Nippel durch die lasche ziehen corona

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Der vergoldete Nippel: Das unschuldige Lied über den Nippel, den man nur durch die Lasche ziehen muss, wurde 1980 zum Hit. Zu dem Song hatte Krüger eine Tube Senf inspiriert, die sich beim Öffnen auf den Nebenmann entleerte. Ein folgenschweres Ereignis: 26 Wochen lang stand die Single in Deutschland auf Platz eins der Charts, Krüger verkaufte 600.000 Alben und wurde mit zwei goldenen Schallplatten geehrt. Damit war der Weg für weitere Erfolge geebnet - Blödelsongs, TV-Shows und Kinokomödien, die Krüger zum Star machten.

Mit seinem Ulk sollte Mike Krüger zum Vorreiter des deutschen Klamauk-Humors der Achtzigerjahre werden.

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Der Gnubbel: Auf den Nippel folgte 1981 das Album "Der Gnubbel". Der gleichnamige Titelsong ist ähnlich gestrickt wie der Erfolgsvorgänger. Durch Ungeschick reitet sich das lyrische Ich im Lied immer weiter ins Unglück: Als Baby noch entwickelte es eine Vorliebe für den gnubbeligen Sauger am Fläschchen, verliert als Erwachsener jedoch seinen eigenen gnubbeligen Körperfortsatz durch einen Unfall. Auch diese Komposition zeichnet sich nicht durch besonders ausgebuffte Tonfolgen aus. Krüger (hier 1988 im Film "Die Senkrechtstarter")schaffte es damit zwar in die Charts, allerdings diesmal nur halb so lange wie beim Nippel - und nur auf Platz 20.

Foto: ddp images

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Zwei Näschen für den Erfolg: Als Thomas Gottschalk und Mike Krüger in den Achtzigerjahren zu Stars aufstiegen, lag der Sprung auf die Kinoleinwand nahe. Es begann die Zeit der Supernasenfilme - der erste war "Piratensender Power Play" (Bild). Der Begriff "Supernasen" stammt übrigens von Thea Gottschalk, die in den letzten beiden Filmen "Zwei Nasen tanken Super" und "Die Einsteiger" auch selbst mitspielte.

Foto: ddp images

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"Zwei Nasen tanken Super": In der Motorradklamotte von 1983 gewinnen Tommy und Mike zwei Trikes und werden fortan von Gangstern gejagt, die in den Fahrzeugen kostbare Edelsteine versteckt haben. Kritiker werteten den Film als Flop, dennoch...

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... verdiente sich einer eine goldene Nase: Thomas Gottschalk warb zu jener Zeit für die Fastfoodkette mit dem goldenen M. Diese kommt immer wieder im Film vor, eine Szene besteht aus einer ganzen Palette von typischen Burger-Namen.

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Am Anfang war das Wort, und das Wort war Walther: Mit "Mein Gott, Walther" gelang Mike Krüger 1975 der Durchbruch, und er schmiss das Studium, um sich ganz der Bühnenkarriere zu widmen. Das Lied kommt mit zwei Akkorden aus, es war bereits im zarten Alter von 15 Jahren während eines langweiligen Urlaubs in Garmisch-Partenkirchen entstanden. Als Krüger Rudi Carrell anrief, um es für dessen Samstagabendshow "Am laufenden Band" vorzuschlagen, konnte dieser es kaum glauben. Carrell sagte ihm mit solchen Songs eine große Zukunft voraus.

Foto: INTERFOTO

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K.O. nach der vierten Runde: Im vierten gemeinsamen Film "Die Einsteiger" finden die beiden Supernasen Mike und Tommy einen Weg, sich in Videos hineinzubeamen. Die Handlung, laut Lexikon des internationalen Films "lieblos inszeniert", führt sie in einen Western, in einen Abenteuerfilm à la "Indiana Jones", eine Vampirklamotte und für Mike auch mal in einen Boxring. Die Supernasen gingen nach dem Auszählen der Besucherzahlen getrennte Wege.

