Was darf man im Judentum nicht zusammen essen?

Nicht alle Juden befolgen die Regeln, andere wiederum fühlen sich in unterschiedlichem Maß an sie gebunden.

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Schächten: Eine umstrittene Schlachtmethode

Eine weitere Regel verbietet es gläubigen Juden, Blut zu verzehren. Sie begründet die bis heute praktizierte umstrittene Schlachtmethode des Schächtens: So soll das Tier beim koscheren Schlachten möglichst komplett ausbluten. Dazu schneidet der Metzger ohne vorherige Betäubung in einem Zug Halsschlagadern und Luftröhre bis zur Wirbelsäule durch. Angeblich wird das Tier dadurch sofort bewusstlos. Jüdische Schächter durchlaufen außerdem eine spezielle Ausbildung und schlachten unter rabbinischer Aufsicht.

Bei Tierschützern ist diese Methode allerdings umstritten, denn es sei nicht auszuschließen, dass die Tiere beim Schächten einen qualvollen Todeskampf erleiden. Laut deutschem Tierschutzgesetz (§ 4a) ist diese Schlachtmethode verboten: "Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs zum Zweck des Schlachtens betäubt worden ist." Für Religionsgemeinschaften gibt es aber Ausnahmen.

Koscher essen: Wichtigste Regeln

Was darf man im Judentum nicht zusammen essen?

Fleisch: Erst durch eine besondere Schlachtung wird Fleisch koscher. (Quelle: epd/imago-images-bilder)

Sich koscher zu ernähren, ist komplizierter als es scheint. Denn es gibt viele verschiedene Regeln. Die wichtigsten fünf Punkte lauten:

  1. Fleisch von Säugetieren, die gespaltene Hufe haben und Wiederkäuer sind, darf gegessen werden, genauso wie Geflügelfleisch. Schweinefleisch ist dagegen verboten.
  2. Das Tier muss auf koschere Weise geschlachtet worden sein.
  3. Milchprodukte sind erlaubt, dürfen aber nicht zusammen mit Fleisch gekocht oder verzehrt werden.
  4. Fischarten mit Schuppen und Flossen sind erlaubt, Schalentiere verboten.
  5. Frisches Obst und Gemüse ist erlaubt.

Übersicht: Was erlaubt und was verboten ist

Die nachfolgende Tabelle gliedert die gängigsten Lebensmittel etwas detailreicher in koscher und nicht koscher, also trefe:

KoscherNicht koscher
Fleisch von Rindern, Ziegen, Schafen, Rehen Fleisch von Schweinen, Pferden, Kamelen, Nagetieren
Geflügelfleisch von Hühnern, Puten, Enten, Gänsen Fleisch von Straußvögeln, Raubvögeln
Fisch wie Lachs, Forelle, Hering, Kabeljau, Flunder, Karpfen, Heilbutt, Makrele, Thunfisch Schalentiere, Aal, Wels, Pangasius, Seeteufel
Milchprodukte von koscheren Tieren (Sahne, Butter, Joghurt, Weichkäse) Käse mit tierischem Lab
Säfte mit hundert Prozent Fruchtgehalt Traubensaft
Eier von koscheren Tieren Insekten, Würmer, Reptilien und Amphibien
Obst und Gemüse Zusatzstoffe wie Tierfette, Gelatine, Emulgatoren
Getreide, Mehl, Zucker, Salz

Grenzfälle: Nur unter rabbinischer Aufsicht

Wer streng nach jüdischem Glauben leben möchte, achtet bei bestimmten Lebensmitteln und Produkten darauf, dass sie unter rabbinischer Aufsicht hergestellt worden sind. Das liegt zum einen an den strengen Regeln der jüdischen Speisegesetze und zum anderen an der heutigen industriellen Erzeugung, die das Prädikat "koscher" nicht immer garantieren kann.

Das gilt in erster Linie für Fleischprodukte, aber beispielsweise auch für Wein, Käse, Milch und Eier. In den USA sind koschere Produkte häufig mit Hinweisen versehen, was eine koschere Lebensweise einfacher macht.

Regeln am Passahfest: Koscher und ungesäuert

Einen Sonderfall stellt das Passahfest im Frühling dar, das an den Auszug des israelischen Volkes aus der Sklaverei in Ägypten erinnert. Etwa eine Woche vor dem eigentlichen Fest werden sämtliche Getreideprodukte aus der Wohnung entfernt. Außerdem wird die Wohnung gründlich geputzt.

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Am Vorabend des Passahfestes, dem Seder, werden die traditionellen ungesäuerten Brotfladen Matze gegessen. Ungesäuertes Brot symbolisiert das elende Sklavenleben in Ägypten. Als typisches Gericht für Passah gelten außerdem die koscheren "Pessach Blintzes", gefüllte Pfannkuchen aus ungesäuertem Brot.

Wo stehen die jüdischen Speisegesetze?

Trennung von Milch und Fleisch In der Tora steht, dass das Böcklein nicht in der Milch der Mutter gekocht werden soll. Auf diesem Gebot beruht die Vorschrift der Kaschrut, dass Milch und Fleisch nicht zusammen gelagert, zubereitet und gegessen werden sollten.

Warum Milch und Fleisch trennen?

Buch Mose 23,19 und 34,26 sowie 5. Buch Mose 14,21). Weil dieser Satz in der Tora dreimal vorkommt, wurde er von den Rabbinen so ausgelegt: Fleisch und Milch dürfen nicht zusammen gegessen, nicht zusammen gekocht und nicht zusammen aufbewahrt werden.

Was sollte man nicht zusammen essen?

Schlechte Lebensmittel-Kombis: Diese Speisen solltest du nicht zusammen essen.
Kiwi und Milchprodukte. ... .
Salat und fettarmes Dressing. ... .
Eisenhaltige Lebensmittel und Rotwein. ... .
Milchprodukte und Fleisch. ... .
Spinat und Käse. ... .
Schwarzer Tee und Milch. ... .
Alkohol und Koffein..