Till eulenspiegel da wird der hund in der pfanne verrückt

Till eulenspiegel da wird der hund in der pfanne verrückt

Seid ihr baff? Genau das will diese Redewendung auch ausdrücken. Man sagt sie, wenn man über etwas sehr erstaunt ist, es einfach nicht fassen kann oder nicht glaubt, dass etwas gerade passiert ist. Einfacher gesagt: „Das gibt es doch gar nicht.“

Es gibt ja Leute, die sagen, dass diese Redewendung auf Till Eulenspiegel zurückzuführen sei. Naja, finde ich ein bisschen weit hergeholt, möchte es aber trotzdem zum Besten geben:

Über Till Eulenspiegel, den wohl bekanntesten Narren der Welt, voll von Schadenfreude und Spott, gibt es ja eine Menge Geschichten. Wer kennt sie nicht, wie er einem Esel das Lesen beibrachte  oder alle linken Schuhe einsammelte…

Die Redewendung, „Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt“, soll sich auf folgende Geschichte beziehen: Till Eulenspiegel arbeitete einmal bei einem Bierbrauer.  Selbiger, der Braumeister, hatte einen Hund, der auf den Namen „Hopf“ hörte (oder auch nicht; es ist nicht belegt, wie folgsam dieser gegenüber seinem Herrchen war).

Eines Tages sollte Till Eulenspiegel Bier brauen und „den Hopfen wohl sieden, auf dass das Bier scharf darvon schmecken würd“. Was tat Till Eulenspiegel? Er warf den „Hopf“, den Hund des Braumeisters, in die Braupfanne. Upps! Der Braumeister meinte jedoch mit „Hopfen“ nicht seinen Hund, sondern eben den Hopfen, den man zum Bierbrauen verwendet neben Wasser und Malz.  Dem Hund schien die Aktion nicht zu gefallen und er „wurde in der Pfanne verrückt“. Dem Baumeister gefiel das alles auch nicht, er jagte Till Eulenspiegel davon.

Was bedeutet Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!?

Ein Hund in einer Pfanne? Echt jetzt? Ja, genau dieses Erstaunen drückt auch unsere Wendung aus. Unglaubliche oder wundersame Ereignisse zaubern also schnell mal den Hund in die Pfanne! Wenn da bloß mal keiner den Herd anmacht!

Und woher stammt der Ausdruck Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!?

Diese Redewendung findet ihren Ursprung in der Literatur. Unser „Nationalspaßvogel“ Till Eulenspiegel, dessen Abenteuer im 16. Jahrhundert aufgezeichnet wurden, zieht seine Komik vor allem daraus, dass er bildhafte Wendungen wörtlich nimmt oder etwas gezielt missversteht. In der 45. Historie arbeitet Till als Geselle eines Bierbrauers in Einbeck. Der Brauer bittet ihn nun, Hopfen in die Siedepfanne zu geben und da der Hund des Brauers nun zufällig Hopf heißt, muss leider dieser dran glauben: „Den nahm er, als das Wasser heiß war, warf ihn hinein und ließ ihn tüchtig darin sieden ...“ So wird das Tier in der Pfanne verrückt vor Schmerzen und sein Besitzer anschließend verrückt vor Wut. Eine ganz schöne Tierquälerei, finden wir – und ein weiteres Beispiel für den teilweise doch recht makabren Humor früherer Volksanekdoten. Struwwelpeter und Max und Moritz lassen grüßen!

Angepasst aus © Michael Krumm (2010), Wo liegt der Hund begraben? Wie die Tiere in die deutsche Sprache kamen, PONS GmbH, Stuttgart

Wie sagt man's in anderen Sprachen?

Auch in anderen Sprachen kann man’s manchmal einfach nicht fassen!

I’ll be jiggered!

(Da bin ich aber platt!)

Ma parole!

(Das gibt’s ja nicht! (wörtl.: mein Wort!))

¡Es de traca!

(Das ist ja ein Knaller! (wörtl.: Feuerwerk))

Det må jeg sige!

(Ich muss schon sagen!)

Anwendungsbeispiele im Deutschen

  • Jede Woche düst ein anderer Millionär in den Weltraum – da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!
  • Das ist ja ein Ding!! Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!
  • Pro Tag sammeln die Umweltschützer mehrere Säcke Müll entlang der Wanderpfade. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt, was die Leute alles wegwerfen.
  • Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt: Innerhalb eines Tages ist die Aktie ins Bodenlose abgesackt!

Schlagwörter: Hunde


Das Sprichwort „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ ist ein freudiger oder wütender Ausruf in völlig überraschenden Situationen. Seinen Ursprung hat es im Mittelalter bei dem Narren Till Eulenspiegel. Erstmals schriftlich kommt es Mitte des 20. Jahrhunderts als Sprichwort vor.

Was bedeutet „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“?

Das Sprichwort wird in extrem überraschenden Situationen verwendet. Die Situation kann erfreulich oder eher verärgernd sein. Wichtig ist nur, dass man mit dem Ausgang wirklich gar nicht gerechnet hat.

Verlegt jemand beispielsweise mehrmals am Tag einen Gegenstand und muss anschließend lange suchen, bietet sich der Ausruf an. In diesem Fall kann das Sprichwort bevor oder nachdem der Gegenstand gefunden wurde, verwendet werden. Vor dem Fund drückt es Ratlosigkeit aus. Danach deutet es auf Unglaube über die eigene Unfähigkeit hin.

