Glühbirne 12v oder 14v was ist der unterschied

Ich hab mich die letzten Tage mal ein bischen mit der "Suchmaschiene" besch�ftigt,um mich etwas mit der Beleuchtungsoptimierung auseinanderzusetzten.
Grund hierf�r war eine Nachtfahrt neulich....-naja,die Fahrbahnausleuchtung liegt ja erwartungsgem�� mit der 6V-15W Funzel jenseits von gut und b�se.
Da besteht akuter Handlunsbedarf!
Obwohl ich mit der KFZ und NFZ-Elektrik vertraut bin,bin ich mit den Magnetz�nder-Lichtged�ns nicht sonderlich versiert.
Bei div. Beitr�gen von Ewald versteh ich manchmal nur Bahnhof...zB:Was ist ein Elko????

Was mir zB. nicht einleuchten will,ist zB, warum ich mit 12V Leuchtmittel (zB. H4 55-60W od. H4 Bilux 35-35W) mehr Licht haben soll als mit 6V? Hat dieser omin�se ELKO was damit zu tun?Was macht er in dem Fall aus meinen 6V???
Hab am Wochenende mal f�r Spass mal eine 12V H7 Birne)passt perfekt in die Sockelaufnahme) angeschlossen-mit sehr ern�chterndem Ergebniss.....Brennt viel zu schwach.
Soviel zu meinen Selbstversuchen

Ich hoffe auf eure Hilfe(auch wenn das Thema schon oft durchgekaut wurde)...

Gru� Peter

Ge�ndert von Peter-MK3X am 26.Apr.2009 21:35

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 26 Apr. 2009 22:06

eine wunderbare Beschreibung des Elko findest du hier: de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator

Wie das mit den 12V Birnen an 6V Betriebsspannung funktionieren soll, wei� ich auch noch nicht, aber ich vermute, dass durch einen Trafo die Spannung erh�ht wurde, oder die Lichtspule an der Lima umgewickelt wurde.

Aber dazu kann Ewald bestimmt viel mehr sagen und dann haben wir alle wieder etwas gelernt

Gru�
Hendrik

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 10:05

Damit diese Zussammenh�nge so gut wie jeder versteht, ist auch das ohmsche Gesetz in seiner einfachsten Form anzuwenden:

Wenn man bei 6 Volt 19 Watt Lampenlast f�r das Fahrlicht, die Leistung durch die Nennspannung dividiert, kommt unterm Strich 3,16 Ampere Generatorstrom raus.

Eine 12 Volt 35 Watt Gl�hlampe braucht theoretisch 2,91 Ampere bei 12 Volt Nennspannung. Die 6 Volt 19 Watt Lichtspule erzeugt bei 12 Volt unter Last anstelle von 3,16 Ampere bei 6 Volt, eben nur ca. 2,91 Ampere bei 12 Volt. Deshalb passt dieses Gespann gut zusammen.

Verwendet man allerdings eine 12 Volt 55 Watt H7 Lampe, braucht diese schon 4,58 Ampere und das kann mit der 6 Volt 19 Watt Lichtspule nicht harmonieren.

Wurde bisher alles verstanden, dann sehen wir und die Leerlaufspannungen von v�llig gegens�tzlichen 6 Volt 19 Watt Lichtspulen an. Alte kontaktlose Motoplat Anlagen mit Alu-Polr�dern sind in dieser Disziplin sehr bescheiden und demnach auch "grottenschlecht"!

Die kontaktgesteuerte 6 polige 6 Volt 19/10/10 Watt Ducati Anlage erzeugt stattdessen ungef�hr die 3� fache Leerlaufspannung und w�re theoretisch bis zu 3� facher Generatorleistung im Vergleich zu Motoplat f�hig.

Wurde das auch von den meisten verstanden, schneiden wir noch den Kondensator in Reihenschaltung zum Fernlichtfaden an: Wird ein Kondensator mit einer Spule parallelgeschaltet, entsteht ein Schwingkreis mit einer bestimmten Eigenresonanz. Dessen Resonanzfrequenz ist abh�ngig von der Induktivit�t der Spule und der Kapazit�t des Kondensators. In diesem Anwendungsfall erzeugt die Generatorwicklung selbst die Energie f�r die Aufrechterhaltung des Schwinkreises, welcher im Resonfall (selektive Drehzahl) auch selbstst�ndig das Magnetfeld verst�rkt, solange ausreichend Antriebsenergie zugef�hrt wird.

