Is doch ghupft wia gsprunga bedeutung

Zum Inhalt springen

  • Dahoam
  • Übersetzungen
    • Bairisch gratulieren
    • Bairische Einladung
    • Gstanzl
  • Bairisch lernen
    • Aussprache
    • Bairisch schimpfen und fluchen
    • Bairische Begrüßung
    • Bairische Grammatik
    • Bairische Redewendungen
    • Bairische Verabschiedung
    • Bairische Vornamen
    • Bairisches Deutsch Zehetner
    • Bayerisch flirten
    • Bayerisch Liebe
    • Bayerische Lebensmittel
    • Bayerische Uhrzeit
    • Bayerische Witze
    • Bayerisches Wörterbuch Schmeller
    • Bayrisch genießen
    • Bayrische Sprüche
    • Das bayerische Jahr
    • Oktoberfest-Wiesn
    • Zahlen-Ziffern-Geld
  • Kontakt

Bairische Redewendungen und RedensartenRupert Frank2019-06-18T10:05:36+02:00

Bairische Redewendungen, Redensarten und lockere Sprüche


Bairische Redewendungen, lockere Sprüche, heitere Redensarten, Floskeln und Sprichwörter werden Ihnen auf dieser Seite sowohl in einem bunten Sammelsurium als auch thematisch sortiert präsentiert. Lassen Sie sich von über 500 Redewendungen zum Schmunzeln oder Nachdenken anregen und finden Sie Ihren bairischen Lieblingsspruch.

Innerhalb der Tabellen finden Sie neben den bayrischen Redewendungen in bairischem Dialekt eine wörtliche Übersetzung sowie eine Interpretation in deutscher Sprache.

Bairische Redewendungen und Sprüche bunt gemischt

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A bissl wos gähd oiwei Ein bisschen was geht immer Immer die Augen offen halten, dran bleiben, die Hoffnung nicht aufgeben.
A geh Ach geh Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung.
A Ruah is etz Eine Ruhe ist jetzt Energischer Ausruf um Ruhe herzustellen.
An den wachst nix hi An den wächst nichts hin (Neidische) Bemerkung über jemanden, der essen kann wie ein Scheunendrescher, aber trotzdem nicht zunimmt.
An Orsch vorm Scheißen putzen Den Arsch vor dem Scheißen putzen Planlos handeln, die Reihenfolge durcheinander bringen.
Auf und auf voi Dreeg sei Auf und auf voller Dreck sein Über und über, von Kopf bis Fuß schmutzig sein.
Aus da Art schlogn Aus der Art schlagen Sich von seiner Familie, der Verwandtschaft unterscheiden.
Aus is’s und gor is’s und schod is’s, dass’s wohr is Aus ist’s und gar ist’s und schad ist’s, dass es wahr ist Mit diesem etwas sentimentalen Spruch beschließt man etwas besonders Schönes, eine gemeinsame Arbeit oder Veranstaltung.
Aus, Äpfe, Amen Aus, Äpfel, Amen Schluss, Ende, Basta!
Ausgredt is Ausgeredet ist Ende der Diskussion
Ausgschissn hobn (bei jmdm.) Ausgeschissen haben (bei jemandem) Bei jemandem (endgültig) unten durch sein.
Bei dera miassn s‘ d’Fotzn amoi extrig daschlogn Bei der müssen sie das Mundwerk einmal extra erschlagen Bei dieser Ratschkathl (Quasselstrippe) steht zu befürchten, dass sich ihr Mundwerk nach ihrem Tod verselbständigt und weiterquatscht. Deshalb muss man es separat erschlagen.
Bläd derf ma scho sei, ma muaß se bloß z’häiffa wissen Blöd darf man schon sein, man muss sich nur zu helfen wissen Eine Art hintersinniges Eigenlob.
Bläd wia d’Nacht finster Blöd wie die Nacht finster Ausdruck von außergewöhnlicher Dummheit.
Bläder wiar a Pfund Soiz Blöder als ein Pfund Salz Dümmer geht es nicht mehr.
Bluad vo da Sau Blut von der Sau Ausruf der Verwunderung oder Entrüstung
Boin hobn Bollen haben Schiss haben
Dasteh wia da Ochs vorm Berg Dastehen wie der Ochse vor dem Berg Ängstlich, hilflos, ratlos, von einer Situation überfordert sein.
Neigierige Leid sterbn boid Neugierige Leute sterben bald Mit diesem Spruch blockt man allzu aufdringliche und neugierige Fragen ab.

Sprüche und Redensarten für die Oktoberfest-Wiesn und andere Festlichkeiten

Zum Oktoberfest, sprich Wiesn, und anderen zünftigen Festlichkeiten gehören lockere Sprüche und Redensarten ebenso wie Bier, Kaas und Radi. Zum Kennenlernen finden Sie nachfolgend ein paar der beliebtesten Wiesn-Sprüche und Party-Floskeln.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A gscheida Kirda dauert bis zum Irda Eine ordentliche Kirchweih dauert bis zum Dienstag Es konnte durchaus vorkommen, dass sich die Kirchweihfeierlichkeiten von Sonntag bis Dienstag, zuweilen auch bis zum Mittwoch ausdehnten.
De hod an Hauffa Hoiz vor da Hüttn Die hat einen Haufen Holz vor der Hütte Die Dame hat eine beachtliche Oberweite.
Du gfoist ma, mogst schnackseln? Du gefällst mir, willst du ficken? ? Äußerst derbe Anmache.
Etz bin i gschneizt und kamped Jetzt bin ich geschneuzt und gekämmt Man könnte auch sagen geschniegelt und gebügelt.
Geh weida, richt de zamm Geh weiter, richte dich zusammen Aufforderung an die Partnerin/den Partner, sich zu beeilen.
Hau a Bris her Hau eine Prise her Gib mir bitte eine Prise Schnupftabak.
Hock di hera, samma mehra Hock dich her, sind wir mehr Bierselige Einladung zum Mittrinken, zur Wiesn-Zeit hat dieser Spruch Hochkonjunktur.
Mogst a Busserl? Möchtest du ein Bussi? Anmachspruch, Erfolgsquote unbekannt.
O du oide Hobebank, gestern hamma gsuffa, heid samma krank O du alte Hobelbank, gestern haben wir gesoffen, heute sind wir krank Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht.
Sich ned lumpn lassen Sich nicht lumpen lassen Großzügig und freigebig sein. „Bei seiner Geburtsdogsfeier hod a se ned lumpn lassn!“
Danzn wia da Lump am Stecka Tanzen wie der Lump am Stecken Ausgelassen, wild und unermüdlich tanzen.
Wenn i an Schmai häd, schnupfad i’n Wenn ich einen Schmalzler (Schnupftabak) hätte, schnupfte ich ihn Beliebter Satz zur Erklärung des bairischen Konjunktiv.