Auch als Ausdruck der Freude, wenn jemanden völlig unerwartet etwas Gutes widerfahren ist (Lottogewinn, tolle Prüfungsergebnisse, …) eignet sich das Sprichwort.

Ähnliche Sprichwörter sind „Das ist nicht zu fassen“, „Da brat mir einer einen Storch“ oder „Mich laust der Affe“.

„Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ in anderen Sprachen

Auf Englisch sagt man in ähnlichen Situationen „That’s enough to drive you round the bend“. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Das reicht, um dich um die Kurve zu fahren“. „To go round the bend“ wird aber eher im Sinne von „durchdrehen“ oder „wahnsinnig werden“ verwendet. „Das reicht, um dich in den Wahnsinn zu treiben“ eignet sich daher als Übersetzung besser.

Die Franzosen sagen schlicht „C’est à devenir chèvre!“. Die deutsche Übersetzung lautet „Das ist ja zum Verrücktwerden!“.

Ursprung der Redensart

Über den genauen Ursprung ist nicht viel bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass der Narr Till Eulenspiegel das Sprichwort geprägt hat.

Till Eulenspiegel

Till Eulenspiegel war ein Narr oder Schalk, der im 14. Jahrhundert lebte. Ob es sich dabei um einen tatsächlich existierenden Mann handelt, ist allerdings unklar. Die Figur kommt in einem Volksbuch der Zeit vor, in dem seine Streiche gesammelt sind.
Till Eulenspiegel war dafür bekannt, die Leute an der Nase herumzuführen. Er nahm ihm aufgetragene Aufgaben stets wörtlich, sodass es ständig zu Missverständnissen mit ihm kam.

So erklärt man auch den Ursprung des Sprichworts „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“. Till Eulenspiegel soll in Einbeck, einer Stadt in Niedersachsen, einem Brauer bei der Arbeit geholfen haben. Der Brauer trug ihm auf, den Hopfen zu sieden. Er selbst erledigte in der Zeit etwas in der Stadt. Da allerdings der Hund des Brauers „Hopf“ hieß, nahm Eulenspiegel sich das Tier und warf es in die Pfanne.

In der Pfanne schwamm bereits heißes Öl, sodass der Hund wild herumsprang, bevor er starb. Als der Brauer zurückkam, war der Hund bereits tot und er entsprechend wütend. Weil er es dem Narren jedoch so aufgetragen hatte, konnte er ihn für das „Missverständnis“ nicht bestrafen. Er jagte ihn nur von seinem Hof.

Es existieren noch weitere Sprichwörter, die Till Eulenspiegel wörtlich nahm und dadurch etwas zerstörte oder jemandem Schaden zufügte. „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ nahm er beispielsweise zum Anlass, Fellmäntel mit Milch zu kochen. Diese vertrugen die Behandlung nicht und fielen auseinander. Die Besitzerinnen der Mäntel waren darüber natürlich nicht erfreut.

Erster Beleg für „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“

Obwohl man vermutet, dass der Ursprung des Sprichworts im Mittelalter liegt, ist es erst im 20. Jahrhundert schriftlich belegt. In seiner Form als Sprichwort und mit der heute bekannten Bedeutung nutzte es Jost Metzler in dem Buch Sehrohr Südwärts. Darin erzählt er von seinen Fahrten mit einem U-Boot während des Zweiten Weltkrieges.

Auf Seite 231 macht sich die Mannschaft für einen Angriff bereit, Kapitänleutnant Jost Metzler gibt Befehle. Doch bevor es zum ersten Schusswechsel kommt, tauchen weitere Frachter auf. Der Kapitänleutnant findet sich inmitten eines Geleitzuges wieder und sagt: „Nun wird der Hund in der Pfanne verrückt.“ Gleich im Anschluss an das Sprichwort erklärt er, wie er das Sprichwort meine: Er sagt, er empfinde Freude über dieses unerwartete Glück, also die Überraschung in Form von mehreren Schiffen.

„Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ ist also in seiner ersten Fassung ebenfalls als Ausruf über eine erfreuliche Überraschung zu verstehen.

Was bedeutet da liegt der Hund begraben?

da liegt der Hund begraben, — Bedeutungen: [1] umgangssprachlich: dies ist die Ursache der (unüberwindlichen) Schwierigkeiten; dies ist der Kern der (unangenehmen) Angelegenheit/Sache; von dieser (unangenehmen) Angelegenheit/Sache hängt es ab; dies ist das Ausschlaggebende.

Was bedeuten die Redewendungen?

Eine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt.

Woher kommt der Begriff auf Krawall gebürstet?

auf Krawall gebürstet: Der Begriff Krawall stammt vom eingedeutschten Wort „Charivari „ (Radau, Lärm, Krach, Katzenjammer). Wenn man Katzen gegen den Strich bürstet, empfinden sie das als unangenehm und werden sauer. Wenn man das eine Weile macht, bürstet man die Katze auf Krawall, bis diese Katzenmusik macht.

Was ist eine Redewendung Beispiel?

Eine Redewendung ist etwas, das man immer wieder hört und das so zur Sprache gehört. Meist besteht eine Redewendung aus mehreren Wörtern. Ein Beispiel ist: „Übung macht den Meister“, womit man kurz und knapp sagt: Wer etwas gut können will, der muss sich anstrengen und viel üben.