Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Abkürzung vgl. in indirekten Zitaten

Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Die Abkürzung vgl. kommt in wissenschaftlichem Kontext häufig vor. Das Kürzel steht für „vergleiche“, was aber nicht tatsächlich dazu auffordert, verschiedene Sachverhalte zu vergleichen. Statt dessen signalisiert „vgl.“ dem Leser, dass die zuvor besprochenen Informationen aus einer bestimmten Quelle stammen, ist also ein Quellenverweis im Text. Wenn du vgl. in deiner Arbeit wissenschaftlich korrekt verwenden willst, gibt es einiges Wissenswertes über diese Abkürzung.

Bedeutung der Abkürzung vgl.

Wann immer in einem Text eine Quellenangabe mit dem Kürzel vgl. eingeleitet wird, ist dies ein Indikator, dass Inhalte nicht wortwörtlich zitiert, sondern sinngemäß übernommen wurden. Das ist in wissenschaftlichen Arbeiten durchaus zulässig. Vgl. gehört also in den Verweis nach

  • einem indirekten Zitat
  • einer Paraphrase

Der Vergleich zwischen Original und Zitat ist dabei immer noch möglich und die Ableitung des fremden Gedankenguts erkennbar.

Zitieren mit vgl.

Die Verwendung von „vergleiche“ als Kennzeichnung von indirekten Zitaten oder Umschreibungen ist sowohl in der Harvard-Zitierweise als auch in den Fußnoten nach der Deutschen Zitierweise möglich. Anders als direkte Zitate, die immer in Anführungszeichen gesetzt werden müssen und so auch auf Anhieb als solche erkennbar sind, müssen umformulierte Inhalte durch vgl. kenntlich gemacht sein. Das ist vor allem deshalb so wichtig, weil du dich ohne diese Kennzeichnung dem Vorwurf des Plagiats aussetzt.

Harvard Zitierweise

Der Zitierstil, der nach der US-amerikanischen Elite-Universität Harvard benannt ist, setzt im Text nur knappe Quellenverweise in Klammern. Diese bestehen aus dem Nachnamen des Autors und dem Jahr der Veröffentlichung, gefolgt von der genauen Seitenangabe. Zum Kurzverweis im Text tritt die ausführliche Quellenangabe im Literaturverzeichnis.

Wie neuere Forschungsergebnisse belegen, … (vgl. Schmidt 2021: 243-256).

Fußnoten-System

Die sogenannte Deutsche Zitierweise arbeitet mit Fußnoten, in denen der Langverweis genannt wird, also die vollständige Angabe der Quelle, ähnlich wie im Literaturverzeichnis, gefolgt von der Seite oder den Seiten, denen das Original entnommen ist. Das Besondere an der Deutschen Zitierweise ist, dass diese ausführliche Nennung nicht mehrfach wiederholt wird, wenn du in Folge hintereinander mehrfach dasselbe Werk oder denselben Autor zitierst. In diesem Fall kannst du „vgl.“ durch „ibid.“ oder „ebd.“ ergänzen, was „ebenda“ bedeutet.

1Vgl. Schmidt, Wolfgang (2021). Die Entwicklung der Lernkompetenz bei Schülern der Mittelstufe. XYZ-Verlag, Stuttgart. S. 243-256   bzw.
2Vgl. ibid.

Der Verweis auf eine andere Stelle im selben Werk als indirektes Zitat kann durch „op. cit.“ erfolgen – was bedeutet, dass du ein bereits zitiertes Buch wieder aufgreifst.

3Vgl. Schmidt, op. cit., S. 58-72

In jedem Fall ist die Bedeutung von vgl. dieselbe – der Leser kann die originale Formulierung der von dir angeführten Inhalte anhand des Quellenverweises nachschlagen und vergleichen.


FAQ

Was bedeutet die Abkürzung „vgl.“?

Vgl. bedeutet „vergleiche“, eine Aufforderung bzw. ein Verweis darauf, dass das Original eines indirekt wiedergegebenen Zitats an der angegebenen Stelle der Quelle nachgeschlagen werden kann.