Lockere Redewendungen und Sinnsprüche rund ums Fressen und Saufen

Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen, davon ist der Bayer felsenfest überzeugt. Deshalb gibt es zu diesem Thema jede Menge Redewendungen, die zum Teil schon Kultstatus genießen.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A hoibada Rausch is a nausgschmissns Gäid Ein halber Rausch ist hinaus geschmissenes Geld Im Klartext: Wenn schon saufen, dann richtig bis zum Vollrausch!
A laarer Sog steht ned Ein leerer Sack steht nicht Diese Redensart bestätigt, dass die Körperfülle eines Menschen mit beachtlicher Körperfülle nicht von ungefähr kommt, sondern von meist sehr üppigen Essensportionen.
A Mäu (sprich: Mai) voi Ein Mund voll Das kann ein Schluck oder eine kleine Portion von etwas sein. „A Mäu voi Bier und a Mäu voi Kadoffesalat.“
A Mehlspeis zum Umhänga Eine Mehlspeise zum Umhängen Bezeichnet etwas Unmögliches, Sinnloses oder Unbekanntes.
A scheens Wamperl host Ein schönes Bäuchlein hast Dezenter Hinweis auf den Bauchspeck der/des Angesprochenen.
A so a Zeig So ein Zeug Abfällige Bemerkung beim Anblick einer Speise.
An Suri hobn Einen leichten Schwips haben "Einen Suri haben" bedeutet leicht angetrunken, beschwipst zu sein.
As Hundertste schmeckt eahm ned Das Hunderste schmeckt ihm nicht Dieser Mensch ist äußerst wählerisch und verzehrt nicht alles, was ihm vorgesetzt wird.
Auf oan Fuaß steht ma ned Auf einem Bein steht man nicht Einer ist keiner, bitte noch eine Runde!
Auf oan Sitz Auf einen Sitz "Auf einen Sitz" heißt "in einem Zug". "Der sauft a Hoibe auf oan Sitz" – "Der trinkt eine Halbe in einem Zug", sprich: auf ex.
Da Hunger treibt’s nei Der Hunger treibt es hinein Hier hat jemand einen Riesenhunger und verschlingt große Portionen rasend schnell.
Dass d‘ ned vom Fleisch foist Damit du nicht vom Fleisch fällst Diese Bemerkung bietet sich an, wenn jemand vor einem üppig aufgehäuften Teller sitzt oder nach einer bereits vertilgten Riesenportion Nachschlag begehrt.
Dass da Bauch ned kleaner werd Dass der Bauch nicht kleiner wird Diese Bemerkung bietet sich an, wenn jemand vor einem üppig aufgehäuften Teller sitzt oder nach einer bereits vertilgten Riesenportion Nachschlag begehrt.
De ham aufdrogn, dass se glei d’Tischplattn bogn hod Die haben aufgetragen/aufgetischt, dass sich gleich die Tischplatte gebogen hat Beschreibt eine besonders reichhaltige und üppige Tafel
De Suppn host da selber eibrockt, etz muasst as aa selber ausleffen Die Suppe hast du dir selbst eingebrockt, nun musst du sie auch selbst auslöffeln Diese Situation hast du selbst verschuldet, nun musst du zusehen, wie du das wieder in Ordnung bringst.
Den Blembbe konnst selber sauffa Dieses minderwertige, abgestandene Gesöff kannst du selbst saufen Blempel, Blembbe oder Plempel bedeutet nicht nur minderwertiges, schales, abgestandenes, dünnes Bier, sondern auch Gerümpel, Schrott.
Den frieß i auf’m Kraut Den fresse ich auf dem Kraut Den scheiß‘ ich zusammen, den mache ich zur Schnecke!
Den hod da Bock gstessn Den hat der Bock gestoßen Das Starkbier (Bockbier) hat ihn umgeworfen.
Der hod d’Fotzn voller Rausch Der hat das Gesicht voller Rausch Der ist total betrunken.
Der hod mar as Kraut ausgschütt Der hat mir das Kraut ausgeschüttet Der hat es sich endgültig mit mir verdorben, der hat mich total verärgert und enttäuscht!
Der is zammgsuffa Der ist zusammengesoffen Hier ist von jemandem die Rede, der durch übermäßigen Alkoholkonsum sowohl körperlich als auch geistig völlig am Ende ist.
Der nimmt se aber vui Kraut raus Der nimmt sich aber viel Kraut heraus Der tritt sehr dreist auf!
Der sauft se no z’Doud Der säuft sich noch zu Tode Einer, der sich anscheinend mit dem Alkohol selbst zerstört.
Der sauft wiar a Loch Der säuft wie ein Loch Kommentar überflüssig.
Der sauft wiar a Versitzgruabn Der säuft wie eine Versitzgrube Die Versitzgrube ist eine Sickergrube, die sehr viel Flüssigkeit aufnehmen kann.
Der vabringt vielleicht a Fresserei Der verbringt vielleicht eine Fresserei Der hat äußerst gewöhnungsbedürftige Essgewohnheiten.
Des bissl wos i iß, konn i aa sauffa Das bisschen, das ich esse, kann ich auch saufen Das sagen meist Leute, deren Alkoholkonsum das übliche Maß übersteigt. Durch den vielen Alkohol ist ihr Magen oft überreizt, so dass sie gar keine feste Nahrung zu sich nehmen können.
Des macht as Kraut aa nimmer fett Das macht das Kraut auch nicht mehr fett. Das hilft auch nicht viel, darauf kommt es nun auch nicht mehr an.
Des putzt d‘ Zähn Das putzt die Zähne Sagte man, wenn es steinhartes, trockenes Brot gab.
Des san ma de Liabstn: Beim Essn schwitzn und bei da Arbat friern Das sind mir die Liebsten: Beim Essen schwitzen und bei der Arbeit frieren Besagte Personen essen so schnell und viel, dass sie ins Schwitzen geraten.
Bei der Arbeit ist das Gegenteil der Fall, weil sie so langsam und träge sind, frieren sie.
Des schmeckt ja wia eigschlaffane Fiass Das schmeckt wie eingeschlafene Füße Beschreibt eine geschmacklose, ungewürzte Speise.
Des war a Sünd und a Schand Das wäre eine Sünde und eine Schande Brauchbare Lebensmittel zu vernichten „is a Sünd und a Schand“, also eine Sünde und Schande.
Des weigt mi o Das macht mich an, das gelüstet mich Auf diese Speise oder dieses Getränk hätte ich jetzt richtig Lust, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Dir wer i scho Herr Dir werde ich schon Herr Aufs Essen bezogen: Diese Portion schaffe ich locker. Gegenüber einer Person: Mit dir nehme ich es leicht auf, da habe ich schon ganz andere Kaliber geschafft.
Do gibt’s a Kindstauf Da gibt es eine Kindstaufe Sagt man, wenn jemand versehentlich ein Glas umstößt und sich der Inhalt über den Tisch ergießt.
Do hob i mi abgessn Da habe ich mich abgegessen Wenn man eine Speise über hat und sie nicht mehr sehen kann.
Do is d’Soß deira ois wia da Bratn Da ist die Soße teurer als der Braten Bedeutet, dass die Nebenkosten für eine Ware oder ein Produkt wesentlich teurer sind als der Artikel selbst.
Do kannt i mi dumm und dappig sauffa Da könnte ich mich dumm und dämlich saufen Von diesem Getränk kann ich nicht genug bekommen.
Do kannt i mi dumm und dappip fressn Da könnte ich mich dumm und dämlich fressen Von dieser Speise kann ich nicht genug bekommen.
Do konnst du leicht an scheena Gang habn Da kannst du leicht einen schönen Gang haben Sagt man zu jemandem, der das Leben genießt, keinen Stress hat und es sich gut gehen lässt.
Du bist aar a glernter Brotzeitmacher Du bist auch ein gelernter Brotzeitmacher Hier geht es um einen faulen, trägen Arbeiter, der einzig und allein beim „Brotzeitmachen“ in Schwung kommt.
Du konnst da d’Fotzn ans Tischeck hihaun Du kannst dir den Mund an die Tischecke hinstoßen Androhung, dass der oder die Betreffende bei der nächsten Mahlzeit nichts zu essen bekommt.
Du woaßt ja ned, wos guad is Du weißt ja nicht, was gut ist Der Angesprochene ist von dem Gericht wenig begeistert, der Sprecher hingegen ist überzeugt davon.
Es gibt nix Bessers ois wia wos Guads Es gibt nichts Besseres als etwas Gutes Ein besonders liebevolles Lob an die Küche, die Köchin oder den Koch.
Etz hods sa se umdraht Jetzt hat es sich umgedreht Diese Rechtfertigung kann man hören, wenn jemandem in Gesellschaft ein lauter Rülpser entfahren ist.
Etz wachst’s ma schee langsam hint naus Jetzt wächst es mir schön langsam hinten hinaus Diese Speise habe ich schon so oft gegessen, dass sie mir buchstäblich aus dem Hintern wieder hinaus wächst.
Fressn und liegn wia d’Sau Fressen und liegen wie die Schweine Beschreibt Personen, deren Lebensinhalt überwiegend viel Essen, Liegen und Faulenzen ist.
Fressn wiar a Schlauderaff Fressen wie ein Schlaraffe Die „Schlauderaffn“ bzw. Schlaraffen schlingen hastig in sich hinein und „fressen“ große Mengen.
Geht no oana? - Oana geht oiwei! Geht noch einer? - Einer geht immer! Trinkspruch und Erfolgshit von Helmut Högl.
Geh weida, des zwingst schon no Geh weiter, das zwingst du schon noch Komm, den Rest schaffst du auch noch!
I hob mar a boa Mass überglegt Ich habe mir ein paar Liter übergelegt Im Klartext: Ich habe mir einige Liter Bier genehmigt.
I hob’s nimmer gratn kenna Ich habe es nicht mehr ausgehalten Ich konnte es nicht mehr aushalten und habe genascht (von der verlockenden Speise, dem köstlichen Kuchen, den verführerischen Weihnachtsplätzchen…).
I zwing ned mehra Ich zwinge nicht mehr Ich kann nicht mehr essen, ich schaffe keine größere Portion.
Kafää und eibrockte Scheass Kaffee und eingebrockte Fürze Scherzhafte Antwort auf die Frage, was es zum Essen gegeben habe.
Liaber an Bauch vom Sauffa ois wiar an Buckl von da Arbat Lieber einen Bauch vom Saufen als einen Buckel vom Arbeiten Philosophie eines Trinkers
Macht nix, im Mogn drunt kimmt eh oiss zamm Das macht nichts, im Magen unten kommt ohnehin alles zusammen Diesen Satz hört man bisweilen, wenn Speisen verzehrt werden, die nicht unbedingt zusammenpassen.
Mir san d‘ Erdäpfe liaber, wenn s‘ d‘ Sau gfressn ham Mir sind die Kartoffeln lieber, wenn sie die Schweine gefressen haben Heißt im Klartext, dass man keinen großen Appetit auf Beilagen, sondern mehr für Fleisch hat.
Prost, dass Gurgl ned verrost Prost, damit die Gurgel nicht verrostet Dieser Trinkspruch besagt, dass die Gurgel bzw. die Speiseröhre durch fleißiges Trinken von Alkohol gut „geschmiert“ wird und somit keinen Rost ansetzen kann.
Sauffa wiar a Bürschtnbinder Saufen wie ein Bürstenbinder Die Bürstenbinder waren bekannt für ihren großen Durst.
Sauffa wiar a Stier Saufen wie ein Stier Wenn ein Stier Durst hat, kann er Unmengen saufen – wie der Bayer, wenn er durstig ist.
Schwoam mas owe Spülen wir es hinunter Trinkspruch und ermunternde Aufforderung nach einem Versöhnungsgespräch: „Oiso, samma wieder guad, schwoam mas owe!“
Vo dem bissl werst ned fett Von dem bisschen wirst du nicht fett Dieser ironische Satz beschreibt zu klein geratene Portionen.
Warn d‘ Augn wieder größer wia da Bauch Waren die Augen wieder größer als der Bauch. Trifft zu, wenn sich jemand zu viel auf den Teller geladen hat und die Portion nicht mehr schafft.
Wenn mar an Bapp ned hättn, miasst mar uns glatt a Sau hoitn Wenn wir den Papa nicht hätten, müssten wir uns glatt ein Schwein halten Der arme Papa muss immer herhalten und die Reste aufessen, die die übrigen Familienmitglieder übrig gelassen haben.
Wia Kraut und Ruam Wie Kraut und Rüben Beschreibt eine totale Unordnung, alles liegt durcheinander – eben wie „Kraut und Ruabn“, Kraut und Rüben.
Wia ma beim Essn is, so is mar aa bei da Arbat Wie man beim Essen ist, so ist man auch bei der Arbeit Will heißen, ein schneller Esser ist auch ein tüchtiger, flinker Arbeiter, ein langsamer, bedächtiger Esser dagegen arbeitet träge.
Wos is denn des für a Zeig? Was ist denn das für ein Zeug? Abfällige Frage beim Anblick einer Speise.
Wos raachst’n du für a Kraut? Was rauchst denn du für ein Kraut? Diese Frage stellt sich, wenn jemand eine fürchterlich stinkende Zigarre oder Zigarette raucht.
Zwoa Hoibe san aar a Wurschtsemme Zwei Halbe (Liter) sind auch eine Wurstsemmel Zwei Halbe, also ein Liter Bier, entsprechen dem Nährwert eines Wurstbrötchens.

