Warum hat man kaum freu.de wenn man älter wird

Wer seine Zeit am liebsten allein verbringt, gilt oft als Sonderling. Doch oft sind diese Menschen einfach nur überdurchschnittlich intelligent

Sitzen Sie abends lieber allein auf der Couch und trinken ein Glas Wein, statt sich mit Freunden zu treffen? Keine Angst, das macht Sie nicht automatisch zum seltsamen Einzelgänger. Vielleicht sind Sie einfach nur überdurchschnittlich intelligent. Eine im British Journal of Psychology veröffentlichte Studie unterstützt nun diese Annahme.

Gute Freunde sind wichtig. Generell kann man sie in 6 Typen der Freundschaft einteilen. Doch nicht alle Menschen können auf einen großen Freundeskreis blicken. Einen Grund dafür haben nun die britischen Evolutions-Psychologen Satoshi Kanazawa und Norman Li herausgefunden: Vor allem intelligente Menschen sind zufriedener, wenn sie keine Zeit mit Freunden verbringen.

Zeit in Gesellschaft ist verschwendete Zeit

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass intelligente Menschen deshalb weniger gern in Gesellschaft sind, weil sie sich auf andere Dinge konzentrieren. Für diese Personen fühlt sich mit Freunden verbrachte Zeit verschwendet an, da sie lieber ihre Ziele verfolgen und daran arbeiten. 

Die Forscher der Studie glauben, dass in vielen Menschen noch instinktiv das Verhalten unserer Vorfahren steckt. Damals, als die Menschen noch in Gruppen lebten, zusammen jagten und in der Wildnis ums Überleben kämpften, war es wichtig, möglichst viele Sozialkontakte zu haben. Heute sind diese für den Erhalt der Art deutlich weniger wichtig.

Intelligente Menschen haben sich laut der Studie besser an das moderne Leben angepasst. Den Instinkt zur möglichst guten Vernetzung haben sie nicht mehr. Sie spüren nicht das Bedürfnis, viele Freundschaften aufzubauen. Allein sind sie deshalb jedoch nicht. Wie die Studie zeigt, haben diese Menschen weniger, aber dafür sehr innige Freundschaften.

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Warum hat man kaum freu.de wenn man älter wird

Den größten Freundeskreis haben wir im Durchschnitt im Alter von Mitte 20. (Symbolbild)

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imago/Westend61

  • 25.01.17, 15:10 Uhr

Je älter wird werden, desto weniger Freunde haben wir. Das belegt eine britisch-finnische Studie. Dafür analysierten Forscher der Aalto Universität in Helsinki und der Oxford Universität anonymisierte Handy-Daten. Sie untersuchten also, mit wie vielen verschiedenen Personen die jeweiligen Nutzer via Handy in Kontakt standen.

Dabei fanden sie heraus: Bis zum 25. Lebensjahr vergrößert sich sowohl bei Frauen, als auch bei Männern der Freundeskreis, ehe er ab dieser Altersgrenze kontinuierlich kleiner wird. Das heißt: Ab 25 Jahren knüpfen wir weniger neue Kontakte und lassen eventuell sogar alte Freundschaften einfach einschlafen.

25-jährige Männer haben mehr Freunde als Frauen im gleichen Alter

Laut der Studie haben Männer bis 25 Jahre einen größeren Freundeskreis als Frauen: So standen 25-jährige Männer im Monat mit 19 Menschen in Kontakt, Frauen mit nur 17,5 Personen. Das Verhältnis kehre sich jedoch im fortgeschrittenen Alter um. So waren Frauen mit 39 Jahren im Schnitt mit 15 Menschen monatlich in Kontakt, Männer in diesem Alter nur mit 12.

Das Studienergebnis ist einfach zu erklären: Die zahlreichen, aber oberflächlichen Freundschaften aus jungen Jahren weichen für gefestigte, tiefere Freundschaften, dafür eben mit weniger Menschen. Durch das Berufsleben, eigene Familiengründung und ähnlichen Faktoren bleibt einfach weniger Zeit für oberflächliche Bekanntschaften.

In Beziehungen kümmert sich meist die Frau um die sozialen Kontakte

In vielen festen Partnerschaften lässt sich das Muster wiedererkennen. Wenn es um die Organisation des Soziallebens geht, herrscht bei vielen Paaren eine klare Aufgabenteilung: Freundschaften pflegen ist Sache der Frau. Das bestätigt die Psychologin Insa Fooken. Sie hat als Professorin an der Universität Siegen erforscht, wie sich Kommunikation und Sozialleben über die Lebensspanne entwickeln. Frauen seien aktiver, wenn es um die Pflege von Beziehungen geht. Und: Kontakte haben für sie eine andere Funktion. „Wenn Frauen nach ihren engsten Vertrauten gefragt werden, nennen sie ihre beste Freundin. Männer nennen ihre Ehefrau“, sagt Fooken.

„Die Netzwerke von Männern sind funktionaler“, erklärt Eckart Hammer, Professor für Soziale Gerontologie und Sozialmanagement an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Bringt der Kontakt Vorteile im Job? Kann er mir nützlich sein, wenn es darum geht, die richtigen Leute kennenzulernen? Sollte ich nicht mal diesen Nachbarn mit dem top ausgestatteten Werkzeugkeller ansprechen? Freundschaften unter Männern werden selten nur um der Freundschaft willen geschlossen und gepflegt. (sar/mit Material der dpa)

Warum werden Freundschaften im Alter weniger?

Zu blöd, dass das mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird: Im Laufe unseres Lebens verlieren wir immer mehr Freunde – weil wir einfach nicht mehr genug Zeit aufbringen, uns nicht mehr oft genug mit ihnen treffen, nicht mal mehr telefonieren.

Ist es normal das man im Alter weniger Freunde hat?

Dass sich der Freundeskreis im Alter verkleinert, ist nicht nur völlig normal, sondern zeigt auch, dass wir im Alter weiser werden und nach unserem persönlichen Glück suchen. Wir schütteln oberflächliche Freundschaften ab und pflegen stattdessen mit wenigen sehr guten Freunden ein enges Verhältnis.

In welchem Alter hat man die meisten Freunde?

25-jährige Männer haben mehr Freunde als Frauen im gleichen Alter. Laut der Studie haben Männer bis 25 Jahre einen größeren Freundeskreis als Frauen: So standen 25-jährige Männer im Monat mit 19 Menschen in Kontakt, Frauen mit nur 17,5 Personen. Das Verhältnis kehre sich jedoch im fortgeschrittenen Alter um.

Warum verändern sich Freundschaften im Alter?

„Die Zahl der Freundschaften nimmt ab dem jungen Erwachsenenalter kontinuierlich ab. Dies liegt daran, dass wir mit der Zeit unsere Freundinnen und Freunde sorgfältiger auswählen und die Beziehungen mit ihnen so gestalten, dass sie zu uns passen“, erklärt er.