Beispiele für das direkte und indirekte Zitieren

Zum besseren Verständnis, haben wir hier Beispiele zusammengetragen, die verdeutlichen, was der Unterschied zwischen einem direkten und einem direkten Zitat sind. Zusätzlich wird erklärt, wie man in dem jeweiligen Zitat dann auf den Urheber verweist.

Direkte Zitate

Kürzere wörtliche Zitate kann man in den Satz einbauen. Dabei kann es sich, wie im folgenden Beispiel, um kleine Wortgruppen handeln. Diese Zitiertechnik funktioniert am besten, wenn spezielle Begriffe verwendet wurden, die man aufgreifen will, weil sie sich nicht sinngemäß umschreiben lassen und den Kern der Argumentation nicht treffen würden.

Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Wenn es sich um längere Formulierungen handelt, ist es ebenfalls möglich, diese als direktes Zitat einzubauen. Etwa dann, wenn es man herausstellen möchte, dass jemand (im Beispiel der Komponist Sergei Prokofjew) eine bestimmt Meinung vertreten hat.

Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Längere direkte Zitate erhalten ihre Formatierung in der Regel indem man sie als separaten Absatz eingefügt. Links und rechts wird der Seitenabstand vergrößert, und in vielen Fachrichtungen ist es auch üblich, den Text kursiv zu schreiben

Wann ist ein Zitat ein Vergleich?

Bei längeren wörtlichen Zitaten sollte man genau abwägen, ob man die Inhalte nicht auch sinngemäß wiedergeben kann. Ist das der Fall, sollte man versuchen, die Aussagen des zitierten Autors in eigenen Worten in den Text einzubauen. Das bedeutet, direkte Zitate verwendet man nur dann, wenn man spezifische Formulierungen hervorheben bzw. einbauen möchte.

Wir haben eben schon erklärt, dass man den Wortlaut bei einem direkten Zitat nicht abändern darf. Was tut man aber, wenn im Original Tippfehler oder ähnliches enthalten sind?

Im folgenden Beispiel siehst Du, wie man Fehler im Original-Zitat kennzeichnet:

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Wenn man das Original abändern muss, um den Lesefluss nicht zu stören, kennzeichnet man die Hinzufügungen mit einer eckigen Klammer. Im folgenden Beispiel ist das „the“ nicht im Original enthalten, aber notwendig, um den Satz gut lesen zu können.

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Musst man die Grammatik anpassen, kann man das folgendermaßen tun:

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Möchte man Teile des Zitats auslassen, kennzeichnest man dies mit eckigen Klammern und drei Punkten:

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Indirekte Zitate

Indirekte bzw. sinngemäße Zitate verwendet man, um fremdes Gedankengut flüssig in die eigene Argumentation einzubauen. Im folgenden Beispiel werden historische Fakten sowie die Intentionen des Komponisten Schostakowitsch herangezogen, um das betreffende Werk beschreiben und vorstellen zu können.

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Wie zitiert man einen Vergleich?

Im Gegensatz zu direkten Zitaten werden indirekte Zitaten nicht in Anführungsstriche gesetzt, sondern mit dem Vermerk „Vgl. “ (=Vergleiche) oder „S. “ (=Siehe) gekennzeichnet.

Was bedeutet vgl beim Zitieren?

Die Abkürzung vgl. steht für „vergleiche“ und wird verwendet, um indirekte Zitate bzw. Paraphrasen in wissenschaftlichen Arbeiten zu kennzeichnen.

Wann schreibt man vgl in die Fußnote?

Bei der Deutschen Zitierweise werden indirekte Zitate mit dem Zusatz ‚vgl. ' (= vergleiche) in den Fußnoten gekennzeichnet. Dieser Zusatz steht vor der jeweiligen Fußnote und wird bei Vollbelegen und Kurzbelegen genutzt.

Wie ähnlich darf ein indirektes Zitat sein?

Bei indirekten Zitaten wird die Quelle nur sinngemäß wiedergegeben. Es ist wichtig darauf zu achten, dass deine sinngemäße Wiedergabe der Originalquelle nicht zu ähnlich ist. Das indirekte Zitat wird in deinem Text richtig zitiert, indem du in deinem Quellennachweis ein "vgl." für "Vergleich" vor die Angabe setzt.