Loch im Trommelfell Wasser im Ohr

Zwar liegt das Trommelfell sehr geschützt im inneren des Ohres, dennoch kann es schnell zu einer Verletzung kommen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Entweder es kommt zu einem Loch im Trommelfell durch Gewalteinwirkung durch einen Gegenstand oder es kommt zu einer Beschädigung durch einen Plötzlichen Druckwechsel. Bereits ein Flug im Flugzeug oder ein Tauchgang können eine Druckschwankung hervorrufen, die das Trommelfel beschädigt. Auch Explosionen, z.B. durch einen Airbag, können ein Loch im Trommelfell verursachen. Die häufigste Ursache für ein Loch im Trommelfell ist jedoch die Selbstverletzung mit einem Ohrenstäbchen bei der Reinigung.

Symptome bei einem Loch im Trommelfell

Die Symptome bei einem Loch im Trommelfell sind ein plötzlicher Schmerz in Verbindung mit einem akuten Hörverlust. In einigen Fällen kann auch eine leichte Blutung aus dem Ohr auftreten. Bei einem plötzlichen Druckunterschied wie bei einer Explosion kann auch ein Tinnitus auftreten. Sofern die Symptome nicht plötzlich oder ohne ersichtlichen Grund auftreten, kann es sich auch um eine andere Erkrankung wie eine Mittelohrentzündung handeln. In jedem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da nur dieser eine gesicherte Diagnose stellen kann.

Loch im Trommelfell - Diagnose

Die Diagnose Loch im Trommelfell wird in der Regel mithilfe einer Okostopie gestellt. Dabei wird mithilfe einer Art Ohrenmikroskop das Trommelfell auf sichtbare Löcher oder Risse untersucht. Außerdem wird meist ein Hörtest durchgeführt, um eine Beschädigung des Innenohres und andere Krankheiten auszuschließen. Wichtig ist bei einem Verdacht möglichst früh einen Arzt aufzusuchen. Je eher eine Diagnose gestellt wird, desto besser können Folgeschäden ausgeschlossen werden.

Behandlung

Das menschliche Trommelfell hat ein hohes Selbstheilungspotenzial. Solange es sich lediglich um kleine Verletzungen handelt, regeneriert sich das Trommelfell üblicherweise innerhalb einiger Wochen von selbst, ohne das Folgeschäden zurückbleiben. Bei größeren Löchern oder Rissen kann der Arzt die Verletzung mit einer Art Folie bedecken, die dem Trommelfell beim Zusammenwachsen hilft und das Mittelohr vor eindringendem Schmutz, Viren und Bakterien schützt. Sollten diese in das Mittelohr gelangen, kann es zu Folgeerkrankungen wie einer Mittelohrentzündung kommen. Erst wenn die Verletzung zu schwer ist, und die Perforation nicht durch eine Folienschienung verschlossen werden kann, kommt eine Myringoplastik zum Einsatz. Hierbei wird in einer kleinen Operation das Trommelfell mit körpereigenem Gewebe rekonstruiert und verschlossen. Auch die Gehörknöchelchen können durch eine Myringoplastik rekonstruiert und so das Hörvermögen wieder verbessert werden. Sollten die Verletzungen so schwer sein, das auch das Mittelohr oder Innenohr in Mitleidenschaft gezogen werden, dann kann dies langfristige Schäden durch Hörverlust oder Taubheit zur Folge haben.

Was sind Definition und Funktion des Trommelfells? Das Ohr-Trommelfell ist eine hauchdünne Membran, die den Gehörgang vom Mittelohr abtrennt. Die Trommelfell-Funktion ist es, Schallwellen zu übertragen und Mittelohr zu schützen, z. B. vor dem Eindringen von Keimen. Ist das Trommelfell verletzt oder bei einer Trommelfell-Entzündung wird das Gehör merklich beeinträchtigt.

Da unser Trommelfell überaus empfindlich ist, kann es leicht zu einer Perforation der Membran kommen. Durch dieses Loch können Fremdkörper, Keime und Wasser einfacher in das Innenohr eindringen, was zu Entzündungen, starken Schmerzen oder einer Schwerhörigkeit führen kann. Wir zeigen im folgenden Artikel welche Ursachen zu einem Loch im Trommelfell führen und welche Symptome und Begleiterscheinungen mit dieser Verletzung einhergehen. Darüber hinaus gehen wir näher auf die Diagnosestellung und die Behandlung ein.

