Frühlings tag und nacht gleiche

Dies ist der walisische Name, der oft passend zu „Alban Elued“ für die Herbst-Tag-und-Nacht- Gleiche, „Alban Heruin“ für die Sommer- und „Alban Arthuan“ für die Wintersonnenwende verwendet wird.

Dieses Fest ist kein ursprüngliches keltisches Fest.

Üblich sind das Schmücken des Hauses mit frischen Blumen und bunten Bändern sowie das Opfern von geflochtenen Kränzen in einem Feuer oder einem fließenden Gewässer.

Die mit dem Fest verbundenen Bräuche kann man auf die irisch-schottische Sagenfigur der Cailleach beziehen. Es ist der Tag an dem die Macht von der Wintermutter Cailleach zu der Frühlingsgöttin Bride übergeht.

Daher wurde wohl für die modernen heidnischen Frühlingsbräuche das schottische Fest „Latha na Cailliche“ zum Vorbild genommen.

Die Natur sollte bei allen Ritualen eine Rolle spielen.

Die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche ist ein energetischer Meilenstein im Kreislauf der Natur. Alles steht in den Startlöchern, ist voller Tatendrang und in positiver Aufruhr. Bienen nehmen ihre Arbeit auf, Hummelköniginnen bilden neue Staaten, Blumen recken ihre Köpfchen aus der Erde.

Wir feiern die Wiedergeburt der Natur aus dem Todesschlaf des Winters und begrüßen die neue Kraft und die positive Energie, die sie uns jetzt schenkt.

Diese Energie kann man sich zunutze machen, indem man die Saat für eigene, persönliche Erfolge sät.

Spezielle Blumensamen in einem Zauber zu segnen und mit dem Wunsch nach eigenem Wachstum und Wohlstand anschließend in die Natur zu bringen, ist beispielsweise eine einfache rituelle Handlung, die auch mit Kindern Spaß macht.

Ostara wird zur Frühlings-Tagundnachtgleiche am 21. März gefeiert. Es ist der kalendarische Frühlingsanfang am Widderpunkt (20. bis 23. März). Die ersten Blumen, knospende Zweige, farbige Eier, kleine neugeborene Tiere wie Küken, Lämmchen, Zicklein, junge Hasen, alles Zeichen des aufkeimenden Lebens.

Die Sonne hat nun endgültig den Sieg über die Dunkelheit des Winters errungen und die Pflanzen, die zu Imbolc noch unter der Erde schlummerten, haben sich bereits aus dem Boden gedrängt. Was beim Imbolc-Fest vorbereitet wurde soll nun mit konkreten Maßnahmen realisiert werden.

Das Ostara-Fest erinnert uns an das Miteinander. Gemeinsam helfen wir der Natur das Rad des Lebens wieder zu drehen, damit Tag und Nacht, Männlich und Weiblich, hell und dunkel, Licht und Schatten, Trauer und Freude, Saat und Ernte, kommen wenn ihre Zeit da ist. Es ist die Zeit des Gleichgewichts und der Balance denn alle Pole aus denen das Leben seine Kraft bezieht sind heute ausgeglichen. In den Nächten brennen die Feuer auf den Kraft-Plätzen, wir feiern die wieder erwachte Lebens-Kraft!

Die Wurzel des Namens „Ostara“ liegt zum einen in der Himmelsrichtung Osten in der die Sonne aufgeht und somit jeder neue Tag beginnt. Daher kann man Ostara auch als „Tag des Ostaufganges der Sonne“ deuten. Zum Anderen leitet sich das Wort von der Frühlingsgöttin Ostara, Eostar oder Eoos ab*. Gerade im englischen easter und im französischen est können wir diesen Ursprung nachvollziehen.


*Unseren Quellen nach ist die Existenz einer Göttin namens Ostara, bzw. ggf. mit regional unterschiedlicher Namensgebung auch Eostar oder Eoos, zwar umstritten, aber ebenso wenig wiederlegt wie bewiesen.

Der Kirchenhistoriker Beda Venerabilis weist im 8. Jhd. auf eine Germanische Göttin namens “Eostrae” hin, zu deren Ehren zu heidnischen Zeiten ein Frühjahrsfest abgehalten wurde. Ironischer weise schreibt er das in eine Streitschrift in der es um die Terminfindung für das christliche Osterfest geht.

Jacob Grimm bezieht sich 1835 in seinem Werk “Deutsche Mythologie” auf Beda Venerabilis und spekuliert darüber ob der Name Ostara (Eostrae) einer Gottheit zuzuordnen sein. Abschließend stellte er fest dass die Erfindung einer Frühjahrsgöttin Eostrae durch Beda Venerabilis zumindest unwahrscheinlich sei.

Weitere historische Erwähnungen gibt es durchaus, allerdings gehen diese wahrscheinlich auch auf Beda Venerabilis zurück.