Bairische Sprichwörter und flotte Texte zu Abneigung, Zorn, Drohungen und Streit

Wenn der Bayer grantig wird, heißt es vorsichtig sein, denn wenn er gereizt wird, steigt seine Gewaltbereitschaft. Da kann es schon vorkommen, dass der Watschenbaum umfällt.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
Basst da wos ned? Passt dir was nicht? Dieser Satz klingt fast schon wie eine Aufforderung zu einer handfesten Auseinandersetzung, sprich Rauferei!
Bei dem hob i ma an Schiefling eizogn Bei dem habe ich mir einen Schiefer eingezogen Der ist mir beleidigt bzw. nicht gut auf mich zu sprechen.
Bi bloß staad Bin bloß still In diesem Fall ist „bi“ der Imperativ der zweiten Person Singular des Hilfsverbs „sein“. „Bi bloß staad“ heißt also „sei bloß still“.
Bi doch ned so dumm Bin doch nicht so dumm In diesem Fall ist „bi“ der Imperativ der zweiten Person Singular des Hilfsverbs „sein“. „Bin doch nicht so dumm“ bedeutet also „sei doch nicht so dumm“.
Da zwoate Schlag waar scho Leichnschändung Der zweite Schlag wäre bereits Leichenschändung Im Klartext: Mit solch einer „halben Portion“ legt man sich gar nicht erst an.
Dann konnst wos dalebn Dann kannst du was erleben Diese Drohung soll davor warnen, einen bestimmten Schritt zu tun bzw. eine unerwünschte Aktion auszuführen.
De hob i alle hoamgstampert Die habe ich alle heimgejagt „Stampern“ bedeutet „jagen, treiben, vertreiben“.
Dem drah i an Kragn um Dem drehe ich den Kragen um Scharfe Drohung, die Gott sei Dank nicht immer so ernst gemeint ist.
Dem hob i d’Schneid abkafft Dem habe ich die Schneid abgekauft Den habe ich ordentlich eingeschüchtert.
Dem hob i’s richtig gsagt Dem habe ich es richtig gesagt Dem habe ich die Meinung „gegeigt“.
Den hau i ungspitzt in Bodn nei Den schlage ich ungespitzt in den Boden hinein Bevor man einen Pfahl in den Boden rammt, spitzt man ihn erst einmal an, damit man nicht so viel Kraft beim Schlagen braucht. Soll jemand „ungespitzt“ in den Boden gehauen werden, bedeutet dies die Androhung von besonders harten und kraftvollen Schlägen.
Den hob i auf da Lattn Den habe ich auf der Latte Der steht auf meiner „roten Liste“, den lasse ich bei nächster Gelegenheit ordentlich auflaufen.
Den hob i dick Den habe ich dick Den mag ich nicht, den kann ich nicht leiden bzw. der ist mir unsympathisch.
Den konn i ned verputzn Den kann ich nicht verputzen Den kann ich nicht ertragen.
Den wenn i bloß siehg, gähd ma’s Messer in da Hosndaschn auf Den wenn ich bloß sehe, geht mir das Messer in der Hosentasche auf Diesen Menschen kann ich nicht leiden, allein sein Anblick weckt solche Aggressionen in mir, dass ich auch vor einem Mord nicht zurückschrecken würde und sich mein Taschenmesser wie zur Bekräftigung meiner Abneigung von selbst öffnet.
Der brauchad amoi a boa gscheide Watschn Der bräuchte einmal ein paar ordentliche Ohrfeigen Dem ist nicht anders beizukommen als mit körperlicher Gewalt.
Der gähd auf wiar a Bigauderer Der geht auf wie ein Truthahn Der Betreffende pflegt in Diskussionen oft sehr laut zu werden.
Der hod sei Buiva scho verschossn Der hat sein Pulver schon verschossen Der ist fertig, ihm fehlen Kraft und Argumente.
Der treibt Schindluader mit mir Der treibt Schindluder mit mir Ich bin dieser Person hilflos ausgeliefert.
Der wui di bloß dressiern Der will dich bloß dressieren Er will lediglich, dass du nach seiner Pfeife tanzt.
Des geht ma grod no ab Das geht mir gerade noch ab Nun gesellt sich zu allem Verdruss noch ein weiteres Übel hinzu.
Des hob i eahm scho amoi hireibn miassn Das habe ich ihm schon einmal hinreiben müssen „Jemandem etwas hinreiben“ heißt, jemandem in boshafter, hämischer Weise die Wahrheit zu sagen.
Di schnupf i ja mit’m rechtn Nosnloch Dich schnupfe ich ja mit dem rechten Nasenloch Der Mann fällt schon beim leisesten Windhauch.
Dir häif i nei in d’Schuah Dir helfe ich hinein in die Schuhe Mit dir werde ich schon fertig.
Dir wer i häiffa, do bass auf Dir werde ich helfen, da pass auf Dir werde ich schon beikommen, verlass dich drauf.
Dir wer i hoamleichtn Dir werde ich heimleuchten Jemandem gehörig die Meinung sagen oder derb zurechtweisen.
Do daad a mar aa stinga Da würde er mir auch stinken In diesem Fall wäre ich auch verärgert oder beleidigt.
Do hod da Zimmermo as Loch gmacht Da hat der Zimmermann das Loch gemacht Hier geht es raus, hier ist die Tür – hau ab!
Druck di Drücke dich Verschwinde, hau ab!
Du kimmst ma grod recht Du kommst mir gerade recht Pech für den Angesprochenen, der ausgerechnet in dem Moment erscheint, als sich der Sprecher über ihn ärgert.
Etz fangst dann oane Jetzt fängst du dann eine „Oane fanga“ heißt eine Ohrfeige kassieren.
Etz foid na glei da Watschnbaam um Jetzt fällt dann gleich der Watschenbaum um Gleich setzt es ein paar saftige Ohrfeigen.
Etz geht’s graab auf Jetzt geht es grau auf Jetzt wird’s grau, um nicht zu sagen schwarz. Ein Gewitter – oder besser eine Rauferei steht unmittelbar bevor.
Etz host as aber gnau beinand Jetzt hast du es aber genau beieinander Salopp übersetzt: „Noch so’n Spruch – Kieferbruch!“ Am besten bist du jetzt einfach still.
Etz kriagst na glei a boa Schelln Jetzt kriegst du dann gleich ein paar Schellen „Schellen“ sind Ohrfeigen!
Etz wer i nachad glei pelzig Jetzt werde ich dann gleich pelzig „Pelzig“ bedeutet hier „grantig, ungehalten“.
Frieß mi hoid Friss mich halt So sagt man, wenn einen die Blicke seines Gegenübers wie giftige Pfeile durchbohren.
Geh her, wennst de traust Geh her, wenn du dich traust Offene Aufforderung zur handfesten Auseinandersetzung.
Glei dusch i da oane Gleich tusche ich dir eine Ich haue dir gleich eine runter!
Glei kriagst a Fotzn, dass d‘ d’Engl singa hörst Gleich kriegst du eine Fotze, dass du die Engel singen hörst In diesem Zusammenhang bedeutet „Fotze“ Ohrfeige.
Glei schmier i da oane Gleich schmiere ich dir eine „jemandem eine schmieren“ = „jemandem eine Ohrfeige geben, eine runterhauen“.
Glei streich i da a oane auf Gleich streiche ich dir eine auf „jemandem eine aufstreichen“ bedeutet „jemandem eine runterhauen“.
Heid raacht a koan Guadn Der raucht keinen Guten Bedeutet im übertragenen Sinn, dass dieser Mensch heute besonders schlecht drauf und gereizt ist. Am besten geht man ihm aus dem Weg!
Hoit dei Fotzn Halt deine Fotze Im bairischen Dialekt ist „Fotze“ nicht der vulgäre Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil, die Vagina, sondern ist ein derber Ausdruck für Mund oder Maul. „Hoit dei Fotzn“ bedeutet also „Halt dein Maul“ bzw. „deinen Mund“!
Hör amoi auf mit deim Krampf Hör einmal auf mit deinem Krampf „Krampf“ oder „Grampf“ heißt im Bairischen „Unsinn, Schwachsinn“. Der/die Angesprochene wird aufgefordert, keinen solchen Blödsinn zu verzapfen.
I wisch da glei oane Ich wische dir gleich eine Ich gebe dir gleich eine Ohrfeige!
Ja, wia hamma’s denn? Ja, wie haben wir es denn? Das ist ja unerhört, so eine Unverschämtheit! Was erlaubst du dir? Was erlauben Sie sich?
Kenn di wieder Kenne dich wieder Komm wieder runter und reg dich nicht so auf!
Kriag di wieder Krieg dich wieder Der/die Angesprochene ist total in Rage und hat sich fast nicht mehr unter Kontrolle. „Kriag di wieder“ meint, er/sie solle sich erst mal beruhigen.
Lass di ja ned dawischn Lass dich ja nicht erwischen Wenn du das tust, ist massiver Ärger vorprogrammiert. Diese Aufforderung wird oft ergänzt mit der Drohung: „…sonst kriagst as mit mir z’doa!“ = „sonst kriegst du es mit mir zu tun!“
Lass’n hoid amoi steh Lass ihn halt einmal stehen Mit diesem Satz wird jemand aufgefordert, einen anderen in Ruhe zu lassen, ihn nicht zu ärgern oder zu bedrängen.
Mechst Schleeg? Möchtest du Schläge? Bei dieser Frage ist höchste Vorsicht geboten.
Mit dir bin i firte Mit dir bin ich fertig Wir zwei „haben fertig“, mit dir will ich nichts mehr zu tun haben.
Na ruck ma zamm Dann rücken wir zusammen „Zusammenrücken“ bedeutet hier „aufeinanderprallen“. Das kann sowohl verbal oder auch körperlich gemeint sein.
Na zoag i da, wo da Barthl an Most hoit Dann zeige ich dir, wo der Bartholomäus den Most holt Der Sprecher kennt sich aus und weiß Bescheid, den legt keiner so leicht aufs Kreuz.
Schaug, dass d‘ weidakimmst Schau, dass du weiterkommst Hau ab, lass mich in Ruhe!
Schleich di Schleiche dich Verschwinde, hau ab!
Schwing di Schwinge dich Verschwinde, hau ab!
Untersteh di ja ned Unterstehe dich ja nicht Wage es nicht, trau dich bloß nicht, das hat schwerwiegende Konsequenzen.
Vaziahg di Verziehe dich Verschwinde, hau ab!
Wart Bürscherl, di kaaf i ma Warte Bürschchen, dich kaufe ich mir Bei passender Gelegenheit werde ich mit dir abrechnen, darauf kannst du dich verlassen.
Wennst koa Ruah gibst, scheppert’s Wenn du keine Ruhe gibst, scheppert es Wenn du keine Ohrfeigen oder Prügel willst, bist du jetzt am besten mucksmäuschenstill.
Wos glaabst denn du überhaupts Was glaubst denn du überhaupt? Was bildest du dir ein, was fällt dir ein, so etwas zu behaupten oder zu tun?
Wos i ned woaß, macht mi ned hoaßWas ich nicht weiß, macht mich nicht heiß Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß Was ich nicht weiß, kann mich auch nicht reizen oder nervös machen.
Wuist ma du oane abbettln? Willst du mir eine abbetteln? Willst du mich wirklich so lange reizen, bis ich dir eine Ohrfeige gebe?
Wuist raffa? Willst du raufen? Das Maß ist voll, gleich ist eine Schlägerei im Gange.
Zupf di Zupfe dich Verschwinde, hau ab!

