Kann man trotz Pille in der fruchtbaren Phase schwanger werden?

Wenn es darum geht, nicht schwanger werden zu wollen, kennen wir alle viele mögliche Möglichkeiten das zu verhindern. Frauen schätzen die leichte Anwendung und Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel, wie die Anti-Baby-Pille. Es ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel. Doch nach jahrelanger Einnahme haben sich schon viele von uns gefragt: welchen Einfluss hat die Pille eigentlich auf meine Fruchtbarkeit? Was ist, wenn ich nun doch schwanger werden möchte?

Die Antwort ist kurz und erfreulich: Die hormonelle Anti-Baby-Pille verursacht weder Unfruchtbarkeit noch gibt es irgendwelche Beweise, dass diese Deiner zukünftigen Fruchtbarkeit schadet. Diese Aussage wurde mit einer europaweiten Studie 1 mit etwa 60.000 Frauen bestätigt.

Das gilt nicht nur für die Anti-Baby-Pille sondern auch für diverse andere hormonelle Verhütungsmittel, wie die Hormonspirale, den Vaginalring oder das Verhütungspflaster. Sie werden unterschiedlich angewendet, wirken jedoch ähnlich. Alle beeinflussen den Hormonhaushalt.

Bei der Anti-Baby Pille gibt es einige Dinge die wir beachten sollten, die auch mit Deiner Fruchtbarkeit zusammenhängen.

1. Die Pille kann bestimmte Krankheiten verbergen.
2. Dein Menstruationszyklus während der Pilleneinnahme ist nicht natürlich.
3. Die Pille schützt Dich nicht vor Geschlechtskrankheiten.
4. Der Umgang mit der Pille bei Deiner Social Freezing Behandlung.

1. Die Pille kann bestimmte Krankheiten verbergen.

Wenn Frauen anfangen die Anti-Baby-Pille einzunehmen, kann es dazu führen, dass dadurch andere Fortpflanzungsstörungen verborgen werden. Dazu zählt zum Beispiel das polyzystische Ovariensyndrom (PCOS). Die künstlichen Hormone der Pille verringern die Symptome von PCOS, so dass eine Frau vielleicht nicht bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wenn Frauen dann nach Absetzen der Pille schwanger werden möchten und es nicht klappt, kann es an der nicht-diagnostizierten Erkrankung liegen. Ähnlich ist es bei Endometriose oder anderen Erkrankungen der Eileiter, deren Symptome sich durch die Pille nicht zeigen. Das kann zu einer zeitlichen Verzögerung der Diagnose von einem Arzt führen. Wenn Du dich nach diesem Artikel vielleicht fragst, ob Du davon betroffen sein könntest, lass dich am besten von Deinem Gynäkologen checken.

Wenn Du mehr über PCOS erfahren möchtest, klicke hier.

2. Dein Menstruationszyklus während der Pilleneinnahme ist nicht natürlich.

Viele Frauen sind der Meinung, dass mit der Pilleneinnahme ein vollkommen regelmäßiger Zyklus einhergeht. Dieser Trugschluss erscheint zunächst verständlich, da man seine Periode immer zur gleichen Zeit bekommt. Nämlich dann wenn man die Pille für eine kurze Pause absetzt. Die Wenigsten von uns wissen, dass es sich dabei nicht um unseren richtigen Menstruationszyklus handelt. Durch die mehrtägige Pause der Pilleneinnahme und der damit einhergehenden Abnahme der Hormone Östrogen und Progesteron wird die Blutung ausgelöst – es handelt sich hierbei um eine Abbruchblutung. Eine echte Menstruation ist die Blutung, die am Ende eines normalen Ovulationszyklus auftritt, wenn keine Schwangerschaft eintritt. Die Gebärmutterschleimhaut wird während des Zyklus zunächst durch Östrogen vor dem Eisprung und dann durch Progesteron nach dem Eisprung vorbereitet. Während der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und mit etwas Blut aus dem Körper ausgestoßen, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat.

Die Hormone der Pille unterdrücken also den natürlichen Zyklus unseres Körpers. Daher wird die Menstruation während der Einnahme der Pille auch Pseudomenstruation genannt. Die vorübergehende hormonelle Unterdrückung der Eierstöcke hat hierbei keinerlei Auswirkungen auf Deine Fruchtbarkeit.

Aber warum ist es so wichtig den eigenen Menstruationszyklus zu kennen?

Für Deine Fruchtbarkeit ist es vor allem dann wichtig, wenn Du schwanger werden möchtest.

Nach dem Absetzen der Pille ist natürlich wieder eine Schwangerschaft möglich. Aber um schwanger zu werden, ist das Wissen über den Zeitpunkt Deiner fruchtbare Phase, also wann Dein Eisprung ist, entscheidend. Daher ist es wichtig den eigenen Menstruationszyklus zu kennen. Wie schnell sich dein Zyklus wieder einpendelt, hängt davon ab, wie gut Dein Körper nach der Hormoneinnahme regeneriert und wieder eigene Hormone produziert. Das kann durchaus einige Zeit dauern und ist bei jeder Frau sehr unterschiedlich. Während sich der Zyklus bei manchen Frauen innerhalb von 3 Monaten wieder stabilisiert, kann es bei anderen bis zu einem Jahr dauern.

Falls Du gerade deine Pille abgesetzt hast und dir unsicher bist, hilft auch hier ein Gespräch mit deinem Gynäkologen.

3. Die Pille schützt Dich nicht vor Geschlechtskrankheiten.

Die Anti-Baby Pille schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten. Geschlechtskrankheiten können jedoch Deine Fruchtbarkeit beeinflussen. Je früher Geschlechtskrankheiten erkannt und behandelt werden, desto geringer ist die Chance, dass sie sich negativ auf Deine Fruchtbarkeit auswirken. Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien und Gonorrhö kommen häufig vor, verlaufen oft unbemerkt, und können zu entzündlichen Erkrankungen des Beckenbodens führen bis hin zur Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Andere Verhütungsmittel wie das Kondom schützen Dich vor Geschlechtskrankheiten und haben keinen Einfluss auf Deinen Menstruationszyklus oder auf Deine Fruchtbarkeit.

4. Der Umgang mit der Pille bei Deiner Social Freezing Behandlung.

Der Umgang mit der Anti-Baby-Pille für die Social Freezing Behandlung wird individuell beim Arzt besprochen. Viele Ärzte empfehlen die Pille vor der Social Freezing Behandlung abzusetzen. Die verwendeten Medikamente bei der Social Freezing Behandlung regen die Eizellproduktion an, während eine hormonelle Verhütung diese unterdrückt. Für andere hormonelle Verhütungsmethoden neben der Pille, wie z.B der Hormonspirale gilt: die Medikamente können so dosiert werden, dass der Effekt der hormonellen Verhütung überkommen wird. Dies wird also individuell besprochen und stellt daher kein Hindernis für eine Social Freezing Behandlung dar. Im Fall der Pilleneinnahme, die wesentlich leichter zu pausieren ist, ist die Einnahme dann für den entsprechenden Monat zu unterbrechen.

Ganz gleich, welche Art der hormonellen Verhütung angewendet wird, kann es unmittelbar nach der Eizellentnahme wieder aufgenommen werden.

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