Und sie bewegt sich doch Brecht

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Geschichte Inquisition

Der berühmte Satz, den Galilei nie sagte

Veröffentlicht am 27.03.2011 | Lesedauer: 3 Minuten

Und sie bewegt sich doch Brecht

Der italienische Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei hat bahnbrechende Entdeckungen auf verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaften gemacht.

Quelle: pa

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Seine Erkenntnisse, dass sich die Erde wie alle anderen Planeten um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, weckten den Zorn der Kirchenmänner.

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Dass dies Gefahr bedeutete, zeigt der Fall von Giordano Bruno, der drei Jahrzehnte zuvor für die gleiche Behauptung auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Das Giordano-Bruno-Denkm...al in Rom erinnert daran.

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Am 22. Juni 1633 fand der Prozess in der Basilika Santa Maria sopra Minerva statt. Nachdem Galilei seinen Fehlern abgeschworen, sie verflucht und verabscheut hatte, wurde er zu leb...enslänglicher Haft verurteilt und war somit der Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen entkommen.

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Dass Galilei der Prozess wegen Ketzerei gemacht wurde, war unter den zuständigen Kardinälen durchaus strittig - drei von ihnen – darunter Francesco Barberini (Abbildung), der Neffe... des Papstes – unterschrieben das Urteil nicht.

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Ob Galilei beim Verlassen des Gerichtssaales wirklich den berühmten Satz sagte "Und sie bewegt sich doch", gilt mittlerweile als Legende.

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Nach dem Urteil blieb Galilei unter lebenslangem Hausarrest, verbunden mit dem Verbot jeglicher Lehrtätigkeit. Zunächst musste er in Rom, später durfte er in Florenz wohnen.

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Seit Jahrhunderten bezweifelt kein Kirchenmann mehr, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und kann dennoch an seinem Glauben festhalten. Doch es dauerte noch 369 Jahre, bis Urban...s Nachfolger, Papst Johannes Paul II., Galilei und sein heliozentrisches Weltbild 1992 offiziell rehabilitierte.

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"Und sie bewegt sich doch" – dieser Ausspruch sollte die Standfestigkeit des Astronomen Galilei gegenüber der Inquisition zeigen. Der Satz fiel allerdings nie.

Es ist eine zu schöne Vorstellung: ein aufrechter Wissenschaftler, der glühend für seine Sache kämpft. Der einer mächtigen Institution wie der katholischen Kirche die Stirn bietet um der eigenen Überzeugung willen: dass sich die Erde um die Sonne drehe und es sich nicht, wie seit Ptolemaios vielerorts gelehrt und geglaubt, umgekehrt verhalte. Als Märtyrer im Dienste des wissenschaftlichen Fortschritts ist Galileo Galilei in die Geschichte eingegangen. Eine schöne Vorstellung. Sie hat nur ein Problem: Sie stimmt nicht.

Was war geschehen? Galileo Galilei, florentinischer Hofmathematiker, Philosoph und Astronom, war im September 1632 von der heiligen Inquisition nach Rom einbestellt worden. Der Grund lag in einer Schrift, die der Astronom einige Zeit zuvor veröffentlicht hatte. Darin ließ er mehrere Positionen zum Sonnensystem Revue passieren - am überzeugendsten dargestellt jene, wonach die Sonne im Zentrum stehe, umkreist von den übrigen Planeten. Eine Vorstellung, die sich mit der herrschenden Lehre der Kirche nicht zur Deckung bringen ließ.

Auch von Folter ist die Rede

Was anschließend geschah, darüber hat sich das kollektive Gedächtnis seltsame Vorstellungen gebildet. In Büchern und volkstümlichen Geschichtserzählungen ist nachzulesen, wie Galilei vor das Inquisitionsgericht gezerrt wurde und die langen Stunden zwischen den Verhandlungen in Festungshaft verbringen musste. Auch von Folter ist hie und da die Rede. Nachdem man ihn gezwungen hatte, seiner Lehre abzuschwören, habe er trotzig "Und sie bewegt sich doch!" gerufen.