Floskeln zur Versöhnung

Nach dem Streit folgt die Versöhnung und auch hierzu gibt es ein paar schöne Redensarten.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
Brauchst ma gar ned so schee doa Brauchst mir gar nicht so schön tun Du musst dich nicht bei mir einschleimen.
I sog nix mehr, dass a Ruah is Ich sage nichts mehr, dass Ruhe ist Getreu dem Motto: Der Klügere gibt nach.
Samma wieder guad Sind wir wieder gut Versöhnungsspruch
Wer recht hod, zoihd a Mass Wer recht hat, zahlt eine Mass Dieser Satz wird oft scherzhaft in Diskussionen verwendet, bei denen nicht auf Anhieb klar ist, wer Recht hat.

Redensarten und Redewendungen aus dem Arbeitsleben

Redensarten und Redewendungen helfen mitunter, Dampf abzulassen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
An Arsch z’weit druntn hobn Den Arsch zu weit unten haben Zu klein, zu gering für eine Aufgabe sein.
Auf geht’s beim Schichtl Auf geht es beim Schichtl Schichtls „Original-Zauber-Spezialitäten-Theater“ ist seit 1869 auf dem Oktoberfest vertreten.
Auf geht’s Auf geht es Ermunternde oder befehlsmäßige Aufforderung.
Aufpassn wiar a Haftlmacher Aufpassen wie ein Haftelmacher Mit äußerster Konzentration arbeiten.
Da Kaas is bissn Der Käse ist gebissen Die Sache ist erledigt, der Fall abgeschlossen.
Da Ober sticht an Unter Der Ober sticht den Unter Im Kartenspiel ist der Ober gegenüber dem Unter der höhere Trumpf, im wahren Leben steht der Chef über dem Angestellten, der Vorgesetzte über dem Untergebenen.
Dann waarn ja de Glerntn Deppn Dann wären ja die Gelernten Deppen Wenn jeder alles sofort könnte, wären diejenigen dumm, die eine lange Ausbildung auf sich nehmen.
Den/die konnst in da Pfeiff raacha Den/die kannst du in der Pfeife rauchen Abfälliges Urteil über eine Person, die man zu nichts gebrauchen kann.
Der/die is koan Schuss Buiva wert Der/die ist keinen Schuss Pulver wert Abfälliges Urteil über eine Person, die man zu nichts gebrauchen kann.
Der/die kennt se hint und vorn ned aus Der/die kennt sich hinten und vorne nicht aus Der/die betreffende Person ist absolut inkompetent und hat nicht die geringste Ahnung.
Des dagibt Das ergibt Das ist sehr ergiebig! Wenn der Küchenchef sagt, drei Liter Milch reichen, "des dagbibt".
Des deichsln mia scho Das deichseln wir schon Das kriegen wir hin, das ist kein Problem für uns.
Des fuchst mi gscheid Das fuchst mich gescheit Das bereitet mir große Schwierigkeiten.
Des glangt in d’Haut nei Das reicht in die Haut hinein Die vorhandene Menge reicht völlig aus.
Des is doch koan Arbat ned Das ist doch keine Arbeit nicht So funktioniert das nicht!
Des is ghupft wia gsprunga Das ist gehüpft wie gesprungen Welchen Weg man auch wählt, jeder führt zum Ziel.
Des konnst macha wiar a Dachdeckerr Das kannst du machen wie ein Dachdecke Mach es so wie du willst. Dem Dachdecker, der in schwindelnden Höhen agiert, redet auch niemand drein.
Des pack ma krawottisch Das packen wir kroatisch Das packen wir mit roher Gewalt an.
Des wern ma glei hom Das werden wir gleich haben Die Angelegenheit ist gleich erledigt.
Do gibt’s koan Radi Da gibt es keinen Rettich Diese Meinung ist „alternativlos“, aus, basta!
Dua di ned owi Tu dich nicht ab Gib dir keine Mühe, sorge dich nicht.
Es is wia gmatzt Es ist wie verhext Es will und will einfach nicht funktionieren, es ist wie „gematzt“.
Jemandem d’Wadl fürerichtn Jemandem die Waden nach vorne richten Jemanden grob zurechtweisen.
Mach koane Danz Mach keine Tänze Zier dich nicht lange, mach keine Scherereien.
Mach koane Pflanz Mach keine Umstände Zier dich nicht lange, mach keine Scherereien.
Mir gähd’s dick ei Mir geht es dick ein Ich ertrinke in Arbeit und Terminen.
Moang gähd’s wieder nei ins Gschirr Morgen geht es wieder hinein ins Geschirr Sagt man am Sonntagabend oder am Urlaubsende, bevor man die Arbeit wieder aufnimmt.
Ned gschimpft is globt gnua Nicht geschimpft ist genug gelobt genug Ein schwacher Trost für diejenigen, die sich über zu wenig Lob und Anerkennung beklagen.
Ned vui zreißn Nicht viel zerreißen Nichts oder nur wenig zustandebringen.
Pack ma’s Packen wir es Aufforderung zur Arbeit.
Pünktlich wia d’Maurer Pünktlich wie die Maurer Angeblich achten Maurer besonders darauf, ihre Arbeitszeit auf die Minute genau zu beenden.
Sich as Maul zreißn Sich das Maul zerreißen Sich abfällig über jemanden äußern.
Sich koan Haxn ausreißn Sich kein Bein ausreißen Sich bei der Arbeit nicht besonders anstrengen.
Vor lauter Lass-mi-aa-mit Vor lauter Lass-mich-auch-mit Vor lauter Hektik.
Weil’s wahr is Weil es wahr ist Ärgerlicher Ergänzungssatz bei Auseinandersetzungen oder Feststellungen.
Wiast as machst, machst as verkehrt Wie du es machst, machst du es verkehrt Wie du es machst, machst du es falsch. Und machst du es falsch, ist es auch nicht richtig.
Z’Schuss kemma Zu Schuss kommen Mit jemandem/mit etwas zurechtkommen.

Bairische Sprichwörter von Misserfolg, Wut und Enttäuschung

Wenn es mal nicht so gut gelaufen ist und sich Enttäuschung, Wut und Zorn breit machen, hat die bairische Sprache selbstverständlich auch einige schöne Sprichwörter zu bieten.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
An Bock schiassn Einen Bock schießen Völlig daneben liegen, einen kapitalen Fehler machen.
An Wurm neibringa Einen Wurm hineinbringen Einen gravierenden Fehler machen.
Bläd glaffa Blöd gelaufen Misserfolg auf der ganzen Ebene.
D‘ Lätschn hänga lassn Den Mund hängen lassen Brauchst d‘ Lätschn gar ned a so hänga lassn, schuid bist selber!“, schimpft die Mutter ihre Tochter, als ihr diese gebeichtet hat, dass sie schwanger ist.
Do feid’s um de ganz Neihauser Strass Da fehlt es um die ganze Neuhauser Straße Da fehlt es meilenweit, der Abstand zwischen Planung und Endergebnis ist eklatant.
Etz gähd’s in’n Grabn nei Jetzt geht es in den Graben hinein Nun geht es nur noch abwärts, die Situation ist ausweglos.
Etz werd’s hint höher wia vorn Jetzt wird es hinten höher als vorne Diese Redewendung beschreibt den Eintritt einer völlig unvorhergesehenen, unerwarteten und u.U. bedrohlichen Situation.
Knapp vorbei is aa danebn Knapp vorbei ist auch daneben So bitter das ist, auch wenn der Ball den Außenpfosten gestreift hat, der Ball ging am Tor vorbei.
Liaber schlecht gfahrn ois guad ganga Lieber schlecht gefahren als gut gegangen Dieser Satz ist bei Bewegungsmuffeln sehr beliebt. Lieber lässt man sich in einem unzulänglichen Fahrzeug chauffieren, als ein paar Meter zu Fuß zu gehen.
Scheiß Glump, vareckts Scheiß Gelumpe, verrecktes Ausruf des Unmuts oder Zornes. Ist ein Messer stumpf oder funktioniert ein Gerät nicht, hört man häufig diesen Fluch.
So a dafeids Glump So ein verfaultes Gelumpe Ausruf des Unmuts oder Zornes.
Vogl frieß oder stirb Vogel friss oder stirb Dieser Satz beschreibt eine Situation, in der man nur noch die Wahl zwischen akzeptieren oder kapitulieren hat.
Zwoamoi abgschnittn und oiwei no z’kurz Zweimal abgeschnitten und immer noch zu kurz …sagte der Schreiner, als das Brett viel zu kurz war.