Anderen Deutungen nach ist es ähnlich wahrscheinlich dass Ostara (Eostrae) keine eigenständige Göttin ist, sondern der Beiname einer anderen Gottheit zur Zeit des heidnischen Frühjahrsfestes. Sozusagen ein zeitlich begrenzter Aspekt einer bekannteren Gottheit. Bei den Germanen wäre hier Freya, Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings (neben div. anderen Aspekten), die naheliegende Kandidatin. Bei den Kelten wird auch Brigid mit einem Fruchtbarkeits- und Wiedergebutsaskpekt im Frühjahr in Verbindung gebracht.

Ob nun eigenständige Göttin oder jahreszeitlicher Aspekt einer anderen Gottheit, fest steht dass zu dem Frühjahrsfest dessen Name sich im Neopaganismus zu Ostara entwickelt hat, eine Fruchtbahrkeitsgöttin verehrt wurde. Und genau das ist der Punkt an dem weite Kreise der Neopaganisten anknüpfen, Beda Venerabilis Glauben schenken, und eine eigene Gottheit daraus machen.


Frühlingsgöttin und Sonnenkönig im Rad des Jahres

Im großen Zyklus des Lebens von Werden und Vergehen ist dieser Tag ein Tag der Freude, denn es ist der Übergang ins Licht. Das Ostara-Fest ist erfüllt von der ungestümen Kraft der Jugend und des Anfangs, denn verspielt tanzt die Frühlingsgöttin mit dem jungen Sonnenkönig über die Wiesen.

Der Sonnenkönig, der am Julfest als Sonnenkind neu geboren wurde ist nun herangewachsen. Zur Frühlings Tag- und Nachtgleichen tritt er aus der Unterwelt hervor und verlässt die “dunkle Hälfte” des Jahresrades. Die Frühlingsgöttin Ostara überreicht dem Sonnenkönig einen Granatapfel als Zeichen seiner Herrschaft. Die blutroten Samen erinnern ihn daran, dass er aus dem Schoß der Göttin gekommen ist, und auch wieder dorthin zurückkehren wird.

Es ist der uralte Mythos, in dem der alte Vegetationsgott im Herbst geopfert wird und sich mit der Natur in die Erde zurückzieht und wir finden in den Frühlingsfesten seit jeher das Auferstehungs- und Erlösungsmotiv.
Wie die Pflanzen und alles Leben kehrt der Heros-König im Frühling als junger Jahresgott aus dem Schoß der Mutter Erde zurück. Der keltische Kulturkreis erzählt von der Frühlingsgöttin Ostara auch unter den Namen Eostre oder Eastre bekannt. Sie ist die jungfäuliche Göttin der Morgenröte und Sinnbild für Schönheit und Jugend. In der germanischen Mythologie ist es der Sonnengott Balder der aus der Unterwelt zurückkehrt. In der griechischen Mythologie heißt die Frühlingsgöttin Kore und sie ist es, die im Herbst in die dunkle Erde zurückkehrt. Auch hier entscheiden die Samen des Granatapfels wie lange die Zeit der Dunkelheit andauert und wie lange sie als Unterweltsgöttin Persephone herrscht, bis sie im Frühling wieder an die Oberfläche zurückkehrt.


Frühlingsfreude

Und wie einst die Götterbilder der germanischen Erdgöttin Nerthus im Festzug geführt wurde, so wird noch heute der auferstandene Heiland in feierlicher Prozession um den Ortsplatz getragen. Heute wird die Auferstehung Christi gefeiert und viele haben „vergessen“, dass es sich hierbei um die Auferstehung der Natur aus dem Todesschlaf des Winters handelt.

Das Osterfest wird am ersten Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond gefeiert und ist damit losgelöst vom eigentlichen Sonnenzyklus. Es ist das Fest der Christenheit mit der tröstlichsten Botschaft dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
Nun, wir bleiben lieber bei der ursprünglichen Bedeutung des Festes und Feiern ausgelassen die Freude über das neue Leben des Frühlings!
Denn unabhängig von den verschiedenen Namen versinnbildlicht die Frühlingsgöttin das Erwachen der Erde nach einem langen Winter. Kälte, Frost und Schnee müssen weichen, um Platz zu machen für die wärmenden Sonnenstrahlen. Sie bringt uns die Fröhlichkeit und Leichtigkeit des Frühlings! Das Leben ist erwacht und das allein ist schon Grund zur Freude. Sie ist die Göttin der Fruchtbarkeit und lehrt uns die zyklische Wiedergeburt des Tages jeden Morgen, des Jahres jeden Frühling und des Lebens selbst.