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr

Das Trommelfell befindet sich am Ende des Gehörgangs und trennt das Außen- von dem Mittelohr. Diese sehr dünne Membran ist nur knapp 0,1 Millimeter dick und bietet eine natürliche Barriere, sodass Keime nicht weiter ins Ohr vordringen können. Zeitgleich leitet das Trommelfell die ankommenden Schallwellen an das Mittelohr weiter und spielt damit eine wichtige Rolle im gesamten Hörprozess.

In den meisten Fällen führt ein Loch im Trommelfell zu einer Mittelohrentzündung. Diese Entzündung wird häufig von Ohrenschmerzen, einer Hörminderung oder Ohrgeräuschen (Tinnitus) begleitet. Sollte eines dieser Symptome auftreten, empfiehlt es sich möglichst zeitnah einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufzusuchen, da eine Mittelohrentzündung zu Folgeerkrankungen führen kann, wenn diese nicht behandelt wird.

Welche Ursachen können zu einem Loch im Trommelfell führen?

Da das Trommelfell eine sehr dünne und überaus empfindliche Membran ist, können verschiedene Ursachen zu einer Perforation führen. Ärzte unterscheiden zwischen zwei unterschiedlichen Formen bei einer Verletzung des Trommelfells:

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr
Foto: © Svitlana Pavliu

Direkte Trommelfellverletzung: Eine direkte Verletzung des Trommelfells entsteht meist durch die Einwirkung von Fremdkörpern, welche die Membran durchstoßen. Dabei kann es sich um spitze oder stumpfe Gegenstände handeln, wie beispielsweise ein Kugelschreiber, ein Wattestäbchen oder eine Haarnadel. Überraschend häufig passieren Verletzungen am Trommelfell durch die falsche Verwendung eines Watte- oder Ohrenstäbchens. Falls man das Wattestäbchen während der Ohrenreinigung zu tief in den Gehörgang einführt, kann die Spitze gegen das Trommelfell stoßen und so eine Perforation verursachen. Des Weiteren können Verbrennungen oder Verätzungen zu einem Loch im Trommelfell führen.

Indirekte Trommelfellverletzung: Im Falle einer indirekten Trommelfellverletzung spielt oftmals eine starke Druckveränderung eine Rolle. Da sich direkt hinter der Trommelfell-Membran die sogenannte Paukenhöhle befindet, welche stets mit Luft gefüllt ist, wird eine normale Druckveränderung relativ schnell ausgeglichen. Sollte der Umgebungsluftdruck jedoch sehr schnell ansteigen oder fallen, erfolgt der natürliche Druckausgleich zu langsam. Im Normalfall fühlt sich das Ohr dann dumpf an, was durch Gähnen, Schlucken oder Luft anhalten eigenständig behoben werden kann. In einigen Fällen ist die Druckveränderung jedoch so stark, dass diese durch die Paukenhöhle nicht mehr ausgeglichen werden kann und die Membran aufreißt. Das kann beispielsweise während eines Druckabfalles in einem Flugzeug oder beim Tauchen passieren. In diesem Fall spricht die Medizin von einem sogenannten Barotrauma.

Die Symptome einer Trommelfellperforation

Die häufigste und meist auch erste Begleiterscheinung, die durch ein Loch im Trommelfell auftreten kann, ist ein stechender Schmerz im Ohr. Diese Schmerzen treten direkt nach der Verletzung auf und klingen im Normalfall nach kurzer Zeit wieder ab. Sollte das Loch im Trommelfell jedoch durch ein Barotrauma verursacht worden sein, können die Schmerzen schon kurz vor der eigentlichen Perforation auftreten. Sobald der Riss im Trommelfell entsteht, verschlimmern sich diese Schmerzen nochmals.

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr
Foto: © Blackday

Ein weiteres Symptom der Trommelfellperforation ist ein geringer Hörverlust. Diese Form der Hörminderung tritt häufig dann auf, wenn es sich nur um sehr leichte Verletzungen des Trommelfells handelt. Bei schwerwiegenderen Verletzungen in Kombination mit einer Beschädigung des Gehörknöchelchen kann sich diese Hörminderung verschlimmern und zu einer Schwerhörigkeit führen.

Durch ein Loch im Trommelfell können in einigen Fällen, je nach Schweregrad der Verletzung, auch Blutungen entstehen. Diese fallen jedoch oft nur sehr gering aus. Eine Verletzung des Trommelfells ist für viele Menschen ein traumatisches Erlebnis. Hier gilt es Ruhe zu bewahren und möglichst zeitnah einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufzusuchen. Die weiteren Symptome einer Trommelfellperforation können Schwindel und Übelkeit sein. Allerdings klingen auch diese Begleiterscheinungen häufig sehr schnell wieder ab. Sollte die Trommelfellverletzung besonders schwerwiegend sein und die daraus resultierende Mittelohrentzündung nicht behandelt werden, kann eine dauerhafte Schädigung des Gehörs eintreten.

Wie wird die Diagnose gestellt und welche Untersuchungsmethoden gibt es?

Um eventuelle Spätfolgen zu verhindern, sollte man bei einem Trommelfellriss nach Möglichkeit innerhalb der ersten 24 Stunden einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufsuchen. Dieser kann durch verschiedene Untersuchungen und Tests feststellen, wie groß das Loch im Trommelfell ist und ob das Gehör durch die Verletzung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im ersten Schritt führt der HNO-Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten durch und fragt diesen nach aktuellen Beschwerden, eventuellen Vorerkrankungen und den möglichen Auslösern, die zu der Perforation geführt haben.

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr

Eine der besten Methoden um ein Loch im Trommelfell diagnostizieren zu können ist die Untersuchung des Gehörgangs mittels eines Otoskop (der sogenannte Ohrenspiegel) und des Ohrenmikroskops. Beide Geräte beleuchten den Gehörgang und verbessern so die Sicht auf das Trommelfell. Diese Untersuchung ist nur in wenigen Fällen unangenehm und komplett schmerzfrei. Sollte der Verdacht auf eine Einschränkung des Hörvermögens bestehen, kann der Arzt darüber hinaus auch einen Hörtest durchführen. Die Art des Tests richtet sich nach der individuellen Verletzung und gibt dem Arzt Aufschluss über die verbliebene Funktionstüchtigkeit des Mittel- und Innenohres.

Wie kann man einem Trommelfellriss vorbeugen?

Eine Perforation des Trommelfells lässt sich nur bedingt verhindern. Allerdings gibt es vorbeugende Maßnahmen, die das Verletzungsrisiko zumindest senken können:

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr
Foto: © Medical Art Inc

Vor einem Tauchgang: Wer beispielsweise einen Tauch-Urlaub plant, sollte sich am besten schon vor Antritt der Reise von einem Hals-Nasen-Ohren Arzt untersuchen lassen. Diese Vorsorgeuntersuchung zeigt, ob die Ohren gesund sind oder ob bereits eine Einschränkung vorliegt. Darüber hinaus verlangen mittlerweile immer mehr Tauchschulen ein Tauglichkeitszeugnis, um so eventuelle Risiken zu minimieren.

Vor einer Flugreise: Wie bereits erwähnt kann eine starke Druckveränderung im Flugzeug zu einem Riss im Trommelfell führen. Des Weiteren kann, neben einer Erkältung oder einem grippalen Infekt, auch eine genbedingte Verengung des Gehörgangs oder der Paukenhöhle eine Perforation verursachen. Aus diesem Grund sollte man auch hier vor Reiseantritt mit einem HNO-Arzt sprechen. Mittlerweile gibt es auch Nasensprays, die einer Schwellung des Gehörganges vorbeugen, wenn das Flugzeug startet oder landet.

Gehörschutz: Wer sich, beispielsweise berufsbedingt, häufig in einer lauten Umgebung aufhält, sollte nach Möglichkeit stets einen Gehörschutz tragen. Dieser schützt sowohl das empfindliche Trommelfell als auch das Hörvermögen an sich.