Bairische Redensarten über Mann und Frau

Mann und Frau passen nicht zusammen. Lesen Sie, welche bairischen Redewendungen es zu diesem uralten Thema gibt.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A bissl wos geht oiwei Ein bisschen was geht immer Salopper Spruch unter Männern, die sich amüsieren wollen.
A jeder Hofa findt sein Deckl Ein jeder Hafen findet seinen Deckel „Hafen“ bedeutet auf bairisch nicht nur großer Topf, sondern auch unattraktive Frau. Will heißen, dass auch eine nicht ganz so Hübsche durchaus Chancen hat, einen Partner zu finden.
A Junge frisst aa ned mehra ois wiar a Oide Eine Junge frisst auch nicht mehr als eine Alte Ratschlag für heiratswillige junge Männer, sich im Zweifelsfall lieber eine Junge zu suchen, weil man
a) länger von ihrer Arbeitskraft profitiert,
b) diese oft auch noch hübscher ist – und trotzdem nicht mehr kostet als eine Alte.
Auf d’Stanz geh Auf die Stanz gehen Auf Freiersfüßen wandeln, amouröse Abenteuer suchen.
Brauchst as, host as. Brauchst as ned, liegt s‘ guad danebn Brauchst du sie, hast du sie. Brauchst du sie nicht, liegt sie gut daneben Diese sehr überhebliche Weisheit bezieht sich auf die Ehefrau.
De ham wos mitnand Die haben was miteinander Getratsche über eine noch nicht offiziell bekannt gegebene (Liebes-)Beziehung.
De hod a Matz gmacht Die hat ein Miststück gemacht Die hat ihren Mann betrogen.
De schiabn mitnand Die schieben miteinander Zwischen den beiden „läuft was“, vulgär ausgedrückt: „die treiben es miteinander“.
Der hod nix und is nix Der hat nichts und ist nichts Der hat weder Geld noch eine angesehene Position.
Des is a ganz a Hantige Das ist eine ganz Unfreundliche „Hantig“ bedeutet nicht nur bitter, sondern auch unfreundlich, barsch, grantig und gereizt.
Des is a ganz a Rasse Das ist eine äußerst resolute Person Pass gut auf, diese Frau hat ein übersteigertes Selbstbewusstsein, bei der hast du nicht viel zu melden.
Des is a ganz a Sauberne Das ist eine ganz Saubere Die ist außergewöhnlich attraktiv.
Des is a ganz a Schwaare Das ist eine ganz Schwere Hinweis für einen „Hochzeiter“ auf die hervorragende wirtschaftliche Ausstattung einer potentiellen Heiratskandidatin.
Des is a richtigs Woasal Das ist eine richtige Waise Diese Frau ist sehr unselbstständig und schüchtern.
Des san bloß lauter Sprüch Das sind nur lauter Sprüche Das ist reine Angeberei, aber nichts dahinter.
Des san koane unrechtn Leid ned Das sind keine unrechten Leute nicht Diese Leute sind in Ordnung.
Do hob i sauber in’n Dreeg neiglangt Da habe ich sauber in den Dreck gegriffen Diese Aussage können Personen beiderlei Geschlechts treffen, die bei der Partnerwahl kein Glück hatten.
Du bist a so a Sprüchmacher Du bist so ein Sprücheklopfer Dir kann man nicht vertrauen, dich nimmt sowieso keiner ernst.
Dua deine Griffe weg vo mein Wei Nimm deine Griffel (Finger) von meiner Frau weg Unmissverständliche Aufforderung an einen anderen Mann, die eigene Frau in Ruhe zu lassen.
Er waar ja recht, aber sie Er wäre ja recht, aber sie Diese „Beurteilung“ verrät, dass er ganz in Ordnung sei, sie hingegen eine unmögliche Person. Ist selbstverständlich auch umgekehrt anwendbar, also er ein Kotzbrocken und sie eine ganz, ganz Liebe.
In ara oidn Kapelln is aa guad betn In einer alten Kapelle ist auch gut beten Auch mit einer älteren Frau kann man durchaus Spaß im Bett haben.
Lass da hoid oane bacha Lass dir halt eine backen Ratschlag für einen allzu wählerischen jungen Mann, der an jeder Frau etwas auszusetzen hat und dem keine gut genug ist.
Lass da hoid oane schnitzen Lass dir halt eine schnitzen Tipp für einen Heiratswilligen, dem es keine Frau recht machen kann.
Lass di fei ja ned in mein Gäu blicka Lass dich ja nicht in meinem Revier blicken Warnung an einen Nebenbuhler. „Gäu“ bedeutet abgegrenztes Gebiet, Revier.
Liaber zehn Depperte ois wia oa Dapperter Lieber zehn Dumme als ein Grapscher Auch die bayerische Frau mag keine Grapscher, lieber sind ihr noch zehn Schüchterne.
Mit dem kimmst vo de Federn aufs Stroh Mit dem kommst du von den Federn aufs Stroh Mit diesem Mann wirst du dich wirtschaftlich nicht verbessern, sondern absteigen.
Mit dera bist ned ausgschmiert Mit der bist du nicht ausgeschmiert Mit der machst du keinen Fehlgriff.
Mit dera brauchst de ned schama Mit der musst du dich nicht schämen Das ist eine hübsche Frau, mit der kannst du dich überall sehen lassen.
Mit dera host koa Freid Mit der hast du keine Freude Mit der wirst du nicht glücklich.
Oamoi neidappt glangt Einmal reingefallen reicht Hört man des öfteren von Personen (m/w), die in ihrer ersten Ehe schlechte Erfahrungen gemacht haben.
S’Radlfahrn lernt mar aa auf an oidn Radl Das Fahrradfahren lernt man auch auf einem alten Fahrrad Ein unerfahrener Jüngling kann seine ersten Erfahrungen auch mit einer erfahrenen, reifen Partnerin machen.
Solang d‘ Orgel spuit, is d‘ Kirch no ned aus Solange die Orgel spielt, ist die Kirche noch nicht aus Solange ein (älterer) Mann körperlich fit ist, wird er auch Freude an der Sexualität verspüren.
Wenn a oide Hüttn brennt, brennt s‘ gscheid Wenn eine alte Hütte brennt, brennt sie ordentlich Im Klartext: Reife Damen wollen es beim Sex richtig wissen.
Wer nix daheirat und nix dairbt, der bleibt an arma Deife bis a stirbt Wer nichts erheiratet und nichts ererbt, der bleibt ein armer Teufel bis er stirbt Aufpassen bei der Partnerwahl, nicht nur aufs Äußere schauen, sondern auch die wirtschaftliche Situation der/des Zukünftigen beachten.
Wos ma se daheirat, braucht ma se ned daarbatn Was man sich erheiratet, muss man sich nicht erarbeiten Augen auf bei der Partnerwahl, nicht nur auf das Äußere, sondern auch auf die finanzielle „Ausstattung“ der zukünftigen Partnerin / des zukünftigen Partners schauen.
Wos wuist’n mit dem Hamperer? Was willst du denn mit dem Taugenichts? Hamperer bedeutet eigentlich Bettler, Landstreicher, aber auch ärmlicher, finanziell bescheiden ausgestatteter Mensch.

Redensarten rund um die lieben Kleinen

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“, wusste schon Wilhelm Busch. Auch der bairische Dialekt bietet einige Sprüche und Weisheiten rund um die Kindererziehung.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
Aus da Bahn, sonst gibt’s an Semmeschmarrn Aus der Bahn, sonst gibt es einen Semmelschmarren Warnruf beim Schlittenfahren.
De schaut ihrer Muadda rogrissn gleich Die schaut ihrer Mutter heruntergerissen ähnlich Sagt man wenn Kinder ihren Eltern (Vater/Mutter) verblüffend ähnlich sehen.
Dene konnst sogn, wost mogst, de foing ned Denen kannst du sagen, was du magst, die folgen nicht Selbst wenn man mit Engelszungen spricht oder singt, die Kinder gehorchen nicht.
Der gratt sein Vadda nach Der gerät nach seinem Vater Er ähnelt seinem Vater mehr und mehr, nicht nur äußerlich, sondern auch in seinem Verhalten.
Des hod no koan gschodt Das hat noch keinem geschadet Hörte man früher oft in Zusammenhang mit der Wehrpflicht. Der „Barras“ hat noch keinem geschadet.
Dir bring i schon o a Buidung bei Dir bringe ich schon noch eine Bildung bei Androhung von mehr Strenge!
Etz gibt’s dann glei a Ohrwaschlrennerts Jetzt setzt es dann gleich ein Ohrwaschelrennen Beim Ohrwaschlrennerts werden die flachen Hände auf die Ohren des "Opfers" gelegt und sehr schnell vor und zurück bewegt, so dass die Ohrmuscheln buchstäblich aufgerollt werden.
Etz woaß i, wos i dua,
etz zreiß i meine Schuah,
und wenn da Burgermoasta kimmt,
na flick i’s wieder zua.
Jetzt weiß ich, was ich tu,
ich zerreiße meine Schuh‘,
und wenn der Bürgermeister kommt,
flick‘ ich sie wieder zu.
Kinderreim.
Gib de scheene Hand her Gib die schöne Hand her Bei der Begrüßung reicht man die "schöne", die rechte Hand.
Hoi a Packl Ibidum in da Apodäggn Hol ein Päckchen Ibidum in der Apotheke Scherzhafte Anweisung für etwas einfältige Kinder oder Azubis.
Lass eahna hoid ned oiss nausgeh Lass ihnen halt nicht alles hinausgehen Gutgemeinter Rat an den Sohn oder die Tochter, bei der Kindererziehung etwas mehr Strenge walten zu lassen. Gilt aber auch umgekehrt, denn bekanntlich neigen Großeltern dazu, gegenüber den Enkelkindern allzu großzügig zu sein.
Ned kenna hoaßt ned mögn Nicht können heißt nicht mögen Wenn Kinder etwas partout nicht lernen oder tun wollen, hört man schnell: „Des konn i ned! – Das kann ich nicht!“
Wennst ned foigst, kriagst a Trumm Fotzn Wenn du nicht folgst, bekommst du eine Riesenohrfeige Ob die Androhung einer Ohrfeige heute noch ein Erfolg versprechendes Mittel bei der Kindererziehung ist, sei dahin gestellt.
Werst as scho braucht hom Wirst es schon gebraucht haben Wenn man weinend heimkam, weil man vom Lehrer oder der Lehrerin gezüchtigt worden war, musste man sich häufig auch noch diesen Satz anhören anstatt getröstet zu werden. Wenn den Vater oder die Mutter auf dem falschen Fuß erwischte, konnte es sogar sein, dass man gleich nochmal eine saftige Watschn einfing.
Wia sagt ma? Wie sagt man? „Nachhilfe“ für kleine Kinder, die beim Dankeschön sagen noch etwas unsicher sind.