Der Hase und das Osterei

Der Hase und das Ei sind zwei Symbole von Ostara (Ostern) mit uralten Wurzeln die sich bis heute erhalten haben. Warum tauchen diese beiden an Ostern so hartnäckig auf, zusammen mit den Farben Grün und Gelb?
Eier waren früher eine Kostbarkeit die im Winter nicht zur Verfügung stand, es sei denn eingelegt als Sol-Ei. Aber an Ostara im Frühling tauchten sie wieder auf, wurden gesucht und als Geschenke gefeiert. Sie sind Symbole für das “Welten-Ei”, die Welt wird neu geboren mit allen Möglichkeiten, aus einem Ei. Und das Ei birgt im Inneren das Eigelb, Symbol für die Sonne die jetzt wieder wärmt und scheint. Aber wie passt der Hase in das Bild? Der Frühling ist die einzige Zeit in der man echte Feldhasen in der Dämmerung gut beobachten konnte, sie “tanzen” auf den Wiesen, vor allem gerne im Mondlicht.

Die Hasen sind ihre Boten und ihre Geheimnisträger, denn die langen Ohren sind nicht nur Antennen zum Kosmos und zum Mond, sie verleihen die Fähigkeiten alles zu hören. Der Hase hört also alles, aber er sagt nichts, vor allem nichts weiter. Bis heute hat sich diese Überzeugung in Redewendungen erhalten. “Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts”, wer einem Hasen ein Geheimnis anvertraute, der wusste es in Sicherheit.

Die Farbe Grün kommt natürlich von Büschen und Bäumen, vor allem aber von den Kräutern die jetzt wieder üppig wachsen und uns mit den dringend benötigten Vitaminen versorgen. Ein frischer Wildkräutersalat, garniert mit Gänseblümchen ist lecker und gesund. Auch Kräuterquark oder die berühmte “grüne Soße” sind traditionelle Oster-Gerichte. Jetzt ein Spaziergang im frischen, grünen Gras um sich wieder mit den Lebenskräften der Erde zu verbinden. Pfarrer Kneipp empfahl das „Tautreten“.


Alte und neue Bräuche

Hasen sind auch die Begleiter der jungen Göttin der Morgenröte. Sie segnet das Land mit Farben, indem sie die Farben des ersten Regenbogens der erscheint über das Land ausgießt, um die Eier der Fruchtbarkeit und die Blumen mit Farben zu schmücken. Doch neben dem Osterhasen haben sich zahlreiche alte Bräuche in den ländlichen Gegenden bis heute erhalten. Ein paar Beispiele möchten wir hier nennen:

Osterglocken und Osterschießen: Mit viel Lärm wird nochmals versucht die dunklen Winterunholde zu vertreiben.

Osterfeuer: Die Frühjahrs- oder Osterfeuer haben die Aufgabe, sich mit dem (Tau)Wasser zu verbinden, um Fruchtbarkeit für‘s neue Jahr zu bringen und die Dunkelheit des Winters zu vertreiben.

Scheibenschlagen: Von den Bergen werden von den Burschen brennende Holzscheiben ins Tal geschleudert, als Symbol für das Stärkerwerden der Sonne. Dabei wurden Segenssprüche für bestimmte Personen gesprochen:

„Die Scheib, die Scheib in meiner Hand – I schlag sie weit außi ins Land,
Dass Friede und gute Erntezeit – Der Herrgott heuer uns verleiht.
Die Scheib gehört der Christine.“

Oder: „Schiebi, Schiebo, wem sod‘ die Schiebe go‘? Die Schiebe sod‘ minere Mudder go!“

Frühlingsspiele: Der Mensch beteiligt sich am Jahreszeitenmythos, dem Kampf der Sonnenkraft gegen die Kräfte des Winters. Durch „Winterverbrennen“ oder Frühlingsumzügen mit blumengeschmückten  feiert man die neu erstarkende Lebenskraft der Natur. Häufig kommen bei diesen Festlichkeiten auch die Lenzkönigin und Maienkönigin vor, die auf ursprüngliche Fruchtbarkeitstänze und Regenzauber hinweisen. Ein ganz starkes Liebes- und Fruchtbarkeitsmotiv ist der Frühling. Doch noch ist es verspielte Liebelei, denn ernst wird es erst, wenn der Maibaum aufgestellt wird.

Wann ist Tages und Nachtgleiche 2022?

Im Jahr 2022 ist Tag- und Nachtgleiche überall auf der Welt am 20. März und am 23. September. Im Jahr 2023 ebenso.

Wann ist Tag

Nur an zwei kurzen Stellen im Jahreslauf halten sich Tages- und Nachtlänge genau die Waage: Am 21. März (+/-, will heißen, mal 1-2 Tage vorher oder nachher) zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche und im Herbst am 21. September.

Warum sind am 21 März Tag und Nacht gleich lang?

Im März läutet das Äquinoktium bei uns das Frühjahr ein. Die Nordhalbkugel wendet sich dann der Sonne zu. Das Äquinoktium - markiert den Moment, an dem die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht. Zu diesem Zeitpunkt sind Tag und Nacht jeweils zwölf Stunden lang.

Was bedeutet die Tag

Wenn Tag und Nacht gleich lang sind Zwei Mal im Jahr – im März und im September – ist Tag-und-Nacht-Gleiche (siehe Grafik). Zu diesen beiden Zeitpunkten erleben alle Orte auf der Erde genau 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht.