. Durch die Material- und damit Dichteunterschiede in den verschiedenen Schichten der Erde ist dieser Prozess sehr komplex. In der Konvektion im Erdmantel liegt der Antrieb für die Bewegung der tektonischen Platten. Lithosphärische Platten "schwimmen" auf der zähflüssigen Asthenosphäre. Hierdurch haben sich die Position und Form der Kontinente und Meere stetig verändert.

In den Mittelozeanischen Rücken der Ozeane bildet sich ständig neuer Meeresboden. Dieser spreizt sich und drückt die Erdoberfläche einschließlich Kontinente auseinander. Siehe dazu auch ESKP-Artikel Plattentektonik und Vulkanismus.

Text: Christina Bonanati,GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Forschungsschiff SONNE (Foto: Christian Berndt)

Neue untermeerische Vulkane nördlich von Neuseeland entdeckt

GEOMAR Wissenschaftler nehmen mit dem Forschungsschiff SONNE Gesteinsproben in 8.800m Wassertiefe und tauchen tief in die Erdgeschichte ein.
Zum Artikel

Text, Fotos und Grafiken soweit nicht andere Lizenzen betroffen: eskp.de | CC BY 4.0
eskp.de | Earth System Knowledge Platform – die Wissensplattform des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft

Was ist ein Erdmantel einfach erklärt?

Als Erdmantel wird die mittlere Schale im chemischen Modell vom inneren Aufbau des Erdkörpers bezeichnet. Sie liegt zwischen Erdkruste und Erdkern und ist bei einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 2.850 km (Tiefe der Mantel-Kern-Grenze: 2.898 km) die voluminöseste und massereichste dieser drei Schalen.

Wie nennt man den Erdmantel noch?

Wie ein Ei von der Eierschale ist auch die Erde von einer harten Hülle umgeben. Diese äußerste Schicht umgibt den Erdmantel und wird Erdkruste genannt.

Was versteht man unter Erdkruste?

Die Erdkruste oder Erdrinde ist die äußere, feste Schicht der Erde. Ihre relative Mächtigkeit ist mit der Schale eines Apfels vergleichbar. Unter ihr liegen der feste bis zähplastische Erdmantel und 2900 km tiefer der großteils flüssige Erdkern.

Was gehört zum Erdmantel?

Der obere Erdmantel besteht aus Peridotit, einem Gestein, das vor allem aus den Mineralen Olivin und Pyroxenen besteht. Chemisch gesehen besteht Peridotit zu rund 90 % aus den Elementen Sauerstoff, Silizium und Magnesium. Er hat eine Dichte von 3,1 - 4,2 g/cm³.