Bairische Redensarten von Geld und Vermögen

„Hast du was, bist du was“, sagt ein deutsches Sprichwort. Auch der Bayer legt großen Wert auf gesicherte Einkommens- und Vermögensverhältnisse.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A boa Augn san’s aa Ein paar Augen sind es auch Der Gewinn ist zwar klein, aber immer noch besser als gar nichts.
Am Nackerten konn ma ned in d’Hosntaschn neiglanga Einem Nackten kann man nicht in die Hosentasche greifen Bei dem gibt es nichts zu holen, weil er blank ist.
As Gäid ned oschaung miassn Das Geld nicht anschauen müssen Geld im Überfluss, nicht jeden Euro zweimal umdrehen müssen.
Bei dene glangt’s hint und vorn ned Bei denen reicht es hinten und vorne nicht Die finanziellen Mittel sind äußerst bescheiden, die kommen auf keinen grünen Zweig.
Bei uns is’s ned a so wia bei de arma Leit Bei uns ist es nicht so wie bei den armen Leuten Wir können uns was leisten, wir müssen nicht auf jeden Cent schauen.
Da Noud koan Schwung lassn Der Not keinen Schwung lassen Wenn jemand großzügig ist, obwohl er eigentlich knapp bei Kasse ist, lässt er der Not keinen Schwung.
Der kimmt daher wia da Graf Koks Der kommt daher wie der Graf Koks „Graf Koks“ ist eine besonders vornehm tuende und angeberische Person.
Des leidt’s ned Das leidet es nicht Das kann ich mir nicht leisten, das lassen meine finanziellen Möglichkeiten nicht zu.
Do is ned vui hi Da ist nicht viel hin Das kann man riskieren, hier geht es um keine hohen Beträge.
Do reid mi s’Gäid Da reut mich das Geld Jeder Cent würde mir leid tun. Nein, dafür gebe ich kein Geld aus.
Geschenkta, gschenkta, nimmer gebn, glicha, glicha, wieder gebn Geschenkt, geschenkt, nicht mehr gegeben, geliehen, geliehen, wieder gegeben Was einem geschenkt wurde, gehört einem, nicht jedoch, was man sich ausgeliehen hat.
Im Wirtshaus sitzn und s’Gäid verblitzn Im Wirtshaus sitzen und das Geld verblitzen Tag für Tag in der Kneipe sitzen und sein Geld versaufen ist nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen.
Koa Gäid hobn, aber ogebn wiar a Steign voi Affn Kein Geld haben, aber angeben wie eine Steige voller Affen Große Klappe und nichts dahinter.
Mia frettn uns hoid a so durch Wir schlagen uns halt recht und schlecht durch Finanziell geht es uns mehr als bescheiden.
Mia lass mar uns nix nochsogn Wir lassen uns nichts nachsagen Wenn es ums Schenken geht, sind wir großzügig.
Schad ums Gäid Schade ums Geld Der Preis für diese Ware ist viel zu hoch, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht.
Vo de Reichn konnst as Sparn lerna Von den Reichen kannst du das Sparen lernen Es hat schon seinen Grund, dass die Reichen so reich sind, weil sie in der Regel kein Geld sinnlos ausgeben.
Vo dem gähd nix weg Von dem geht nichts weg Der ist so geizig, von dem bekommt wirklich niemand etwas.
Wer ko, der ko Wer kann, der kann Diesen berühmten Satz rief Pferdekutscher Franz Xaver Krenkl König Ludwig I. zu, als er ihn verbotenerweise mit seiner Kutsche überholte.
Wer zoihd, schafft o Wer zahlt, schafft an Wer bezahlt bestimmt und entscheidet, wie das Geld verwendet wird.
Wos i hob, des hob i Was ich habe, das habe ich Lieber gleich nehmen als später, vielleicht ist es dann nicht mehr da.

Bairische Sprüche von Handel und Verkauf

Um in Handel und Verkauf erfolgreich zu sein, ist es von Vorteil, wenn man redegewandt ist und flotte Sprüche parat hat.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
As Gschäft bliaht Das Geschäft blüht Die Geschäfte laufen hervorragend.
Dann hamma’s Dann haben wir es Damit gibt man der Verkäuferin, dem Verkäufer zu verstehen, dass man seine Auswahl getroffen hat.
De bscheißn d’Leit, dass eahna d’Augndeckl tropfa Die betrügen die Leute, dass ihnen die Augendeckel tropfen Manchmal könnten einem wirklich die Augen übergehen, wenn man sieht wie Leute hinters Licht geführt und ausgenommen werden.
De nehma’s von de Lebendign Die nehmen es von den Lebendigen Ja, von wem sonst? Ein Toter kann nicht mehr zahlen.
De sehgn se ned gnua Die sehen sich nicht genug Die kriegen den Hals nicht voll.
De woin bloß d’Leit fanga Die wollen bloß die Leute fangen Viel Werbung und nichts dahinter. Man sollte schon darauf achten, wem man bei Beratung und Kauf vertraut. Erst recht im Internetzeitalter, wo mit einem Klick ein Vermögen verspielt ist.
Dene geht’s nass nei Denen geht es nass hinein Die haben ernsthafte Probleme und kämpfen ums nackte Überleben.
Der wui ned recht ziang Der will nicht recht ziehen Der Kunde ist schwer zu überzeugen und springt trotz aller Überredungs- und Überzeugungskünste nicht so recht an.
Derf’s a bissl mehr sei? Darf es ein bisschen mehr sein? Diesen Spruch hört man in der Regel dort, wo Ware für den Verkauf noch aufs Gramm abgewogen werden muss, z.B. in der Metzgerei.
Des Gschäft is a Goidgruabn Dieses Geschäft ist eine Goldgrube Dieser Laden läuft wie geschmiert, damit kann man sich eine goldene Nase verdienen.
Des is a gfundns Fressn Das ist ein gefundenes Fressen Das ist eine günstige Gelegenheit, auf die schon lange gewartet wurde.
Des is a gmahde Wiesn Das ist eine gemähte Wiese Dieser Spruch beschreibt einen Handel, ein Geschäft, bei dem der positive Ausgang von vorne herein feststeht.
Do bleibt nix hänga Da bleibt nichts hängen Das ist ein Verlustgeschäft, dieses Unternehmen wirft keinen Gewinn ab.
Do waarn ma sauber eiganga Da wären wir sauber eingegangen Glück gehabt, mit diesem Geschäft wären wir schön auf die Nase gefallen.
Hamma ned, kriang ma ned Haben wir nicht, kriegen wir nicht Dieser Spruch wird gerne auch im übertragenen Sinn angewendet um auszudrücken, dass man etwas nicht will.
Jedn Dog wern a boa Damische auslassn, ma muass’s bloß dawischn Jeden Tag werden ein paar Dämliche ausgelassen, man muss sie nur erwischen Die „Dämlichen“ sind die, die alles glauben, was die Werbung verspricht und schnell ihre Unterschrift unter den Kaufvertrag setzen.
Mit dem Gschäft verdienst de dumm und dappe Mit diesem Geschäft verdienst du dich dumm und dämlich Dieses Geschäft läuft außerordentlich gut und wirft einen immensen Gewinn ab!
Muasst du deine Griffe überoi drin habn? Musst du deine Griffel überall drinnen haben? Glaubst du, dass es ohne dich nicht geht, weil du überall mitmischen willst?
Schlog ei, da Handel guit Schlag ein, der Handel gilt Früher wurden Geschäfte und Verträge per Handschlag abgeschlossen.
Weil i di kenn, drum trau i da ned Weil ich dich kenne, drum traue ich dir nicht! Erklärung überflüssig.

Bairische Weisheiten zu Gesundheit und Wohlbefinden

Gesundheit ist das Wichtigste im Leben, ohne sie ist alles nichts.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
As Gstell verbiang Das Gestell verbiegen Wenn jemand völlig erschöpft ist, sei es nach einem viel zu üppigen Essen oder einer ungewohnten körperlichen Anstrengung, „verbiegt es ihm das Gestell“.
As Gstell zammhaun Das Gestell zusammenhauen Wenn jemand völlig erschöpft zusammenbricht, hat es ihm „as Gstell zammghaut“.
D’Fotzn gähd scho wieder Das Mundwerk geht schon wieder Na also, wenn das Mundwerk wieder läuft wie gschmiert, kann es nicht so schlimm sein.
Den hod a Schlagl/Schlagerl gstroafft Den hat ein kleiner Schlaganfall gestreift Er hatte einen kleinen/leichten Schlaganfall.
Den hod’s gstangelt Den hat es gestangelt Der ist gestürzt, hingefallen.
Den/die hod’s vom Stangl ghaut Den/die hat es von der Stange gehauen Der/die ist gestorben.
Der is bloß no Haut und Boana Der ist nur noch Haut und Knochen Der ist bis auf die Knochen abgemagert.
Der is nimmer zum Habn Der is nicht mehr zum Haben Der ist unausstehlich, mit dem kann man es nicht mehr aushalten.
Der schaugt aus wie gschissn und gspiem Der sieht aus wie geschissen und gespien Der ist fix und fertig mit der Welt.
Der schaugt aus wia’s Leiden Christi Der sieht aus wie das Leiden Christi Wenn jemand in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung, völlig ausgezehrt ist, „schaugt a aus wia’s Leiden Christi“.
Des daschnauf i ned Das erschnaufe ich nicht Da fehlt mir die Kondition, dazu reicht mir die Luft nicht.
Des is a Gusseiserner Das ist ein Gusseiserner Einer, der besonders viel aushält. Robust, zäh, nicht unterzukriegen.
Do feid’s weida Da fehlt es weiter Das „Fehlen“ kann sich sowohl auf eine gesundheitliche Diagnose beziehen als auch auf den Geisteszustand einer Person. „Denk da nix, bei dem feid’s weida!“ – „Denk dir nichts, bei dem fehlt es weiter!“
Do machst wos mit, bis’d Großvadda werst Da machst du was mit, bis du Großvater wirst Das Leben ist manchmal ganz schön hart und bis man das Großvater-Alter erreicht hat, macht man so manches mit.
Du bist kaasweiß Du bist käseweiß Du bist sehr blass im Gesicht.
Es gähd ned aus Es geht nicht aus Eine schlechte Nachricht jagt die andere. Wie lange geht das wohl noch so weiter?
Gstrecktalängs hifoin Der gestreckten Länge nach hinfallen, stürzen „Hod’s mi gstreckterlängs highaut“ – „bin ich der ganzen Länge nach gestürzt.“
Guad beinand sei Gut beieinander sein Sich gut fühlen, gut drauf sein. „Guad beinand sei“ kann aber auch bedeuten, dass jemand gut angetrunken, beschwipst ist. „Du bist aber scho guad beinand heid! Wiavui Hoibe host’n scho wieder?“ „Guad beinand sei“ kann außerdem heißen, dass jemand von beachtlicher Leibesfülle ist.
Guad schaugst aus, host grod gspiem? Gut siehst du aus, hast du gerade gespieben? Ironischer, derber Ausspruch, über den sich der Angesprochene mit Sicherheit überhaupt nicht freut, weil es ihm vermutlich speiübel ist.
I bin beinand wiar a Packl Kunsthonig! Ich bin beieinander wie ein Päckchen Kunsthonig! Ich kann mich fast nicht bewegen, ich bin träge und faul – eben wie zäher, pappiger Kunsthonig.
I bin haudig beinand Ich bin hautig beieinander „Haudig“ bedeutet matt, kraftlos, elend, erschöpft.
Ma hod’s ned leicht, aber leicht hod’s oan Man hat es nicht leicht, aber leicht hat es einen Das Leben ist voller Müh und Plag und es ist kein Wunder, wenn man darüber schnell krank wird oder den Verstand verliert.
Mei, is des a Kreiz Ach, ist das ein Kreuz Dieser Stoßseufzer ist eine Art Ventil für viele Menschen. Diesen Satz hört man nicht selten von älteren, kränklichen Leuten.
Ned da Gsünder sei Nicht der Gesündere sein Nicht bei bester Gesundheit sein, kränkeln.
Oiwei hängt’s ned auf oa Seitn Immer hängt es nicht auf eine Seite Dieser Satz drückt Zuversicht und Hoffnung auf bessere Zeiten aus.
Schlecht beinand sei Schlecht beieinander sein Sich nicht gut fühlen, krank sein.
Sei duad’s wos Sein tut es was Dieser Seufzer ist kein Ausdruck von Lebensfreude und Zuversicht.
So genga de Gang So gehen die Gänge Das ist der Lauf des Lebens.
Wega jedm Schoaß zum Dokta renna Wegen jedem Furz zum Arzt rennen Dieser Satz beschreibt das typische Verhalten eines Hypochonders, der schon bei der leichtesten Blähung zum Arzt rennt.
Wenn grea koa Farb ned waar, nachad hättst gar koane Wenn grün keine Farbe wäre, dann hättest du gar keine Du bist ganz grünlich im Gesicht und siehst erbärmlich aus.
Werd scho wern Wird schon werden Drei Worte, die Trost, Zuversicht und Hoffnung ausdrücken.
Wia gspiem ausschaung Wie gespien ausschauen Blass wie die Wand, kreidebleich sein.

