Hartz und herzlich Rostock Norbert tot

RTL2-Reportage

Traurige Nachrichten aus dem Blockmacherring in Rostock. Schmidti, ein beliebter Bewohner des Plattenbaus, ist während den Dreharbeiten der RTL2-Reportage "Hartz und herzlich" verstorben.

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Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

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Schmidti hat mit seinen 56 Jahren bereits sehr viel erlebt. Doch der Langzeitarbeitslose hat jeden Tag mit seiner Einsamkeit und seiner Alkoholsucht zu kämpfen. Er blickt auf eine lange kriminelle Vorgeschichte zurück und saß bereits ein Drittel seines Lebens im Gefängnis, um genau zu sein 17 Jahre, drei Monate und vier Tage. Grund hierfür waren das Fahren ohne Führerschein (dabei hat er sogar mal als LKW-Fahrer gearbeitet), Alkohol am Steuer und Sachbeschädigungen. "Ich hab mein halbes Leben verschenkt, ich Idiot", urteilt Schmidti selbst.

Nachdem er vor vier Jahren aus der Haft entlassen wurde, lebt er alleine in einer Ein-Zimmer-Wohnung im Blockmacherring in Rostock. Nach zwei schweren Schlaganfällen kann er sich nicht mehr schmerzfrei bewegen, ist erwerbsunfähig und lebt von Hartz IV. Daher bleiben ihm nach allen Abzügen nur 265 Euro im Monat. Das wenige Geld, das Schmidti hat, gibt er aber für Bier aus. Er will nicht betrunken sein nur etwas angetrunken, damit er die Einsamkeit nicht so spürt, aber trotzdem sicher mit seinem Elektroskooter fahren kann und keinem schadet. „Ich habe im Moment ein kleines Alkoholproblem. Ich trinke vier bis fünf Bier übern Tag. Andere betrinken sich sinnlos oder sich ins Koma. Das ist nicht mein Ding“, reflektiert er seine Situation.

Ein neuer Tiefpunkt

Als er durch ein Missverständnis eine Anzeige wegen Schwarzfahrens erhält, bricht seine Welt ein Stück mehr zusammen. In seinem schlechten körperlichen Zustand kann er sich ein Leben im Gefängnis nicht vorstellen. „Ich hab schon überlegt, ich werd wohl vom Balkon springen und dann auf Wiedersehen. Dann hab ich endlich meine Ruhe.“ Auch als sein Betreuer die Sache klären und aus der Welt schaffen kann, heitert das Schmidti nicht mehr so richtig auf. Er wirkt schwach und antriebslos. „Im Moment bin ich sehr sehr gleichgültig. Ich weiß nicht, ich hab irgendwie keinen Antrieb, ich hab auch kein Ziel irgendwie. Ich möchte so vieles machen, doch irgendwann sag ich dann wieder: ‚Bringt doch sowieso nichts‘“, fasst der 56-Jährige seine Sicht zusammen.

Ein Lichtblick ist die neue Waschmaschine, die er sich aus dem Sozialkaufhaus besorgt hat. Immerhin gibt er viel Geld aus, wenn er seine Wäsche zweimal im Monat im Waschsalon reinigt. Die Kosten für die neue Maschine kann er sich vom Jobcenter zurückholen. So hat er in Zukunft mehr Geld zum Leben übrig, auch wenn es sich nur um wenige Euros handelt. Doch als der große Tag der Lieferung ansteht, steht Kumpel Thomas, der ihm beim Transport durchs Treppenhaus helfen sollte, alleine da. Schmidti öffnet seine Wohnung nicht. „Das versteh ich nicht. Gestern Abend hab ich ihn erst getroffen“, meint Thomas. Er und Schmidti sind schon seit Jahren befreundet und haben sich noch nie versetzt.

Die traurige Nachricht

Wenig später erreicht die Menschen im Blockmacherring die traurige Nachricht: Schmidti ist gestorben. Er wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Todesursache ist unklar. Schmidtis Tod sorgt für Entsetzen unter den anderen Bewohnern. Er hat den Kampf gegen seine Alkoholsucht verloren. Dabei hatte er sich erst kurz zuvor für einen Alkoholentzug entschieden und wollte sich Hilfe suchen.

Wie das Leben der anderen Bewohner am Blockmacherring nun weitergeht, zeigt RTL2 immer dienstags um 20:15 in „Hartz und herzlich“.

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