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"Willi go!" Das war Krügers Spruch am Ende jeder Spielshow "Vier gegen Willi", wenn das Maskottchen der Sendung, Goldhamster Willi, durch ein Labyrinth lief. Je nachdem, welchen Ausgang das Tierchen wählte, bekamen die Gewinner das Geld in DM, Lira oder Schilling ausbezahlt. Zuvor hatte Mike Krüger zwei Familien gegeneinander antreten lassen. Einmal wurde ein Kandidat gefragt, ob er sein Auto wiedererkennen würde - unter drei Haufen aus der Schrottpresse. Ein andermal musste sich ein Familienvater einen Irokesenschnitt verpassen lassen. Oder eine junge Frau sollte über eine eingeölte Eishockeymannschaft kriechen. Wegen des Eishockeyspiels kassierte Krüger im November 1986 die "Saure Gurke" für die frauenfeindlichste Sendung. Der SPIEGEL sah in Shows wie dieser 1987 eine "Invasion der Knalltüten", die das deutsche Fernsehen heimsuche.

Foto: INTERFOTO

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Alles klar, Herr Kommissar? 1986 erstürmte Mike Krüger mit einem Staraufgebot deutscher und österreichischer Schauspielern wie Ursela Monn, Hans Clarin, Jochen Busse und Lotti Krekel den Kinogipfel: Eine Million Zuschauer wollten die Komödie "Geld oder Leber!" sehen. Musikalische Schützenhilfe bekam der Film, der in der malerischen Landschaft rund um den Wörthersee gedreht wurde, von den Achtziger-Legenden Falco und der Ersten Allgemeinen Verunsicherung. Handlung? Nebensache - irgendwas mit Ba... Ba... Banküberfall.

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Happy End in Quickborn: In "Die Supernasen" soll Mike Krüger einer Frau nachweisen, dass sie ihrem Mann untreu ist. Obwohl Krüger im Film an der Seite wechselnder hübscher Frauen zu sehen war - hier Andrea L'Arronge in "Die Supernasen" - ist er im wahren Leben bis dato mit der Mutter seiner einzigen Tochter Nina Kristin zusammen. Erst ließ sie ihn abblitzen, dann klappte es doch - lange, bevor Krüger ein Star wurde. Seit 1976 sind die beiden verheiratet - im Showgeschäft ein eher seltenes Phänomen. Das Paar wohnte lange in Quickborn, inzwischen in Hamburg.

Foto: ddp images

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Blödsinn im Quadrat: Im Film "Seitenstechen" ist die Hauptfigur zu Gast in Thomas Gottschalks Talkshow "Na sowas!". Warum? Er erwartet als erster Mann der Welt ein Baby. Die Show war in den Achtzigerjahren äußerst beliebt in Deutschland. Günther Jauch übernahm das Format unter dem Titel "Na siehste!", als Tommy zum ewigen "Wetten, dass..?"-Moderator wurde. 2017 soll Gottschalk beweisen, dass es ein Leben danach gibt: Er kommt mit einer neuen Show ins Fernsehen.

Foto: ddp images

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Nett und naiv ins Wirtschaftswunder: Heinz Erhardt - hier als Bäckermeister Friedrich Schiller im Spielfilm "Vater, Mutter und neun Kinder" von 1958 - war wegen seiner schelmischen Wortspiele einer der beliebtesten deutschen Nachkriegskomiker. Auf der Bühne trug er immer eine viel zu starke Hornbrille, damit er das Publikum nur verschwommen sah - sein Rezept gegen Lampenfieber. Seine Reime orientieren sich an Kästner, Morgenstern und Ringelnatz - für den späteren Bühnenstar Otto Waalkes war Erhardt ein großes Vorbild.

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Rasender Friese: Während seines Studiums Anfang der Siebzigerjahre hielt sich Otto Waalkes mit Auftritten in kleinen Hamburger Clubs über Wasser. Schnell merkte der gebürtige Emdener, dass das Publikum auf seine Witze stand und entwickelte eine Bühnenshow. Es folgten ein Manager, Auftritte an größeren Orten - und die Gründung seines Plattenlabels Rüssl Räckords. Schon bald war Waalkes so beliebt, dass er auf seinen Nachnamen verzichten konnte: "Das Buch OTTO", die Fernsehshow "Hilfe, Otto kommt", "Otto - der Film" und die Ottifanten fanden eine riesige Fangemeinde.

Foto: Wulf Pfeiffer/ picture alliance / dpa

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Einen hat er noch! 2010 kam Otto Waalkes' bisher letzter Film in die Kinos: Eine Gruppe von Ostfriesen dreht einen Werbespot, um den Tourismus auf ihrer Insel anzukurbeln. Ein Kunstsammler entdeckt in dem Filmchen zufällig ein wertvolles Gemälde und versucht den Rest der 86 Minuten über an diesen Schatz zu gelangen. Rund eine Million Zuschauer sahen sich das an - nicht genug, um damit Ostfriesengold zu gewinnen.