Bairische Sprüche rund ums Sehen, Riechen und Schmecken

Dumm aus der Wäsche schauen oder jemanden nicht riechen können sind bekannte deutsche Redensarten. Auch im Bairischen gibt es viele Redewendungen rund ums Sehen, Riechen und Schmecken.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
An Koffer steh lassn Einen Koffer stehen lassen „An Koffer steh lassn“ bedeutet furzen, eine Blähung entweichen lassen.
Den konn i ned schmecka Den kann ich nicht schmecken Den kann ich nicht riechen bzw. nicht leiden.
Der muaß sein Riassl aa überoi drin hobn Der muss seinen Rüssel auch überall drinnen haben Dieser Typ muss seine Nase doch überall hineinstecken und schnüffeln!
Der rasselt wia d’Sau Der stinkt wie die Säue Der stinkt fürchterlich nach Schweiß und verströmt einen äußerst unangenehmen Körpergeruch. "Rasseln" bedeutet hier widerlich, scharf riechen, penetrant stinken.
Der schaugt aber gspaßig Der guckt aber spaßig Wenn jemand „gspaßig“ schaut, ist ihm in den seltensten Fällen nach Spaß zumute. Dieser Satz drückt vielmehr aus, dass mit der/dem Betreffenden etwas nicht in Ordnung ist.
Des konn i doch ned schmecka Das kann ich doch nicht schmecken Das ich doch nicht ahnen; woher soll ich das wissen? "Schmecka/Schmecken" bedeutet in diesem Fall "erahnen, erraten".
Des wer i dir ned auf d’Nosn bindn Das werde ich dir nicht auf die Nase binden Das werde ich dir ganz bestimmt nicht erzählen bzw. verraten.
Do druckt’s da deine Batzlaugn raus, gell Da drückt es dir deine Glubschaugen heraus Da machst du Augen, da schaust du ganz verwundert oder erstaunt.
Do schaugst wiar a Schwaiberl wenn’s blitzt Da guckst du wie eine Schwalbe wenn es blitzt Dieser Spruch beschreibt den verdutzten und u.U. auch verwirrten Gesichtsausdruck von jemandem, der von einem Ereignis überrascht wurde.
Do wern s‘ d‘ Aung aufreissn Da werden sie die Augen aufreißen Da werden Sie staunen und überrascht sein!
Mach deine Soizbixl auf Mach deine Salzbüchslein auf Mit „Soizbixl“ oder „Salzbüchslein“ sind die Augen gemeint. Der Angesprochene wird aufgefordert genau zu schauen, weil er das, was direkt vor seiner Nase liegt, nicht sieht.
Mit’m Ofarohr ins Gebirg schaung Mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen Wenn jemand mit dem „Ofarohr ins Gebirg schaugt“, bedeutet das, dass er bei einem Vorhaben, einer Aktion erfolglos war und leer ausgegangen ist.
Mit’m Schaung gar nimmer mitkemma Mit dem Schauen gar nicht mehr mitkommen Wenn man von einem Ereignis überrascht, sozusagen „überrollt“ wird und nicht mehr reagieren kann.
Oan ziang lassn Einen ziehen lassen „Oan ziagn lassn“ bedeutet furzen, eine Darmblähung entweichen lassen.
Oiwei da Nosn noch Immer der Nase nach Einfach spontan und ohne besonderes Ziel starten – eben einfach der Nase nach.
Schau ned so bläd, sonst bleibt’s da Schau nicht so blöd, sonst bleibt es dir Wenn du weiterhin so dämlich guckst, bleibt dir dieser Gesichtsausdruck noch!
Schaung mar amoi, na seng ma’s scho Schauen wir mal, dann sehen wir es schon Heißt so viel wie: „Abwarten und Tee trinken.
Schaung wiar a Stier Schauen wie ein Stier Mit finsterem, grantigem und aggressivem Gesicht dreinschauen.
Schaung wiar a Zeiserl Schauen wie ein Zeisig Unbedarft, naiv dreinschauen.
Sowos hob i meiner Ledda no ned gseng So etwas habe ich meiner Lebtage noch nicht gesehen So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nie passiert.
Suachst an gestrign Dog? Suchst du den gestrigen Tag? Wenn jemand „tagträumerisch“ oder verschlafen vor sich hin schaut, kann es sein, dass er diese Redewendung zu hören bekommt.
Wennst drobn bist, schreibst mar a Ansichtskartn Wenn du oben bist, schreibst du mir eine Ansichtskarte Mit diesem Satz wurde man mitunter "geweckt", wenn man gedankenversunken in der Nase bohrte.
Wos schmeckt’n do herin so greislich? Was schmeckt denn hier drinnen so gräßlich? Der bairische Dialekt verwendet das Verb schmecken nicht nur für „einen bestimmten Geschmack haben, eine bestimmte Empfindung im Mund hervorrufen“, sondern auch für riechen oder duften.

Religiöse Sprüche und Grußformeln aus Bayern

Neben Kultur und Tradition legt der Bayer großen Wert auf Religion, diese ist ebenfalls fest in der bairischen Mundart verankert.

BairischWörtlichen ÜbersetzungSinn
Alloa is’s im Himme ned schee Allein ist es im Himmel nicht schön Ohne Geselligkeit ist es auch im Paradies langweilig und fad.
An Herrgod an guadn Mo sei lassn Den Herrgott einen guten Mann sein lassen Unbeschwert in den Tag hineinleben, faulenzen, relaxen.
Da Himmevadda schimpft Der Himmelvater schimpft Sagte man früher zu Kindern, wenn es donnerte.
Da Petrus duad keglscheim Der Petrus tut kegelscheiben Erzählte man gerne den Kindern, wenn es donnerte. "Kegelscheiben" heißt "kegeln".
Dank da God / Dank God Danke dir Gott / Danke Gott Antwort auf „Helf da God / Helf God“.
Den mach ma scho wieder katholisch Den machen wir schon wieder katholisch jemanden katholisch machen: jmdn. u.U. mit Gewalt/Sanktionen von seiner ablehnenden, starren Haltung abbringen und zum Einlenken zwingen
Do daad i ma Sündn fürchtn Da würde ich mich fürchten, eine Sünde zu begehen Man schreckt vor einer bestimmten Handlung zurück, weil man Angst hat zu sündigen.
Etz hod de da Himmevadda gstraft Jetzt hat dich der Himmelvater bestraft Hatte jemand geflucht und sich zufällig unmittelbar darauf weh getan (z.B. das Knie angestoßen oder mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen), bekam er diesen Satz zu hören. Vergleichbar mit: Die Strafe folgt auf den Fuß.
Gelt’s God Vergelte es Gott Verkürzte Form von „Vergelt’s God“.
Griaß God Grüß Gott Die bekannteste bairische Begrüßungsformel. Etwas persönlicher: Griaß di God – grüße dich Gott bzw. Griaß Eahna God – Grüße Sie Gott. Griaß Eich God – Grüße Euch Gott.
Heiliger Antonius, kreizbraver Mo, führ mi do hi, wo des Verlorne sei ko Heiliger Antonius, kreuzbraver Mann, führ mich dorthin, wo das Verlorene sein kann Es heißt, dass der heilige Antonius beim Suchen verlorener Gegenstände hilft. Deswegen wird er auch der „Schlampertoni“ genannt.
Helf da God Helfe dir Gott Wenn jemand niest, wünscht man ihm mit diesem Spruch Gottes Beistand und Segen.
Helf God Helfe Gott Verkürzte Form von „Helf da God“. Wenn jemand mehrmals hintereinander niest, sagt man gerne auch „Helf God, dass’s wahr is – helfe Gott, dass es wahr ist“.
Ja, pfiat di God Ja, behüte dich Gott Ausruf der Abscheu oder des Erschreckens.
Jessas Maria und Josef Jesus, Maria und Josef Ausruf des Erschreckens oder der Überraschung.
Jessas, jessas, na Jesus, Jesus, nein Ausruf des Erschreckens oder der Überraschung.
Nix Gwiss woaß ma ned Nichts Gewisses weiß man nicht Es kann nicht mit absoluter Sicherheit behauptet werden.
Pfia God Behüte Gott Auch heute noch gebräuchliche Verabschiedungsformel. Persönlicher: Pfia di God – Behüte dich Gott. Pfiat Eich God – Behüte Euch Gott. Pfiat Eahna God – Behüte Sie Gott.
Segn’s God / Sengs Got Segne es Gott Antwort auf Vergelts’s God oder Gelt’s God.
Um Gods Wuin Um Gottes Willen Ausruf des Erschreckens oder der Überraschung.
Vergelt’s God Vergelte es Gott Dankesformel, die auch heute noch verwendet wird.
Wenn alle neigangadn, daan s‘ ned neigeh, weil aber ned alle neigenga, genga s‘ leicht nei Wenn alle hineingehen würden, würden sie nicht hineinpassen, weil aber nicht alle hineingehen, gehen sie leicht hinein Würden alle Gläubigen den Gottesdienst besuchen, hätten sie keinen Platz in der Kirche, da aber nicht alle die Sonntagsmesse besuchen, passen sie locker hinein.
Woaß God wo Weiß Gott wo Kann einen unbestimmten, unbekannten Ort bzw. einen Ort meinen, der so entlegen oder so weit entfernt ist, dass ihn nur der liebe Gott kennt.

