Schwanger auch wenn keine einnistungsblutung

Von Lindsay Meisel | Veröffentlicht Nov 29, 2017 | Zuletzt aktualisiert Okt 11, 2018 ✓ Auf Fakten überprüft
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Sieht man helle oder auch bräunliche Schmierblutungen in den Tagen, bevor die Periode fällig ist, fragt man sich, ob es sich um eine Einnistungsblutung handeln könnte. Dieses leichte Spotting gilt als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft. Es tritt während des Einnistungsfensters (6 – 12 Tage nach dem Eisprung) auf, und es wird behauptet, dass es durch das Ei, dass sich in die Gebärmutterwand einnistet, hervorgerufen wird.[1.https://americanpregnancy.org/getting-pregnant/what-is-implantation-bleeding/].

Aber da Spotting während der Lutealphase auch häufig vorkommt, wenn keine Schwangerschaft vorliegt, wie soll man dann den Unterschied zwischen normalen Spotting in der Lutealphase und einem echten Einnistungszeichen erkennen? Die Antwort ist: man kann es nicht. Vielmehr könnte die ganze Vorstellung einer Einnistungsblutung ein Mythos sein.

Was verursacht Spotting während der Lutealphase?

Spotting während der Lutealphase ist ein normales Merkmal in einigen Menstruationszyklen. Manche Frauen spotten in jedem Zyklus und andere nur selten. Es wird in der Regel durch den Östrogenanstieg in der mittleren Lutealphase verursacht, der zu einem kurzen Einbruch des Progesteronspiegels führt.

An sich hat das Spotting während der Lutealphase keine schlüssige Bedeutung. Es kann vorkommen, wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, aber es kann bei einem völlig normalen Progesteronspiegel passieren. Es kann bei einer Schwangerschaft vorkommen, und es kann auch passieren, wenn keine vorliegt.

Spotting kann auch in der sehr frühen Schwangerschaft noch vor dem Ausbleiben der Regel auftreten. Eine Studie fand heraus, dass etwa neun Prozent der Frauen bereits in der frühen Schwangerschaft, in der Zeit ihrer erwarteten Regel, Spotting erlebt haben. Das Spotting war normalerweise nicht ausgeprägt genug, um mit einer Periode verwechselt zu werden.  Meist trat es auch nicht am Tag der Einnistung auf.[2.“Vaginal bleeding in very early pregnancy,“  A.J. Wilcox D.D. Baird C.R. Weinberg. Human Reproduction, Volume 18, Issue 9, 1 September 2003, Pages 1944–1947, https://doi.org/10.1093/humrep/deg379].

Ist Spotting ein Anzeichen für eine Schwangerschaft?

Etwas Einnistungsblutung zu nennen, ist im Nachhinein natürlich immer etwas einfacher. Wenn in einem Nichtschwangerschaftszyklus Spotting auftritt, nennen wir es eben nur Spotting. Aber wenn es in einem Schwangerschaftszyklus auftaucht, nennen wir es eine Einnistungsblutung.

Angesichts der hohen Häufigkeit von Spotting sowohl in Zyklen in denen eine Schwangerschaft aufgetreten ist, als auch in solchen in denen keine auftritt, ist es fast unmöglich zu wissen, ob Spotting mit der Einnistung zusammenhängt. Und es gibt gute Gründe für die Annahme, dass dies nicht der Fall ist.

Warum? Nun, zum einen ist Spotting häufiger in Zyklen, in denen keine Schwangerschaft auftritt. Und wenn man darüber nachdenkt, macht das auch viel Sinn. Spotting wird in der Regel durch einen Rückgang des Progesterons verursacht (weil Progesteron das Hormon ist, das hilft, die Gebärmutterschleimhaut zu erhalten). Wenn die Einnistung erfolgreich war, würde die hCG-Sekretion helfen, sicherzustellen, dass der Progesteronspiegel überhaupt nicht abfällt. Die Studie, auf die oben verwiesen wurde, fand „keine Unterstützung für die Hypothese, dass die Einnistung vaginale Blutungen (Einnistungsblutung) erzeugen kann“.[3.“Vaginal bleeding in very early pregnancy,“ E.W. Harville A.J. Wilcox D.D. Baird C.R. Weinberg. Human Reproduction, Volume 18, Issue 9, 1 September 2003, Pages 1944–1947, https://doi.org/10.1093/humrep/deg379]

Von Lindsay Meisel | Nov 29, 2017


Schwanger auch wenn keine einnistungsblutung

Lindsay Meisel

Ist die Einnistungsblutung nur ein schöner Mythos oder Wirklichkeit? Skeptiker behaupten die Blutung nach der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut sei nur ein Phänomen, das von aufgeregtem gluckenhaftem Verhalten herrührt. Mit der Realität, so sagen sie, habe das Ganze nichts zu tun. Naja, nicht so voreilig, lieber Skeptiker. Denn an diesem Forengerücht ist so einiges dran. Die Einnistungsblutung gibt es tatsächlich. Sie ist aber nicht bei allen glücklichen Schwangeren zu beobachten.

Nicht jede Blutung ist eine Einnistungsblutung
Ein Schwangerschaftstest beim Arzt oder aus der Drogerie ist immer noch die beste Methode, um eine Schwangerschaft zu bestätigen. Wenn es etwas in der zweiten Zyklushälfte ziept und sich einige Tropfen Blut anmelden, dann ist das noch leider kein Grund zum Jubeln. Zwischenblutungen sind leicht mit Einnistungsblutungen zu verwechseln. Mit ein wenig Hintergrundwissen und dem wachen Auge der entschlossenen Mama-to-be kannst du aber ganz leicht zur Expertin in dieser Frage werden.

Die Wanderung zur Gebärmutter
Vier Tage lang dauert die Wanderung der befruchteten Eizelle auf dem Weg zur gemütlichen Höhle der Gebärmutter. Dabei wird sie auf ihrem Weg tatkräftig durch die Härchen in den Eileitern unterstützt, die die träge Zelle sanft anschubsen. Aus dem Zellhaufen, der ungefähr aus 125 Zellen besteht, soll in neun Monaten ein neues Wesen heranwachsen. Damit dieses kleine Wunder der Natur auch unter optimalen Bedingungen abläuft, sucht sich die Eizelle ihren Ruheort sorgfältig aus. Schön gemütlich und ordentlich gepolstert muss der Ort der Wahl sein. Diese Suche kann noch einmal ein oder zwei Tage in Anspruch nehmen. Nach ungefähr sechs Tagen nach der glücklichen Schuss kommt es also nun zur Einnistung der Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut. Auf schlau heißt das Nidation.

Wann spricht man von einer Einnistungsblutung?


Die Einnistungsblutung oder auch der Nidationsblutung kommt dadurch zustande, dass bei der Einnistung einige Blutgefäße der Schleimhaut beschädigt werden können. Dieses Hineinbohren der fest entschlossenen, kleinen Eizelle spüren einige Frauen auch als Einnistungsschmerz. Dieser Einnistungsschmerz kann aber auch leicht mit den ersten Anzeichen der nächsten Regel verwechselt werden.

Die Eizelle, Dein späterer Schatz, wird in kurzer Zeit von der Schleimhaut umschlossen. Ganz fest und sicher. Die äußeren Zelle der Eizelle entwickeln sich zur Plazenta, dem Mutterkuchen. Der versorgt Dein Purzel mit den nötigen Nährstoffen, macht es groß und stark. Wenn sich die Plazentazellen ausbilden, produzieren diese HCG. Dieses Hormon ist auch als Schwangerschaftshormon bekannt. Es weist Schwangerschaften in Bluttests und Streifentests nach. Was es mit Deinem Körper macht? Es stellt alle Signale auf Schwangerschaft. Das heißt, keine Regel mehr - darauf kannst du gut und gerne verzichten, stimmt's - und eine stabile Gebärmutterschleimhaut.

Wahrscheinlich werden bei allen glücklichen Schwangeren die Gefäße ein wenig verletzt, wenn sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut bohrt. Nur ein Drittel der werdenden Mamas nimmt die Einnistung aber als Blutung wahr. Die Nidationsblutung ist dann wenige Tage lang als helles Blut im Höschen zu entdecken. Eine einfache Slipeinlage reicht, um das Blut aufzunehmen. So viel kommt dabei zum Glück nicht heraus.

Gibt es Tricks um die Einnistung zu verbessern?


Du kannst deinen Körper leider nicht mit Trick 17 zu einer sicher erfolgreichen Einnistung bewegen. Beachte einfach alle Hinweise Deines Arztes zum schnelleren Kinderkriegen: Das heißt, Alkoholabstinenz, ausgewogene gesunde Ernährung, regelmäßiger Tagesablauf, Folsäure, keinen Stress und den Rest kennst du ja bereits fast auswendig.

Hat man zwingend eine Einnistungsblutung haben?

Tritt die Einnistungsblutung bei jeder Frau auf? Nein. Die Einnistungsblutung tritt nur bei 15–25 % der Frühschwangerschaften auf. In den meisten Fällen stellt die Schmierblutung ein normales Zeichen für eine Einnistung dar.

In welcher SSW ist man bei der Einnistungsblutung?

In der 4. SSW verspüren viele Frauen die ersten körperlichen Signale der Schwangerschaft. Durch das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter kann es zur sogenannten Nidationsblutung kommen, die sich als leichte Schmierblutung bemerkbar macht.

Wann spätestens Einnistungsblutung?

Der früheste Zeitpunkt für eine Einnistungsblutung liegt bei einer Woche nach der Befruchtung, der späteste bei zwei bis drei Wochen danach, das heißt: eventuell schon zu einer Zeit, in der die Frau noch gar nichts von der Schwangerschaft weiß und ein Schwangerschaftstest auch noch kein positives Ergebnis zeigt.

Warum die Einnistung nicht klappt?

Probleme bei der Einnistung: Wenn es nicht klappen will Manchmal schafft es die befruchtete Eizelle gar nicht bis zur Gebärmutterhöhle oder der Einnistungsprozess wird gestoppt. Gründe dafür gibt es viele: Infektionen, Verwachsungen an den Eileitern oder eine Gelbkörperschwäche bei der Mutter, um nur einige zu nennen.