Richtige Hygiene: Mittlerweile raten immer mehr Hals-Nasen-Ohren Ärzte davon ab, ein Watte- oder Ohrenstäbchen zur Reinigung des Gehörganges zu verwenden, da es zu häufig zu Verletzungen des Trommelfells kommt. Stattdessen reicht es vollkommen aus, die Ohren mittels eines Handtuchs zu säubern. Zudem sollte man niemals zu viel Ohrenschmalz entfernen, da dieser eine natürlich Schutzschicht in dem Gehörgang bildet.

Loch im Trommelfell – welche Therapien gibt es?

Ein kleiner Riss des Trommelfells heilt in der Regel von selbst wieder ab. Dennoch sollte man sich von einem HNO-Arzt untersuchen lassen, um mögliche Folgeschäden ausschließen zu können. Die Behandlung einer Perforation richtet sich stets nach der Größe des Trommelfell-Lochs. Sollte die Beschädigung durch das Eindringen von Wasser oder einem Fremdkörper entstanden sein, schafft häufig die Einnahme eines passenden Antibiotikums Abhilfe. So kann eine bakterielle Infektion und eine daraus resultierende Verschlimmerung verhindert werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich die Ohren während des Duschens mit Watte abzudecken, sodass kein weiteres Wasser eindringen kann.

Loch im Trommelfell Wasser im Ohr
Foto: © studiostoks

Sollte das Loch im Trommelfell nach etwa einem Monat noch immer nicht verheilt sein, ist häufig eine Operation notwendig. Bei der Operation werden die auseinandergerissenen Teile des Trommelfells straff gezogen und danach auf eine sogenannte Silikonfolie geschient. Diese Folie ermöglicht das Zusammenwachsen des Trommelfells. Eventuell auftretende Hörprobleme verschwinden nach der Operation wieder. Sollte der Schaden jedoch so gravierend sein, dass die Silikonfolie nicht eingesetzt werden kann, muss das Trommelfell komplett rekonstruiert werden.

Bei diesem Eingriff handelt es sich um eine sogenannte Myringoplastik. Der Operateur entnimmt dem Patienten dazu körpereigenes Gewebe, dass aus der Bindegewebsschicht oder der Knorpelhaut stammt. In einigen Fällen kann das Trommelfell-Loch auch mit körpereigenem Fett verschlossen werden. Mit dieser Gewebestruktur kann der Arzt dann die fehlenden beziehungsweise zerstörten Teile des Trommelfells vollständig ersetzen. Die rekonstruierte Trommelfellmembran wird am Ende der Operation ebenfalls mit einer Silikonfolie geschient. In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte sich der Patient erholen und Stress oder Lärm nach Möglichkeit vermeiden. Nach spätestens einer Woche erfolgt dann eine erste Nachuntersuchung.

Wie bekommt man Wasser hinter dem Trommelfell weg?

Ein Paukenerguss entsteht in der Regel infolge einer Belüftungsstörung im Mittelohr. Ursache hierfür ist eine verengte Ohrtrompete, etwa durch eine chronische Mittelohrentzündung. Ein Paukenerguss ist selten schmerzhaft, kann aber das Hörvermögen beeinträchtigen.

Wie fühlt es sich an wenn man ein Loch im Trommelfell hat?

Die Symptome bei einem Loch im Trommelfell sind ein plötzlicher Schmerz in Verbindung mit einem akuten Hörverlust. In einigen Fällen kann auch eine leichte Blutung aus dem Ohr auftreten. Bei einem plötzlichen Druckunterschied wie bei einer Explosion kann auch ein Tinnitus auftreten.

Wie gefährlich ist ein Loch im Trommelfell?

Ein Riss im Trommelfell ist nicht unbedingt schlimm. Eine Mittelohrentzündung heilt zum Beispiel oft schneller, wenn erst einmal das Trommelfell geplatzt ist. Symptome sind dann aus dem Ohr fließender Eiter und ein Hörverlust, Schmerzen dagegen kaum oder gar nicht.

Kann man mit einem Loch im Trommelfell Tauchen?

Daher gilt eigentlich ebenso grundsätzlich, dass Menschen mit einem Trommelfelldefekt nicht tauchtauglich sind. Dennoch ist prinzipiell unter diesen Bedingungen Tauchen möglich. Konzipiert ist die Maske aber eigentlich für Leute mit sehr empfindlichen Gehörgängen und ständig wiederkehrenden Gehörgangsentzündungen.