Teuflische Redensarten und Sprüche

Neben den religiösen Sprüchen gibt es auch etliche Redensarten und Sprüche vom Teufel.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
Da Deife huift seine Leid, aber hoin dua a’s aa Der Teufel hilft seinen Leuten, aber holen tut er sie auch Manche Menschen sind besonders erfolgreich, so dass der Verdacht entstehen könnte, dass sie mit dem Satan im Bunde stehen. Aber es bleibt der Trost, dass er sie am Ende auch holt.
Da Deife soi di hoin Der Teufel soll dich holen Üble Verfluchung, bei der man jemandem wünscht, dass ihn der Leibhaftige mit Haut und Haar holen solle.
Da ganze Profit is beim Deife Der ganze Profit ist beim Teufel Wenn ein Geschäft keinen Ertrag bringt.
Den daad i zum Deife haun Den würde ich zum Teufel hauen Sagt man z.B. über untreue Ehepartner oder faule Mitarbeiter, Kollegen.
Den scheicht a wia da Deife ‘s Weichwasser Den scheut er wie der Teufel das Weihwasser Vor diesem Menschen hat er besonderen Respekt oder gar Angst – so wie der Teufel alles Heilige und Geweihte meidet, insbesondere das Weihwasser.
Der is auf’s Göid aus wia da Deife auf de arme Seel Der ist aufs Geld aus wie der Teufel auf die arme Seele Beschreibt einen besonders raffgierigen Menschen, der sein Vermögen mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste vermehren will.
Der zreißt koan Deife ned Der zerreißt keinen Teufel nicht Der schafft sein Pensum nicht bzw. bringt nichts zustande.
Des hod an Deife gseng Das hat den Teufel gesehen Wenn eine Sache oder Situation schier unlösbare Probleme bereitet und man schon glauben könnte, dass der Teufel dahinter steckt.
Des kost an Deife ned Das kostet den Teufel nicht Das Risiko kann man eingehen, das kostet nicht viel.
Do is da Deife los Da ist der Teufel los Kann sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden. „Wenn de Band spuit, is da Deife los!“ oder „Wennst wieder an Sechser schreibst, is da Deife los!“
In da Noud frisst da Deife Fliang In der Not frisst der Teufel Fliegen Wenn man sich in einer ausgesprochenen Notlage befindet, macht man zuweilen Dinge, die man unter normalen Umständen nie tun würde.
Pass no auf, do kimmt da Gankerl Pass nur auf, da kommt der Teufel Dieser Spruch wurde als erzieherisches Mittel angewendet, um Kindern Angst einzujagen.
Pfui Deife Pfui Teufel Ausdruck von Abscheu, Ekel oder Missfallen.
Wenn mar an Deife nennt, kimmt a grennt Wenn man den Teufel nennt, kommt er gerannt Diese bairische Redensart kommt zur Anwendung, wenn eine Person in dem Augenblick, in dem man über sie gesprochen hat, tatsächlich auf der Bildfläche erscheint.
Wer liagt und stäid, der kimmt in d‘ Häi und werd am Deife sei Hammastäi Wer lügt und stiehlt, der kommt in die Hölle und wird dem Teufel sein Hammerstiel Dieser Reim ist eine Mahnung, nicht vom rechten Weg abzuweichen.
Wia da Deife Wie der Teufel Drückt einen Superlativ oder eine extreme Situation aus. "Wia da Deife fahrn – wie der Teufel fahren". "Plärrn wia da Deife – schreien wie der Teufel". "Schaung wia da Deife – schauen wie der Teufel".
Wia’s da Deife habn wui Wie es der Teufel haben will Unterstreicht ein ungünstiges Ereignis bzw. eine schlimme Situation. Wia’s da Deife haben wui, ham’s mi beim Hoamfahrn kontrolliert – wie es der Teufel haben will, haben sie (die Polizisten) mich beim Heimfahren kontrolliert.
Woaß da Deife Weiß der Teufel Ich weiß es nicht, vielleicht weiß es der Teufel.

Tierisch gute bairische Redewendungen und Sinnsprüche

Auch die Tierwelt kommt im bairischen Dialekt nicht zu kurz, wie die folgenden „tierischen Sprüche“ beweisen.

BairischWörtliche ÜbersetzungSinn
A Gnack wiar a Stier Ein Genick wie ein Stier Ein besonders kräftiger Nacken.
A guada Goggl werd ned fett Ein guter Gockel wird nicht fett Dieser Satz meint im übertragenen Sinn, dass ein fleißiger Liebhaber kein Fett ansetzt.
A Hund bist scho Ein Hund bist du schon Ein ausgesprochenes Lob.
A so wirft ma’s am Hund hi So wirft man es einem Hund hin Ärgerliche Bemerkung, z.B. wenn die Kellnerin das Essen lieblos und hastig auf den Tisch knallt.
Am gschenktn Gaul schaugt ma ned ins Maul Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul Geschenke kritisiert oder bemängelt man nicht.
Bluad vo da Sau Blut von der Sau Ausruf der Entrüstung, Fluch.
Bluaddn wiar a Sau Bluten wie ein Schwein Stark bluten.
Bluadiga Hennadreeg Blutiger Hühnerdreck Ausruf der Entrüstung, Fluch.
Bluadige Gogglfotzn Blutiger Hahnenschnabel Ausruf der Entrüstung, Fluch.
Bsuffa wiar a Sau Besoffen wie ein Schwein Total betrunken.
D’Katz frisst d’Mäus, i mog’s ned Die Katze frisst die Mäuse, ich mag sie nicht Über Geschmack lässt sich nicht streiten, jeder hat seinen eigenen Geschmack.
Da Katz ghörn Der Katze gehören Verloren sein, verspielt haben. „Etz ghörn’s da Katz, de Gangstster!“
Dass da Sau graust Dass es der Sau graust Dieser Zusatz drückt besonderen Ekel vor etwas aus. „Bei dene dahoam schaugt’s aus, dass da Sau graust“ – „Bei denen sieht es daheim aus, dass es sogar einem Schwein grausen möchte.“
Des gähd auf koa Kuahhaut Das geht auf keine Kuhhaut Das ist unerhört.
Des is an armer Hund Das ist ein armer Hund …entweder, weil er wirklich total mittellos dasteht oder weil er vom Schicksal besonders hart gebeutelt wird.
Des is für d’Katz Das ist für die Katze Das ist sinnlos, hier besteht keine Aussicht auf Erfolg.
Des is Gschmacksach, hod da Aff gsagt und hod d’Soaffa gfressn Das ist Geschmacksache, hat der Affe gesagt und hat die Seife gefressen Über Geschmack lässt sich nicht streiten, jeder hat seinen eigenen Geschmack.
Des san de dümmern Hund‘, de wo se selber beißn Das sind die dümmeren Hunde, die sich selbst beißen Wer durch eigene Schuld zu Schaden gekommen ist, darf sich mitunter diesen Spruch anhören.
Des san Trümmer, hod da Spotz gsagt, wiar a seine Wadl ogschaugt hod Das sind Riesendinger, hat der Spatz gesagt, als er seine Waden betrachtet hat Dieser ironische bairische Spruch drückt aus, dass etwas viel zu klein ausgefallen ist.
Do gähd’s zua wia in am Daubnschlog Da geht es zu wie in einem Taubenschlag Hier ist viel los, hier herrscht reger Betrieb.
Do kennt se koa Sau aus Da kennt sich kein Schwein aus Das ist so kompliziert, dass sich niemand zurechtfindet.
Entweder oder, Katz oder Koder Entweder oder, Katze oder Kater Entscheide dich jetzt oder lass es bleiben!
Fahrn wiar a gsengte Sau Fahren wie ein gesengtes Schwein Rasen, unangemessen schnell fahren.
Schlaffa wiar a Ratz Schlafen wie eine Ratte Tief und fest schlafen.
Schwitzn wiar a Sau Schwitzen wie ein Schwein „Gschwitzt hob i wiar a Sau! – Ich habe geschwitzt wie ein Schwein!“
Sich d’Hörndl abstessn Sich die Hörner abstoßen Durch Erfahrung ruhiger, gelassener werden.
Sich gfrein wiar a zahnerter Hoizfuchs Sich freuen wie ein zahnender Holzfuchs Ein „zahnerter Holzfuchs“ ist ein schadenfroher, hinterhältiger Mensch.
Verratzt sei Verratzt sein Hilflos ausgeliefert, erledigt sein.
Wenn da Hund ned gschissn häd, häd ar an Hasn dawischt Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte er den Hasen erwischt Die Sache ist gelaufen, es ist müßig, noch darüber zu sinnieren.
Wia d’Sau Wie die Säue Ausdruck zur Verstärkung, sowohl positiv als auch negativ. „Des gfoit ma wia d’Sau! – Das gefällt mir hervorragend!“ „Der stinkt wia d’Sau! – Der stinkt fürchterlich!“
Zuaganga is’s wia am Stachus Zugegangen ist es wie am (Karlsplatz) Stachus Der „Stachus“ ist einer der verkehrsreichsten Plätze in München. Dort herrscht nicht nur reger Autoverkehr, sondern dort tummeln sich täglich auch tausende Touristen und Einheimische.

Hier finden Sie lockere bairische Sprüche für die Wiesn und andere gesellige Anlässe.

Wie sagt man auf Bayrisch Ich liebe dich?

Dahoam is Dahoam - Ich liebe dich ... auf Bairisch! | Facebook | By Dahoam is Dahoam | In Bayern sagt man halt "I mog di!" ...

Was heißt viel Spaß auf Bayrisch?

Denn Gaudi ist das bayrische Wort für "Spaß". Das Wort Gaudi kommt aus dem Lateinischen. Das lateinische Wort für Freude heißt "Gaudium". Wenn man sehr sehr viel Spaß hat, dann ist das eine "Riesen-Gaudi".

Was heißt auf bayrisch wie geht's dir?

Wia gäts da?: Wie geht's dir?

Warum sagt der Bayer Merci?

Des kommt von Napoleon, der und seine Franzosen hatte damals einen größeren Einfluss auf die bayrische Sprache. merce ist mehr bayrisch als das preußische danke.