Ein gewaltiger Satz, sein Echo scheint nach all den Jahrhunderten immer noch nachzuhallen. Als Historiker aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Akten zum Galilei-Prozess zu untersuchen begannen, mussten sie schnell feststellen, dass er so nie gefallen sein konnte. Mehr noch: In den Dokumenten zeigte sich die Kurie den Erkenntnissen des Astronomen deutlich aufgeschlossener, als man angenommen hatte.

Die Päpste hatten gegen die These vom heliozentrischen Weltbild gar nicht so viel einzuwenden - solange sie nicht mit dem Anspruch absoluter Wahrheit auftrat. Das war nicht nur hinsichtlich der biblischen Lehren nachvollziehbar, sondern auch wissenschaftlich: Denn ein letzter Beweis fehlte zu diesem Zeitpunkt ja noch. Von Kerkerhaft, Folter und erzwungenen Eingeständnissen konnte erst recht keine Rede sein: Galilei logierte zunächst in der florentinischen Botschaft in der Villa Medici, während des Prozesses erhielt er eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Aussicht auf die Vatikanischen Gärten.

So viel Komfort hinderte ihn freilich nicht daran, im Prozess mit triumphaler Selbstgewissheit aufzutreten - als "geistige Pygmäen" bezeichnete er all jene, die an seinen Lehren zweifelten. Das Urteil der Inquisition, das ihm am Ende die Weiterverbreitung seiner Ideen und seine Lehrtätigkeit untersagte, ging auch auf seine trotzige Unerbittlichkeit zurück. Galilei lebte noch neun weitere Jahre, die letzten verbrachte er in seinem Landhaus im florentinischen Stadtteil Arcetri.

Je näher man hinsieht, desto mehr verschwimmt also das Bild des Wissenschaftlers, der furchtlos für Gedankenfreiheit kämpfte. Das hat an der Macht dieser Legende allerdings nichts geändert. Sie zählt zu jenen Erzählungen, die man nicht einfach so abtun sollte. Denn allzu offensichtlich ist sie mit handfesten Interessen in die Welt gesetzt worden.

Sie reiht sich ein in das kulturkämpferische Projekt der Bismarckzeit, den Katholizismus als wissenschaftsfeindlich, inhuman und vormodern zu brandmarken. Die Ahnenreihe Martin Luther - Giordano Bruno - Galileo Galilei wird uns als Phalanx der drei Aufrechten präsentiert gegen eine bornierte, dekadente und verschwendungssüchtige Kirche, ein uraltes Reptil, dem man am besten den Kopf abschlagen sollte. Dass es sich hierbei mitunter um Wahrheitsverdrehung und Propaganda handelt, ist exemplarisch am Fall Galileo Galilei zu studieren.

Wer hat gesagt Und sie bewegt sich doch?

"Eppur si muove!" - "Und sie bewegt sich doch!" soll der Astronom Galileo Galilei gemurmelt haben, als er nach seiner Verurteilung durch die Inquisition der katholischen Kirche den Raum verließ.

Was meinte Galileo Galilei mit seinem angeblichen Ausspruch Und sie bewegt sich doch?

"Und sie bewegt sich doch" – dieser Ausspruch sollte die Standfestigkeit des Astronomen Galilei gegenüber der Inquisition zeigen. Der Satz fiel allerdings nie. Es ist eine zu schöne Vorstellung: ein aufrechter Wissenschaftler, der glühend für seine Sache kämpft.

Was will Brecht mit seinem Stück Leben des Galilei zeigen?

Im Stück thematisiert Brecht das Verhältnis von Kirche und Wissenschaft sowie die Verantwortung des Wissenschaftlers für seine Erfindung und das, wozu diese unter Umständen verwendet werden könnte. Indem Brecht auf die historische Figur des Erfinders Galileo Galilei sowie den Beginn des 17.

Ist Galilei ein Held oder ein Verräter?

Der literarische Galilei ist „so gesehen, Held und Verräter, Kämpfer für den Fortschritt und feiger Opportunist, Vertreter einer Wissenschaft für das Volk und ´sozialer Verbrecher´, Träger der Wahrheit und Praktiker der List, genußfähig und schwach, sinnlich und eitel, weise und bestechlich, Universalmensch und ...