Foto: ddp images/ Warner Bros. Pictures

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Pöbelnder Friese: Der Komiker Karl Dall stammt wie Waalkes aus Emden. Den Sendeplatz seiner Show "Dall-As" übernahm er von Mike Krüger, als dieser zur ARD wechselte. In der Sendung versuchte Dall, Prominente zu provozieren - im Bild oben (v.l.) Regisseur und Schauspieler Jürgen Roland, Moderatorin Gabi Kimpfel sowie Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrink. Besonders gut gelang Dall die Provokation einst bei Roland Kaiser, den er mit den Worten "Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben!" auf die Schippe nahm. Kaiser verließ daraufhin das Studio.

Foto: imago

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Dieter, der Vielseitige: Für Deutschland war er lange nur die Ulknudel Didi, wie in der Komödie "Didi auf vollen Touren" von 1986. Darin mimt er einen Lagerarbeiter, der in ein Verbrechen verwickelt wird - nur weil er so gerne Laster fährt. Doch Hallervorden kann mehr als Palim-palim: Er hat Romanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften studiert, das Berliner Kabaretttheater Die Wühlmäuse gegründet, arbeitete als Synchronsprecher und bekam viel Lob für seine Rolle in den Filmdramen "Sein letztes Rennen" (2013) und "Honig im Kopf" (2014). Sein erster Preis war 1981 der "Bambi" für die Sendung "Nonstop Nonsens", zuletzt erhielt er 2016 die "Goldene Henne" für sein Lebenswerk. Und Didi ist immer noch auf vollen Touren - im vergangenen Jahr mit Songparodien auf Präsident Erdogan und Kanzlerin Merkel.

Foto: ddp images

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Hawaiihemdhumorist: Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp wollte eigentlich Lehrer werden. Er beendete das Studium jedoch vorzeitig, nannte sich von der Lippe und gründete mit Hans-Werner Olm die Blödelsong-Gruppe Gebrüder Blattschuss. Als Einzelkünstler landete er mit "Guten Morgen, liebe Sorgen" einen Hit und belegte damit 1987 zwei Monate Platz eins der ZDF-Hitparade. Im Fernsehen moderierte er Spielshows, darunter von 1986 bis 1988 "Donnerlippchen" für die ARD.

Foto: imago

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Entdeckung der Late-Night-Show: Zu den Kultsendungen der Neunzigerjahre gehörte "Schmidteinander". Die Satireshow wurde von 1990 bis 1994 ausgestrahlt und enthielt Sketche, Geplänkel und Interviews. Erdacht hatte sie der ehemalige MAD-Chefredakteur Herbert Feuerstein, 1994 erhielt er dafür den Adolf-Grimme-Preis. Running Gags waren nicht nur die Attacken von Schmidt gegen Feuerstein - hier ist dieser an ein Glücksrad gefesselt - sondern auch das Vorlesen von Statistiken, Auftritte von Schauspielerin Marga-Maria Werny als Oma Sharif sowie Harald Schmidts Parodien von Prominenten wie Michael Schumacher oder Fernsehfiguren wie Dr. Dressler aus der "Lindenstraße".

Foto: imago

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Die Harr-harr-Herren: Beavis und Butt-Head wurden zwischen 1993 und 1997 zu Zeichentrick-Ikonen der MTV-Generation. Kein Wunder - sie waren eine Karikatur ihrer Zuschauer: Die beiden nicht sonderlich attraktiven Heavy-Metal-Fans essen am liebsten Nachos, schauen Musikvideos und versuchen, endlich bei einer Frau zu landen. Ihr Markenzeichen: kehliges Lachen und wahlweise die Sprüche "That's cool" oder "This sucks". Die Namen der vom Zeichner Mike Judge erfundenen Figuren bedeuten so viel wie Vollidiot und Arschgesicht - mancher Zuschauer schien das nicht als Gesellschaftskritik, sondern als Lob zu verstehen.

Foto: ddp images/ MTV

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Die Nase ist noch da: 65 Jahre alt wurde Mike Krüger am 14. Dezember 2016. Es ist ruhiger um ihn geworden, zuletzt spielte er eine kleine Rolle in dem Film "Ein Schnupfen hätte auch gereicht". Dieser erzählt die Geschichte seiner Kollegin Gaby Köster, mit der er fast zehn Jahre zu "Sieben Tage, sieben Köpfe" gehörte - sie erlitt 2008 einen schweren Schlaganfall. Die Ausstrahlung des Films ist für 2017 bei RTL geplant.

Foto: ullstein bild