Damit aber kein unkontrollierter Lawineneffekt mit zerst�rerischen Str�men eintritt, arbeitet die Gl�hlampe (Fernlichtfaden) gleichzeitig als Strombegrenzung, mit dem ohmschen Innenwiderstand des Fernlichtfadens.

Die Resonanzfrequenz tritt in diesem Beispiel (untere Tabelle) schon bei moderaten 1750 Upm ein, was im vergleich zur oberen Tabelle, sehr deutlich im Stromzuwachs erkennbar ist.

PS: Wenn man ein wenig dabei mitdenkt, sind diese Zusammenh�nge wirklich leicht zu verstehen.

Ge�ndert von Ewald-R am 27.Apr.2009 10:20

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 12:45

ok also mir ist es jetzt klar geworden

Gru�
Hendrik

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 14:05

Es gab aber auch in den 40er Jahren schon erntzunehmende 6 polige Magnetz�ndergeneratoren von Bosch, welche noch ein richtig schweres Polrad hatten.

Diese hatten anfangs 6 Volt 20 Watt Nennleistung mit 2 parallelgeschalteten Lichtspulen und gro�z�gigen Leerlaufspannungen. In den fr�hen 50er Jahren wurden die Polr�der etwas leichter und die Leistung auf 6 Volt 30 Watt an 2 Lichtspulen erh�ht:

Diese Technik findet man auch an alten Hercules 100 ccm Motorr�dern und das klappt auch mit zeitgem��en 12 Volt 35 Watt Scheinwerferlampen sehr gut, wenn man das ganze mit einen kompakten 14 Volt AC/DC Spannungs/Laderegler veredelt.

Man darf dabei nicht vergessen, da� die ersten thyristorgesteuerten AC Spannungsbegrenzer erst in den sp�ten 70er Jahren auf den Markt kamen und 6 Volt Leuchtmittel an einspurigen Kraftfahrzeugen zu >80 % verbreitet waren. Japanische Hersteller zeigten dann allm�hlich den Weg in die richtige Richtung, die hatten mit starken 6 Volt Magnetz�ndergeneratoren und zu d�nnen Kabeln wirklich schlimme Probleme mit der Bordelektrik, siehe folgendes abschreckende Beispiel:

Bei diesen �ppigen Str�men wurde alles hei� und die Beleuchtung war trotzdem nicht au�ergew�hnlich hell, funktionierte aber bei tiefen Drehzahlen besser, als damalige Bosch Anlagen. H�tte Mitsubishi in den sp�ten 70er Jahren mehr getestet und diese Anlage gleich f�r 12 Volt produziert, w�ren viele Probleme nicht aufgetreten:

12 Volt 60/55 Watt H4 Lampen gab es schon Mitte der 70er Jahre und das h�tte dieser Generator problemos ab 2500 Upm geschafft.

Ge�ndert von Ewald-R am 27.Apr.2009 14:17

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 18:51

Danke Ewald f�r die ausf�hrliche Aufkl�rung

Ein paar sachen sind mir aber noch unklar bzw. bin mir unsicher:
Muss ich alle 6V Leuchtmittel (DZM,Tacho,R�ckl.) gegen 12V mit gleicher Wattst�rke tauschen?

Was passiert mit dem Bremslicht?Bleibt das weiterhin auf 6V?

Wie bekomme ich die Bilux H4 35/35W in meinem Scheinwerfer befestigt,da der Sockel ja total anders ist....?Gibt es da vieleicht ein Bild wo das ersichtlich ist?

Macht es Sinn,das Licht am Schalter zu br�cken,so das es immer Brennt,wenn der Motor l�uft?(Schalterwiederstand?)

Gibt es evt. ein Schaltbild von dem Umbau?

Fragen �ber Fragen...

Gru� Peter

Ge�ndert von Peter-MK3X am 27.Apr.2009 18:54

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 18:56

ich bin immer begeistert, Beitr�ge von dir zu lesen, auch wenn es fast immer recht anspruchsvolle Kost ist.

H�ttest Du nicht Lust Dein Fachwissen mal als Buch zu ver�ffentlichen; ggfs. auch als Ebook, das w�re wohl einfacher.

In den 60er Jahren gab es mal so Motorradelektrik-Tips von C. Hertweck und auch den legend�ren Kupferwurm....

Ich denke hier in der IG und auch bei anderen Zweirad-Fans w�re sicher gro�es Interesse.

Viele Gr��e von Stefan aus F�rstenwalde

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 20:32

Obwohl die elektrische Installation an alten Mopeds oder Motorr�dern mit ungeregelten Magnetz�ndergeneratoren sehr einfach ist, gibt es je nach Typ bis zu 4 voneinander unabh�ngige Stromquellen, in Form von Licht und Ladespulen mit unterschiedlichen Stromst�rken. Deshalb ist es nicht zwingend n�tig, alles auf einmal zu �ndern, sondern auch wahlweise Fahrlicht oder Signalleuchten zeitgem�� zu optimieren.

Magnetz�ndergeneratoren ohne elektronische Spannungsregelung sind Stromquellen, deshalb nie mit der Wattst�rke von Lampen denken. Der Strom mu� stimmen, denn wenn die Leerlaufspannung des jeweiligen Ankers hoch genug ist, kann man auch 24 Volt Lampen mit viel h�herer Wattst�rke, bei moderaten Str�men n�tzen:

�berbr�cken des Lichtschalters macht sich vor allem bei tiefen Drehzahlen sehr positiv bemerkbar, weil da auch 50 MilliOhm �bergangswiderstand einen sp�rbaren Spannungsabfall verursachen. Bei Vollast an einer 6 Volt 35 Watt Lampe mit 6 Ampere Strom, werden an 50 MilliOhm (0,05 Ohm) schon stattliche 1,8 Watt verheizt, was auf kleinfl�chiger Belastung mit der Zeit schon viel W�rme erzeugt. Aus diesem Grund verbrannten solche Kontakte auch h�ufig.

Bei halben Strom betr�gt die Verlustleistung nur 0,45 Watt, deshalb �berlebten solche Schalter bei 45 Km/h Mopeds h�ufig das Fahrzeug.

Schaltbilder gibt es in diesem Ordner:

www.motelek.net/schema/

@Stefan

Um ein schlaues Buch zu schreiben, fehlt mir irgendwie die Zeit.

Ge�ndert von Ewald-R am 27.Apr.2009 20:39

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 21:04

wenn ich so mitverfolge, was Du schon geschreiben hast, w�re es doch naheliegend, einmal alles zusammenzustellen. Der Gro�teil ist doch schon geschrieben, oder?

mfg
Matthias

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 21:51

Also dann werd ich die Lichtanlage(Armaturenbeleuchtung und R�cklicht) dann mit 12V Birnen ausr�sten und vorne dann eine 35/35W Birne mit einem ELKO verbauen. Ich hoffe,das ich dann zuk�nftig etwas mehr Licht auf den Stra�en bei Dunkelheit erwarten kann.

Bremslicht und Blinkanlage folgen dann in naher Zukunft.

Nur wie ich die Birne in meinem Scheinwerfer richtig unterbringen soll,ist mir momentan noch ein R�tsel.....

Gru� Peter

RE: Verst�ndnisfrage bezgl. 6V Lichtspule vs.12V Leuchtmittel, 27 Apr. 2009 22:05

Nur wenn an deiner 12 Volt 35/35 Watt Scheinwerferlampe bei H�chstdrehzahl 15 Volt �berschritten wird, darfst du zus�tzlich R�cklicht und Instrumentenbeleuchtung parallelschalten. Andernfalls diese Komponenten mit energiesparenden LED realisieren und mit Gleichstrom vom Akku versorgen.

Den Elko mu�t du vor den Ferlichtfaden setzen:

Ge�ndert von Ewald-R am 27.Apr.2009 22:09